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Sasuke und ich kamen wieder in Amegakure an. Ich teleportierte uns direkt in meine Wohnung und seufzte. Die Reise war zwar aufschlussreich, doch ich musste mir irgendwas für Zetsu überlegen. Immerhin würde ich ihn nicht einfach manipulieren können. Vielleicht könnte man ihn irgendwie versiegeln.

In Gedanken versunken zog ich meine Schuhe und den Mantel aus. Ich wusste, dass es nicht einfach sein würde so eine Organisation komplett umzukrempeln. Jedoch war es auch anstrengend, wie erwartet.

"Hey.", schnurrte jemand und umarmte mich von hinten, als ich gerade nach einer Tasse greifen wollte. Kurz zuckte ich zusammen, da ich darauf nicht vorbereitet war, bis ich realisierte wer dort stand. Also lehnte ich meinen Kopf nach hinten, an Itachis Schulter.

"Hey.", erwiderte ich flüsternd. Itachi suchte überraschend auffällig meine Nähe. Seine Hände wanderten von meinen Hüften, zu meiner Taille, über meinen Bauch, wo er sie dann verschränkte. Währenddessen verteilte er Küsse auf meiner Schulter, meinem Hals und meiner Wange.
"Ist alles in Ordnung?", fragte ich belustigt und drehte meinen Kopf zu ihm.

"Ja.", antwortete er einfach. Ich löste mich aus seinem Griff und drehte mich ordentlich zu ihm.

"Itachi?", fragte ich fast schon mahnend. Seine dunklen Augen funkelten und ein leichtes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.

"Hm?", brummte er und presste seinen Körper gegen meinen. Wortlos schob er die Tasse zur Seite und hob mich hoch, nur um mich auf der Theke abzusetzen und sich selbst zwischen meinen Beinen zu platzieren. Ich sah ihn misstrauisch an und überprüfte sein Chakra. Es war tatsächlich er und es schien auch alles mit ihm in Ordnung zu sein. Keine Anzeichen von Fremdeinwirkung.
"Ich fühle mich einfach schon deutlich besser.", erklärte er ruhig. "Außerdem freue ich mich dich zu sehen.", fügte er schelmisch an.

Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und musterte ihn. Er sah tatsächlich erholter aus und hatte wieder mehr Farbe im Gesicht. Auch schien es mir, als würden seine Augen mehr glänzen und er hatte bereits in der kurzen Zeit wieder etwas mehr Gewicht angenommen. Das waren fantastische Fortschritte. Die Behandlung schlug besser an als erwartet.

"Ich freue mich auch dich zu sehen.", antwortete ich lächelnd und zog ihn näher an mich ran und legte meine Lippen auf seine. Der Kuss wurde schnell intensiver und Itachi streifte mit seinen Händen über meine Beine,  rauf zu meiner Taille, wo er sie dann ruhen ließ.

"Wenn du so wie so gerade Wasser an- ew, ernsthaft?", hörte ich Sasukes Stimme angeekelt sagen. Kichernd löste ich mich von seinem Bruder und sah den kleinen Uchiha an. "Nehmt euch ein Zimmer.", sagte er genervt und fügte ein Würgegeräusch an, ehe er sich umdrehte und die Küche wieder verließ.

Ich sah noch einige Sekunden zu der Stelle, an der Sasuke eben noch stand und versuchte mir ein Lachen zu verkneifen. Auch Itachi biss sich auf die Unterlippe und schien amüsiert gewesen zu sein.

"Seine armen, unschuldigen Augen.", sagte ich sarkastisch, wodurch ich Itachi nun ein Lachen entlockte. Der Schwarzhaarige sah zu mir auf.

"Ich meine, er hat nicht unrecht..", deutete er an und kam mir wieder näher. Ich legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen und schob ihn sanft weg.

"Später. Ich muss vorher noch etwas erledigen.", sagte ich und seufzte, denn ich wimmelte den jungen Mann vor mir nur ungern ab. Mein Finger glitt von seinem Mund und stattdessen zog ich ihn nun an seinem Shirt wieder näher heran, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. "Aber heute Abend gehöre ich allein dir.", versicherte ich ihm mit samtiger Stimme. Itachi verzog keine Miene, doch ich wusste, dass ihm meine Antwort gar nicht passte.

"Was hast du denn noch zu erledigen?", fragte er ruhig.

"Kakuzu testen.", antwortete ich. "Er war etwas schwieriger zu manipulieren. Ich will sicherstellen, dass es funktioniert hat.", erklärte ich meinem Freund.

"Na gut.", seufzte er und hinterließ einen letzten, unschuldigen Kuss auf meinen Lippen. Amüsiert sprang ich von der Theke und goss mir heißes Wasser in meine Tasse. Ich holte auch eine zweite für Sasuke raus, die ich ihm dann brachte. Er saß im Wohnzimmer auf der Couch.

"Seid ihr schon fertig?", fragte er monoton. Ich verpasste ihm einen Klaps auf den Hinterkopf und sah ihn tadelnd an. "Au!", zischte er und ich setzte mich neben ihm hin. Itachi nahm gegenüber von uns Platz.

"Ich gehe gleich nach Kakuzu sehen. Willst du mitkommen?", fragte ich den kleinen Uchiha.

"Von mir aus.", antwortete er und richtete sich an seinen Bruder. "Kairi ist jetzt mein Sensei.", informierte er ihn. Man konnte sogar etwas Stolz in seiner Stimme hören. Der ältere Uchiha-Bruder setzte ein ehrliches Lächeln auf und sah zwischen seinem jüngeren Bruder und mir hin und her.

"Dann wirst du sicherlich bald zu einem besseren Shinobi als ich.", antwortete Itachi zuversichtlich. Ich musterte den Schwarzhaarigen für einen Moment. In den vergangenen Jahren durfte ich viele talentierte und überragende Shinobi kennenlernen. Ganz von der Akatsuki-Organisation abgesehen. Doch Itachi brüstete sich nie mit seinen Fähigkeiten, dabei konnte ich ganz genau spüren, dass er noch sehr viel mehr wusste und konnte, als es den Anschein machte. Von dem, was er mir erzählt hatte und das, was ich durch Nagato schon über ihn herausfand, war der Uchiha locker auf dem Niveau eines Kage. Wahrscheinlich sogar darüber. Daher wärmte es mein Inneres umso mehr, dass er seinem jüngeren Bruder so gut zusprach.

Ich trank meinen Tee in Ruhe, während sich die Brüder unterhielten. Wenn die Sache mit Kakuzu durch war, würde ich mich nochmal mit Tsunade in Verbindung setzten. Obito hatte zwar regelmäßig Kontakt zu Kakashi und berichtete den beiden, doch für die weiteren Gespräche war immer noch ich verantwortlich. Irgendwann schien gar nicht mehr so lange auf sich warten zu lassen.

"Kairi?", hörte ich die Stimme meines Freundes, welche mich aus meiner Grübelei holte.

"Hm?" Ich sah fragend zu ihm, doch Sasuke ergriff das Wort.

"Ich habe gefragt ob wir gehen können.", wiederholte er. Ein Blick auf die Tassen verriet mir, dass wir alle bereits fertig waren.

"Natürlich.", antwortete ich und schüttelte leicht den Kopf, um wieder in die Realität zu treten. Als Itachi mich besorgt ansah, versicherte ich ihm, dass alles gut war. In letzter Zeit schweiften meine Gedanken tatsächlich öfter ab, doch nur, wenn ich in einer sicheren Umgebung war. Zudem musste ich stets die nächsten Schritte der Organisation voraus planen. Er nickte verstehend und strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht, als er sich vorerst von uns verabschiedete.

Mit meinem Lieblingstransportmittel, dem Kamui, gelangen wir wieder zum Hauptsitz und begegneten direkt einem gelangweilten Hidan. Als er uns sah, sprang er auf und sah ziemlich erleichtert aus.

"Yashin sei Dank! Sag bitte, dass du was für mich hast!", sagte er. Ich schickte Konan eine Fledermaus zu und bedeutete Hidan, dass er uns folgen sollte. Theoretisch hing alles nur von seinem Partner ab.

Wir begaben uns zu dem separaten Behandlungsraum und betraten diesen. Hidan hatte die Aufgabe an der Tür aufzupassen und Kakuzu zur Not aufzuhalten. Sasuke und ich sahen uns den schlafenden Nuke-Nin genauer an. Ich stand wieder am Kopfende und sah zu dem Mann runter, ehe ich Zeige- und Mittelfinger auf seine Stirn legte, um das Jutsu zu lösen.

Seine Augen schossen auf und fixierten mich sofort. Ich konnte einen kleinen Anflug von Erinnerungen erkennen, doch sie verschwanden augenblicklich wieder. Mit einem zufriedenen Grinsen sah ich ihn an.

"Willkommen zurück.", sagte ich süffisant und begann die Fesseln zu lösen.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt