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Am nächsten Tag klopfte es heftig an meiner Tür. Murrend machte ich die Augen auf, in der Hoffnung, dass die Person wieder aufhören würde.

Fehlanzeige.

Genervt setzte ich mich auf, zog mir meine Stiefel an und band meine Haare in einen mehr oder weniger ordentlichen Hochzopf.

"Ja doch, ich habe es verstanden.", motzte ich und schloss die Tür auf. Unser maskierter Madara kam zum Vorschein. Mit zusammengekniffenen Augen sah ich ihn an. "Was?", zischte ich.

"Wir wollen nachher den Bijuu des Zweischwänzigen aus dessen Jinchuuriki holen. Dafür solltest du dich vorher wahrscheinlich stärken, das dauert immer eine Weile.", erklärte er mir leise in seiner normalen Stimme.

"Alles klar, danke.", antwortete ich. Madara erzählte mir auch, dass es wohl eine Art Badezimmer gab, in dem ich mich wenigstens kurz frisch machen konnte. Viel mit Duschen war aber leider nicht. Wieder in meinem Zimmer angekommen, nahm ich mir dann die Sachen, die noch über der Stuhllehne hingen, beziehungsweise auf dem Tisch lagen. Gerade als ich das Zimmer verließ, gingen auch Kakuzu und Madara den Gang in die gleiche Richtung wie ich. Also bat ich Madara aka Tobi darum meine Sachen zu halten, damit ich alles während des Laufens anziehen konnte. Höflich wie er war, tat er mir den Gefallen.

Als der Gang dann wieder in den großen Raum mit der Statue des Dämons führte, schnallte ich gerade meine Schürze um und warf mir den Mantel über. Dann vernahm ich ein pfeifen. Darauf hätte ich gerade echt verzichten können.

"Verdirb mir nicht so früh schon den Tag, Hidan.", warnte ich den Silberhaarigen.

"Woher willst du wissen, dass ich es war? Du hast ja nichtmal hingesehen.", versuchte er zu provozieren. Seine Argumentationsstruktur glich gerade der eines Kindes.

"Muss ich auch nicht, deine Dummheit macht sich in jeglichen Situationen deutlich bemerkbar.", konterte ich und sah ihn an. Kisame und Itachi waren auch dort und das Fischauge begann laut zu lachen.

"Pass auf, was du sagst, Kleine. Sonst wirst du es bereuen.", drohte er mir, woraufhin ich ihm wieder nur den Finger zeigte. Als er Anzeichen darauf machte, auf mich losgehen zu wollen, gingen Kisame und Kakuzu dazwischen.

"Hidan, fahr dich runter.", bat Kakuzu seinen Partner genervt. Der Silberhaarige funkelte mich wütend an und riss sich dann aus Kisames Griff, um aus der Höhle zu verschwinden. Madara tauchte mit einer Tasche neben mir auf, in der wohl zuvor etwas Proviant gesammelt wurde. Ich nahm mir etwas heraus und bedankte mich.

Irgendwann kam auch Hidan wieder und wir gingen für das Gentoushin Jutsu auf unsere jeweiligen Plätze. Zusammen mit Nagato wand ich das Genryuu Kyuu Fuujin an, um Gedou Mazou zu beschwören. Die anderen stellten uns ihr Chakra zu verfügung. Da wir nun zu zweit dieses Verbotene Jutsu anwandten, belief sich der Vorgang nicht wie vorher auf drei Tage, sondern nur noch ungefähr die Hälfte. So ziemlich die Hälfte sogar, wir haben zwei Tage und eine Nacht gebraucht.

Der Jinchuuriki, sie hieß Yugito Nii, fiel danach leblos auf den Boden. Wie alle Jinchuuriki, ging auch sie eine Symbiose mit ihren Bijuu ein und dessen Entzug aus ihrem Körper überleben sie nie. Aber darum kümmerte sich später jemand, das lag nicht in meinem Aufgabenfeld.

Wir sprangen wieder von den Fingern und waren eigentlich bereit aufzubrechen. Vorerst würden Madara und ich zurück nach Amegakure gehen. Er wollte wohl etwas mit Nagato besprechen, das sollte mir recht sein. In meinem eigenen Bett schlief ich immerhin am besten und dieses würde ich wohl nicht mehr all zu oft sehen.

"Die Kleine ist also in der Lage verbotene Jutsus anzuwenden, hm? Ich sehe zwar verboten gut aus, aber es ist moralisch vertretbar, es mit mir zu machen.", kommentierte Hidan wieder. Dieses Mal stand er etwas näher hinter mir, was mich ohnehin schon anfing zu reizen.

"Baka, du nervst.", sagte ich mit verdrehten Augen. Ich drehte mich um und sah ihn an. Er glaubte tatsächlich, es wäre eine gute Idee gewesen, mir noch näher zu kommen, als würde ich vor Angst wegrennen oder mich ihm unterwerfen.

"Wenn du weiterhin so frech bist, opfere ich dich für Jashin. Aber du wärest definitiv das schönste Opfer überhaupt." Mit diesen Worten wollte er mir gerade über die Wange streicheln, doch noch bevor er mich berühren konnte, packte ich sein Handgelenk und zerquetschte es fast.

"Und wenn du nicht aufhörst mir auf die Nerven zu gehen, dann gestalte ich den Rest deines erbärmlichen Lebens so grausam, dass du dir wünschst ein normaler Sterblicher zu sein. Verpiss dich.", zischte ich. Die Blicke der anderen lagen alle aufmerksam bei uns, als wären sie selbst auf alles gefasst. Wem sie wohl zur Hilfe kommen würden?

"Falsche Antwort.", lächelte er süffisant und griff nach seiner Sense. Ich sprang einfach hoch und landete elegant hinter ihm, sein Rücken war zu mir gedreht.

"Du bist zu langsam.", kommentierte ich spöttisch. Hidan drehte sich um und hechtete einfach nach vorn. Ich löste mich in Rauch auf und erschien wieder an meiner Ausgangsstelle.

"Hör auf Spielchen zu spielen und stell dich mir!", verlangte er und funkelte mich böse an.

"Du willst wirklich, dass ich dir in den Arsch trete?", fragte ich kühl. Respektlosigkeit ihm gegenüber reizte ihn wohl. Wie ironisch.

Immer wieder schwang er seine übergroße Sense achtlos nach mir. Er mochte schnell sein, seine Bewegungen waren jedoch vorhersehbar. Als die Klingen tief genug waren, stieg ich auf sie drauf und formte blitzschnell Fingerzeichen für das Wasserversteck. Schön hüllte sich Hidans Körper in eine Wasserkugel, der Kopf blieb frei.

"Was soll das?", knurrte er mich an. Er saß in der Falle und konnte sich nicht bewegen. Ich landete akrobatisch auf der Wasserkugel, meine Füße links und rechte neben seinem Kopf, als ich mich zu ihm vorbeugte und mein Gesicht vor seinem schwebte. Wie bei Kisame vor ein paar Tagen, legte ich Zeige- und Mittelfinger auf seine Stirn und sofort starrte er ins leere.

"In Zukunft wirst du mich nur ansprechen, wenn es nötig ist. Du wirst mich mit Respekt behandeln und sprichst mich nur noch mit Herrin an. Und du wirst Kakuzu weniger auf die Nerven gehen.", manipulierte ich seine Gedanken mit dem Jutsu der Yamanaka. Hidan wiederholte mein gesprochenes Wort für Wort, wie ein Zombie. Ich sprang von der Wasserkugel und löste sie auf. Nun sah er mich neutral an.

"Herrin.", ertönte es von ihm, wobei ich triumphierend die Arme vor der Brust verschränkte. Er ging zu Kakuzu, der mich ungläubig ansah.

"Verarsch mich nicht!", sagte er.

"Hat sie das auch mit mir gemacht?", hörte ich Kisame Itachi fragen. Der Uchiha schmunzelte mich nur vielsagend an.

"Du kannst mir später danken.", sagte ich an Kakuzu gerichtet. "Tobi, lass uns gehen.", forderte ich dann entspannter. Vor Hidan würde ich nun meine Ruhe haben. Wieder japste Madara in der höheren Stimme und folgte mir.

"Wohin verschlägt es euch jetzt?", fragte zu meinem erstaunen Kisame. Die beiden folgten uns ebenfalls aus der Höhle.

"Nach Amegakure!", antwortete Madara euphorisch.

"Pain will wohl persönlich mit uns sprechen.", log ich, damit die beiden nicht suspekt wurden. Sie liefen noch eine Weile in die gleiche Richtung wie wir, verabschiedeten sich dann jedoch. Wieder spürte ich Itachis Blick auf mir, als würde er am liebsten mitkommen wollen, um in meiner Nähe zu sein.

Armer kleiner Uchiha.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt