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Bevor Kisame und Hidan sich darüber streiten konnten, wer von ihnen mehr Leute umgebracht hatte, unterbrach Nagato die beiden und erklärte das weitere Verfahren. Es hab definitiv Charaktere die sich im Hintergrund hielten und ich war eine von ihnen. Konan sagte zum Beispiel nie etwas. Auch Zetsu, Itachi und Kakuzu sprachen nur, wenn es nötig war. Am lautesten waren auf jeden Fall Kisame, Hidan und zu meiner Überraschung auch Madara. Zu dieser extrovertierten Art von Tobi gehörte auch eine deutlich schrillere Stimme als die, die Madara eigentlich hatte. Hoffentlich benutzte er diese nicht, wenn wir allein waren, sonst würde ich verrückt werden.

"Kairi, du bekommst von mir noch ein aktuelles Bingo-Buch. Versuche mit Tobi erstmal ein paar Kopfgelder zu sammeln, bis ich euch mehr Anweisungen gebe.", trug Nagato uns auf.

"Tzz.", hörte ich wieder auf der anderen Seite. Es war Kakuzu, des ironisch zischte. „Na das sollte für sie ja kein Problem darstellen. Ich freue mich auf die Einnahmen.", ergänzter er. Ich schaute ihn desinteressiert an, doch er hatte recht. Immerhin musste ich sowohl als Oi-Nin, als auch als Auftrags-Nin etliche Leute aufspüren.

"Oh Junge! Das wird vielleicht ein Spaß! Ich hoffe du bist nicht so ein Griesgram wie Deidara.", meldete sich nun Tobi zu Wort. Neben ihm stöhnte Hidan genervt. Da sie nicht wussten, wer Tobi wirklich war, behandelten sie ihn nicht gerade sehr nett. Dieses Verhalten sollte ich mir ein wenig abschauen, damit seine Deckung aufrecht blieb.

Das könnte interessant werden.

Die Besprechung wurde beendet und Nagato gab mir ein Bingo-Buch. Ich steckte es in meine Tasche und dann machten wir uns tatsächlich auf den Weg. Als Mitglied von Akatsuki bewegte ich mich nun vorrangig wieder im Schatten, so wie damals in der Einheit. Es fühlte sich irgendwie gut an und viel würde sich für mich ohnehin nicht ändern.

Madara erzählte nicht all zu viel, als wir uns von Amegakure entfernten. Immerhin hatten mir die drei vor ein paar Stunden bereits erzählt, dass die Kopfgeld-Jagd eine unserer Einnahmequellen sei. Vor unserem Aufbruch bekam ich lediglich noch einen Strohhut mit weißen Fransen ringsherum.

„Hast du schon eine Idee, wo er sich aufhalten könnte?", fragte Madara, als wir durch die Baumkronen sprangen. Wir waren endlich an einem Wald angekommen.

„Natürlich.", sagte ich nur. Ich mache das nun schon seit ich 13 Jahre alt war, also habe ich gute 10 Jahre Erfahrung. Man bekam einfach ein Gefühl dafür. Aus dem Bingo-Buch habe ich mir ein Ninja ausgesucht, der nicht schwer aufzufinden sein sollte. Es war ein Abtrünniger, hat wohl sein Team an die Gegner verraten und für diese spioniert. Die Beweggründe interessierten mich bei Kopfgeldern eigentlich nicht. Ich wollte sie einfach nur fangen - tot oder lebendig. Geld gab es immer.

Der Typ kam aus Kusagakure. Die Nins aus diesem Dorf liebten die Spelunken in Takigakure. Das Dorf mochte zwar im Wasserfall-Reich sein und viele schwärmten von dessen Schönheit, aber auch dort gab es Grotten in denen sich Existenzen wie er verlieren konnten. Zudem waren beide Dörfer nicht weit von Amegakure entfernt, also haben wir ihn auch schnell ausfindig machen können.

Madara wäre einfach ohne zu zucken in den Pub rein marschiert, im auffälligsten und bekanntesten Mantel aller Shinobi-Dörfer. Ich verdrehte die Augen und schlug ihm etwas anderes vor. Im Gegensatz zu ihm war ich es gewohnt ohne großes Aufsehen zu arbeiten und dies war mir deutlich lieber. Das einzige, worüber sich die Leute unterhalten könnten, waren natürlich meine Augen. Zwar konnte ich das Rinnegan nicht deaktivieren, aber ich konnte die Illusion meiner ursprünglichen Augenfarbe erschaffen.

So drückte ich Madara also meinen Mantel und mein Stirnband in die Hand und er wartete gut versteckt auf einem Baum in der Nähe. Es dauerte nicht lang, bis ich die Aufmerksamkeit des Abtrünnigen auf mich gezogen hatte. Er war schon recht angetrunken, konnte aber noch laufen. Ich setzte das schönste Lächeln auf und bot ihm an mit zu mir zu kommen. Dieser Vollidiot tat es auch noch.

„Hey du, wir haben ein Hühnchen mit dir zu rupfen.", ertönte es dann hinter uns, als wir den Pub verlassen hatten. Ich drehte mich um und sah zwei Akatsuki-Mäntel. „Kairi?", fragte Kisame verwirrt. Er hatte mich an meinen Augen erkannt, die ich beim Entdecken der beiden wieder in den gewohnten bläulich-lila Schimmer wechseln ließ.

Itachi sah mich einfach nur von oben bis unten an. Ich hatte meine normalen Sachen an: ein ärmelloses Top, was man vorn einfach mit einem Reißverschluss öffnen und schließen konnte. Eine enge schwarze Hose, die nicht ganz bis zur Mitte meiner Oberschenkel ging und an dem rechten Hosenbein hatte ich anschliessend einen Verband, auf dem meine Shuriken-Tasche geschnallt war. Um meine Taille herum hatte ich eine Art vier geteilte Schürze und meine Arme waren fast komplett mit meinen Handschuhen bedeckt - bis auf die Finger und die Schultern. Zudem hatte ich Stiefel an, die bis zu meinen Knien reichten. Meine langen schwarzen Haare wehten theatralisch im Wind und das Mondlicht ließ mich sicherlich wieder blasser erscheinen, als ich eigentlich war. Der Uchiha checkte mich aus, das erschien mir merkwürdig.

Der Typ neben mir war fast dabei wegrennen zu wollen, doch ich packte ihn am Arm und zog ihn zurück. Er versuchte sich aus meinem Griff zu wenden, doch ich verdrehte den eben gegriffenen Arm hinter seinen Rücken, verpasste ihm einen Tritt in die Kniekehle und schon fiel er vor mir auf die Knie. Meine andere Hand vergriff sich in seinen Haaren und zog kräftig an ihnen. Der Abtrünnige war sichtlich verängstigt und so ließ ich seinen Arm los, aber nur um in der nächsten Sekunde ein Kunai zu zücken und es ihm gegen die Kehle zu halten. Wortlos sah ich nun wieder zu meinen Kollegen hoch, die das gesamte Geschehen beobachtet hatten. Kisame grinste, doch Itachis Gesicht war genauso emotionslos wie mein eigenes.

"Ich wollte dich schon immer Mal in Aktion sehen. Bin gespannt was du noch so drauf hast.", sagte Kisame beeindruckt.

Ich verdrehte die Augen und pfiff, als Zeichen dass Madara zu uns kommen sollte. Mit einem genervten seufzen bereitete ich mich schon auf den Persönlichkeitswechsel vor.

"Oh, hey Leute! Was macht ihr denn hier?", fragte Madara wie geahnt in diesem ohrenbetäubenden Ton.

"Ihr habt uns unser Kopfgeld geklaut.", meinte Kisame. "Wir sind schon seit ein paar Tagen hinter ihm her.", fügte er an.

"Echt? Wir haben uns gestern erst auf den Weg gemacht.", rieb ihm Madara mit einem fast schon manischen Lachen unter die Nase. Der Mann in Hai-Gestalt fand dies jedoch gar nicht lustig und murmelte verärgert etwas vor sich hin. Als Madara aka Tobi und er sich dann anfingen anzugiften - was daraus bestand, dass Kisame wütender wurde und Madara ihn mit blöden Sprüchen provozierte - verpasste ich dem Abtrünnigen einen Schlag auf den Hinterkopf, der ihn erstmal bewusstlos machte. Er fiel zu Boden, ich steckte mein Kunai zurück in die Tasche und nahm mein Zeug einfach aus Madaras Hand, was er nichtmal bemerkte. Solche Vollidioten.

In aller Ruhe band ich mein Stirnband wie gewohnt locker um den Hals und zog den Mantel an. Mir waren Madaras Kräfte bekannt, weswegen ich auch nichtmal mit der Wimper zuckte, als Kisame nach seinem Schwert griff und Madara angreifen wollte. Dieser löste sich nämlich an der entsprechenden Einschlagsstelle auf und blieb komplett unverletzt. Da auch der Uchiha nicht reagierte nahm ich an, dass das wohl öfter vorkam.

Währen die beiden sich weiter stritten - über was auch immer, denn vom eigentlichen Thema waren sie schon längst abgekommen - machte ich mich daran den Abtrünnigen zu fesseln. Der Streit nervte mich eigentlich nur wegen Madaras falschen Stimme. An sich war er sehr aufschlussreich, denn Kisame wusste anscheinend auch nicht wer sich als Tobi ausgab. Für ihn war er einfach nur der Neue und wurde somit auch so behandelt. Die Rolle, die Madara spielte verleitete einen dazu ihn dumm zu machen und anscheinend war dies auch vor den anderen legitim.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt