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Nach unserem kleinen tiefsinnigen Gespräch, warteten Obito und ich auf Kabuto. Dieser ließ sich verhältnismäßig lange Zeit, bis er endlich auftauchte. Selbst die anderen Mitglieder geisterten durch das Versteck. Konan machte sich bereits auf den Weg nach Amegakure und wünschte und viel Erfolg.

Auch ihren Kommentar vom letzten mal hatte ich nicht vergessen. Ich hatte ihr und Nagato ebenfalls eine Menge zu verdanken. Sobald ich die Sache mit Obito und seinem Wahn von einem Zwangsfrieden geregelt hatte, würde ich mich mit den beiden befassen. Denn auch deren Vorstellung von einem Scheinfrieden klang nicht nach einer plausiblen Lösung, an der man festhalten konnte. Ich fragte mich generell, welcher rational denkender Mensch so einen Plan unterstützen wollte.

"Entschuldigt die Verspätung, ich musste nochmal genau in mich gehen. Ich weiß genau wo der Ring ist, also sollten wir ihn auch direkt finden.", sprach Kabuto fast schon hektisch, als er auf uns zukam. Er wollte selbst nicht unnötig lange in der Gegend herumschwirren, also war es mir in diesem Falle egal, dass er sich etwas mehr Zeit gelassen hatte. So konnten wir uns den Ring holen und anschließend direkt nach Amegakure zu Nagato und Konan.

"Schon gut. Wo müssen wir hin?", fragte ich monoton und drehte mich schon wieder Obito und dem Eingang zu. Gemeinsam öffneten wir diesen und die Brille folgte uns hinaus. Die Sonne schien und man konnte Vögel zwitschern hören. Das Wasser, welches den Eingang von außen umgab war so klar, dass man die Steine unten am Grund sehen konnte. Ein leichter Windzug streifte durch die Bäume, welcher jedoch keineswegs kalt war. In meinem Heimatdorf würde dies schon wieder völlig anders aussehen.

"Nach Kusagakure. Orochimaru hatte im Grasreich ein weiteres Versteck. Dieses war sein erstes Ziel, nachdem er Akatsuki verlassen hatte. Dort muss auch der Ring sein, denn ich habe ihn danach nie wieder damit gesehen.", erklärte der Yakushi selbstsicher, als wir uns auf den Weg zum anderen Ufer machten. Dort hielt Obito dann inne und auch ich blieb neben ihm stehen. Nur Kabuto lief noch ein paar Schritte weiter, bis auch er sich umdrehte und uns verwundert ansah.
"Was macht ihr da? Wir müssen gehen.", warf er ein.

"Komm einfach her und halt die Klappe.", wies ich ihn an. Murrend folgte er meinen Worten und stand vor dem maskierten Uchiha und mir. Obito legte jeweils eine Hand auf unsere Schultern und wendete sogleich sein Kamui an. Ich hatte mich in letzter Zeit etwas zu wenig darauf konzentriert, doch das würde ich schon noch nachholen. Wenigstens hatte ich das Jutsu des vierten Hokagen mittlerweile perfektioniert.

Ohne große Mühe oder Zeitverlust erreichten wir die Grenze zum Grasreich. Kabuto blickte sich erstaunt um und wand sich dann wieder zu uns. Wir sahen ihn jedoch abwartend an, als er immer noch nichts rausgebracht hatte.

"Bemerkenswert.", ertönte es irgendwann endlich von ihm. "Hier entlang.", fügte er schließlich an und wir folgten ihm in die Richtung, in die er ging.

Eine ganze Weile führte uns die Brillenschlange durch irgendwelche Waldabschnitte, welche dicht bewachsen waren. Irgendwann konnte man sogar hoch wachsende Bambussprossen sehen. Für einen Laien wäre dies der reinste Irrgarten, doch Kabuto schien genau zu wissen, wo er lang musste. Wahrscheinlich würde er all die alten verstecke von überall wiederfinden. Es dauerte eine Weile bis wir bei dem Quartier angekommen waren, denn es war sehr gut versteckt. Etwas anderes hatte ich jedoch auch nicht von Orochimaru erwartet. Zu dritt standen wir vor den Eingang und betrachteten diesen.

"Dann mal los.", sagte Obito bestimmend. Mir gefiel es, dass er endlich seine normale Stimme benutzte, um mit anderen zu sprechen. Seine Alibistimme nervte mich nämlich schon von Anfang an unheimlich. Zudem schien der Uchiha nun nicht mehr so angespannt zu sein wie vorher, da er nicht mehr darauf bedacht war, sich jede Sekunde verstellen zu müssen.

Wie vorher auch schon, gab Kabuto den Weg vor. Wir betraten das Versteck und somit auch den ersten von vielen, unzähligen dunklen Gängen. An den kalten Wänden hingen Fackeln, die wir jeweils mit einem Katon Jutsu entfachten. Sie dienten uns als Lichtquelle und brachten und Einsicht in das verwinkelte Versteck.

Auch hier übernahm Kabuto die Führung und navigierte uns ohne Probleme durch die sich gleichenden Gänge. Wahrscheinlich hätte er sich hier auch blind zurecht gefunden. Ich fragte mich, wie oft sie ihre Verstecke wechselten und wie viel Zeit er wohl in diesem verbracht haben musste. Ob er die anderen genauso gut kannte? Oder waren sie alle ähnlich aufgebaut? Fragen hinter Fragen.

Vor einer unscheinbar wirkenden Tür blieb der Yakushi stehen. Er betrat den Raum, doch darin befand sich weder ein Labor, noch ein Büro. Es sah den Rückzugsorten in unserem Versteck sehr ähnlich. Obito sah mich an, doch ich guckte nur mit den Schultern. Kabuto wird sich schon nicht geirrt haben, schließlich führte er uns sehr zielgerichtet hier her. Wahrscheinlich gab es hier eine Wand, hinter der sich etwas verborgen hielt. Die Brillenschlange drehte sich zu und und bat mich darum, seine Fackel zu halten. Ich tat ihm den Gefallen und wir sahen ihn dabei zu, wie er ein paar Fingerzeichen formte. Daraufhin zogen sich die geschwungenen Kacheln zusammen und boten uns eine weitere Räumlichkeit. Wie ich es vermutet hatte.
Ich reichte dem Nuke-Nin wieder seine Fackel, woraufhin er sich bedankte.

"Wenn ich bitten darf.", sprach Kabuto höflich und ging abermals voraus. Dieses Labor übertraf sogar das, welches wir im letzten Versteck gefunden hatten. Hier befanden sich enorm große Gefäße, die mir Flüssigkeiten befällt waren, damit sich die Gegenstände oder sogar so etwas wie Lebewesen darin entwickeln konnten. Orochimaru war viel Besessener von Macht, als ich dachte.

Der Yakushi steuerte selbstsicher einen der Tische an, die sich hier ebenfalls befanden. Nachdem er einige Schubladen öffnete und diese durchsuchte, erklang sein zufriedenes Lachen. Nachdem er die Schubladen wieder ordentlich zu geschoben hatte, schloss er zu uns auf und präsentierte das kleine Schmuckstück.

"Volltreffer.", sagte er stolz.

"Dann Steck ihn dir schon mal an, damit er nicht verloren geht. Er kommt an den kleinen Finger der linken Hand.", wies ihn Obito an. Kabuto hörte aufs Wort und betrachtete anschließend die Hand mit dem Ring.

"Das hat definitiv etwas.", bemerkte die Brillenschlange beiläufig.

"Jetzt fehlt nur noch der Mantel.", warf ich ein und verließ als erste das Labor. Die beiden Männer folgten mir und wir blieben wieder in dem kleinen Zimmer stehen.
"Sollten wir noch irgendetwas konfiszieren? Oder das Versteck vernichten?", erkundigte ich mich bei den beiden.

"Ich würde das nicht machen.", sprach Kabuto und verschloss die Wand wieder. "Die Arbeit, die wir in diese Forschung gesteckt haben war viel zu groß, um es einfach wegzuwerfen.", erklärte er. Ich konnte seinen Standpunkt verstehen.

"Das wirst du mit Pain und Konan klären müssen.", sagte ich mir den Schultern zuckend und stellte mich zu Obito.

"Ist gut.", erwiderte der Nuke-Nin einfach und tat es mir gleich. Die Fackeln erloschen und Obito legte wieder jeweils eine Hand auf unsere Schultern. Ich bewunderte ihn für seine Stärke, denn Raum-Zeit-Jutsus waren normalerweise sehr anstrengend. Doch Obito war mittlerweile sicherlich äußerst geübt darin, was seine Ausdauert auch erklärte. Selbst mehrere Personen durch die Dimensionen zu schleifen schien kein Problem für ihn zu sein.

Und in ein paar Sekunden würden wir bereits in Amegakure ankommen. Es fühlte sich an, als wäre ich schon eine Ewigkeit nicht mehr da gewesen.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt