72

300 12 0
                                    

Es vergingen weitere fünf Tage, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Ich hatte früh am Morgen eine weitere Behandlung bei Itachi abgeschlossen und es ging auch mit seiner Gesundheit immer weiter Berg auf. Nur seine Augen machten mir immer noch sorgen, doch daran konnte ich einfach nichts ändern. Zumindest war mir nichts der gleichen bekannt.

Wir brachen in versammelter Mannschaft auf. Das hieß: Sasuke, Kisame, Obito, Itachi und ich. Wir machten uns alle auf den Weg zu Kakuzu und Hidan. Vor ein paar Tagen ließen wir ihnen eine Nachricht zukommen, sodass sie auch wussten, dass wir sie antreffen würden. Zwar war in der Nachricht nur die Rede von Obito und mir, doch mehr mussten sie auch nicht wissen.

Zu meinem Erstaunen bekamen wir auch recht schnell eine Antwort von den beiden. Sie befanden sich in Takigakure, in der Nähe des Dorfes, aus dem Kakuzu stammte. Irgendwie war es schon interessant, ich nahm an, dass sie sich in einem der Verstecke der Organisation nieder lassen würden. Ich schenkte dem Ganzen jedoch keine weitere Bedeutung und wir kamen bald an unseren Treffpunkt an.

Eine kleine Hütte, versteckt in der Natur, kam zum Vorschein. Von außen war sie sehr unscheinbar und die Umgebung war ruhig. Viel zu ruhig.

Ich hielt vor der gesamten Gruppe an und streckte einen Arm seitlich aus, um ihnen zu zeigen, dass sie stehen bleiben und still sein sollten.

Normalerweise müsste man mindestens Hidan irgendwo hören. Der Typ hatte doch immer etwas zu sagen und wenn der Jashinist seinen Mund auf machte, dann würde sich auch Kakuzu äußern. Hauptsächlich um seinem Partner den Mund zu verbieten, doch immerhin.
Aber gerade war kein einziger Ton zu hören. Nur das Rauschen des Windes in den Blättern der Bäume.

"Kakuzu, du erinnerst dich doch sicherlich an meinen Kampf mit Hidan. Ich habe zwar Respekt vor dir, aber ich würde auch gegen dich antreten. Kommt raus.", rief ich in Richtung der kleinen Hütte. Die beiden Nuke-Nin kamen aus verschiedenen Richtungen gesprungen und standen nun vor uns. Sofort spürte ich die Anspannung, die von den beiden ausging. Was war hier los?

"Das ist aber nicht gerade ein diplomatischer Ansatz, Kairi-sama.", sagte er schon fast spöttisch. Sama? Sie wussten es also schon.

"Und, woher habt ihr die Informationen?", fragte ich. Kurz darauf bewegte sich der Boden neben Hidan und Zetsu ragte bis zur Hüfte heraus.

"Ein Vögelchen hat es ihnen gezwitschert.", antwortete er. Ich schnaufte abwertend.

"Wohl eher ein Bündel Unkraut.", erwiderte ich gelangweilt. "So oder so, wir haben wohl einiges zu besprechen."

"Ich hätte nie gedacht, dass du dich mal auf diese Seite schlagen würdest. Und die? Hast du sie genauso manipuliert wie Kabuto?", sprach Kakuzu. Hidan stand ungewöhnlich still neben ihm.

"Nein, wir sind freiwillig hier.", antwortete Kisame. Kakuzu funkelte den Kiri-Nin an.

"Hast du Angst, Kakuzu?", fragte ich den Taki-Abtrünnigen monoton. Seine Augen verengten sich zu schlitzen.

"Wie kommst du denn darauf?", fragte er im Gegenzug. Ich ging ein paar Schritte vor und blieb dann stehen.

"Ich weiß von deiner letzten Mission als Shinobi von Takigakure.", antwortete ich und sah ihm fest in die Augen. Er weitete seine wieder und sag mich ungläubig an. "Der Hokage. Die Konsequenzen.", fügte ich an. Kakuzu müsste mittlerweile 91 Jahre alt sein. Er lebte bereits in der Zeit ersten Hokagen und somit der Gründung der Shinobi-Dörfer. Als Eliteninja bekam er damals den Auftrag, den Hokagen umzubringen. Dies gelang ihm jedoch nicht und er wurde verachtet und bestraft. Daraufhin brachte er die Dorfältesten Takis um, stahl ihre Herzen und das Jiongu.

Ich bezweifelte, dass er jemandem schon mal von seiner Vergangenheit erzählt hatte, weswegen er nun auch so reagierte. Doch wie gesagt, ich habe sehr viel für Nagato spioniert und weiß eben so einiges über viele Menschen.

"War das von Anfang an dein Plan?", fragte Kakuzu grummelig.

"Nein. Ich hatte einen kleinen Denkanstoß.", antwortete ich. Der Mann war nicht dumm. Sein Blick wanderte kurz rüber zu Itachi, bevor er mich wieder ansah.

"Dein Denkanstoß macht dich schwach.", behauptete er. Plötzlich löste sich sein Arm bis zum Ellenbogen von seinem Körper und raste auf Itachi zu. Dies war nur durch die dicken schwarzen Fasern möglich, die Kakuzus Körper zusammen hielten. Ich fing ihn am Handgelenk ab, als er gerade mit einem Affenzahn an mit vorbeifliegen wollte.

"Bist du dir da ganz sicher?", fragte ich in einem bedrohlich ruhigem Ton. Kakuzu hielt kurz inne und umwickelte mit den Fasern dann meinen Unterarm. Ich blickte auf die Stelle und ließ dann Chakra durch meinen Arm fließen, ehe ich es mit einem gewaltigen Stoß nach außen dringen und meinen Arm umhüllen ließ. Kakuzu zischte auf und zog seinen Angriff zurück.

"War das Amaterasu?", zischte der Taki-Nin. Ich ließ mein Chakra wieder verschwinden.

"Nein, das war nur mein Chakra.", antwortete ich neutral.

"Dein Chakra ist schwarz?", fragte er ungläubig. Ich senkte den Kopf leicht und sah durch meine meine Augenbrauen zu ihm, sodass ich für ihn wahrscheinlich aussah, wie eine Psychopathin.

"Was glaubst du, warum wir die Todes-Zwillinge genannt wurden?", fragte ich mit einem nahezu diabolischem Grinsen. Hidan versteifte sich neben seinem Partner. Das war wohl wieder der Blick, der selbst ihm Gänsehaut verschaffte. Aber es Stimmte. Yamis und mein Chakra veränderte sich mit der Zeit. Wir hatten über die Jahre so viele Menschen sterben sehen und selbst auch umgebracht, dass wir eine Veränderung in uns gespürt haben. Dabei war es gar nicht so besonders, ich könnte wetten, dass auch ein Kisame oder ein Hidan schwarzes Chakra hatten.
"Also Kakuzu. Ich frage dich nochmal: Hast du Angst?" Ich unterbrach nie den Blickkontakt zu ihm. "Ich werde deine Arbeit zu schätzen wissen und dich nicht für ein mögliches Scheitern ächten.", versicherte ich ihm, als er eine Weile nichts sagte.

"Vielleicht ist es keine so schlechte Idee.", warf Hidan ein. Mein Blick schweifte rasend schnell zu dem Silberhaarigen. Versuchte er da gerade Kakuzu zu überzeugen? "Jetzt guck nicht so. Mir ist prinzipiell egal was ihr macht, aber ich habe dich lieber als Verbündete, als dein Feind zu sein. So dumm bin ich nun auch nicht.", zischte er mich an. Ich zog beeindruckt eine Augenbraue nach oben. Welch ein Wunder: Ein Jashinist, der noch jemand anderem als seinem einzig wahren Gott sowas wie Respekt zeigte. Ich hoffte für ihn, dass sein Gott dies auch mitmachen würde.

"Von mir aus dürft ihr auch das Bingo-Buch mit den S-Rang Schwerverbrechern durcharbeiten und so die Rituale und die Kopfgeldjagd aufrecht erhalten. Diese Shinobi würden eine zweite Chance nicht annehmen und dieser auch nicht würdig sein.", schlug ich vor.
Das war genau das, was Hidan hören wollte. Ihn umzustimmen war sehr viel leichter, als ich es mit vorgestellt hatte.

"Kakuzu.", flüsterte Zetsu beinahe. Er wollte den Taki-Nin umstimmen, doch selbst zu zweit hätten sie keine Chance gegen uns alle zusammen.

"Na gut.", sagte er schließlich. "Dann schließ dich ihr eben an. Ich bin jedenfalls noch nicht überzeugt." Nach den Worten seines Partners, wechselte Hidan langsam die Seiten und stellte sich zu den anderen hinter mich.

"Was für ein Jammer.", sagte ich monoton.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt