"Hier hast du mir deine Wurfübungen gezeigt.", erklärte Sasuke, als wir in einem Waldteil standen. In der Mitte war ein größerer Stein und an den verschiedensten Stellen waren Zielscheiben zu sehen. Itachi schnaufte belustigt.
"Ja. Weißt du noch das eine mal? Du hast versucht es nachzumachen und hast dir dabei den Knöchel verstaucht.", erzählte der Schwarzhaarige und schmunzelte. Auch ich konnte es mir nicht verkneifen, als ich den Gesichtsausdruck des jüngeren Bruders sah.
"Was auch immer, komm mit, Kairi.", grummelt Sasuke und ging voraus. Obito lachte über die Reaktion des jüngsten Uchiha und auch die anderen konnten sich ein leises Kichern nicht verkneifen.
Sasuke führte uns aus dem kleinen Waldstück heraus und wir kamen auf einer weiten, offenen Fläche an. Wenn ich mich richtig erinnerte, musste es einer der Trainingsplätze sein. Als wir näher ran gingen, sah man drei Holzstämme, die Gedenktafel für gefallene Shinobi und zwei Jugendliche. Der blonde Uzumaki-Junge und eine Rosahaarige. Das Zeichen auf ihrem Rücken verriet mir, dass sie zu den Haruno gehörte.
Der junge Uchiha blieb abrupt stehen und starrte die beiden an, während sie trainierten. Sie hatten uns noch gar nicht bemerkt.
"Ihr macht euch gut.", kommentierte der Hatake und erlangte endlich deren Aufmerksamkeit.
"Danke Sens- ", begann Naruto, als er sich zu uns drehte und verstummte beim Anblick seines Freundes. "Sasuke.", sprach er ruhig und perplex. Auch das Haruno-Mädchen verstummte komplett. Wie scheue Tiere sahen sie sich einfach nur an und wagten es nicht, sich zu bewegen. Dabei entging mir nicht, wie sich die Energie um uns herum veränderte. Eine unglaubliche Menge an Chakra umgab uns plötzlich und ich wusste, dass es nur an den beiden Jugendlichen liegen konnte. Schon bei meinem ersten Treffen mit Naruto spürte ich unnormal viel Chakra. Auch Sasuke war stark, doch es schien mir, als würde die Nähe des Blonden noch so viel mehr aus ihm heraus holen. Wenn sie gemeinsam an ihren Stärken arbeiten würden, dann könnten sie es auch mit mir aufnehmen. Möglicherweise klang es verrückt, doch ich war mir sicher, dass diese beiden die Reinkarnationen von Indra und Asura waren.
Ich lehnte mich zu dem kleinen Uchiha und flüsterte ihm ins Ohr.
"Na los, geh schon.", ermutigte ich ihn. Sasuke schluckte und atmete tief durch. Wer hätte gedacht, dass es ihm so schwer fallen würde?
Dann trat er endlich den ersten Schritt an und auch Naruto ging nun auf ihn zu, bis die beiden voreinander standen. Auf dem Gesicht des Uzumaki bildete sich ein breites Lächeln ab und plötzlich war Sasuke in dessen Umarmung verwickelt."Man Naruto, nimm deine Griffel von mir!", motzte der Schwarzhaarige sofort genervt. Tsunade und Kakashi lachten neben mir.
"Alles beim alten.", warf der Grauhaarige amüsiert ein und die Meisterin Hokage stimmte zu. Auch das Mädchen, ihr Name war Sakura, gesellte sich zu ihnen. Sie war deutlich zurückhaltender, jedoch ziemlich emotional. Sasukes ehemaligen Teammitglieder betonten wie sehr er ihnen gefehlt hatte und wie sie sich um ihn gesorgt haben. Natürlich entging ihnen nicht der Mantel, den er trug. Schließlich wurden auch sie von Tsunade über alles informiert. Dennoch konnte ich die Bedenken sehen. Ich nahm es ihnen jedoch nicht übel. Sie gehörten einer anderen Generation an und für diese war die Organisation eben schon immer böse, etwas, vor dem sie sich fürchten sollten.
Narutos Augen musterten erst Sasukes Mantel, ehe er sich uns widmete. In der ganzen Aufregung fielen wir ihm wohl erst jetzt so richtig auf. Er ging an Sasuke vorbei und fixierte mich, als müsste er tatsächlich überlegen woher er mich kannte. Als ich blinzelte, änderte ich kurzeitig meine Augen, damit es ihm vielleicht wieder in den Sinn kam. Der Junge schnaufte fast schon humorlos auf und blieb vor uns stehen.
"Ich habe dich schon erkannt, Kairi.", sprach er ruhig. Ich legte erstaunt den Kopf schief. "Du hast mir also nichts von der Mission erzählen dürfen, weil du jetzt der Kopf bei Akatsuki bist. Und das mit Sasuke hast du gesagt, weil du ihn selbst herbringen wolltest.", stellte er fest.
"Tsunade wird euch über alles aufgeklärt haben, nehme ich an.", begann ich. "Ich weiß, es fällt euch wahrscheinlich schwer dem allen hier glauben zu schenken, aber wir wollen wirklich versuchen etwas zu bewirken."
Für einen Moment herrschte Stille. Ich dachte das Gespräch mit Tsunade wäre intensiv gewesen, doch diese wenigen Minuten mit diesem Jugendlichen überboten dies. Dabei wusste ich nicht, ob es an Narutos Aura allein lag, oder ob es die Verbindung zu dem kleinen Uchiha war. Egal was es war, ich wusste genau, was ich tun musste.
"Du sagst zwar, du wärest keine richtige Uzumaki, doch irgendein Teil von dir ist es.", sagte der Blonde plötzlich grinsend. Es überraschte mich, als ich diese Wärme in meinem Herzen spürte. Als würde ich Stück für Stück die andere Seite meiner Persönlichkeit wieder erlangen. "Ich vertraue dir. Immerhin hast du Sasuke nach Hause gebracht."
"Noch nicht ganz.", erwiderte ich mit einem entschuldigenden Lächeln. Wie erwartet, folgte der Uzumaki mir noch nicht ganz. "Als Teil von Akatsuki und als mein Schüler, wird er vorerst mit uns reisen.", erklärte ich. Entgegen aller Behauptungen über Naruto, begann er nicht zu protestieren, sondern senkte seinen Blick etwas. Ich trat noch einen Schritt auf ihn zu und holte den vorerst letzten verbliebenen Ring aus meiner Tasche. "Aber ich spüre wie stark eure Verbindung ist und vor allem, was ihr aus einander rausholen könntet. Wenn du möchtest, dann steht es dir frei ein Teil dieser Organisation zu werden. Ich denke ihr beiden würdet ein perfektes Team abgeben." Ich beobachtete ihn dabei, wie er mich mit weit aufgerissenen Augen ansah. Doch ich blieb bei meiner Meinung. Naruto und Sasuke mochten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können, doch sie verband so viel mehr, als es die beiden selbst wussten.
"Ich, äh-", stammelte er vor sich hin und unterbrach sich selbst. Vorsichtig nahm ich seine Hand und legte den Ring auf seiner Handfläche ab, ehe ich seine Hand zu einer Faust schloss und meine eigene drauf legte.
"Du musst dich nicht jetzt entscheiden. Red gern mit den anderen darüber. Tsunade und Kakashi wissen wie sie mich kontaktieren können.", empfiehl ich ihm. Er sollte keine überstürzte Entscheidung treffen oder sich genötigt fühlen. Doch ich musste mich eben auch um die neue Generation kümmern. Mit einem Nicken löste ich mich von ihm und trat zurück zwischen die beiden älteren Uchihas.
"Konohagakure ist ein sehr schönes Dorf. Ich kann verstehen, warum ihr zurück wollt.", überlegte ich laut. Vielleicht war es auch etwas beabsichtigt, damit Sasuke sich seinen alte Freunden wieder annähern konnte. Man munkelte."Es hält für jede Generation etwas besonderes fest.", fügte Itachi hinzu. Obito nickte daraufhin nur.
"Gehen wir zurück zum Turm. Ihr könnt sicherlich langsam was zum Essen vertragen.", schlug Tsunade vor. Sobald Naruto Das Wort Essen hörte, war er Feuer und Flamme. Dieser Unterschied zwischen ihm und Sasuke war interessant. Während der Uchiha sich versuchte erwachsen und erhaben zu geben, machte sich der Uzumaki-Junge gar nichts draus. Ihm merkte man sein Alter noch eher an, als dem Schwarzhaarigen.
Sakura war die ganze Zeit recht leise, doch anhand ihrer Körpersprache spürte ich ihre Anspannung. Es schien, als sei ihr ein Stein vom Herzen gefallen und trotzdem sprach sie nicht aus, was ihr auf der Seele brannte.
Ich konnte nicht lügen, meine Neugier war geweckt.
DU LIEST GERADE
𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}
FanfictionKairi bedeutet Ozean. Das passte zu ihr, denn ihre Seele und ihr Leben erschienen in einem pechschwatzen zu ertrinken. ••• ❗️GENERELLE SPOILERWARNUNG❗️ (Zusatz: Das Alter der Charaktere ist anders als im Anime/ Manga) ••• DISCLAIMER: Naruto/ Narut...