Die Abenddämmerung hatte schon längst eingesetzt, als wir in dem altbekannten Turm ankamen. Das Geräusch von dem plätschernden Regen bereitete mir Gänsehaut und der Geruch stieg mir wohlig in die Nase. Wenn ich diesen Geruch mit einem Gefühl beschreiben müsste, dann wäre es Erleichterung. Irgendetwas hatte Amegakure einfach an sich, was es trotz des ewigen Regens zu einem besonderen Ort für mich machte. Vielleicht lag es daran, dass ich hier aufgewachsen bin. Vielleicht identifizierte ich mich mit diesem Dorf sehr. Vielleicht war es aber auch einfach nur die Gewohnheit.
Meine Beine trugen mich zu der Plattform, die nicht mehr überdacht war. Ich zuckte nichtmal zusammen, als die ersten Regentropfen auf meinen Kopf landeten und meine Haare langsam nass machten. Wo Konan und Nagato wohl waren? Normalerweise starrten sie vom Rande der Überdachung aus auf das Dorf oder in die Ferne, doch keiner von beiden schien da zu sein. Ich schritt bis zum Geländer vor und blickte über die hoch ragenden Gebäude Ames. Sollte ich tatsächlich mit Itachi irgendwann mal irgendwo anders leben, dann würde mir diese Aussicht sicherlich fehlen.
"Die Ruhe ist wundervoll, nicht war?", drang eine tiefe Stimme in meine Ohren. Ich sah nach unten und konnte Yahikos Gestalt auf der Zunge des Kopfes sitzen sehen, der in die Fassade dieses Gebäudes verbaut wurde. Es war das höchste, was wir in Amegakure hatten und gleichzeitig auch das interessanteste. Das lag nicht nur am Baustil, sondern auch an all den Geheimnissen, die sich hier drin verbargen.
"Wir haben dir jemanden mitgebracht." Ich ignorierte seine Frage, da ihm meine Antwort sicherlich nicht in den Kragen passen würde. Es war nicht ruhig, weil das Dorf unbeschwert friedlich war. Es war ruhig, weil die Leute endlich nicht mehr tyrannisiert wurden und dies bewahren wollten. Die Ruhe kehrte nur durch Angst ein. Angst brachte keinen frieden.
Yahiko-Pain, stand auf und sprang mit Leichtigkeit zu mir auf die Plattform. Gemeinsam gingen wir dann wieder zu den anderen ins Trockene. Auch Konan war mittlerweile da und wartete bereits auf uns."Ihr habt den Ring gefunden?", fragte Nagato nach. Kabuto zeigte ihm wortlos seine linke Hand, woraufhin Nagato nickte.
"Dann können wir jetzt alles weitere besprechen.", informierte er Kabuto. Ich hörte mir noch die allgemeinen Sachen an, die er der Brillenschlange ans herz legte.Rein technisch gesehen, war er nun Zetsus Partner, doch Kabuto würde wohl hin und wieder mal einem unserer Teams zugeteilt werden, da Zetsu eher in Untergrund handelte und vorrangig spionierte. Somit konnte sich der Yakushi weitgehend seiner Forschung widmen. Dies schien ihm zu gefallen, er hatte keine Einwände und auch sein Körper und sein Chakra reagierten positiv auf den Informationsfluss. Meine Manipulation hatte also genau so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Bevor ihm dann seine ersten eigenen Aufgaben erteilt wurden, entzog ich mich der Gruppe. Sie hatten keine Einwände und auch Obito hatte anscheinend noch keine Lust weiter zu ziehen. Noch hatten wir keine konkreten Anweisungen bekommen, also hätten wir das Bingo-Buch abarbeiten können. Aber wie gesagt, darauf hatte keiner von uns beiden gerade Lust.
"Wir treffen uns morgen früh im Trainingsraum.", sagte Obito noch bevor ich die Tür erreicht hatte. Er wollte mir mit meinem Raum-Zeit-Jutsu weiterhelfen. Da hatte ich definitiv nichts gegen.
"Ist gut.", erwiderte ich, ohne mich nochmal umzudrehen. Nachdem ich mich durch die Etagen navigiert hatte, setzte ich den ersten Fuß auf die nassen Straßen. Ich würde mich am nächsten Tag einfach über Kabutos Mission informieren und ob sie etwas mit uns zutun hatte. Vielleicht konnte ich mit dem Training genug Zeit gewinnen, bis ich Itachi das nächste mal behandelt habe. Dann könnte ich Kakashi Hatake endlich eine Nachricht zukommen lassen und wir könnten gemeinsam etwas Planen. Dieses Treffen sollte so bald wie möglich stattfinden, Obito musste aus diesem Loch raus. Außerdem fehlten uns nicht mehr all zu viele Bijuu. Soweit ich wusste waren es noch der Sechsschwänzige, der Achtschwänzige und der Neunschwänzige.
Itachi hatte mir das letzte Mal erzählt, dass jemand aus seinem Dorf wohl das Jinchuuriki des Neunschwänzigen war. Dabei handelte es sich um einen Jungen, der wohl in Sasukes Team war. Naruto Uzumaki. Deswegen hatte der kleine Uchiha wohl so ein Interesse an meinem Namen gezeigt. Er dachte ich wäre mit seinem Freund verwand. Es war fast schon amüsant, wie verwickelt wir alle miteinander waren.
Madara Uchiha hatte vor Generationen mit seinem besten Freund Zwist und sie schlugen verschiedene Wege ein, wodurch irgendwie die Grundidee für Akatsuki entstand. Nagato, Konan und Yahiko gründeten die Organisation dann tatsächlich, wohl unter dem Einfluss von Madara.
Ich kam aus dem selben Dorf wie die drei Akatsuki-Gründer und wurde von Konan und Nagato als eine Art Ziehkind und Auftrags-Nin aufgenommen, wobei Nagato mich trainierte.
Obito und Kakashi waren mal Kammeraden und auch Freunde, bevor Obito damals von Madara gerettet wurde und er ihn zu seiner Marionette machte. Nun war der maskierte Uchiha mein Teampartner und guter Freund.
Kakashi war wohl nicht nur Jo-Nin, sondern auch Sensei und betreute ein Team. Dieses bestand aus einem Mädchen, Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha. Das Jinchuuriki und der Uchiha hatten auch eine mehr oder weniger gute Freundschaft, die der kleine Uchiha irgendwann hinter sich ließ. Dieser wollte nämlich Rache an seinem Bruder üben, der deren gesamten Clan umgebracht hatte.
Itachi war nicht nur ein weiteres Akatsuki-Mitglied, sondern seit neustem auch mein Freund. Und so schloss sich der Kreis irgendwie auch schon wieder. Eigentlich war die ganze Ninja-Welt ein riesiges Dorf.Ich war auf dem Weg zu meiner Wohnung so sehr in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wie ich fast einen Umweg machten. Zwar schützten mich die Schatten vor den neugierigen Blicken der Dorfbewohner, doch einen Spaziergang wollte ich trotzdem nicht machen. So schlug ich also den nächst kürzesten Weg zu meiner Behausung ein und kam dort auch nach einer Weile an. Wie immer schloss ich die Tür auf, trat ein und schloss sie hinter mir wieder zu. Alles sah noch genauso aus, wie ich es verlassen hatte. Ich zog den tropfenden Mantel aus und hing ihn zum trocknen auf. Auch die Schuhe zog ich aus, denn der Boden war nach wie vor sauber und das wollte ich auch beibehalten. Vielleicht konnte man es sich bei mir bereits denken, aber ich war eben sehr auf Ordnung und Sauberkeit bedacht. Es verlieh einem das Gefühl von Kontrolle und generell fühlte ich mich so einfach wohler.
Mit langsamen Schritten betrat ich das Wohnzimmer und blieb inmitten dessen stehen. Mein erster Gedanke war es, hier eine Markierung zu setzten. Seitdem ich das Hiraishin no Jutsu erlernt habe, hatte mein Weg mich nicht nach Amegakure geführt. Bis jetzt zumindest. Also nutzte ich auch die Gelegenheit, um das nächste Mal schneller und vor allem auch flexibler hier her zurück zu kommen.
Ich suchte mir also ein paar geeignete stellen. Als erstes markierte ich den Boden unter einer der Kommoden im Wohnzimmer. Dann begab ich mich in Yamis altes Zimmer und markierte dort den Boden unter ihrem Bett. Das gleiche machte ich dann in meinem Zimmer. Man konnte ja nie wissen.
Irgendwie fühlte es sich etwas merkwürdig an wieder hier zu sein. Natürlich war ich dies eigentlich gewöhnt, denn ich war schon immer viel wegen meiner Missionen unterwegs. Dieses Mal war es jedoch ein bisschen anders, denn seit meinem letzten Aufenthalt hier war einfach so unglaublich viel passiert.
Und dennoch fühlte sich alles so bekannt an.
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𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}
FanfictionKairi bedeutet Ozean. Das passte zu ihr, denn ihre Seele und ihr Leben erschienen in einem pechschwatzen zu ertrinken. ••• ❗️GENERELLE SPOILERWARNUNG❗️ (Zusatz: Das Alter der Charaktere ist anders als im Anime/ Manga) ••• DISCLAIMER: Naruto/ Narut...