30

410 20 0
                                    

Obito und ich machten uns auf den Weg nach Otogakure. Und damit meinte ich, dass er uns mit seinem Kamui dort hin teleportierte. Keiner von uns hatte sichtlich Muse die ganze Zeit zu laufen, zudem würde es uns Unmengen an Zeit und Energie sparen. Ich war mir sicher, dass Konan es ebenfalls begrüßen würde.

"Hast du schon eine Ahnung, wo wir ihn auffinden können?", fragte mich der Uchiha. Zwar konnte ich normalerweise arrogant meine eigenen Fähigkeiten vertreten, doch Kabuto war kein einfacher Nuke-Nin, den man in irgendeiner Absteige auffinden konnte. Bei ihm war es fast cleverer keinen Plan zu haben und auf das gute, alte Bauchgefühl zu vertrauen.

"Willst du wirklich die Wahrheit wissen?", hakte ich nach und sah zu dem Maskierten. Dieser nickte nur leicht. "Ich habe keinen blassen Schimmer, aber das Versteck hier in Otogakure wird uns hoffentlich einige Hinweise liefern.", sagte ich selbstsicher. Obito schnaufte mehr oder weniger belustigt. Es war jedoch nicht meine Schuld, hätten Nagato und Konan nicht so sehr auf eine persönliche Lagebesprechung bestanden, hätten wir direkt herkommen und ihn vielleicht sogar abfangen können. Dafür war es jedoch bereits zu spät.

Wir betraten vorsichtig das alte Versteck der Schlange. Ich war sehr froh, dass Obito nicht einfach reinstolperte, denn hier waren sicherlich noch genug Fallen und man konnte ja nie wissen ob hier wirklich niemand mehr war. Nachdem wir die ersten Gänge ohne Komplikationen erkunden konnten, spürte ich in der Ferne bereits fremdes Chakra. Es war jedoch noch recht schwach. Ich hielt Obito die Hand vor die Brust, damit er stehen blieb. Der Maskierte sah mich an.

"Hier ist noch irgendjemand. Vielleicht eines der Experimente. Es könnten auch mehrere sein, bleib wachsam.", flüsterte ich. Nachdem Obito mir wieder mit einem Nicken signalisierte, dass er meine Worte aufgenommen hatte, gingen wir weiter. Es fühlte sich an, als würden die Gänge immer dunkler werden, obwohl in regelmäßigen Abständen Fackeln an den kalten Wänden verteilt waren. Ich wunderte mich, wie sie bisher noch nicht ausgebrannt waren. Als würde die Chakraquelle stetig dafür sogen, hier nicht der Dunkelheit zum Opfer zu fallen.

Immer darauf bedacht, dass wir jede Sekunde angegriffen werden konnten, schlichen wir weiter. Wir stießen ein paar Türen auf, hinter denen sich meist nichts befand. Vielleicht hätten wir schneller etwas gefunden, wenn wir uns aufgeteilt hätten, jedoch war dies eine der dümmsten Ideen. Natürlich waren wir beide stark und hätten unseren Gegnern sicherlich den Gar aus machen können, doch auch damit hätten wir uns täuschen können. Wer weiß, wie weit Orochimaru mittlerweile mit seinen Experimenten gegangen war. Zudem kannten wir uns hier nicht aus, der Gegner hätte also einen Heimvorteil gehabt.

Hinter einer der Türen befand sich dann eine Art Labor. Das spärliche Licht schimmerte von den Wänden und ließen die Materialien auf dem metallischen Tisch fast schon bedrohlich wirken. Auch eine Liege war in diesem Raum aufzufinden, diese war jedoch leer. Behutsam hielt ich inne und prüfte den Raum auf fremde Energien. Als nichts verdächtiges zu finden war, bewegte ich mich auf den massiven Schreibtisch zu. Er war bedeckt von Blättern, die alle mehr oder weniger schön beschrieben waren.

So wie mir Orochimaru im Gedächtnis blieb, konnte das hier nicht sein Werk sein, auch wenn es definitiv seine Schrift war. Irgendjemand musste hier gewesen sein und seine Arbeit durchwühlt haben. Jedoch tippte ich auch nicht auf Kabuto, da dieser sicherlich über alles bestens Bescheid wusste. Entweder traute sich jemand her, der ebenfalls an seiner Arbeit interessiert war, oder irgendjemand erlaubte sich einfach alles zu verwüsten. Ich tippe eher auf erstes, denn es sah nicht nach Verwüstung aus, sondern eher, als hätte jemand etwas ganz bestimmtes gesucht.

Während Obito sich den Operationstisch und allgemein die andere Ecke des Raumes ansah, brachte ich etwas Ordnung in die Dokumente. Ehrlich gesagt störte mich die Unordnung ein bisschen, aber vor allem wollte ich wissen, was hier gesucht wurde. Anfangs war es etwas kniffelig die Blätter richtig anzuordnen, doch je mehr ich die Schriftzeichen entzifferte, desto mehr erschloss sich mir die Reihenfolge.

An sich war mir bekannt, dass er sich Hauptsächlich mit der Unsterblichkeit befasste, doch mir war tatsächlich nicht bewusst, wie weit er bereits war. Auch die Notizen zu Edo Tensei waren durchaus interessant. Nach kurzer Überlegung entschied ich mich dazu, seine Arbeit mitzunehmen. Mir fiel auf, dass seine Hauptarbeit komplett vollständig war, zumindest bis zu dem Punkt, zu dem er gekommen war. Was mir jedoch in die Augen sprang, war dass es ein paar Seiten doppelt gab, aber in einer anderen Schrift. Hier hatte wohl jemand intensiv nach Informationen gesucht, traute sich aber offensichtlich nicht die Originale mitzunehmen. Besser für mich. Es entging mir auch nicht, dass ein paar offene Akten unter den losen Blättern lagen. Es waren zum Teil Menschen, an denen anscheinend experimentiert worden waren und zum anderen teil, waren es Steckbriefe. Darunter befanden sich Akatsuki-Mitglieder, ANBU, und generell Shinobi aus den verschiedensten Dörfern.

"Hast du etwas gefunden?", fragte Obito hinter mir. Ich schüttelte den Kopf.

"Zumindest nichts, was direkt auf die Brille hinweist.", antwortete ich. Die losen Blätter schob ich in das Portfolio, was ebenfalls auf dem Tisch lag und packte sie inklusive der Personenakten in meine Tasche.

"Er spielte definitiv gern mit Chakraproben.", kommentierte Obito dann. Er hatte nicht unrecht. Die Schlange wollte am liebsten alle Jutsus lernen und können, wofür er eben die Unsterblichkeit brauchte, denn dies erforderte Zeit. Und außer Zeit brauchte er auch noch mehrere Chakranaturen und den Zugriff auf diverse Kekkei Genkai, und so weiter. Der Saninhatte sich sehr viel vorgenommen und nur einen Bruchteil davon erreicht.

"Wäre er mal ein Jashinist geworden.", scherzte ich und Obito lachte tatsächlich etwas auf. So unrealistisch war dies nichtmal. Das einzige, was er opfern müsste, wäre ein bisschen Zeit für die Rituale und das Beten. Aber Orochimaru war sicherlich, wie so viele anderen Shinobi, nicht gläubig und wollte selbst einen Weg finden seine Ziele zu realisieren. Dies ergab schon Sinn, auch wenn Jashin ihm sicherlich deutlich mehr Zeit zum erlernen und erforschen der Jutsus verschafft hätte. Nun ja, man konnte natürlich nicht alles haben.

"Wir sollten weiterziehen. Kabuto hatte bestimmt auch ein eigenes kleines Labor.", merkte der Maskierte an. Ich nickte zustimmend und wie verließen den Raum wieder. Allein hierfür hatte es sich fast schon gelohnt herzukommen.
Kurz bevor wir um die nächste Ecke bogen, verspürte ich wieder eine fremde Energie, dieses Mal jedoch stärker. Wieder blieb ich stehen und packte Obito an der Schulter, damit er es mir gleich tat.

"Ganz in der Nähe sind zwei Personen.", informierte ich ihn. Es waren recht starke Chakren, also entweder handelte es sich um gute oder manipulierte Shinobi. Zugegeben, war es eine außergewöhnliche Energie und es interessierte mich sehr.
"Komm, halt dein Kamui bereit.", sagte ich und zog Obito hinter mir her. Statt, wie geplant, links in den Gang einzubiegen, gingen wir geradeaus weiter. Wir näherten uns einem großen Tor, was in den Flammen der Fackeln schon fast rot leuchtete. Das Chakra kam ganz eindeutig von hier.

Ungeniert und ein bisschen unüberlegt stieß ich dieses Tor auf. Es knarzte überraschend leise und bot uns einen Einblick in das Innere. Es war eine sehr große Halle, die von mehreren Säulen gestützt wurde. Anders als die kalten Gänge, glühte die Umgebung beinahe schon in rotem Licht. Ich nahm mir die Zeit, um mich umzusehen, obwohl ich die zwei Schatten weit vor uns sehr wohl bemerkt hatte. Die Decken waren sehr hoch und der Raum an sich sehr breit, was durch die Säulen nicht deutlich zur Geltung kam.

"Was wollt ihr hier?", fragte eine strenge, tiefe und doch jungenhafte Stimme. Ich richtete meinen Blick nun gezielt nach vorn und erkannte zwei blutrote Augen, die versuchten sich in meine Seele zu bohren. Als ich die drei Tomoe erkannte, lachte ich humorlos auf.

"Sasuke Uchiha.", stellte ich trocken fest und ging unbeeindruckt auf die beiden Teenager zu.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt