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Zetsu war dafür verantwortlich sich um die Leichen der Akatsuki-Mitglieder zu kümmern. Er berichtete uns, dass die sich in einem Versteck in der Nähe des Tal des Endes befanden und er uns dort erwarten würde. Unsere Gruppe, nun aus vier Personen bestehend, machte sich sofort auf den Weg. Selbst, als langsam die Sonne unter ging und die Nacht den Tag ablöste, machten wir keinen Halt. In der Dunkelheit konnten wir uns tarnen und somit die Grenze zum Feuerreich leichter überqueren, ohne gesehen zu werden.

"Unterdrückt euer Chakra.", wies ich die Gruppe an. Wenn Kabuto tatsächlich versuchen sollte unsere gefallenen Mitglieder aufzusammeln, dann würde er hier auftauchen. Aber wenn er uns dann bereits anhand unseres Chakras spüren würde, dann käme er sicherlich kein Stück näher. Immerhin hätte er es mit drei Gegnern zutun, die sehr gute Augenkünste beherrschten und einem angehenden Schwertkämpfer aus Kirigakure. Zumindest nach Suigetsus eigenen Angaben. Dieses Risiko würde die Brille nicht eingehen.

Ich sah zu der Statue von Madara auf und mir wurde mal wieder Bewusst, wie riesig diese Gebilde waren. Auch Obito begutachtete beide Steinwerke. Nur zu gern hätte ich sein Gesicht gesehen und gewusst was in ihm vorging. Ob er sich wirklich so sehr mit Madara verbunden gefühlt hatte? Ich hoffte nur, dass eine Zusammenführung mit dem Hatake etwas Klarheit in seine Dunkelheit bringen würde.
Er bemerkte, dass ich ihn ansah, also lockerte ich die Situation auf.

"Und, wie ist es so, sich selbst in Stein gemeißelt zu sehen?", scherzte ich leise, wohlwissend, dass die beiden Jugendlichen noch nicht in dem Glauben waren, dass unter dieser Maske Madara steckte. Obito schnaufte mehr oder weniger amüsiert.

"Wie ist es, vor einem riesigen Sinnbild seiner selbst zu stehen?", entgegnete er. Obito spielte darauf an, dann ich sowohl Uchiha- als auch Senju-Blut in mir hatte. Verfeindete Clans, die dennoch einst den gleichen Ursprung hatten. Der Abstand zwischen ihnen, der durch den Wasserfall symbolisiert wurde. Die Geschichte, welche die Zeit mit sich brachte und das Blut, was über Generationen hatte fließen müssen.

"Vielleicht sollte man zwischen den beiden eine Statue von mir errichten, als Symbol der Zusammenführung.", sagte ich mit den Schultern zuckend. Obitos Kommentar beeindruckte mich nicht. Wenn es nach diesen beiden Clans ginge, würde ich wahrscheinlich von beiden verstoßen werden. Aus beiden Sichten würde ich wahrscheinlich als Schlangenblut bezeichnet werden. Schmutzig und verunreinigt durch den jeweils anderen, verhassten Clan. Wie lächerlich dies doch wäre.

Ohne weitere Worte trat ich an das Ufer und sammelte für einen kurzen Moment Chakra in meinen Füßen. Mit einem gewaltigen Satz sprang ich an das andere Ufer, auf die Seite des Senju und somit landete ich im Feuerreich. Dort unterdrückte ich wieder mein Chakra und die anderen taten es mir gleich.

Zetsu gab sich zu erkennen, als wir uns einigen Bäumen und somit der schier ewig gehendem Wald des Feuerreiches näherten. Der Mond hatte die Form einer Sichel und schien auf uns herab. Auch die Sterne konnte man hier fast alle einzeln zählen, wenn man nichts besseres zutun gehabt hätte. An sich war es eine sehr ruhige und klare Nacht, nichtmal ein kalter Windzug wehte. Es ist so anders als Amegakure, dessen Regen mir beinahe schon etwas flehte.

Der ältere Uchiha und ich traten näher an Zetsu heran, während die anderen beiden im Schatten der Bäume versteckt blieben.

"Also, wo sind sie?", fragte Obito leise. Ein leises Rascheln weckte meine Aufmerksamkeit. Das ging schnell.

"Das würde ich auch gern wissen.", kam es von einem Ast herab. Ich verkniff mir jegliche Art von Reaktion. Vielleicht war er doch nicht so intelligent, wie ich zu glauben vermochte. Seine Brille reflektierte das Mondlicht und er Trug einen Umhang, dessen Kapuze ihm tief im Gesicht hing. Kabuto sprang nicht von seinem Ast, hielt sicheren Abstand zu uns. Ihn zu finden war fast schon etwas zu einfach.

"Kabuto Yakushi.", sang Obito schon fast hinter mir. Die Augen des jungen Mannes waren hinter seiner Brille kaum zu erkennen, da man lediglich die Spiegelung es Mondes sah. Ein leicht arrogantes Grinsen umspielte seine Lippen.

"Wolltet ihr euren alten Kammeraden etwa einen Besuch abstatten?", fragte er gehässig.

"So ähnlich.", antwortete ich knapp.

"Du hast schöne Augen, Kairi Uzumaki.", kommentierte Kabuto und schob seine Brille wieder hoch. Ich betrachtete die Veränderung in seinem Gesicht, die offensichtlich von Orochimarus Zellen kommen musste. Seine an sich schon helle Haut begann von seinem linken Auge ausgehend bereits weiß zu werden und es sah generell auch nicht mehr aus, wie sein rechtes. Es sah dem von seinem alten Meister sehr ähnlich, mit der gelblichen Farbe, dem Schlitz als Pupille und der lila Umrandung.

"Ich würde lügen, wenn ich das Kompliment erwidern würde." Ich hatte ihn stets fixiert, auch, als er sich nun lachend nach unten begab. Kabuto fühlte sich wahrscheinlich ein bisschen zu sicher.

"Wie geht euer Plan voran?", fragte er sogar ein bisschen interessiert. Er wollte uns einfach nur signalisieren, dass er über unser Vorhaben Bescheid wusste. Das irritierte mich jedoch nicht.

"Gut.", antwortete ich kurz angebunden. Sein süffisantes Grinsen verblasste etwas. Der Nuke-Nin hatte nicht die Reaktion erhalten, die er wollte.

"Wie konnte ich nur dieses emotionslose Gesicht vergessen? Es ist fast, als hätte dich Danzō höchstpersönlich in seiner Ne-Einheit trainiert.", gab er wieder.

"Im Gegensatz zu mir ist die Ne ein Witz, das weißt du doch.", sagte ich. Etwas Arroganz schwang in meinen Worten mit. Kabuto lachte humorlos auf.

"Wo du recht hast.", antwortete er.

"Also, sag schon. Warum bist du so an Deidara und Sasori interessiert?", fragte ich monoton, obwohl ich die Antwort kannte.

"Nun, in ihren Körpern stecken viele Informationen, die mir von Vorteil erscheinen.", redete er drumherum. Es war nicht ganz gelogen, aber den wichtigsten Teil verheimlichte die kleine Ratte.

"Und du dachtest, dass du an ihnen einfach Edo Tensei üben könntest?", fragte ich nun gerade heraus, sodass er mit unseren bereits vorhandenen Wissen konfrontiert wurde. Das Grinsen verschwand gänzlich aus seinem Gesicht und er sah uns nun grimmig an.

"Was für eine kluge, junge Frau du doch geworden bist.", zischte er.

"Es ist furchteinflössend, nicht wahr?", kommentierte ich, wobei sich nun ein leichtes Schmunzeln auf meinen Zügen abbildete. Die Brille zeigte keine Reaktion.
"Weißt du Kabuto, auch dein Körper enthält so viele interessante Informationen." Ich legte den Kopf schief, als ich sprach. "Es wäre doch eine Schande, wenn sie in die falschen Hände geraten würden. Meinst du nicht auch?" Meine Stimme klang nicht ein bisschen bedrohlich und genau dies machte die Situation noch viel angespannter. Das Gefühl, nicht in Gefahr zu sein obwohl man sehr wohl in Gefahr war, war gar keine so angenehme Sache.

Langsam zog ich ein Hari aus meiner Tasche, welches den Nuke-Nin vor mir lediglich ablenken sollte. Die Wurfnadel blitzte schon beinahe im Mondlicht. Er sah mich abschätzend an.

"Glaubst du, dass du mich damit ausschalten wirst? Dann musst du schon verdammt Gut zielen können.", knurrte er, als wäre er beleidigt, dass ich mir nicht mehr Mühe gab. Natürlich würde ich ihn mit einem winzigen Hari nicht ausschalten können, aber das war auch gar nicht der Plan. Kabuto saß genau dort, wo ich ihn haben wollte. Es war fast schon zu einfach.

"Wollen wir es ausprobieren?", fragte ich süffisant und hielt mir die Wurfnadel vor mein Gesicht. Sein Chakra brodelte förmlich in ihm.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt