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"Also hast du den Einsatz überlebt, Obito.", stellte ich fest. Er erzählte mir daraufhin, was nach dem Einsturz passierte. Madara hatte ihn aufs Übelste manipuliert - das sah ihm wiederum ähnlich. Doch dies schien Obito nicht zu bemerken. Er wurde zu seinem emotionalsten Moment von dem falschen Mann aufgefangen und merkte es nicht.

"Was wirst du mit dieser Information machen?", fragte er. Ich nahm meine Kunai, stand auf und reichte ihm die Hand.

"Nichts.", antwortete ich knapp. Vorerst stimmte dies auch, denn ich musste mir selbst erst etwas überlegen. Mir schien es, als könnten wir uns eine Menge unnützen Ärger ersparen, wenn ihm jemand die Augen öffnen würde. Und diese Person war definitiv nicht ich.
"Trainierst du trotzdem mit mir oder hängst du nicht mit den klugen Kids ab?", fragte ich spielerisch, als er sich nicht regte. Dies entlockte ihm ein Lachen, dann nahm er auch meine Hand und zog sich auf die Beine.

"Dann zeig mir mal was du drauf hast.", forderte er mich auf. Ich schmunzelte und verteilte meine Kunai mit gezielten Würfen in den Wänden der Höhle. Eins behielt ich in der Hand.

In dem Wissen, dass Obito sich de-materialisiert, startete ich einen Frontalangriff. Er hatte die Angewohnheit einen direkten Gegenangriff durchzuführen und genau diesen nutzte ich, um meine Schnelligkeit zu testen. Ich formte die Fingerzeichen in dem Moment, in dem Obito dabei war sich umzudrehen und selbst einen Schlag zu setzten. Kurz bevor er mich berührte, wechselte sich meine Sicht. Ich hatte mich auf das Kunai in der Decke fokussiert und konzentrierte Chakra in meine Füße, um mich dort zu halten. Anscheinend war ich so schnell, dass ich die letzten Ausführungen von seiner Bewegung mit ansehen konnte.

"Nicht schlecht. Aber wie gefällt dir das?", sagte er großkotzig und mithilfe seines Kamui schleuderte er mit einem Affenzahn drei Shuriken in meine Richtung. Innerhalb von Sekunden teleportierte ich mich zu einem anderen Kunai, welches in einer Wand steckte. Diese benutzte ich dazu, um an ihr anzuspringen und ihm entgegen zu sprinten. Noch im Laufen warf ich ein Kunai nach ihm, was natürlich wie durch Zauberhand durch ihn hindrückt glitt, ohne ihn zu verletzen.

Dies nutzte ich aus, um mich zu genau diesem Kunai zu teleportieren. Ich tauchte also nun hinter ihm auf  und hielt es ihm an den Hals.

"Ein sauberer Schnitt durch die Kehle und du würdest wie ein nasser Sack in dich zusammenfallen.", spielte ich das Szenario weiter und ließ von ihm ab.

"Du lernst sehr schnell. Um Minato zu übertreffen, musst du dich aber noch etwas ins Zeug legen.", riet er mir. Ich bedankte mich und sammelte alle Kunai wieder ein.

"Also, das Kamui..", begann ich.

"Jikūkan Idō, so nennen ich es gern.", informierte er mich. "Es funktioniert ähnlich, wie das Hiraishin no Jutsu, nur bildet mein Sharingan die Öffnung für die Teleportation, wenn man es so nennen will. Wie du gemerkt hast, gehe ich währenddessen in eine andere Dimension und kann so lange Strecken in kürzester Zeit zurücklegen. Während diesem Dimensionssprunges ist mein Chakra unaufspürbar, ich kann jedoch gezielt Personen Orten und mich zu ihnen teleportieren. Zudem kann ich eine gewisse Körperlosigkeit herstellen. Das gelingt mir, indem ich einzelne Körperteile in eine andere Dimension teleportiere.", erklärte Obito weiter.

"Ich muss also versuchen, einen bestimmten Raumpunkt zu manipulieren. So könnte ich eine dimensionale Leere erschaffen und mich oder andere an einen anderen Ort teleportieren. Theoretisch könnte ich mit ein bisschen Übung auch durch Dimensionen reisen.", stellte ich fest.

"Theoretisch.", kommentierte er. "Dazu brauchst du nur sehr viel Konzentration und vor allem Training."

"Ergibt Sinn.", sagte ich. Dann kam mir eine Idee, wie ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte. "Ich werde für ein paar Tage weggehen, um in Ruhe zu meditieren. Die Umgebung hier fühlt sich nicht wirklich geeignet dafür an.", informierte ich ihn.

"Du hast gehört, was Nagato gesagt hat?", fragte er mit belehrendem Unterton.

"Ich dachte du wärest der Kopf dieser Organisation? Solange du Bescheid weißt ist doch alles in Ordnung. Zudem geht es hier um meine Fähigkeiten und es könnte nicht schaden diese weier auszubauen.", argumentierte ich. "Ich brauche dafür meine Ruhe und will diese Jutsus wirklich drauf haben. Wenn du willst, dann halte ich dich mit meinen Fledermäusen auf dem Laufenden.", fügte ich weicher an. Obitos Schultern entspannten sich etwas.

"Also gut, dann tu was du tun musst. Ich bewundere deine Zielstrebigkeit.", sagte er und ich konnte das Lächeln aus seinem Tonfall hören. Ich nickte dankend.

"Du wirst ohne mich klarkommen?", fragte ich nochmal sicherheitshalber. Seitdem ich mich Itachi gegenüber geöffnet habe, achtete ich mehr auf die Verhaltensweisen meines Gegenübers. Nicht nur, um Informationen zu sammeln, sondern um tatsächlich deren Wesen zu verstehen. Obito scheint mir eigentlich einer der Guten zu sein. Madara hatte ihn, wie gesagt, einfach in seinem schwächsten Augenblick manipuliert und zu seinem Zweck ausgenutzt. Obito glaubte zwar, dass er tatsächlich nach seinen eigenen Ansichten handelte, doch daran zweifelte ich stark.

"Natürlich und wenn du wieder kommst, will ich Verbesserungen sehen.", scherzte er brüderlich. Oh Obito, ich hoffe du wirst erkennen, dass ich dir mit meinem nächsten Plan nur helfen wollte.

"Ich unterbreite dir jetzt ungeniert einen Vorschlag. Zeig den anderen doch einen Madara-Tobi. Du solltest mehr Anerkennung bekommen, finde ich.", sagte ich ehrlich. "Außerdem nervt die falsche Stimme.", fügte ich frech an. Gespielt entsetzt fasste er sich an die Brust.

"Kairi Uzumaki-Senju-Uchiha.", sagte er empört. Ich verdrehte die Augen, schnaubte jedoch belustigt.

"Halt die Klappe.", murmelte ich. "Wir sehen uns bald wieder. Bleib am Leben.", sagte ich und steuerte schon zu der, mit einem Jutsu beweglichen Felswand an.

"Kairi!", rief er mir hinterher. Ich drehte nur meinen Kopf in seine Richtung. "Sollte irgendetwas sein, dann teleportier dich zu mir.", bat er mich.

"Das werde ich.", versicherte ich ihm. Mit dem Jutsu öffnete ich die Felswand und schloss sie genauso wieder hinter mir, dann unterdrückte ich mein Chakra. Das war nur eine Vorsichtsmaßnahme, falls er mich doch verfolgen sollte. Ein Teil von mir glaube nämlich noch nicht wirklich, dass er mir so vertraute. Auf der anderen Seite hatte wahrscheinlich nie jemand so genau sein Verhaltensmuster analysiert wie ich. Was sollte er auch anderes machen? Ich wusste, dass er etwas vorspielte und drängte ihn quasi in eine Ecke. Seine Identität war aufgeflogen, also konnte er aufhören sich zu verstellen.

Ich konnte mir nicht wirklich erklären, warum ich neuerdings das Bedürfnis verspürte den Uchihas zu helfen, doch ich konnte es nicht unterdrücken. Vielleicht hatte Obito recht und die Seite des Uchiha-Clans überwog in mir. Das bedeutete auch, dass ich kein bisschen mit Nagato Verwandt war, nichtmal im entferntesten. Doch eigentlich war das unwichtig, denn rückblickend betrachtet, hatten er und Konan viel für mich gemacht. In gewisser Weise war ich den beiden schon immer loyal und das würde ich auch weiterhin sein.

Trotzdem führte mich mein Körper direkt auf den nächsten Weg nach Konohagakure. Ich war nicht oft in diesem Dorf, aber wenn jemand zu Obito durchdringen konnte, dann würde sich diese Person dort aufhalten.

Es ging um keinen geringeren, als den berühmt-berüchtigten Kopier Ninja selbst.

Kakashi Hatake.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt