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Es war ungewohnt mal sowas wie freie Tage zu haben. Ich hatte Obito noch am ersten Abend eine Fledermaus zukommen lassen. In der Nachricht informierte ich ihn darüber, dass wir Nagato und Konan hier in Amegakure zur Rede stellen werden würden. Und wenn ich von Nagato sprach, dann meinte ich auch den wahren Uzumaki. Im Hauptgebäude war nämlich auch sein wahrer Körper und ich würde mich für dieses Gespräch sicherlich nicht Yahikos Gestalt gegenüber stellen.

Itachi und ich warteten im ersten Obergeschoss des Hauptgebäudes auf Obito. Dieser schien sich wohl etwas Zeit zu lassen, was mich in diesem Moment echt nervte. Ich hatte Itachi und mich her teleportiert, da ich eine der Ecken vor einiger Zeit bereits markiert hatte. So konnten wir unbemerkt in das Gebäude eintreten.

"Hallo ihr beiden.", sprach jemand links von mir. Ich drehte mich um und sah den Maskierten dort stehen. "Entschuldigt die Verspätung.", fügte er an.

"Hattest du Schwierigkeiten dich von deinem Freund zu trennen?", fragte ich provokant.

"Fragte die Expertin.", konterte er. Ich war gerade dabei ihm einen Klaps auf den Hinterkopf zu verpassen, doch Itachi hielt mich auf.

"Ihr könnt euch später verprügeln, wir haben jetzt erst etwas zu erledigen.", erinnerte der Uchiha uns. Ich nahm meine Hand murrend wieder runter. Er hatte ja recht.

"Aber bevor wir uns nachher verprügeln, muss ich euch noch Bericht erstatten. Lasst uns jetzt erstmal nach oben gehen.", sagte Obito und ich nickte. Ich war gespannt darauf, was er uns über das Gespräch mit Tsunade zu erzählen hatte. Der maskierte Uchiha berührte uns jeweils an der Schulter und teleportierte uns direkt in den altbekannten Besprechungsraum. Dort trafen wir dann direkt auf eine sehr irritierte Konan.

"Ich verstehe nicht ganz. Itachi? Wo ist Kisame? Was macht ihr hier?", löcherte sie uns sofort. Ich ergriff ihre Hand und meine Blicke durchdrangen ihre orangenen Augen förmlich.

"Wir müssen mit dir und Nagato sprechen.", sagte ich neutral.

"Dann wartet eben hier, ich -" Sie wollte Yahikos Gestalt herholen, doch das kam nicht in Frage.

"Dem richtigen Nagato.", unterbrach ich sie kühl. Konan sah mich besorgt an. Dies würde sie bestimmt nicht, wenn sie wüsste was gleich kommen würde.

"Kairi, was ist passiert?", fragte sie und drückte meine Hand leicht.

"Das wirst du gleich erfahren, wir müssen erst zu Nagato.", sagte ich bestimmend. Endlich nickte sie und führte uns zu dem scheinbaren Anführer der Organisation. Zugegeben stockte mein Atem kurz, als ich ihn so extrem schwach in seiner Konstruktion hängen sah. Er war nicht nur dünn, sondern mager. Durchbohrt von vielen schwarzen Chakrastäben, seine Beine konnte er gar nicht mehr bewegen. Sein Kopf hing einfach nur runter, bis er bemerkte, dass wir den Raum betreten hatten. Die roten Haare hingen ihm achtlos im Gesicht rum und seine Haut sah fast schon grau aus. Es tat fast schon ein bisschen weh ihn so zu sehen, immerhin war er es, der mich so zu sagen gerettet hatte. Nagato hatte mich unterstützt, war mein Sensei. Doch das, was von ihm übrig geblieben war, sah aus wie eine leere Hülle seiner selbst.

"Nagato.", sprach Konan leise. Er sah uns nur abschätzend an.

"Nun stehe ich ja doch mal wieder deiner wahren Gestalt gegenüber. Wer hätte das gedacht, nicht wahr Sensei?", fragte ich frech. Der Uzumaki verdrehte die Augen.

"Was willst du, Kairi?", fragte er ungeduldig.

"Mit euch beiden reden.", sagte ich lediglich.

"Dann rede.", forderte er mich auf.

"Kannst du dich an die Zeit erinnern, als ihr drei Yami und mir aus der Patsche geholfen habt?", fragte ich ruhig und irgendwie auch etwas bedrückt. Die Blicke der beiden Akatsuki-Mitbegründer veränderten sich sofort.

"Es war ein paar Jahre nachdem eure Eltern getötet wurden.", erinnerte sich Nagato und ich nickte. Er wusste genau welche Situation ich meinte.

"Yami und ich hatten von ein paar Ständen etwas zum essen geklaut. Die Bewohner mochten uns nicht sonderlich, da wir oft Unsinn trieben und sie Angst vor uns hatten. Wir hatten nichtmal ein richtiges Dach über dem Kopf, irgendwie mussten wir ja überleben.", begann ich die Erinnerungen zu erzählen. Zum einen, damit sich die beiden vor mir wieder deutlicher daran erinnerten, zum anderen, damit die beiden hinter mir diese Geschichte auch hörten.
"Ein Mann hatte uns erwischt und hätte uns fast dafür verprügelt, er war so außer sich. Der Typ holte schon aus und hätte mir beinahe eine verpasst, wenn Yahiko seine Hand nicht rechtzeitig weggeschlagen hätte. Dann habt ihr drei auf ihn eingeredet und konntet ihn beruhigen. Er hat sich sogar entschuldigt."

"Wie hätten wir auch einfach dabei zusehen sollen, wie dieser erwachsene Mensch zwei verwaiste Kinder schlägt?", fragte Konan. Es war eher eine rhetorische Frage, doch ich antwortete ihr trotzdem darauf.

"Alle anderen haben nur zugesehen.", sagte ich. Der Gedanke daran machte mich wütend. Zwei verzweifelte Kinder, die einfach nur Hunger haben, werden fast geächtet, weil sie Lebensmittel stehlen.
"Allein ihr drei habt die Situation erkannt und das Richtige getan, ohne gewalttätig zu werden. Selbst Hasno, der doch ach so Friedliebend war, hatte sein eigenes Dorf nicht unter Kontrolle. Und später nutzte auch er uns nur aus."

"Als ihr von Hanso rekrutiert wurdet, das war auch ungefähr die Anfangszeit von Akatsuki.", sagte Nagato. Auch ich erinnerte mich an damals zurück und wie angegriffen sich Hanso durch die neue Organisation fühlte.

"Damals hatte Yahiko euch schon gefragt, ob ihr uns beitreten wollt.", sprach Konan mit einem traurigen Lächeln.

"Ihr wart der erste Mission, die Yami und ich abgelehnt haben.", offenbarte ich. Wir hatten es ihnen nie erzählt, dem entsprechen überrascht sahen sie mich nun an. "Hanso wollte, dass wir euch ausspionieren und Informationen über euch sammeln. Das war zu der Zeit, als sich Akatsuki langsam einen Namen machte und kurz bevor wir ohnehin das Dorf verlassen wollten.", erklärte ich neutral weiter.

"Wieso habt ihr das gemacht?", fragte Konan.

"Ihr drei habt euch für uns eingesetzt, als es kein anderer machte. Außerdem hat Yahiko nach diesem Vorfall immer mal nach uns gesehen. Er war ein guter Mensch und die Nachricht von seinem Tod stimmte Yami und mich durchaus sehr traurig.", antwortete ich und seufzte. "Kurz darauf hatte man uns gefunden, meine Schwester getötet und auch mir somit alles genommen. Aber dann wart da wieder ihr. Jenes Mal nur zu zweit, doch trotzdem die selben Gesichter." Ich hatte damit zutun, meine Wut im Zaum zu halten, doch man sah sie mir sicherlich dennoch an.

"Yahiko hat sich wirklich um seine Mitmenschen gekümmert. Durch ihn wurde die Organisation erst so bekannt. Ich wünschte wir wären eher da gewesen. Er mochte euch sehr.", sprach Nagato.

"Das stimmt, Yami sah in ihm ein Vorbild.", bemerkte ich. "Aber eines erschließt sich mir nicht.", stellte ich in den Raum. Keiner ging auf diese Aussage ein, sie warteten, bis ich den Gedanken weiterführte. "Was zur Hölle habt ihr aus dieser Organisation gemacht?", fragte ich streng. Überrascht legte Nagato den Kopf etwas zur Seite. Ich konnte erkennen, wie er kurz hinter mir zu Obito sah. Konan hingegen sah mich verdutzt an.

"Ich befürchte, ich verstehe nicht ganz was du meinst, Kairi.", sagte Nagato nicht sehr amüsiert.

"Dann lasst es mich erklären.", sagte ich und kniff die Augen etwas zusammen, um zu verdeutlichen, dass ich keine Angst vor seinem ebenfalls strengen Tonfall hatte. Ein Kampf zwischen Nagato und mir wäre wohl unheimlich interessant, doch so weit wollte ich es nicht kommen lassen.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt