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Als ich gestern meinen meditativen Traum dann endlich mehr oder weniger verarbeitet hatte, war es auch schon Zeit fürs Bett. Ich war sehr froh, dass sich diese Vorstellung in meinem Kopf nicht weitergeführt hatte. Trotzdem ließ es mich nicht ganz los. Es fühlte sich einfach gut an in dieser Vorstellung. Die drei Menschen, die ich auch tatsächlich mochte, waren vereint und glücklich. Dies bedeutete, dass ich meine Versprechen eingehalten hatte. Wenn die Welt tatsächlich so aussehen könnte, dann würde sich diese ganze Arbeit ja wirklich lohnen.

Ich stand in meinem Wohnzimmer und bereitete mich darauf vor, mich zu Itachi zu teleportieren. Insgeheim freute ich mich ihn wieder zu sehen und im gleichen Moment war ich von mir selbst genervt. Warum verhielt ich mich wie ein kleines Mädchen? Das war doch bescheuert. Seufzend führte ich das Jutsu dann durch und fand mich im nächsten Augenblick in einem Wald wieder. Die Sonnenstrahlen bahnten sich durch die dichte Blätterfront der Bäume und ließ einzelne Teile des Waldes leicht aufleuchten. Die Vögel zwitscherten unbeschwert vor sich hin, sangen ihre Lieder. Für einen Moment sah ich mich um, ignorierte die Blicke der beiden Männer. Es war zwar nicht wie in meinem Traum, aber dennoch friedlich.

"Willst du noch lange in der Gegend rum starren?", unterbrach Kisames raue Stimme die Ruhe. Ich verdrehte die Augen und wand mich den beiden zu.

"Warst du eigentlich schon immer so ein Vollidiot?", entgegnete ich genervt. Kisames Miene verzog sich noch mehr, doch er bleib an Ort und Stelle stehen. Vor einiger Zeit hätte er versucht mich anzugreifen, das war doch schon mal ein Fortschritt.

"Macht einfach euer Ding.", murmelte er und setzte sich an einen Baum. Einer meiner Mundwinkel hob sich, dann sah ich Itachi an. Seine Präsenz gab mir wieder dieses Gefühl von Erleichterung. Solange es ihm gut ging und er am Leben war, fühlte auch ich mir unbeschwerter.

"Dann lass uns anfangen.", sagte ich zu ihm und kniete mich bereits hin. Als er sich quer vor mir auf den Waldboden legen wollte, hielt ich ihn in seiner Bewegung auf. Er sah mich irritiert an und wartete auf eine Erklärung.
"Du willst doch nicht schon wieder Blätter in deinem seidigen Haar haben.", neckte ich ihn und deutete ihm an, dass er seinen Kopf in meinen Schoß legen sollte.

"Sehr lustig.", kommentierte er, tat jedoch, was ich von ihm verlangte.

"Du wolltest mich doch so unbedingt, jetzt lebe mit deinen Entscheidungen.", entgegnete ich ihm daraufhin und er lachte leise. Ich sammelte mehr Chakra, als für die Behandlung nötig war und knüpfte wieder den menschlichen Pfad an. Als ich meine Augen schloss und die Behandlung begann, fand ich mich gleichzeitig auch in diesem Metaversum wieder. Itachi stand mir gegenüber. Auch er erkannte die Umgebung, zögerte dann nicht lange und schlang seine Arme um meinen Körper, gefolgt von einem Kuss. Etwas überrumpelt erwiderte ich sein untypisch stürmisches Verhalten.

"Diese Entscheidung werde ich auch nie bereuen.", sagte er dann, als er sich etwas von mir löste. Ich legte den Kopf schief und sah zu ihm hoch. Ähnlich wie in meinem Traum sah er durchaus glücklicher aus als vorher und auch seine Worte waren aufrichtig, doch ich konnte genau erkennen, dass ihm noch etwas fehlte. Etwas, was ich allein ihm wahrscheinlich niemals geben könnte, doch dafür machte ich mich nicht fertig. Aber ich würde mein bestes geben, um es zu ermöglichen. Irgendwann.

"Das möchte ich dir auch raten.", scherzte ich. Seine Mundwinkel zuckten nach oben und ich streichelte ihm über die Wange. "Ist Kisame auf den Plan angesprungen?", fragte ich nach.

"Er wollte erst jemanden verfolgen, der nicht so weit weg war, doch die Lüge mit deiner Nachricht ließ ihm keine andere Wahl.", antwortete er. Itachi erzählte mir, dass er meine Fledermaus-Nachricht benutzt hatte, um Kisame hinters Licht zu führen. Der Kiri-Abtrünnige war nun die ganze Zeit der Meinung, dass ich ihnen eine Nachricht von Nagato überbracht hätte. Als hätte er den beiden den Auftrag gegeben, eben diesen einen Ninja aus dem Bingo-Buch zu verfolgen.

"Gut, dann hoffe ich, dass du ihn irgendwo sicher mit einem Genjutsu belegen kannst. Wenn ich zurück in Amegakure bin, wende ich Obito auch zu diesem Auftrag überzeugen.", informierte ich ihn erneut.

"Glaubst du, er wird sich einfach so überreden lassen?", fragte der Uchiha nach. Noch immer hatte er mich im Arm, als hätten wir uns seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.

"Definitiv.", nickte ich ab. "Er hat einen gewissen Tatendrang. Ein Sensei wird er sicherlich nicht werden, da ihm das etwas zu langweilig ist, aber sobald er aktiv etwas machen kann, dann ist er bei der Sache. Kakashi Hatake weiß auch schon Bescheid.", erklärte ich Itachi.

"Dann sollten wir uns spätestens übermorgen wieder sehen.", erkannte er nachdenklich.

"Genau. Es könnte sogar sein, dass du eher auf den Hataken triffst. Er weiß über deine Anwesenheit bescheid, also sollte er nicht versuchen dir zu schaden. Und wenn doch, dann reiße ich ihm seine grauen Haare raus." Für den letzten Teil setzte ich mir ein gespieltes unschuldiges Lächeln auf, was den Uchiha vor mir zum lachen brachte.

"Keine Sorge, ich kenne Kakashi. Er ist zwar ein ziemlich guter Shinobi, doch er ist keineswegs unvernünftig.", versicherte er mir. So schätzte ich den Kopier Ninja zwar auch ein, doch es war trotzdem Vorsicht geboten. Dies ging wohl mit meinem Beschützerinstinkt einher.

Ich spürte wie Itachis Blick wieder an meinem Gesicht hängen blieb. Zusätzlich dazu, strich er mir ein paar Haare aus dem Gesicht, die eben dieses umrahmten. Damit sie nicht sofort wieder zurück fielen, legte er seine Hand an meine Wange und streichelte diese mit seinem Daumen.

"Ist alles in Ordnung?", fragte ich etwas besorgt nach. Es kam mir vor, als würde er jeden einzelnen meiner Züge genauestens studieren. Als würde er sich auf einen Abschied vorbereiten.
"Itachi.", mahnte ich ihn streng, noch bevor er überhaupt auf die erste Frage antworten konnte.

"Es ist alles in Ordnung.", versicherte er mir. "Nur merke ich langsam die ersten Anzeichen meines Sehverlustes. Deswegen möchte ich mir dein Gesicht so gut wie möglich einprägen. Ich möchte es auf keinen Fall vergessen.", gab er ehrlich zu. Hatte er mich deswegen immer so angestarrt? Weil er wusste, dass mit seiner Augenkunst auch irgendwann die Konsequenz der Erblindung kommen würde?

"Und du wolltest immerhin irgendwann glücklich sterben. Da wird dir die Erinnerung an mein Gesicht helfen, habe ich gehört." Ich spielte auf unser erstes eskalatives Gespräch an und lächelte verschmitzt. Auch Itachi konnte bei der Erinnerung daran seine Miene nicht im Zaum halten.
"Dann starr ruhig weiter. Hören und fühlen wirst du mich noch eine ganze Weile.", sprach ich ruhig. Die Augen des Schwarzhaarigen verdunkelten sich. Er legte seine Stirn an meine und intensivierte seinen Griff um meine Taille.
"Glaub mir, ich möchte das gerade genauso sehr wie du, aber dies ist ein denkbar ungünstiger Moment.", sagte ich.

"Ich weiß. Irgendwie ist es auch meine eigene Schuld.", lachte er leise.

"Irgendwie schon.", bestätigte ich frech. "Wenn die ganze Sache mit Obito geregelt ist, gehen wir gemeinsam nach Amegakure. Keine Doppelgänger. Nur du und ich.", wies ich schon fast an. Während ich sprach verteilte Itachi kleine Küsse an meiner anderen Wange entlang, runter zu meinem Hals.

"Vorausgesetzt alles verläuft nach unserer Vorstellung.", murmelte er mit seiner tiefen Stimme an meinem Ohr.

"Allein hierfür muss es das.", säuselte ich als Antwort. Der Uchiha lachte und richtete sich dann wieder auf.

"Und zum Wohle der Ninja-Welt.", stellte er klar.

"Ja, natürlich.", bestätigte ich.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt