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"Haltet jetzt endlich die Klappe.", mischte ich mich bestimmend ein. Die beiden sahen mich an, wobei ich nur Kisames Ausdruck sehen konnte und der war gar nicht begeistert. Er war schließlich dafür bekannt auf Konfrontationen zu stehen und war jetzt sicherlich im Modus.

"Willst du dich jetzt auch noch mit mir anlegen?", fragte er mit einem süffisanten Lächeln. Er hielt mich noch nicht für eine Bedrohung.

"Genauso wie Hidan, könnte ich auch dir mit Leichtigkeit den Hintern versohlen.", sagte ich unbeeindruckt von seiner finsteren Miene. Er funkelte mich wütend an und der Griff um sein Schwert verstärkte sich. Der Typ mochte stark und gefürchtet sein, doch er war zu impulsiv. Selbst, als er zum Angriff ausholte blieb ich entspannt, denn ich hatte schon mindestens sieben Varianten, wie ich ihm ausweichen und einen Gegenangriff starten könnte. Doch so weit kam es nie, denn plötzlich hielt Itachi eine Hand vor Kisame, welcher überrascht mitten in seiner Bewegung anhielt.

"Das reicht jetzt.", sprach der Uchiha. Seine Stimme war tief und samtig, viel weicher als man sie sich vorstellen würde. Das war das erste mal, dass ich ihn überhaupt habe sprechen hören. Mein Blick fiel zu ihm, wobei er mich bereits ansah. Konnte der Typ auch etwas anderes, außer starren? "Wir nehmen uns jemand anderen vor." Dann packte Kisame sein Schwert wieder auf seinen Rücken, sah jedoch trotzdem nicht begeistert aus.

"Tobi.", sagte ich nur und sah den Maskierten an. Mit einer Kopfbewegung in Richtung unserer Beute, deutete ich ihm an, dass er diese Tragen sollte.

"Wieso ich?", fragte er empört, woraufhin ich ihm einen Blick schenkte, der deutlich machte, dass mit mir gerade nicht zu spaßen war.

"Nimm ihn oder ich helfe Kisame dabei dich zu erwischen.", zischte ich. Japsend warf er den Abtrünnigen dann über seine Schulter und wir drehten uns schon um. Bevor wir jedoch komplett gingen, warf ich noch einen Blick über die Schulter.
"Auf dem Weg zu dem nächsten geheimen Ort ist ein Bandit, den könnt ihr euch krallen. Darüber würde sich Kakuzu sicherlich freuen.", informierte ich die beiden Männer hinter uns.

"Woher weißt du das so genau?", fragte zu meiner Überraschung der Uchiha. Er redete eigentlich kaum, ähnlich wie ich.

"Weil er auch hinter diesem Typen her sein wird, in dem Glauben, sich aus dem Bingo-Buch streichen lassen zu können. Sie haben gemeinsame Sache gemacht und sich anschließend gegenseitig verraten.", erklärte ich.

"Und warum erzählst du uns das?", warf nun Kisame ein. Ich drehte mich um und lief los.

"Damit du Riesenbaby aufhörst zu heulen.", rief ich ihm ungeniert zu und grinste innerlich. Madara und ich gingen entspannt voraus.

"Ich schwöre auf Samehada, diese Frau bringt mich noch zur Weißglut!", hörte ich Kisame hinter uns fluchen, doch die beiden liefen uns trotzdem hinterher.

Sowie ich es vorausgesehen hatte, kam uns dann dieser Bandit über den Weg und versuchte uns sogar zu bedrohen, damit wir ihm unseren Fang überließen. Kisame ließ sich natürlich nichts von dem Typen sagen und machte kurzen Prozess. Der Mann war einfach viel zu sehr im Blutrausch.

Am geheimen Ort angekommen überließ ich gleich Madara die Abgabe und das kassieren. Ich hatte keine Lust den Mann dort rein zu tragen und mir sein Gewinsel anzuhören. Er war vor ungefähr zwei Stunden wach geworden und bettelte um sein Leben. Ich drohte ihm mit einem qualvollen Tod, wenn er nicht die Klappe halten würde. Es ließ ihn tatsächlich verstummen. Was nach der Abgabe mit ihm geschah, war mir völlig egal.

Itachi und ich warteten also draußen, während Kisame und Madara rein gingen. Wieder spürte ich seine Blicke auf mir und so langsam nervte es mich wirklich. Würde er mich jedes Mal einfach nur anstarren oder auch den Mund auf machen? Ich könnte seine Gedanken lesen, gab ihm jedoch lieber die Blöße.

"Gibt es einen bestimmten Grund, warum du mich die ganze Zeit anstarrst?", fragte ich dann geradewegs und sah ihm direkt in die Augen. Er lehnte links von mir an der Wand des Gebäudes der öffentlichen Toilette in dem sich das Versteck befand. Als er nicht antwortete stand ich auf und ging die wenigen Schritte auf ihn zu. Vor ihm verschränkte ich dann die Arme vor der Brust. "Ich habe dich etwas gefragt.", zischte ich mit versteinertem Gesicht.

"Ich habe dich mir anders vorgestellt.", begann er. "Man erzählt sich, dass der verbliebene Todes-Zwilling zu einer grausamen Gestalt geworden sein muss, nachdem die andere starb. Kalt und vom Leben zerfressen." Nach seinen Worten musterte er mich noch eindringlicher und ich tat es ihm gleich. Er hatte sein Sharingan nicht aktiviert, also sah ich in ein paar dunkle Augen, die durch die Nacht schon fast wie zwei schwarze Löcher schienen. Sie waren von geschwungenen Wimpern umrandet, von denen die meisten Mädchen nur träumen konnten. Seine schwarzen Haare fielen ihm teilweise ins Gesicht und die Stirn war mit seinem Stirnband bedeckt. Das Symbol Konohas war wie bei allen Abtrünnigen durchgestrichen. Nur die leichten Falten, die sich vom Nasenbein etwas über sein Gesicht zogen ließen ihn älter wirken. Dabei war er meines Wissens nach gerade mal zwei Jahre älter als ich. Seine Lippen konnte ich nicht wirklich sehen, da sie vom Mantel verdeckt waren und ich nicht so groß war wie er.
"Dein Rinnegan fasziniert mich, es hat Tomoe. Ich kann verstehen, dass die Leute sich davor fürchten. Doch deine Gesichtszüge sind zu weich und unschuldig, als dass man sie als die eines Monsters bezeichnen könnte.", stellte er neutral fest.

"Die Menschen reden viel. Ich nutze ihre Furcht zu meinem Vorteil." Ich zuckte mit den Schultern.

Itachi stieß sich von der Wand hinter ihm ab und beugte sich zu mir runter. Für meinen Geschmack war er mir gerade zu nahe. Falls er mir Angst machen wollte, dann schlug es kläglich fehl.

"Wäre dein Gesicht das Letzte was ich sehe, dann würde ich in Frieden sterben, Kiri.", flüsterte Itachi mir mit tiefer Stimme zu. Ich hob eine Augenbraue an, als er sich wieder vor mir aufrichtete. Außer meiner Schwester nannte mich niemand so und es machte mich furios, dass er sich dies einfach so erlaubte. Natürlich konnte er nichts davon wissen, aber mir gefiel es generell nicht, dass er mich schon mit einem Spitznamen ansprach obwohl wir uns nicht kannten. Ich hatte auch nicht vor ihn näher kennenzulernen, schon gar nicht auf so einer vertrauten Ebene.

Wie aus dem nichts knallte ich meinen rechten Handballen gegen sein Kinn, gleichzeitig packte ich mit der linken Hand seine linke Schulter und stieß mit meiner rechten Ferse in seine rechte Kniekehle. Dieser fließende und vor allem plötzliche Bewegungsablauf kam für ihn völlig unverhofft, sodass er unsanft mit dem Rücken auf dem Boden aufkam, da ich ihn an der Schulter runter drückte. Anschließend fixierte ich beide seiner Arme indem ich meine Knie auf ihnen abstützte. Itachi sah mich komplett irritiert an, als ich ihn auch noch mit der rechten Hand würgte und ihm mit der linken ein Kunai an den Hals hielt.

"Nenn mich nie wieder so, sonst kommt dieser Tag früher, als du ihn dir erhoffst, Uchiha.", drohte ich ihm. Sein Sharingan aktivierte sich wie von allein, doch er wusste genau, dass es bei mir nichts bringen würde.

Auf seinem Gesicht zeichnete sich dann langsam ein erstauntes Lächeln ab und mir stieg sein kehliges Lachen zu Ohren. Dieser Typ war doch bescheuert.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt