Ich wachte in Yamis Zimmer auf, musste gestern offensichtlich hier eingeschlafen sein. Nachdem ich ein paar Falten aus der Bettdecke gestrichen hatte, verließ ich ihr Zimmer wieder und schloss es ab. Es war noch recht früh, also beschloss ich das zu tun, was normale Menschen taten: Ich machte mir in der Küche etwas zu essen, räumte anschließend alles auf und bereitete mich auf den Tag vor. Dieses ganze überdenken und Ergründen komischer Zeichen machte mich ehrlich gesagt etwas nervös, weil es schier unkontrollierbar war.
Meine Wäsche war mittlerweile trocken, weswegen ich alles abnahm und säuberlich in meinen Schrank packte - bis auf die gewohnten schwarzen Sachen, die ich wieder anzog. Die letzte Etappe war das Badezimmer, denn ich musste noch meine nun trockenen Haare kämmen. Mein Blick fiel zu dem getrockneten Mantel, dessen Reflexion ich im Spiegel vernahm. Nach kurzer Überlegung zog ich ihn an und nahm auch den Hut an mich. So ging ich aus dem Haus, verschloss die Tür hinter mir und bewegte mich durch die Schatten der Stadt bis zu dem Gebäude, in dem sich Nagato und Konan befinden müssten. Ich betrat den Raum in der höchsten Etage und erblickte direkt drei Gestalten kurz vor dem offenen Plateau. Madara war also auch hier. Ich ging ruhig auf sie zu, sie sprachen gerade nicht miteinander.
"Schweigt ihr euch immer so an?", fragte ich frech. Nur Konan drehte sich um.
"Wir lauschen dem Frieden.", antwortete sie entspannt. Ich stellte mich neben Madara, der ganz links stand und sah auf das Dorf herab. Wenn man die Vorgeschichte Amegakures nicht kannte, könnte man meinen, dass es schon immer ein ruhiger Ort gewesen wäre. Neben dem plätschern des Regens hörte man entfernt die Stimmen der Einwohner. Sie hörten sich ausgelassen an, Kinder spielten miteinander und sprangen durch die Pfützen. Ich konnte die drei verstehen.
"Es ist durchaus beruhigend.", kommentierte ich. Es vergingen noch einige Minuten der Ruhe, bis Madara das Wort ergriff.
"Wärest du bereit zum aufbrechen?", fragte er mich.
"An sich schon. Brauchen wir noch Proviant?"
"Ich habe schon vorgesorgt.", antwortete er auf meine Frage hin.
"Fantastisch, dann erzähl mir alles weitere auf dem Weg.", sprach ich. Wir verabschiedeten uns von den anderen beiden und begaben uns nach unten.
"Wir müssen nach Iwagakure, dort hält sich der Fünfschwänzige auf. Deidara hatte bereits versucht ihn zu besiegen, ist aber leider gescheitert."
"Ach Deidara.", seufzte ich gespielt theatralisch. Iwagakure war eines der großen Shinobi-Dörfer und meiner Meinung nach auch das langweiligste. Egal wohin man sah, überall lagen nur Steine. Das Erd-Reich war schon eher etwas für Leute mit speziellem Geschmack.
"Wir werden uns auf dem Weg mit Itachi und Kisame treffen, sie begleiten uns nach Iwagakure, da sie dort auch etwas zu erledigen haben. Die beiden haben etwas für dich.", informierte er mich. Ehrlich gesagt wurde ich bei der Erwähnung seines Namens schon hellhörig, doch dass die beiden etwas für mich hatten, machte mich neugierig.
"Und das wäre?", hakte ich nach. Mittlerweile waren wir schon weit außerhalb des Dorfes und es dauerte auch nicht lang, bis das bisschen Wald, was zwischen Ame und Iwa lag, anfing.
"Das weiß ich selbst nicht.", gab er mit den Schultern zucken zurück.
Wir bauten irgendwann am Abend ein kleines Lager auf und wechselten uns mit der Wache ab. Am nächsten Tag erreichten wir auch schon die ersten steinigen Landschaften. Es würde also nicht mehr all zu lang dauern. Trotzdem warteten wir etwas Abseits noch auf die anderen beiden, die nach ungefähr einer Stunde des Wartens auch auftauchten. Kisame grinste mich schon von weitem an.
"So oft wie euch beide, habe ich wohl kaum ein anderes Team aus der Organisation gesehen.", plapperte er direkt los. Mein Blick fiel zu Itachi, der mich bereits eindringlich ansah, als würde ihm etwas auf der Seele brennen.
"Mit mehr Leuten macht es auch mehr Spaß.", ertönte wieder die Alibistimme Madaras.
"Weil dann mehr Leute anwesend sind, die dir deine Arbeit abnehmen, meinst du?", fragte ich mit einem leichten Augenrollen.
"Ja, ich meine - hey!", meckerte er.
"Wie dem auch sei.", fing Kisame an. "Das hier, haben wir extra für dich organisiert." Kisame holte eine mehr oder weniger alte Schriftrolle hervor. Ich nahm sie interessiert entgegen und öffnete sie direkt. Ein kleines Schmunzeln machte sich auf meinem Gesicht erkennbar.
"Das Teleportation Jutsu des vierten Hokagen.", verkündete ich und machte die Schriftrolle wieder zu, um sie in meine Tasche zu stecken. "Danke.", sagte ich mit einem leichten nicken.
"Das hast du vor allem Itachi zu verdanken, er hat uns ohne irgendwelche Auffälligkeiten nach Konoha und wieder raus gebracht. Und du hattest offensichtlich recht, es wurde schriftlich festgehalten.", sprach er. Ich wand meinen Blick zu Itachi, der mich stumm ansah. Ein bisschen unangenehm war ihm die Aufmerksamkeit schon.
"Ich komme darauf zurück.", sagte ich leise an den Uchiha gerichtet. Ohne weitere Unterbrechungen machten wir uns dann wieder auf den Weg. Die Papierstreifen an unseren kegelförmigen Strohhüten, welche unsere Gesichter verdeckten, wehten bei jeden Windstoß und auch die Glöckchen klingelten munter vor sich hin. Keine Ahnung wer sich so etwas bescheuertes ausgedacht hatte, aber es nervte schon ziemlich.
Wir kamen gegen Abend an einem Randbezirk des Zentrum des Dorfes an und suchten uns dort eine Bleibe. Die anderen schienen bereits mehrere Kontakte zu haben, die die Organisation kannten und anscheinend auch unterstützen.
Jeder von uns bekam ein einzelnes Zimmer, welches nicht sonderlich groß war, doch es reichte vollkommen aus. Ich legte den Hut auf dem kleinen Tisch ab, meine Schuhe standen neben der Tür. Auch den Mantel zog ich aus und hängte ihn über den Stuhl, genau wie meine Handschuhe. Mit etwas Vorfreude nahm ich mir wieder die Schriftrolle, die ich heute bekommen hatte und setzte mich im Schneidersitz aufs Bett. Das Schriftstück rollte ich vor mir aus und begann es zu studieren.
Es gab nicht viele Dinge, die ich mochte, doch das erlernen neuer Jutsus gefiel mir. Durch meine besonderen Augen war ich darin auch ziemlich gut, brauchte nicht sehr lange um die Grundlagen zu verstehen und übte dann immer, bis ich sie perfekt beherrschte. Das spornte mich einfach an.
Ich hatte die Voraussetzung mit der Markierung begriffen, als es gerade an der Tür klopfte."Herein.", sagte ich völlig abwesend und konzentrierte mich immer noch auf die Schriftrolle.
"Hast du dich direkt ans lernen gemacht?", fragte Itachi, als er die Tür hinter sich schloss. Ich musste nichtmal Aufsehen, seine Stimme hatte ich mir mittlerweile eingeprägt.
"Hm.", gab ich nur zurück. "Hier, komm her.", murmelte ich fokussiert vor mich hin und stand vom Bett auf. Ich nahm seinen linken Unterarm und markiere diesen erfolgreicher. Ein zufriedenes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Itachi beobachtete belustigt jede meiner Bewegungen und unterbrach mich dabei nicht. Er gab sich einfach ohne Wiederworte als Versuchskaninchen.
Ich ging wieder zum Bett um nochmal in der Schriftrolle zu lesen und prägte mir die nächsten Schritte ein. Als ich alles in meinem Kopf wiederholte, legte ich meine Hände an Itachis Schultern und setzte ihn aufs Bett.
"Warte hier.", bat ich ihn und verließ das Zimmer. Ich ging erstmal nur bis zum Ende des Ganges, dann musste ich nicht so weit laufen, wenn es nicht klappen sollte. Als Nächstes schloss ich die Augen, atmete tief durch und konzentrierte mich. Dann legte ich die Handflächen aneinander und baute Chakra auf. Ich fokussierte mich auf die gesetzte Markierung und spürte einen starken Windzug. Als ich meine Augen öffnete, stand ich wieder in meinem Zimmer, wo Itachi noch brav auf dem Bett saß. Er sah mich beinahe schon stolz an.
"Schwarzer Blitz von Amegakure?", bot er mir als neuen Spitznamen an und stand auf. Ich schüttelte den Kopf.
"Ich habe schon einen Spitznamen, der passt besser zu mir.", sprach ich, als er auf mich zu kam. Itachi legte seine Hände wie selbstverständlich an meine Taille. Ich legte den Kopf schief und sah ihn an. Er dachte also, er könnte mir einfach so näher kommen, nur wegen dem, was unsere Doppelgänger gemacht haben?
Er sah mir in die Augen und kam mit seinem Gesicht dann immer näher.
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𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}
ФанфикKairi bedeutet Ozean. Das passte zu ihr, denn ihre Seele und ihr Leben erschienen in einem pechschwatzen zu ertrinken. ••• ❗️GENERELLE SPOILERWARNUNG❗️ (Zusatz: Das Alter der Charaktere ist anders als im Anime/ Manga) ••• DISCLAIMER: Naruto/ Narut...