happy family halloween

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H A R P E R

„Ha, den krieg ich!", rief Daniel grinsend und begann dem Fußball hinterher zu sprinten, den Elliott gefühlt ins Universum geschossen hatte.
Schmunzelnd beobachtete ich meinen Freund dabei wie er triumphierend aufschrie, als er den Ball tatsächlich noch erwischte und wieder zu uns zurück rannte. Er passte zu Elliott, der lachend damit auf mich zu lief und dann ein Tor schoss, das von meiner und Daniels Jacke festgelegt wurde.

„Oh nein!", rief ich so verzweifelt wie möglich und raufte mir die Haare, während die beiden Jungs miteinander abklatschten und darüber jubelten, dass sie mittlerweile bestimmt schon 10:0 gegen mich führten.

Ich verkniff mir zu sagen, dass ich als einziger Torwart im einzigen Tor auch nicht wirklich die Möglichkeit hatte, etwas an der Null auf meiner Seite zu ändern.
Stattdessen genoss ich die gute Laune und ausgelassene Stimmung und erschrak ein wenig, als mein Blick auf die Uhr fiel und ich feststellte, wie spät es schon war.

„So Jungs, das war eine große Blamage für mich. Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt etwas essen statt weiterzuspielen, damit wir wenigstens noch eine Sache gemacht haben, worin ich gut bin?"

„Du bist in voll vielen Sachen gut, Mum!", rief Elliott sofort und ich sah ihn dankbar an.

„Danke für das Kompliment, Krümel. Also, worauf hast du Hunger? Es gibt Sandwiches mit Käse und welche mit Schinken."

Mein Sohn entschied sich für Schinken, Daniel ebenso und ich nahm mir das Letzte mit Käse, dann aßen wir und Daniel brachte uns mit Witzen und lustigen Geschichten zum Lachen. Ich war wirklich froh, dass heute so gutes Wetter war, obwohl wir Ende Oktober hatten, sodass wir unseren Ausflug richtig genießen konnten.

Etwa eine Stunde später sanken die Temperaturen dann doch ein ganzes Stück und wir beschlossen, den Heimweg anzutreten.
Zum Glück hatten wir durch den auffrischenden Wind auf der Fahrt Rückenwind und erreichten schneller als erwartet den Fahrradverleih, wo wir die Räder abgaben und ins Auto mit Sitzheizung steigen konnten. Daniel startete den Motor und wir machten uns auf den Weg nach London, wo wir Theo abholten.

Auf der Fahrt zur Wohnung erzählte mein Bruder uns begeistert von seinem Nachmittag und ich war wirklich erleichtert, dass er sich jetzt schon so gut mit seinen Mitbewohnern verstand. Elliott erzählte seinem Onkel im Gegenzug alles von unserem bisherigen Tag und ich hörte ihm schmunzelnd dabei zu.

Dann erreichten wir unser Ziel und zu meiner Überraschung öffnete Daniel den Kofferraum und offenbarte einen ganzen Korb voller Kürbisse.
Verwirrt sah ich ihn an.
"Was ist das?"

"Kürbisse zum Aushöhlen und Gesichter rein schnitzen", antwortete er grinsend und schnappte sich den Korb, woraufhin Elliott sofort zu jubeln begann.

Wir feierten Halloween für gewöhnlich damit, dass wir uns Kostüme anzogen und dann zusammen auf meinem Laptop irgendeinen "gruseligen" Kinderfilm anguckten, aber Kürbisse hatten wir noch nie geschnitzt, weil meine Eltern das früher auch nicht mit mir gemacht hatten. Theo schien dasselbe zu denken wie ich und grinste mich voller Vorfreude an, womit er mich sofort ansteckte.

Wir beeilten uns ins Hausinnere zu kommen und sobald wir uns in der Wohnung Schuhe und Jacken ausgezogen und die Hände gewaschen hatten, versammelten wir uns in der Küche und Daniel überreichte jedem einen Kürbis.
Während mein Freund Theo mit dem Aushöhlen half, tat ich dasselbe bei Elliott, dann konnten wir endlich mit dem Schnitzen beginnen.

Es machte einen Heidenspaß, auch wenn ich immer wieder aufmerksam zu meinem Sohn schielte, weil mir das Messer in seiner Hand nicht ganz geheuer war. Aber wir überlebten es alle ohne Verletzungen und präsentierten uns dann gegenseitig unsere Kunstwerke.

Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt