D A N I E L
MaximusPrime💩: Hab dich gestern Abend nicht mehr gesehen nachdem du mit der hübschen Fremden verschwunden bist👀
Wie ist es denn gelaufen?😏Schmunzelnd las ich mir die Nachricht von Max durch, aber weil ich zu faul für eine lange Antwort war, schrieb ich einfach nur:
Me: Kein Bock zu schreiben, gemeinsames Frühstück bei mir?
MaximusPrime💩: Bin in einer halben Stunde da
Zufrieden legte ich mein Handy beiseite, dann starrte ich weiter an die Decke des Hotelzimmers.
Was sollte ich Max eigentlich erzählen?Dass ich eine irgendwie seltsame und doch wahnsinnig interessante Frau kennengelernt hatte, die nach dem Sex beinahe die Flucht ergriffen hatte statt bis zum Morgen zu bleiben?
Aber was sollte ich ihm sonst erzählen, das war schließlich die Wahrheit.Seufzend rieb ich mir die Schläfen, dann verließ ich widerwillig mein Bett, um mich fertig zu machen. Zwanzig Minuten später betrat ich die Lobby des Hotels und entdeckte Max, der auf einem der Sessel saß und irgendwas am Handy machte.
"Hey Verstappen", begrüßte ich ihn grinsend und er stand sofort auf, damit wir uns mit einer kurzen Umarmung begrüßen konnten. Dann liefen wir gemeinsam in den Speisesaal, beluden unsere Teller am Buffett und suchten uns anschließend einen freien Tisch an einem der Fenster.
Während ich meinen Kaffee umrührte, räusperte Max sich und sah mich fragend an.
"Also, wie lief es mit der Eiskönigin?""Eiskönigin?", wiederholte ich verwirrt und der Holländer nickte.
"Alter, die hat den ganzen Abend kein einziges Mal gelächelt, sondern dich nur unterkühlt angestarrt. Ich hatte echt ein bisschen Angst, dass sie dich doch noch so vermöbelt wie den anderen Kerl."
"Ach was. Sie ist eigentlich sehr nett. Na ja, glaub ich zumindest. Viel geredet haben wir ehrlich gesagt nicht."
Jetzt begann Max zu grinsen.
"Du hast sie dir wirklich geklärt? Nicht schlecht, Ricciardo, nicht schlecht.""Ich bin mir nicht ganz sicher, wer da wen geklärt hat", gab ich mit einem leisen Lachen zu, aber eigentlich war es mir auch egal. Was zählte waren die gemeinsamen Stunden, die ich nicht vergessen konnte. Und das entging dem Holländer natürlich nicht.
"Sag mal, kann es sein, dass du dich ein bisschen verknallt hast?", fragte er entgeistert und ich seufzte tief, bevor ich mit den Schultern zuckte.
"Keine Ahnung, kann schon sein. Ich hab noch eine Frau getroffen, die mich so fasziniert hat. Und ich kann nichtmal genau sagen, was es ist, was mich so in ihren Bann zieht. Sind es die Augen, mit denen sie mir gefühlt bis in die Seele schauen kann? Oder ist es ihre Art? Das Lächeln, das sie niemals zeigt? Die sarkastischen Antworten, die sie meistens gar nicht sarkastisch meint? Ich weiß es nicht, aber ich hab das Gefühl, dass sie was ganz besonderes ist."
Max' Gesicht hatte sich vor Entgeisterung so sehr verzogen, dass ich mich normalerweise wohl über diese Grimasse lustig gemacht hätte. Aber dafür war das Thema mir gerade zu ernst und wichtig.
"Ich fass es nicht, du bist echt verknallt. Verknallt in die Eiskönigin."
Nachdenklich sah ich ihn an.
"Ich glaube, dass du sie falsch einschätzt. Nach außen hin mag sie kühl erscheinen, aber ich denke, dass das nur eine Fassade ist, damit niemand ihr zu nah kommt.""Seit wann bist du denn Psychologe? Im Ernst Daniel, du solltest die Finger von ihr lassen. Die Frau schreit nach Ärger und Problemen und das kannst du echt nicht gebrauchen."
"Selbst wenn ich es wollte, könnte ich sie nicht wiedersehen. Wir haben keine Handynummern ausgetauscht oder so. Das wollte sie nicht."
Ich verschwieg Max, dass Jacob Harper nach Hause gefahren hatte und ich ihn nach der Adresse hätte fragen können. Aber ich respektierte ihren Wunsch danach, die Nacht als schöne Erinnerung zu verbuchen und sich nicht weiter damit zu befassen.
Mein Kopf wusste das, aber mein Herz musste es wohl erst noch begreifen. Immer wieder tauchten ihre durchdringenden braunen Augen vor mir auf. Augen, deren Farbe eigentlich so weich und sanft erschien, die aber nicht leuchteten, sondern stumpf und glanzlos waren.
Wieso war Harper so, wie sie war?
Irgendetwas musste doch der Grund für ihre besondere Art sein.Während des restlichen Frühstücks redeten Max und ich über Gott und die Welt und grenzten die Themen Harper und Formel 1 aus, aber nachdem wir uns hinterher voneinander verabschiedet hatten, kamen die Gedanken an die brünette Schönheit zurück.
Kurzerhand zückte ich mein Handy und schrieb Andreas, ob ich heute nach Woking kommen konnte, um ein wenig im Simulator zu trainieren, denn ich brauchte dringend eine Abwechslung und in ein Formel 1 Auto zu steigen, wenn auch nur virtuell, half mir eigentlich immer dabei, meine Gedanken zu sortieren.
Und so stand Jacob eine knappe Stunde später vor dem Hotel und ich stieg zu ihm ins Auto.
"Hey, danke für's Mitnehmen", begrüßte ich ihn, während ich den Gurt schloss.
"Keine Ursache, ich war sowieso auf dem Weg zum Hauptquartier als ich gehört hab, dass du auch hin willst. Hast du denn überhaupt noch Schlaf bekommen heute Nacht? Nicht dass du uns im Simulator nachher einschläfst."
"Keine Sorge, ich hab genug geschlafen. Danke nochmal, dass du Harper nach Hause gefahren hast."
"Gern geschehen. Du hast ihr nicht gesagt, was du beruflich machst, oder? Sie hatte nämlich keine Ahnung."
Ein wenig panisch sah ich ihn an.
"Du hast ihr doch nicht gesagt, dass ich Formel 1 Fahrer bin, oder?""Sie hat gefragt für welche Firma wir arbeiten und ich hab geantwortet, dass es McLaren Racing ist und dass ihr das vermutlich nichts sagen wird."
Erleichtert atmete ich auf. Aus irgendeinem Grund wollte ich nicht, dass Harper es wusste. Es hatte mir gefallen, dass sie mich nicht kannte und ich mal nicht zu meinem Job ausgefragt wurde, sobald ich jemand neuen kennenlernte.
Nachdenklich sah Jacob mich an.
"Wo hast du sie eigentlich kennengelernt? Sie erschien mir wie ein- na ja, sagen wir ein ziemlich spezieller Mensch."Seine vorsichtig gewählten Worte, mit denen er zu umschreiben versuchte, dass er Harper seltsam fand, entlockten mir ein kurzes Lächeln.
"Ich hab sie in einem Club kennengelernt. Etwas außerhalb von London. Und ja, ich kann verstehen, dass du sie speziell findest. Max sieht das nämlich genauso wie du."
"Wow, wer hätte gedacht, dass ich mal derselben Meinung bin wie Max Verstappen?", entgegnete Jacob mit einem kurzen Lachen, bevor er fragte: "Interessiert es dich denn gar nicht, wo ich sie gestern hingebracht habe? Willst du nicht wissen, wo sie wohnt?"
"Oh glaub mir, ich würde es unheimlich gern wissen und mich sofort von dir hinfahren lassen, weil ich selten eine so faszinierende Person kennengelernt habe. Aber sie wollte, dass es eine einmalige Sache bleibt und das respektiere ich. Und jetzt wäre es super, wenn wir das Thema wechseln könnten, weil ich schon beim Frühstück heute Morgen mit Max den Großteil der Zeit über sie gesprochen habe."
Ui, Harper hat Daniels Gefühlswelt anscheinend ganz schön durcheinander gewirbelt😬🙈
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Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)
ФанфикBerühmt, beliebt und rasend schnell. Daniel Ricciardo gilt in der Formel 1 als herausragender Overtaker und abseits der Rennstrecke als Sonnenschein und Stimmungsaufheller. Zur Saison 2021 wechselt er zu McLaren, doch er findet sich langsamer zurech...