𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}

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Wir sprachen eine gefühlte Ewigkeit. Irgendwann kam auch das Thema rund um die Ne auf. Danzō war sichtlich verhaltener und beantwortete die Fragen nur mit den nötigsten Informationen. Etwas überrumpelt war er jedoch, als Tsunade ihm sagte, dass ich an seiner Einheit interessiert war.

"Die Ne ist eine Einheit, die speziell dem Schutz des Dorfes dient!", meckerte der Alte.

"Genau wie die ANBU. Worin liegt der Unterschied?", fragte ich neutral. Danzō hielt den Mund und sah mich abschätzend an. Langsam ging ich auf ihn zu und behielt ihn genauestens im Auge. Die Lage war angespannt. "Liegt es vielleicht an den Intrigen? An den Lügen? An der schmutzigen Arbeit, die sogar alles übertrifft, was die ANBU manchmal auf sich nehmen muss?", zählte ich herausfordernd auf, als ich ihn langsam umkreiste. "Sie schützen das Dorf also aus dem Untergrund heraus, ja? Und doch stehen wir jetzt hier. Ich weiß über Hanso Bescheid. Die Sache mit Yahiko und welche Folgen es zog.", sagte ich und blieb neben ihm stehen. Ein kleines Stück lehnte ich mich nach vorn, um ihm ins Ohr zu flüstern. "Ich weiß, dass meine Schwester wegen Ihnen starb. Der Kreis scheint sich zu schließen." Sein Körper spannte sich noch mehr an. Ich hingegen verzog keine Miene und entfernte mich wieder.

"Hanso gab den Befehl. Ihr wart Abtrünnige und habt ihn mit eurer Flucht verraten.", argumentierte er.

"In der Tat. Aber genau wie Yahiko und Yami, wollte Hanso nichts mehr als den Frieden. Doch seitdem Sie auf der Bildfläche erschienen waren, entwickelte er sich drastisch zu einem Monster. Sie sind der Grund, warum Yahiko bei der Verhandlung starb, was darin resultierte, dass Nagato Akatsuki zu dem machte, wovor Sie Angst hatten. Sie sind der Grund, dass meine Schwester enthauptet wurde, weil wir wegen Ihrer Taten überhaupt erst das Verlangen entwickelten das Dorf zu verlassen.", zischte ich zurück. Die anderen trauten sich kein Wort zu sagen. "Vielleicht war es nicht aktiv durch Ihre Hand, Danzō, aber es ist Ihre Schuld. Wie viel Blut klebt noch an Ihren Händen?", fragte ich und wurde immer wütender. Beherrschung, Kairi. "Und überhaupt - Warum genau haben Sie sich so sehr vor einer pazifistischen Organisation gefürchtet? Haben Sie etwa falsche Vermutungen aufgestellt und diese nicht prüfen lassen?"

Wieder sagte er keinen Ton. Er fühlte sich ertappt, wich sogar meinen Blicken aus. Ich schnaufte verächtlich.

"Und Sie sehen sich selbst als geeignete Führungsperson. Erbärmlich.", spuckte ich schon fast und stellte mich wieder zu Itachi. Alle Blicke lagen auf mir, als würden sie sicher stellen, dass ich nicht aus der Haut fahren würde. Wahrscheinlich würde ich meinen Ruf nie los werden. Die Menschen vertrauten sich gegenseitig so wenig, dass sie immer auf das schlimmste gefasst waren.

Dies galt es zu minimieren.

"Ich tue, was getan werden muss.", sprach der alte Mann. Ich schnaufte humorlos auf.

"Wozu haben Sie jeden einzelnen Shinobi in Ihrer Einheit ein Siegel auf der Zunge verpasst?", fragte ich.

"Meine Leute sammeln kontinuierlich höchst vertrauliche und geheime Informationen. Es wäre leichtsinnig dies nicht zu machen.", antwortete er wie selbstverständlich.

"Falsch.", entgegnete ich trocken. "Die Siegel haben lediglich eine Funktion, wenn die Befragung spezifisch auf Sie geleitet wird. Was ich mich nun frage ist, was zur Hölle Sie so akribisch versuchen zu verstecken, Danzō. Wie viele Leichen haben Sie tatsächlich zu verschulden? Immerhin muss es von unvorstellbaren Wert sein, wenn Sie nichtmal Ihren treuen Untertanen trauen.", zwängte ich ihn in die Ecke.

"Diese Frage von einer Auftragsmörderin.", zischte er. "Ihr Uchihas seid doch das Sinnbild des Hasses und vor uns stehen drei perfekte Beispiele dafür. Ich lasse mich von jemandem wie dir nicht unterstellen unmenschliches getan zu haben. Dein Ruf eilt dir weit voraus, Todes-Zwilling, schon länger als du dir vorstellen kannst.", fügte Danzō an.

"Sie wollen über Hass reden?", fragte ich spöttisch. "Ein ganzer Clan wurde hingerichtet. Der Befehl folgte von Ihnen und wurde vom dritten Hokagen so hingenommen. Es gab zwei - zwei - Überlebende, von denen einer des Dorfes verbannt wurde, obwohl er nichts damit zutun haben sollte. Er wurde einfach ihn Ihre Machtspiele reingezogen und trägt lebenslang die Konsequenzen und Schuldgefühle mit sich!", motzte ich ihn an. "Daraus resultierte, dass der verbliebene nichts anderes als Ablehnung und Hass zu spüren bekam. Kinder sind leicht zu beeinflussen. Selbst erwachsene verbittern unter solchen Umständen, verdammt nochmal!" In mir brodelte es einfach. Wollte er mir wirklich etwas von Hass erzählen, wenn er doch selbst der Auslöser von so viel Furcht war. "Alle in diesem Raum hier haben mit Sicherheit Verluste erlebt, die uns hart getroffen haben. Jeder geht mit Schmerz anders um, aber zu behaupten, dass die Uchihas im Hass entsprungen wären, ist einfach nur kaltherzig. Wenn es danach ginge, dann wären wir das absolute Gegenteil. Denn es gibt keinen Clan, der so tief in der Liebe verankert ist wie unseren."

"Das glaubst du doch selbst nicht.", entgegnete er spöttisch.

"Sie haben einfach keine Ahnung.", konterte ich. "Was lächerlich ist, denn es ist ein wichtiger Faktor in der Erweckung des Sharingans."

"Wie meinst du das?", fragte nun Kakashi. Ich blickte kurz zu ihm und dann zurück zu Danzō.

"Anders als die Mitglieder des Hiyuga-Clans und ihrem Byakugan, kommen die Uchihas nicht mit einem Sharingan auf die Welt. Es wird meist erst durch ein traumatisches Ereignis hervorgerufen. Manche mögen schwerwiegender sein als andere, was sich auf die Kraft selbst auswirkt. Natürlich ist die Entwicklung auch mit viel Training und Kraft verbunden, jedoch gibt es noch mehr Faktoren. Darunter eben auch die Liebe oder Zuneigung jeglicher Art. Wenn ihr einem Clan schon eine Tragödie nach der anderen nachsprecht und euch vor der Wirkung ihres Kekkei Genkais so fürchtet, dann zählt wenigstens eins und eins zusammen.", sprach ich, ohne es genauer zu erklären. Die Erweckung des Sharingans hat spezifischer gesagt mit gewissen Gehirnströmen zutun, die eben durch Schicksalsschläge oder anderen emotionalen Ereignissen ausgelöst werden können.

Das banalste Beispiel wäre ein Liebespaar. Eine der Personen stirbt unter unglücklichen oder unmenschlichen Umständen und lässt die andere zurück. Je stärker die Liebe zwischen diesen beiden war, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine chemische Reaktion in Verbundenheit mit den Augen und deren Kraft entsteht.

Deswegen hat sich wohl auch mein Rinnegan erweckt, ohne, dass ich die Augen einer anderen Person stehlen musste. Zumindest vermutete ich dies, da es bisher noch keinen anderen, ähnlichen Fall gab.

"Meine Eltern waren schreckliche Menschen und ich habe sie gehasst, das stimmt. Doch ein kleiner Teil in mir, hatte Hoffnung. Hoffnung auf eine harmonische Familie. Und trotzdem fürchtete ich mich, vor allem um Yami. Als Mutter und Vater sich mal wieder stritten und sie ihn fast umbrachte, erwachte mein Sharingan.", erzählte ich. "Mein Mangekyō erwachte, als ich 10 oder 11 war. Unsere Eltern waren seit einiger Zeit tot und wir wurden eingezogen. So wie die Außenwelt mitbekam, dass ich ein Sharingan hatte, nutzte man es aus. Schließlich sah man solch Augenkünste eher selten in Amegakure. Yami und ich wurden neben anderen Kindern zu Killermaschinen ausgebildet. Es gab ein weiteres Mädchen, mit dem wir uns gut verstanden - sie war nett. Zu unserer Abschlussprüfung brachte ich sie um. Man sagte mir, entweder wird es sie oder Yami. Die Entscheidung fiel mir leicht und doch verfolgten mich ihre bettelnden Augen sehr lange. Sie war die einzige, mit der ich Mitleid hatte.", erklärte ich weiter.

Mochte sein, dass diese Verbindungen nicht unheimlich verwachsen waren, doch sie waren definitiv genug, um mich für immer zu verderben. Zumindest so lange, bis ich jegliche Schuldgefühle verdrängte, was mich irgendwann zu einer kaltherzigen Person werden ließ.