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Kairis POV

Itachi und ich legten uns nach einer Weile ordentlich ins Bett, wobei er mich die ganze Zeit im Arm hielt. Seine Selbstläufer-Aktion eben trug ihre Früchte und ich war durch ihr Nachbeben echt fertig. Es war ironisch, denn kämpfen konnte ich weitaus länger und es war in der Regel auch sehr viel anstrengender für den Körper. Aber der Uchiha wusste definitiv, was er machte und wie er mich zu Höhepunkt bringen konnte.

Ich lag auf dem Rücken und hatte den Uchiha zu mir auf den Bauch gezogen und fuhrt ihm zur Abwechslung durch die Haare. Bisher hatte ich noch nie etwas mit jemandem, der fast so lange Haare hatte wie ich. Ungeniert zog ich seinen Haargummi raus und löste auch sein Stirnband.

"Was machst du da?", fragte stutzig.

"Hoffen, dass deine Haare nicht länger werden, als meine.", kommentierte ich blöd. Wieder vibrierte seine Brust, als ich mit der einen Hand über seinen Kopf streichelte und ihn ein bisschen kraulte. In der anderen Hand hatte ich sein Stirnband und hielt es mir vor Augen, um es näher zu betrachten. Normalerweise interessierten mich solche Kleinigkeiten nicht, doch jetzt erlangte es irgendwie meine Aufmerksamkeit. Das Metall war schon etwas zerkratzt, wenn man mal von dem einen Kratzer absah, der durch das Symbol Konohas ging. Mein Daumen streifte über die Gravur.
"Würdest du jemals zurück nach Konoha gehen, wenn die Leute dich ließen und akzeptierten?", fragte ich ihn leise. 

"Ich weiß nicht. Möglicherweise.", antwortete er mit den Schultern zuckend. Mittlerweile wurde er schon so lange nicht mehr in seinem Heimatdorf willkommen geheißen, dass er sich nichtmal sicher war, ob er überhaupt zurück wollte.

"Was ist, wenn Sasuke mitkommen würde?", hakte ich nach.

"Dann schon eher.", gab er zu. Mit seinem jüngeren Bruder, wäre er auf jeden Fall schonmal nicht allein. Ich brauchte mich nicht zu fragen, wie diese Situation für die beiden wohl wäre und was sie sich anhören müssten. Mit ziemlicher Sicherheit würden sie abfällige Blicke kassieren und wahrscheinlich auch den ein oder anderen Spruch gedrückt bekommen.

"Und was ist, wenn ich auch mitkommen würde?", spann ich weiter. Itachi lehnte sich nun so auf seinen Arm, dass er mich ansehen konnte. Sein schwarzes Haar fiel ihm nun um die Schultern.

"Würdest du denn mit mir nach Konoha gehen wollen?", entgegnete er mir nun. Das war eine gute Frage. Konnte ich Amegakure jemals verlassen und somit auch so gut wie alle Erinnerungen, die ich mit Yami dort gemacht hatte? Diese Frage war eigentlich völliger Quatsch. Yami und ich hatten bereits gemeinsam versucht aus Ame zu fliehen. Dieses verregnete Dorf würde zwar immer einen Teil in meinem Leben einnehmen und auf ewig zu mir gehören, doch es gab recht wenig, was mich dort hielt.

"Naja, je nachdem wie absehbar die Zeit bis dahin ist, würde ich dich ohnehin ein Mal pro Woche aufsuchen müssen. Zudem habe ich auch bereits gute Connections zu dem Dorf, also sollte das an sich kein Problem darstellen.", sprach ich mehr oder weniger sarkastisch vor mich hin. Dies ist genau die Vorstellung eines Lebens, was sich Yami für uns gewünscht hatte. Der Gedanke daran, dass ich es mit Itachi führen konnte, löste in meiner Bauchregion ein kribbeln aus. Was zur Hölle bildete ich mir schon wieder ein? Als ob jemand wie ich jemals ein friedliches Leben haben könnte.

Itachi verstand meinen Sarkasmus, jedoch schien er einen kurzen Moment tatsächlich über dieses Szenario nachzudenken.

"Ich will ehrlich sein, es würde mich sehr glücklich machen.", begann er. "Doch ich weiß auch, dass es wahrscheinlich nie passieren wird.", fügte er leise an.

"Theoretisch kann ich Danzō auch zum reden bringen, weißt du.", scherzte ich und fischte nach seinen Haarspitzen. Meine Aufmunterung gelang und Itachi verdrehte schmunzelnd die Augen. Ich ergriff sein Kinn und drehte sein Gesicht zu mir.
"Irgendwann.", sagte ich, als würde ich ihm ein Versprechen geben.

"Irgendwann.", wiederholte er leise. Seine Augen erkundeten mein Gesicht. "Wir sollten jetzt schlafen.", fügte er dann an und platzierte einen leichten Kuss auf meine Stirn. Ich stimmte ihm zu und wir machten es uns so bequem, wie es in diesen Einzelbetten nur ging. Das Bett in der Herberge war deutlich bequemer, doch ich wollte mich nicht beschweren. Immerhin hatten wir hier überhaupt die Möglichkeit uns auszuruhen.

•••

Am nächsten Morgen klopfte es wieder an meiner Tür, dieses Mal jedoch nicht so penetrant und hektisch wie davor. Grummelnd setzte ich mich auf und kletterte über den halb wachen Uchiha in meinem Bett. Etwas taumelnd zog ich meine Stiefel über und suchte in dem Chaos von Klamotten dann nach meinem Oberteil.

Es klopfte nochmal ruhig an meine Tür. Ich zog den Reißverschluss zu meinem ärmellosen Top zu und öffnete die Tür, jedoch nur einen absehbaren Spalt. Konan stand davor und sah mich an.

"Morgen.", grüßte ich sie mit altbekannter, morgendlicher rauen Stimme. Konans Blick schweifte von meinen zerzausten Haaren an mir vorbei. Ich nahm an, dass sie Itachi in meinem Bett entdeckt hatte. Anscheinend machte der Schwarzhaarige ja ohnehin kein Geheimnis aus unserem Verhältnis, warum sollte ich es dann machen?

"Guten Morgen.", grinste sie mich wieder an. "Ich möchte bald mit der Versammlung anfangen. Macht euch bitte langsam bereit." Mit einem Zwinkern entfernte sie sich dann wieder von der Tür und ging den Gang runter. Ich schloss die Tür wieder und drehte mich zu Itachi.

"Unsere Dienste werden benötigt.", sagte ich und rieb mir die Augen. Das Gähnen des Uchihas hallte durch den Raum, was ich einfach als Bestätigung aufnahm. Auch er zog sich nun wieder an.

"Manchmal wünschte ich, dass ich mir von all dem eine Auszeit nehmen könnte.", sprach er plötzlich. Ich legte den Kopf schief und sah ihn an.

"Würden dir ein paar Sekunden reichen?", hakte ich nach, denn ich hatte bereits einen Einfall. Vielleicht würde ihm das fürs erste schon genügen. Der Uchiha sah mich erst skeptisch an, bis er verstand, worauf ich hinaus wollte.

"Ein Genjutsu?", fragte er dann amüsiert.

"Ja, sowas muss nicht nur brutal und bösartig sein.", antwortete ich. "In der realen Welt nimmt es nicht viel Zeit ein und du fühlst dich danach besser, versprochen. Du musst mir nur vertrauen."

"Ich vertraue dir.", betonte Itachi, als würde dies generell außer Frage stehen. Er setzte sich von allein auf das Bett. Ich setzte mich ihm gegenüber und legte meine Hände auf seine Schultern, um ihn zu stützen. Es könnte sein, dass er kurz ohnmächtig werden würde, doch er würde genauso schnell wieder aufwachen.

"Bist du bereit?", fragte ich vorsichtshalber nochmal nach. Itachi nickte und sah mich gespannt an. Ich schloss meine Augen und bereitete mich darauf vor, den Chakrafluss in seinem Gehirn zu verändern und legte schon mal die wohltuende Illusion in meinem eigenen Kopf zurecht. Mit einem kleinen Nicken signalisierte ich ihm, dass es losgehen würde und dann öffnete ich meine Augen wieder. So wie sich unsere Blicke trafen kam er ins Schwanken. Itachis Augen flatterten, als ich ihn aufrecht hielt.

Nach ungefähr fünf bis acht Sekunden kam er wieder zu sich und seufzte tief. Der Uchiha richtete sich wieder auf und sah vollkommen zufrieden aus.

"Das würde ich gern in der Realität erleben.", sagte er fast schon bestimmend. Ich stand vom Bett auf und warf ihm seinen Mantel zu.

"Versprochen.", kommentierte ich und zog selbst meinen eigenen Mantel an. Itachi stand ebenfalls auf und küsste mich, bevor wir das Zimmer verließen. Ehrlich gesagt war ich sogar recht gespannt darauf, was Konan gleich zu berichten hatte.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt