Einige Minuten verstrichen, in denen Obito nichts sagte. Mein Blick schweifte hin und wieder zu Itachi, der hinter ihm stand. Er war noch immer auf alles gefasst und ich war wirklich unheimlich dankbar, dass er da war. Der, nun demaskierte, Uchiha vor uns ließ sich für seine Antwort viel Zeit. Ich nahm es ihm nicht übel, immerhin musste er gerade zwischen Vergebung und Vergeltung entscheiden.
"Ich kann nicht.", sprach er schließlich und die Hoffnung in mir starb ein wenig. Auch Kakashi ließ seine Schultern entmutigt fallen. "Zumindest noch nicht.", fügte Obito mit einem schiefen Schmunzeln an. Verwirrt blickte ich ihm direkt ins Auge.
"Erst muss ich meiner Schwester noch dabei helfen, einen weiteren selbsternannten Visionären zur Vernunft zu bringen.", erklärte Obito dann endlich. Aus irgendeinem Grund freute es mich, sein Gesicht zu sehen. Vielleicht, weil ich ihn nun besser einschätzen könnte. Vielleicht, weil er nun irgendwie vollkommen wirkte. Dieser Typ vor mir war Obito, mein Bruder.Erleichtert seufzte ich und ging die letzten beiden Schritte auf den ältesten Uchiha zu, um ihn in eine Umarmung zu schließen. Durch die unbehandelte Verletzung an meinem Arm konnte ich nur einen so wirklich heben, denn es schmerzte zu sehr. Die Verletzung musste ich nachher auch noch behandeln. Auch Obito legte seine Arme um mich und lehnte mit der Wange an meinem Kopf.
"Arigato, Kairi.", flüsterte er mir zu. Es war sehr leise und nur für mich bestimmt.
"Für die Familie.", flüsterte ich genauso leise zurück und sah anschließend zu ihm auf. Ein kleines Lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus, als ich mich von ihm löste. Ich ging dann auf Itachi zu und ließ ihn einen Arm um mich legen, währen wir beobachteten, wie sich die ehemaligen Freunde nun auch in einer Umarmung wiederfanden. Yami, ich habe das erste mal in meinem Leben etwas richtig gemacht.
"Ist alles okay? Wie geht es deinen Verletzungen?", fragte Itachi besorg, als er zu mir runter sah.
"Es geht schon. Ich muss sie noch ordentlich heilen.", antwortete ich und machte es auch gleich. Da ich die Stichwunde in meiner Seite bereits etwas behandelt hatte und sie so weit keine Gefahr darstellte, legte ich meine Hand über die Schnittwunde. Das Chakra ließ meine Hand grün aufleuchten.
"Das hast du sehr gut gemacht.", lobte mein Freund mich. Ich sah lächelnd zu ihm auf, was er erwiderte. Jetzt schien für den Moment erstmal alles gut zu sein. Mit Obito auf unserer Seite, hatten wir definitiv eine Sorge weniger und gleichzeitig einer wichtigen Person geholfen. Er konnte somit die Vergangenheit gemeinsam mit uns aufarbeiten und damit abschließen.
"Kairi.", sagte zu meinem Erstaunen Kakashi und gesellte sich mit Obito zu uns. "Ich danke dir für deine Hilfe und auch dein Vertrauen. Mit eurem Einverständnis würde ich gern dem Hokagen hiervon berichten und gleichzeitig auch ein gutes Wort für euch einlegen. Unter höchster Diskretion, versteht sich.", erklärte er.
"Prinzipiell ist das keine schlechte Idee, aber können wir uns auch sicher sein, dass der Hokage dieses Geheimnis erstmal für sich behält?", fragte ich vorsichtshalber nach. Zurzeit müsste Tsunade Senju Konohas Oberhaupt sein. Diese Frau wurde von Hanso höchst persönlich zu einer der drei legendären San-Nin ernannt. Sie betrieb gern Glücksspiel, doch das Glücksspiel war nicht ihr bester Freund. Zudem war sie eine extrem stake Kunoichi und setzte für medizinische Ninjutsus Meilensteine. Tsunade würde ich ungern als Feind haben sollen.
"Ich bin mir absolut sicher.", versicherte er mir.
"Also gut, aber stell sicher, dass wirklich niemand außer ihr etwas erfährt.", sagte ich. "Außerdem würde ich sie gern mal persönlich sprechen, wenn die Zeit dazu gekommen ist.", fügte ich an. Dieser Gedanke war ungewohnt optimistisch und könnte möglicherweise nicht in Kraft treten, doch wenn ich Itachis Traum jemals wahr werden lassen könnte, dann musste ich bereits jetzt Vorkehrungen treffen. Sollten wir jemals ein Leben in Konohagakure führen wollen, müsste sie uns, und vor allem mich, akzeptieren. Obito, Sasuke, Itachi und ich.
Jede positive Anmerkung, die für uns sprach, war Gold wert."Ist gut.", sagte der Hatake nur und nickte.
"Dann sind wir drei nun wohl Doppelagenten. Oder eher, Obito und ich. Jetzt hast du Unterstützung, Itachi.", neckte ich meinen Uchiha spielerisch. Kakashi stand die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Daraufhin begann Itachi auch ihm von seiner Geschichte zu erzählen. Diese sollte er Meisterin Tsunade jedoch noch nicht erzählen, denn auch Itachi wollte gern persönlich mit ihr darüber sprechen.
Als die Schnittverletzung an meinem Arm komplett geheilt war, hörte sich meine Hand auf grün zu leuchten. In diesem Moment war ich sehr froh darüber, diese Fähigkeiten zu besitzen.
"Wie gehen wir jetzt weiter vor?", fragte Obito an mich gerichtet.
"Ich werde Itachi mit nach Amegakure nehmen, dann würde ich mich gern ausruhen. Um keinen Verdacht zu schöpfen dürfen wir uns aber erst spätestens übermorgen wieder bei Konan und Nagato blicken lassen. Bring Kakashi zurück nach Konoha und bleib gern solange auch dort.", begann ich zu erklären und die drei hörten mir aufmerksam zu.
"Kakashi, du spricht mit Tsunade. Es mag verrückt klingen, aber nimm Obito mit, erzählt ihr, was passiert ist. Ich denke, sie wird dem allen mehr glauben schenken, wenn sie es von euch beiden hört. Ansonsten halte sich bitte bedeckt." Dieser Plan würde bei jedem anderen in die Hose gehen, doch die Senju war genauso eine hau-drauf Person wie ich, wenn es um gewisse Situationen ging. Wenn Obito ihr also die Wahrheit sagen würde, seine Taten und auch Fehler eingestand, dann würde sie dies anerkennen, da war ich mir sicher.
"Wenn es nicht klappen sollte, dann komm mit deinem Kamui sofort zurück zu mir.", ordnete ich fast schon an."Verstanden. Dann haben wir schon mal etwas Zeit, um über das eine oder das andere zu sprechen.", sagte Obito und legte seine Hand auf Kakashis Schulter. Dieser schenkte ihm unter seiner Maske ein leichtes Lächeln und nickte.
"Gut. Wir sehen uns spätestens in zwei Tagen auf der ersten Etage des Hauptgebäudes. Vergiss deine Maske nicht.", sagte ich und erinnerte den ältesten Uchiha an die Gesichtsbedeckung, die noch immer am Boden lag. Er hatte sie wohl schon fast vergessen und hob sie schnell wieder auf.
"Bis in zwei Tagen.", sagte Obito, legte seine Hand wieder auf Kakashis Schulter und teleportierte sich mit ihm weg. Ich atmete tief durch. Jetzt war ich an der Reihe.
"Du kannst dich auch jetzt ein bisschen ausruhen. Zu zweit wird dieses Jutsu bestimmt deutlich anstrengender.", merkte Itachi an, doch ich schüttelte den Kopf.
"Nein, ich möchte endlich nach Hause. Dafür wird mein Chakra definitiv reichen. Du must nur den Körperkontakt zu mir halten.", erklärte ich ihm. Eigentlich hatte ich dieses Jutsu mittlerweile sogar schon ohne Handzeichen drauf, doch mit einer zweiten Person hatte ich es bisher noch nie gemacht, also würde ich die zur Unterstützung trotzdem machen.
Itachi legte seine Hand an meine Wange und sah mich aufmunternd an. Sein Körperkontakt musste natürlich wieder besonders sein. Schnell formte ich die Fingerzeichen und konzentrierte mich ausschließlich auf die Markierung in meinem Wohnzimmer. Mir war bewusst, dass es sehr anstrengend werden würde und das spürte ich auch fast direkt im ersten Moment der Anwendung, doch ich gab auf keinen Fall nach.
Im Gegenteil, ich bemühte mich umso mehr, damit es auch sicher gelang.
Als uns dann der gewohnte dunkle Flair meiner Wohnung umgab, atmete ich auf. Ich hatte es geschafft, sogar mit einer zweiten Person. Wenn mein eigenes Kamui endlich ausgereift war, würde dieses teleportieren sicherlich einfacher werden.Erschöpft sank ich dann auf die Knie.
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𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}
FanfictionKairi bedeutet Ozean. Das passte zu ihr, denn ihre Seele und ihr Leben erschienen in einem pechschwatzen zu ertrinken. ••• ❗️GENERELLE SPOILERWARNUNG❗️ (Zusatz: Das Alter der Charaktere ist anders als im Anime/ Manga) ••• DISCLAIMER: Naruto/ Narut...