H A R P E R
"Wir müssen Daniel trösten", erklärte Elliott mir mit wichtigtuerischer Miene und ich erwiderte seinen Blick fragend.
"Wieso das denn?""Er ist Zehnter geworden, das ist nicht so toll und deshalb ist er bestimmt traurig. Wir sind seine Freunde, also müssen wir ihn trösten."
Ich wollte antworten, dass wir nicht Daniels Freunde waren, aber als ich Elliotts ernsthaft besorgtes Gesicht sah, brachte ich es nicht übers Herz.
Er betrachtete den Australier als Freund und wollte für ihn da sein, welche Mutter wäre auf einen so einfühlsamen Sohn nicht stolz?
Also nickte ich."Na gut, wir gehen ihn trösten, bevor wir zum Abendessen gehen, okay?"
"Okay."
Damit war das Thema für Elliott vorerst erledigt und er wandte sich wieder seinen Mathehausaufgaben zu, während ich mich erneut auf die Arbeit zu konzentrieren versuchte, die Mrs. Frier mir per Mail geschickt hatte.
Doch meine Aufmerksamkeit war nicht die Beste, weil ich immer wieder an das Qualifying heute Nachmittag denken musste und Daniels starre Miene, als er aus dem Auto gestiegen war.
Er hatte eindeutig seine Enttäuschung verbergen wollen, aber er beherrschte sein Pokerface bei weitem nicht so gut wie er dachte und ich hatte Mitleid mit ihm.
Es musste ein beschissenes Gefühl sein, wenn ein ganzes Team mit so vielen Menschen auf einen zählte und man dann nur gerade so die Top 10 erreichte.Innerlich seufzend verdrängte ich die Gedanken an den Australier wieder und gab mein Bestes, um meine Arbeit zu erledigen, dann war plötzlich eine Stunde rum und wenn wir vor dem Abendessen noch zu Daniel wollten, mussten wir uns jetzt auf den Weg machen.
Das sagte ich auch Elliott und nachdem er nochmal aufs Klo gegangen war, verließen wir unser Hotelzimmer und liefen zu dem von Daniel. Ich wusste welches es war, weil er gestern kurz davon gesprochen hatte und schließlich erreichten wir unser Ziel und ich klopfte ein wenig nervös gegen das dunkle Holz.
Es dauerte einige Sekunden, dann hörte ich Schritte und schon öffnete Daniel uns die Tür. Ein schwaches, unehrliches Lächeln erschien auf seinen Lippen und er sah uns fragend an.
"Hey, was macht ihr denn hier?"
Ohne ein weiteres Wort machte Elliott einen Schritt vor und schlang seine Arme um den Australier, der die Umarmung überrascht erwiderte und seine Hände auf Elliotts Rücken legte. Er schaute mich überwältigt an und einem Instinkt folgend, schenkte ich ihm ein kleines Lächeln, das sagen sollte: Es tut mir Leid, dass es heute nicht so gut geklappt hat.
Zu meiner Überraschung sah ich eine Träne in Daniels Auge schimmern und fragte mich, ob mein Lächeln sie ausgelöst hatte und ob es Freude darüber oder noch immer Frustration wegen des Qualifyings war. Schließlich löste Elliott sich wieder aus der Umarmung und lächelte Daniel aufmunternd an.
"Wir wollten dich trösten, wegen dem Qualifying, weißt du? Hat es geklappt? Fühlst du dich besser?"
"Ja", antwortete der Australier und er sagte es mit einer solchen Dankbarkeit in der Stimme, dass ich nicht anders konnte, als ihm zu glauben, "Vielen Dank Elliott, das war sehr nett von dir. Von euch beiden."
Er hob den Kopf und sah mich aus diesen liebevollen braunen Augen an und ich nickte leicht.
"Wir wollten jetzt zum Abendessen gehen. Begleitest du uns?"
"Natürlich. Nur eine Sekunde, ich muss mir noch Schuhe anziehen."
Er verschwand wieder in seinem Zimmer und kehrte einige Augenblicke später zurück.
"So, wir können."
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Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)
FanfictionBerühmt, beliebt und rasend schnell. Daniel Ricciardo gilt in der Formel 1 als herausragender Overtaker und abseits der Rennstrecke als Sonnenschein und Stimmungsaufheller. Zur Saison 2021 wechselt er zu McLaren, doch er findet sich langsamer zurech...