Kairis POV
Meine innere Uhr weckte mich am nächsten morgen auf. Es musste gegen 7 Uhr sein. Itachi lag mittlerweile auf dem Rücken und ich auf seiner Brust. Ein Blick nach oben verriet mir, dass er noch schlief. Er sah so unbekümmert und entspannt aus, eigentlich wollte ich ihn nicht wecken und in unseren bescheuerten Alltag zurück holen, doch die Therapie wartete. Ich hatte sie für heute extra so früh angedacht, damit sich mein Chakra bis zu unserem Aufbruch regenerieren konnte. Also stütze ich mich auf meinen Ellenbogen.
"Itachi.", flüsterte ich. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und er murrte müde, öffnete aber nicht die Augen. "Ich habe Lust auf ein paar Doktor-Spiele.", fügte ich an, um eine Reaktion aus ihm heraus zu bekommen. Tatsächlich öffnete er dann seine Augen, jedoch nur einen kleinen Spalt. So verschlafen sah der Uchiha ja richtig niedlich aus.
"Du bist unmöglich.", murmelte er müde, woraufhin ich leicht lachen musste.
"Ich würde dich gleich gern behandeln. Dann können wir in Ruhe etwas frühstücken, bevor wir uns später alle auf den Weg machen. Werd erstmal richtig wach und mach dich frisch, wenn du magst.", sagte ich und strich ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. Itachi nahm dann meine Hand und hielt sie fest, als er mich mit müdem Gesichtsausdruck musterte. Dann bildete sich langsam ein Schmunzeln auf seinen Zügen ab. Er zog mich sanft zu sich herunter und küsste mich unschuldig.
"Hab verstanden.", sprach er nur. Ich löste mich von ihm und steuerte auf den Tisch zu. Noch im Gehen zog ich Itachis Shirt über den Kopf und schmunzelte in mich hinein. Ich spürte es, wenn seine Blicke auf mir lagen, so wie zu diesem Moment. Auch sein tiefes ein- und ausatmen entging mir nicht. Keine Ahnung, warum es mich so amüsierte ihn zu provozieren. Möglicherweise war es auch eine kleine Racheaktion für gestern.
Ich nahm meine Sachen an mich und drückte sie mir vor die nackte Brust, bevor ich wortlos ins Badezimmer verschwand. Dort duschte ich erstmal, machte mich frisch und zog dann wieder meine eigenen Sachen an. Die nassen Haare kämmte ich nach hinten und ließ sie an der Luft trocknen.
Zurück im Zimmer angekommen, fand ich den Uchiha an der Bettkante sitzend an seinen Schläfen reiben."Hast du deine Tabletten schon genommen?", fragte ich ihn ernst. Itachi nickte.
"Sie brauchen immer etwas Zeit zum Wirken.", gab er zurück und stand auf. Er nahm sein Shirt und die restlichen Sachen vom Tisch, bevor er an mir vorbei ging. Plötzlich spürte ich Itachis Atem an meiner Halsbeuge und wie er mir auf den Hintern schlug.
"Du bist ziemlich frech.", raunte er mir ins Ohr und ging dann schlussendlich ins Badezimmer. Ich konnte dieses verschmitzte Grinsen förmlich aus seinem Ton heraushören. Er spielte auf meine kleine Entkleidungs-Aktion von vorhin an. Selbst schuld, wenn er es uns beiden so schwer machte. Wobei es schon nobel von ihm war, dass er nicht nur auf meinen Körper aus war.Ich holte mich selbst aus meinen Gedanken und machte schon mal das Bett wieder ordentlich und bereitete mich auf die Therapie vor. Im Grunde war es nicht schwer, aber ich würde gleich eine Stunde lang mit einem medizinischen Ninjutsu hantieren.
Itachi kam bald wieder aus dem Badezimmer. Seine Haare waren nass und er hatte sein Shirt bisher noch nicht wieder an. Ich biss mir leicht auf das Innere meiner Unterlippe.
"Bleib so.", forderte ich ihn auf, noch bevor er es in Erwägung zog sich das letzte Kleidungsstück anzuziehen. Er sah an sich herunter und eines seiner Mundwinkel zog sich nach oben. So ging er dann auf mich zu und legte sich neben mich aufs Bett.
"Gefällt dir, was du siehst?", hakte er nochmal neckisch nach.
"Offensichtlich.", antwortete ich Augenrollend. Daraus würde ich nun wirklich kein Geheimnis machen. "Entspann dich und mach's dir bequem. Das wird jetzt ein Stündchen dauern. Es könnte hin und wieder auch ein bisschen unangenehm sein.", erklärte ich ihm. Itachi positionierte sich nochmal um. Ich kniete neben ihm auf dem Bett und begann Chakra in meine Hände zu leiten, sodass sie grün aufleuchteten. Mit einem kleinen Nicken signalisierte ich ihm, dass ich beginnen würde und so ließ er es über sich ergehen. Es sollte nicht sonderlich schmerzhaft gewesen sein, aber es fühlte sich sicherlich trotzdem nicht gerade angenehm an. Immerhin veränderte sich da gerade etwas in seinem Körper.
Ich konnte nicht einschätzen wie lange die Therapie bei ihm dauern würde. Neben seinen Lungen waren auch die anderen Organe bereits ein kleines bisschen betroffen, jedoch nicht schlimm. Wahrscheinlich würde es etwas länger als ein halbes Jahr dauern, genau sagen konnte ich es aber nicht.
Nach dieser Stunde war ich auf jeden Fall etwas fertig und ließ mich wieder neben Itachi auf das Bett fallen. Er zog mich zu sich und streichelte mir über meinen Arm.
"Danke, Kairi.", hauchte er mir entgegen.
"Du musst dich nicht ständig bedanken.", merkte ich ruhig an.
"Du bist im Begriff mir über längeren Zeitraum das Leben zu retten. Dafür sollte man schon dankbar sein.", sprach er amüsiert.
"Wenn das so ist: Gern.", entgegnete ich ihm. "Ich ruhe mich noch etwas aus und dann sollten wir uns stärken.", fügte ich an.
"Schlaf ruhig ein bisschen, ich wecke dich in einer Stunde auf.", bot mir Itachi an, was ich dankend annahm. So schlief ich in seinen Armen wieder ein und schlummerte fast schon friedlich vor mich hin.
•••
Wie angekündigt weckte mich Itachi sanft nach ungefähr einer Stunde auf. Ich setzte mich langsam aufrecht hin und versuchte die Müdigkeit aus meinem Körper zu atmen. Nach einer Weile bewegte ich mich auf die Bettkante zu, und stand dann tatsächlich auf. Mir die Augen reibend steuerte ich auf den Tisch zu, zog mir die Handschuhe über und band mir auch mein Stirnband wie gewohnt um den Hals. Auch der Schwarzhaarige stand nun mitten im Raum und wartete, bis ich den Mantel angezogen hatte. Freundlicherweise hielt er meinen Strohhut, als ich mir die Schuhe anzog.
Gerade als ich die Tür öffnen wollte, hielt er mich am Handgelenk fest. Etwas verwirrt sah ich zu der Stelle herunter. Seine Hand war so groß im Gegensatz zu meinen und somit schien es ihm ein leichtes zu sein, mein Handgelenk vollständig zu umgreifen. Als er anfing zu sprechen, wanderten meine Augen hoch um seine zu treffen.
"Ich weiß, dass du nicht gern Schwäche zeigst.", begann er. Interessiert sah ich ihn an, da ich gespannt war, was als Nächstes kommen würde. "Du sollst nur wissen, dass du sie zulassen kannst, wenn wir unter uns sind. Also, wenn es für dich in Ordnung ist. Ich werde dich für nichts verurteilen." Itachi sah mich mal wieder eindringlich an und ich hatte ehrlich gesagt nicht mit so einer Aussage gerechnet.
Seine Gutmütigkeit ähnelte der von Yami so unheimlich, sie waren sich generell recht ähnlich und es erschreckte mich. Wahrscheinlich fühlte es sich deshalb so vertraut mit ihm an. Und doch schienen sie sich kein bisschen zu gleichen. In diesem Moment musste ich mich und meine Ideale der letzten Jahre übergehen und mir selbst eingestehen, dass er es schaffte zu mir durchzudringen. So wie es nur meine Schwester konnte. Es bereitete mir Angst, da ich mich an niemanden binden wollte. Itachi machte es mir aber nicht sonderlich leicht.
Was für eine Doppelmoral.
Ich legte meine freie Hand an seine Wange und bedankte mich bei ihm. Auch wenn die Mauer noch stand, befürchtete ich, dass er sie wohl oder übel im Laufe der Zeit zum einbrechen bringen würde.
Siehst du Yami, ich öffnete mich einem Menschen. Du würdest es als Fortschritt sehen, doch ich wusste bisher noch nicht, wie ich es bezeichnen sollte. Hoffentlich würdest du mir beistehen, Schwesterherz.
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𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}
FanfictionKairi bedeutet Ozean. Das passte zu ihr, denn ihre Seele und ihr Leben erschienen in einem pechschwatzen zu ertrinken. ••• ❗️GENERELLE SPOILERWARNUNG❗️ (Zusatz: Das Alter der Charaktere ist anders als im Anime/ Manga) ••• DISCLAIMER: Naruto/ Narut...