D A N I E L
Natürlich hatten wir einiges von unserem Roadtrip erzählen müssen und alle wollten Bilder sehen, aber irgendwann hatten Harper und ich uns damit rausreden können, dass wir müde und erschöpft waren und uns ein wenig ausruhen mussten.
Etwas hatte sich verändert zwischen uns, etwas entscheidendes.
Zum ersten Mal konnte ich nachempfinden, wie Harper drauf gewesen war, als ich sie kennengelernt hatte, denn seit wir das letzte Mal miteinander geschlafen hatten, fühlte es sich an, als ob um meine Gefühle herum eine Mauer entstehen würde.Und zu meinem eigenen Entsetzen hatte ich nichts dagegen, weil ich schreckliche Angst vor den Schmerzen und der Verzweiflung hatte, die dahinter versteckt lagen. Wenn ich den Liebeskummer in seinem ganzen Ausmaß zulassen würde, würde ich mich nicht mehr beherrschen oder bremsen können, das wusste ich.
Also ließ ich alles so, wie es gerade war und hoffte, dass ich das irgendwie durchstehen würde.Den späten Nachmittag und Abend des 6. Januar verbrachten Harper und ich überwiegend schlafend - oder jedenfalls schweigend nebeneinander liegend - im Bett, am nächsten Tag standen dann die Vorbereitungen für Elliotts achten Geburtstag an.
Einerseits freute ich mich, diesen Tag mit ihm zu erleben und zu feiern, andererseits brach es mir das Herz zu wissen, dass dieser Geburtstag sein einziger sein würde, den wir gemeinsam verbrachten.Während Harper und ich schweigend die Girlanden aufhängten und alles dekorierten, kam mir eine Idee, wie ich an seinen zukünftigen Geburtstagen vielleicht doch in gewisser Weise teilhaben konnte.
Als alles fertig aufgebaut war und meine Freundin mich darüber informierte, dass sie eine kleine Runde spazieren gehen wollte, setzte ich mich in mein Arbeitszimmer und kramte aus einer der Schreibtischschubladen Papier und Stift.
Einen Moment lang überlegte ich, was ich eigentlich sagen und schreiben wollte, dann beschloss ich es einfach drauf ankommen zu lassen und zu schreiben, was mir in den Sinn kam.„Lieber Elliott,
Ich weiß nicht, ob du diesen Brief selbst lesen wirst oder ob deine Mum ihn dir vorlesen wird, aber das ist egal. Wichtig ist nur, dass du diese Worte hörst und verstehst; dass du weißt, wie lieb ich dich hab und wie stolz ich auf dich bin.
Ich hätte niemals gedacht, dass ich eines Tages ein Kind lieben würde, als wäre es mein eigenes, obwohl ich es noch gar nicht lange kenne. Aber du hast dir sofort einen Platz in meinem Herzen gesichert und der wird dir für immer gehören.
Ich weiß, dass du irgendwann ein großartiger Mann sein wirst, denn du bist jetzt schon ein toller Junge und deine Mum wird alles dafür tun, damit das so bleibt. Du wirst groß und stark werden, du wirst Menschen kennenlernen und verlieren, du wirst lachen und weinen, dich freuen und traurig sein.
Aber bei all diesen Dingen bist du nicht allein, weil deine Mum immer für dich da sein wird und auch ich bin in Gedanken bei dir und wünsche dir das Allerbeste.
Happy Birthday Buddy!Dein Daniel"
Mit Tränen in den Augen faltete ich das Blatt zusammen und steckte es in einen Briefumschlag mit der Aufschrift Für Elliott zum 9. Geburtstag, dann griff ich nach dem nächsten Papier und setzte erneut zu schreiben an.
„Hey Buddy,
alles, alles Gute zu deinem 10. Geburtstag! Kaum zu glauben, dass du heute zum ersten Mal zweistellig wirst..."
So ging das einige Stunden lang und ich schrieb dem Kleinen zu jedem Geburtstag bis einschließlich dem 18. einen Brief. Jeden steckte ich sorgsam in einen Umschlag und schrieb den Anlass darauf, dann packte ich all die einzelnen Briefumschläge in einen großen Umschlag und schrieb Zu Elliotts Geburtstag darauf.
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Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)
FanfictionBerühmt, beliebt und rasend schnell. Daniel Ricciardo gilt in der Formel 1 als herausragender Overtaker und abseits der Rennstrecke als Sonnenschein und Stimmungsaufheller. Zur Saison 2021 wechselt er zu McLaren, doch er findet sich langsamer zurech...