this moment is forever

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H A R P E R

Ich hatte Tränen in den Augen und ich wusste nicht, ob sie von der dunstigen Luft kamen, die die Feuerwerke auslösten, oder von der gigantischen Mischung an Gefühlen, die meine Adern durchströmte.

Ich hatte mit vielem gerechnet.
Mit einem Ergebnis in den Top 10, ja.
Mit einem Ergebnis in den Top 5, schon möglich.
Aber mit einem verdammten Podium?

Ich platzte beinahe vor Stolz, als Daniel sein Auto neben dem von Max parkte. Er stieg aus und bevor er zum Team oder zu uns kam, lief er zu seinem Freund und zog ihn in eine innige Umarmung.
Max hatte das Rennen gewonnen und damit auch die Weltmeisterschaft und als ich meinen Blick schweifen ließ, entdeckte ich Kelly, die Freudentränen in den Augen hatte. Neben ihr stand Max' ganze Familie und sobald der Niederländer sich von Daniel gelöst hatte, rannte er auf seine Liebsten und das Team zu und ließ sich feiern.

Ich beobachtete ihn lächelnd, dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Daniel, der jetzt zu uns kam. Erst ließ er sich vom Team beglückwünschen, dann kam er zu uns und bevor ich etwas sagen konnte, hatte er seine Hände auf meine Wangen gelegt und seine Lippen auf meine gepresst.

Ich erwiderte den Kuss und verhakte meine Hände hinter seinem Nacken, während ich mir wünschte der Kuss würde niemals enden. Als er es irgendwann doch tat, blieb Daniel Stirn an Stirn mit mir stehen und grinste mich an.
"Das ist der beste Saisonabschluss, den ich mir wünschen konnte."

Sanft lächelte ich ihn an und strich kurz über seine Wange.
"Ich liebe dich. Und ich bin so, so stolz auf dich. Jetzt geh und hol dir deinen Pokal, Sunnyboy."

Er nickte, umarmte noch schnell Elliott, Theo und Lauren und musste dann noch zum Wiegen. Wenige Minuten später begann die Siegerehrung und ich hatte wieder Tränen in den Augen. Dieses Mal war ich mir sicher, dass es Tränen der Rührung und Freude waren.

Obwohl ich für Daniel hier war, bekam ich Gänsehaut, als Max mit der niederländischen Flagge auf seinen Schultern das Podium betrat und seine Hymnen gespielt wurden. Bei der anschließenden Champagnerdusche ging mir das Herz auf, denn als ich Daniel und Max herumalbern und gemeinsam feiern sah, hatte ich das Gefühl einen kurzen Blick darauf zu erhaschen, wie sie in ihrer gemeinsame Zeit als Teamkollegen gewesen waren.

Ich war mir sicher, dass ich nicht die Einzige war, die so empfand und das war ein schöner Gedanke.
Die zwei fuhren zwar nicht mehr für denselben Rennstall, aber ihre gemeinsame Zeit bei Red Bull hatte zu einer Freundschaft geführt, die andauerte.

Mir fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als Max seine Schuhe auszog und sie Daniel hinhielt, der in beide Champagner füllte. Dann stießen sie an und tranken aus und ich konnte nicht verhindern, dass sich mein Gesicht ein wenig angeekelt verzog, während ich mir gleichzeitig das Lachen nicht verkneifen konnte.

Die Feierlichkeiten nahmen selbst nach der Siegerehrung nicht wirklich ein Ende und in und vor der Red Bull Garage wurde noch stundenlang bei lauter Musik gefeiert und gebrüllt. Daniel hatte sich in seinem Driver's Room schnell etwas anderes angezogen, dann feierten wir alle gemeinsam mit Max seinen doppelten Sieg.

Erst eine Ewigkeit später machten wir uns auf den Weg ins Hotel, um die Party dort fortzusetzen. Kelly und ich brachten unsere Kinder ins Bett und drückten ihrer Babysitterin die Babyphone in die Hand, denn heute Nacht wollten wir an nichts anderes mehr denken, als an unsere Freunde und die bevorstehenden Ferien.

Als wir wieder nach unten kamen, war die Party hier schon in vollem Gange und es dauerte eine ganze Weile bis ich Daniel, Lauren und Theo gefunden hatte. Sie alle hatten Plastikbecher in der Hand und mein Freund hielt mir sofort auch einen entgegen, als ich zu ihnen stieß.
Ich schnüffelte daran und schaute dann zu meinem Bruder.

"Na schön, hier ist der Deal: Heute Nacht bin ich nicht deine große Schwester und Aufpasserin, sondern einfach nur deine Schwester, mit der du feiern kannst, okay?"

Grinsend nickte er.
"Deal."

Ich hob zufrieden meinen Becher und stieß mit ihm an, dann trank ich einen großen Schluck der stark alkoholischen Flüssigkeit.

An die Stunden, die folgten, erinnerte ich mich später nur schemenhaft. Alles war bunt und laut und mit einem Schleier der Euphorie belegt und ich wollte den Moment einfach nur festhalten und nie wieder loslassen.

Irgendwann in den frühen Morgenstunden, als die meisten schon auf ihre Zimmer gegangen waren, um zu schlafen, tanzten Daniel und ich eng umschlungen zur Musik, die mittlerweile nur noch leise aus den Lautsprechern erklang.
Meine Schuhe hatte ich vor Stunden ausgezogen, von meiner ordentlich geflochtenen Frisur war kaum noch etwas übrig und dass mein Make-up das alles überlebt hatte, wagte ich auch zu bezweifeln, aber Daniel schaute mich trotzdem an, als sei ich der schönste Mensch der Welt.

Stirn an Stirn drehten wir unsere langsamen Runden, während ich meine Hände in seinem Nacken verschränkt und er seine auf meine Taille gelegt hatte. Meine volle Aufmerksamkeit lag auf ihm und wahrscheinlich hätte die Welt neben uns untergehen können, ohne dass wir es bemerkten.
Dieser Moment war perfekt und ich schwor mir, mich für immer an dieses Gefühl zu erinnern. Die Geborgenheit und Wärme, die Daniel ausstrahlte, und die Liebe für ihn, die meinen ganzen Körper bis in die letzte Faser erfüllte.

Ein seliges Lächeln lag auf meinen Lippen und es brauchte keinerlei Anstrengung dafür, es war ganz von selbst da. Daniel bemerkte es und lächelte ebenfalls.

"Kaum zu glauben, dass es erst etwas mehr als sieben Monate her ist, dass wir uns getroffen haben. Damals schienst du Lichtjahre davon entfernt zu sein zu lächeln", stellte er fest und seine etwas raue Stimme bescherte mir eine Gänsehaut, "Wo ist die unnahbare Eiskönigin hin?"

"Sie hat einen Sunnyboy getroffen, der ihr Herz zum schmelzen gebracht hat", antwortete ich schmunzelnd, dann streckte ich mich ein wenig, um Daniel zu küssen.
Er erwiderte es so sanft und gefühlvoll, als sei ich aus Glas und ich genoss diese liebevolle Zärtlichkeit.

"Versprich mir, dass dieser Moment für immer ist", wisperte ich, sobald wir uns voneinander gelöst hatten,
"Versprich mir, dass wir uns an diesen Augenblick erinnern werden, wenn wir uns mal streiten oder wütend aufeinander sind.
Versprich mir, dass ich diese Erinnerung für immer festhalten darf und du sie mir niemals aus den Händen reißen wirst."

Beinahe bestürzt sah Daniel mich an.
"Wie kommst du darauf, dass ich sie dir aus den Händen reißen könnte? Denkst du etwa, dass ich Schluss machen will?"

Sofort schüttelte ich den Kopf.
"Nein, das denke ich nicht. Aber wer weiß schon, was passieren wird? Wer weiß, was morgen ist? Bitte versprich mir einfach, dass dieser Moment für immer ist."

Daniel hielt inne und nahm seine Hände von meiner Taille, um sie auf meine Wangen zu legen und mich damit zu zwingen ihn anzusehen. Sein Blick war so durchdringend und voller Ernsthaftigkeit, dass mir ein Schauer über den Rücken lief.

"Dieser Moment ist für immer, versprochen. Genauso wie dieser."

Sanft legte er seine Lippen auf meine und küsste mich so zärtlich und zugleich leidenschaftlich, dass ich weiche Knie bekam. Erst als mein Freund sich von mir löste, kehrte meine Aufmerksamkeit zu unserer Umwelt zurück und ich bekam zum wiederholten Mal eine Gänsehaut, als ich auf den Text des Liedes achtete, das gerade lief.

„And I realized
No, we're not promised tomorrow.

So I'm gonna love you like I'm gonna lose you,
I'm gonna hold you like I'm saying goodbye.

Wherever we're standing, I won't take you for granted 'cause we'll never know when, when we'll run out of time.

So I'm gonna love you like I'm gonna lose you."


Und damit endet die Lesenacht😊
Schlaft gut🥰

Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt