Welcome to Silverstone

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D A N I E L

Nervös warf ich immer wieder einen Blick auf meine Armbanduhr, aber der Sekundenzeiger hatte eben auch nur eine begrenzte Geschwindigkeit und bewegte sich nicht schneller, nur weil ich das wollte.
Harper hatte mir vor zwanzig Minuten geschrieben, dass sie in ca. zwanzig Minuten hier ankommen würden und mein Herz pochte schon seit fünf Minuten wie wild.

Und dann, als ich gerade ein weiteres Mal im Kreis durch die Lobby des Hotels laufen wollte, entdeckte ich die beiden.
Ein stolzes Grinsen erschien auf meinen Lippen als ich Elliott sah, der ein T-Shirt und eine Kappe von McLaren trug. Dann musterte ich Harper und sie sah wie immer wunderschön aus. Ihre dunkelbraunen Haare steckten in einem tiefen Dutt und sie trug ein weinrotes Top und eine kurze weiße Hose.

Lächelnd lief ich zu ihnen und als Elliott mich sah, schaute er seine Mutter fragend an, woraufhin sie nickte und ihm damit wohl die Erlaubnis erteilte, auf mich zuzurennen.
Ich ging automatisch in die Hocke und breitete die Arme aus, in die er sich lachend schmiss.

"Daniel!", rief er dabei mit begeisterter Stimme und ich stellte fest, dass mir nicht nur Harper ans Herz gewachsen war, sondern auch ihr Sohn.

Während wir uns umarmten kam seine Mutter langsam auf uns zu und zu meiner Überraschung lächelte sie nicht nur ihn an, sondern auch mich. Ich stand auf und zog sie fest in meine Arme, wobei ich trotz aller Freude besorgt feststellte, dass sie sich noch dünner und zerbrechlicher anfühlte als letztes Wochenende.

Sobald wir uns wieder voneinander gelöst hatten, schob sie sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr und legte den Kopf ein wenig schief.
"Hi. Danke für die Einladung."

"Jederzeit. Ich freu mich, dass ihr hier seid. Am besten checkt ihr erstmal ein und schaut euch euer Zimmer an und dann könnt ihr entscheiden, ob ihr schon zum zweiten freien Training mit- oder später zum Sprintqualifying nachkommen wollt."

Fragend sah Harper ihren Sohn an.
"Was ist dir denn lieber, Krümel? Wollen wir gleich mit oder erst später?"

"Gleich", antwortete Elliott sofort und mit vor Freude glänzenden Augen und entlockte Harper damit ein Lachen. Es war das erste Mal, dass ich sie lachen hörte und es war definitiv das schönste Geräusch der Welt.

Ich hätte ihr sicher stundenlang dabei zuhören können, aber sie verstummte schnell wieder und sah mich mit einem Nicken in Richtung ihres Sohnes an.
"Dann ist es wohl entschieden. Wenn du kurz auf Elliott aufpasst, checke ich ein."

Ich nickte und schaute der Brünette hinterher während sie zur Rezeption lief. Ein Ziehen an meinem Shirt ließ mich zusammenzucken und ich schaute zu Elliott, dem Übeltäter.
Fragend sah ich ihn an.
"Was ist denn?"

"Magst du meine Mum?"

"Natürlich. Sie ist sehr nett, findest du nicht?"

Er verdrehte die Augen und schaute mich beinahe vorwurfsvoll an, wobei er seiner Mutter fast schon erschreckend ähnlich sah.

"Ich bin doch nicht blöd und sehe, wie du sie anguckst. Du magst sie ganz doll."

Ich kniff kurz die Lippen zusammen, dann nickte ich.
"Ja, du hast Recht. Ich mag sie sehr. Ist das denn okay für dich? Immerhin warst du immer der einzige Mann in ihrem Leben, oder?"

"Du bist nett und ich glaube du machst sie glücklich, also ist es okay. Aber wenn du sie unglücklich machst, mag ich dich nicht mehr", drohte er und ich nickte ernst.

"Das ist auch richtig so. Aber ich hab nicht vor sie unglücklich zu machen."

Bevor wir weiterreden konnten, war Harper zurückgekommen und griff nach dem Gepäck und der Hand ihres Sohnes.

Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt