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Als ich die Ringe perplex annahm, versicherten die beiden mir, dass dies alles seine Richtigkeit hatte. Somit waren sie nun offiziell aus dem engen Akatsuki-Kreis ausgetreten. Natürlich würden sie mir weiterhin zur Seite stehen und mir helfen, wenn ich es nötig hatte, trotzdem war es merkwürdig. So offiziell einfach. Ich steckte die Ringe in meine Tasche.

"Dann freue ich mich auf eine gute Zusammenarbeit.", sagte Tsunade. Alle drei schienen sehr zufrieden zu sein. Das Gespräch verlief extrem gut, was ich selbst ehrlich gesagt nicht erwartet hätte.

"Wir uns ebenso.", sagte Nagato und fügte ein Nicken an. Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck, als er sich wieder an mich wendete. "Kairi, würdest du mir einen Gefallen tun?", fragte er. Meine Augenbrauen schoben sich wie von allein zusammen.

"Was für einen?", hakte ich nach. Nagato sah rüber zu Yahikos Gestalt und seufzte reumütig.

"Entfernst du bitte die Chakrastäbe aus Yahikos Körper?", bat er mich. Ich sah mit leicht offenem Mund zwischen ihm und Yahikos Gestalt hin und her. Er wollte seinen besten Freund endlich gehen lassen.

Ohne zu antworten ging ich auf den Orangehaarigen zu und blieb vor ihm stehen. Wie automatisch sah er zu mir herunter, bewegte sich jedoch nicht. Erinnerungen daran, wie Yahiko immer nach Yami und mir sah spielten sich in meinem Hinterkopf ab. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. Er war wirklich einer von den Guten.

"Möge deine Seele in Frieden ruhen, Yahiko.", sprach ich leise und begann damit die ersten Stäbe zu entfernen. Ich spürte, wie er immer schwächer wurde und der Körper mit jedem entfernten Stab auch Chakra verlor. Es verging nicht viel Zeit, da musste ich ihn schon selbst mit meinen Fähigkeiten stützen. Dann war nur noch ein Stab übrig.
"Arigato, für alles.", flüsterte ich Yahikos Leiche zu und entfernte auch den letzten Stab. Sein Kopf fiel einfach auf seine Brust, das Rinnegan von Nagato verschwand gänzlich aus Yahikos Augen und in ihm gab es kein einziges Anzeichen auf Leben.

Mir entfleuchte ein zittriges Seufzen, als ich ihn ansah. Wenn es damals diese Intrige nicht gegeben hätte, dann würde er heute wahrscheinlich noch leben.

"Kairi.", holte mich Konan aus meinen Gedanken. Ich sah zu ihr. "Kannst du ihn bitte in diesem Raum bringen?", fragte sie und zeigte auf eine Tür nicht weit von uns. Mit einem stummen Nicken bestätigte ich ihre Bitte und sie ging vor, um mir die Tür auf zu halten. Als ich den Raum betrat, fiel mir als erstes die riesige Fläche mit den weißen Origamiblumem auf. Es sah aus, wie ein Bett, was sie extra für ihren verstorbenen Freund errichtet hatte.

Ohne nachfragen zu müssen, ließ ich ihn behutsam auf den Papierblumen nieder. Ich strich ihm über die Lieder, damit seine Augen geschlossen waren und faltete seine Hände auf dem Bauch übereinander. Nun konnte er wirklich Ruhen, während Konan und Nagato immer noch auf ihn aufpassen konnten.

Wir kehrten zurück zu Nagato und Tsunade und ließen die Situation erstmal etwas sacken. Technisch gesehen hatten wir Yahiko gerade offiziell auf seinem letzten Weg begleitet.

Nach einer Weile verabschiedeten wir uns von Nagato und Konan begleitete uns wieder zu dem Raum mit dem Plateau.

"Danke für eure Zeit.", sprach Konan und verbeugte sich vor der Meisterin Hokage und mir.

"Nichts zu danken. Ich freue mich tatsächlich über dieses Erwachen.", antwortete Tsunade aufrichtig. Wir verabschiedeten und nun auch von der Papierkünstlerin und ich teleportierte die Senju und mich in eine andere Dimension. Dieses Mal konnte sie sich das hier mal etwas genauer ansehen und ich erklärte ihr, wie ich hier auch verschiedene Chakras aufspüren konnte.

"Tsunade, wie stehst du zu Danzō?", fragte ich sie ohne Kontext. Diese Frage brannte mir schon lange auf der Seele. Etwas überrascht sah sie mich an.

"Ich mag ihn nicht besonders.", seufzte sie. Ich nickte verstehend.

"Was würdest du machen, wenn ich ihn umbringen würde?", fragte ich weiter. Ihre Augen weiteten sich kurz. Sie musste mit meiner kühlen und direkten Art wohl erst noch klarkommen.

"Kommt darauf an, ob man es dir nachweisen kann.", sprach sie. Auf meinem Gesicht bildete sich ein kleines Schmunzeln.

"Ich frage nur, weil ich nicht weiß, ob ich bei diesem Menschen diplomatisch bleiben kann, wenn ich ihm jemals begegnen sollte.", gab ich ehrlich zu.

"Wegen Itachi?", fragte die Blonde vorsichtig.

"Wegen Itachi, Yahiko und alle anderen, die durch seine Hinterhältigkeiten ihr Leben lassen mussten. Vor allem alle Uchihas, dessen Augen er stahl." Tsunade sah mich irritiert an. Anscheinend hatte sie keine Ahnung von seinen Machenschaften. "Er ist besessen von der Pupillenkraft des Uchiha Clans. Die gestohlenen Augen hat er sich implantieren lassen.", erklärte ich ihr, was sie nur noch mehr verstörte.

"Woher willst du das wissen?", fragte sie aufgebracht.

"Kabuto Yakushi.", begann ich. "Er ist Akatsukis neustes Mitglied. Als Schüler Orochimarus war es natürlich nicht gerade einfach ihn mit einem Gespräch zu überzeugen, also musste ich nachhelfen.", erklärte ich der Senju, während sie aufmerksam zuhörte. "Ich habe ihn also manipuliert, sodass er nun wahrscheinlich das loyalste Mitglied von alles ist. Als ich schon mal in seinem Kopf war, habe ich dort natürlich auch rumgestöbert und mir all seine Erinnerungen angesehen. Danzō stand in enger Verbindung zu Orochimaru und hat sich von ihm etliche Uchiha-Augen implantieren lassen. Das von Shisui Uchiha ist unter dem Verband am rechten Auge und der Rest an seinem rechten Arm. Dieser Mann mag zwar klug sein, aber er ist auch ein absoluter Tyrann."

"Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.", gab Tsunade zu. Sie war immer noch sehr perplex und versuchte meine Worte zu verarbeiten.

"Nicht schlimm. Aber ich hoffe du verstehst, dass ich dies als Halb-Uchiha und für all die geopferten, unschuldigen Menschen nicht auf mir sitzen lassen kann.", sagte ich monoton.

"Durchaus.", seufzte die Blonde. "Trotzdem möchte ich anmerken, dass ich seine Ermordung nicht gutheißen werde. Bitte lass dies den aller letzten Ausweg sein.", bat sie mich. Ich seufzte genervt, da ich ihn am liebsten direkt lebendig häuten wollen würde, doch ich konnte auch die Senju verstehen. Immerhin war er immer noch ein Bewohner Konohas und dazu einer der Dorfältesten.

"Na schön. Ich werde mich zügeln. Doch wenn er nicht mit sich reden lässt oder zuerst angreift, dann garantiere ich für nichts.", erklärte ich neutral.

Natürlich sprach das alles gerade gegen eine pazifistische Lösung und das, was ich innerhalb der Organisation wieder aufbauen möchte, doch auch ich war eine Uchiha und hatte Rachegelüste in mir. Gab es nicht einen uralten Glauben, dass es keinen Clan gab, der so fest in der Liebe verankert war, wie der, der Uchiha? Wurden diese Gefühle ein Mal geweckt und verletzt, so entfalteten die Clan-Mitglieder unheimliche Kräfte - das Sharingan. Je traumatischer das Erlebnis, desto stärker wurde es.

Vielleicht konnte ich deshalb mein Tomoe Rinnegan erwecken, obwohl ich kein Ewiges Magekyō Sharingan besaß. Das Trauma von Yamis Tod musste wohl irgendetwas unglaubliches in mir geweckt haben.

Ich stoppte mich selbst davor, weiter in meinen Gedanken abzudriften und teleportierte uns zurück in Tsunades Büro. Dort wurden wir bereits von zwei Uchihas und einem Hatake erwartet.

𝙋𝙧𝙚𝙩𝙩𝙮 𝙀𝙮𝙚𝙨 {𝙄𝙩𝙖𝙘𝙝𝙞 𝙐𝙘𝙝𝙞𝙝𝙖 𝙁𝙁}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt