D A N I E L
»So niedlich erfüllt Daniel Ricciardo seine neue Vaterrolle«
»Wie aus dem Scherzkeks der Formel 1 ein glücklicher Familienvater wurde«
»Ricciardo im Familienglück - diese Menschen lassen sein Herz höher schlagen«
»Daniel Ricciardo mit hervorragenden Ergebnissen in Mexiko und Brasilien - Ob da seine neue Liebe die Finger mit im Spiel hat?«
»Der Honey Badger belohnt sich für seine grandiosen Leistungen in Mexiko und Brasilien mit ein paar entspannten Tagen im Kreise seiner Liebsten«
Schmunzelnd überflog ich die Schlagzeilen, dann wischte ich eine nach der anderen weg.
Warum war mein Privatleben eigentlich so spannend für die Presse?
Und warum hatte ich das Gefühl, dass es für so manchen Reporter spannender war, als meine Leistungen auf der Rennstrecke?Innerlich seufzend öffnete ich Instagram und musste lächeln, als ich meinen letzten Post sah.
Er war von einem Ausflug, den ich vorgestern mit Harper und Elliott gemacht hatte. Ich hatte Elliott auf den Schultern, der jubelnd die Arme in die Luft streckte, weil wir mal wieder gegen Harper im Fußball gewonnen hatten. Natürlich sah man uns nur von hinten, während wir in Richtung des Sonnenuntergangs schauten, der alles in ein warmes Herbstlicht tauchte.Dass ich damit solche Schlagzeilen auslösen würde, war mir klar gewesen, aber es war mir egal. Ich wollte die Welt wissen lassen, dass ich glücklich war und wer mich glücklich machte und solange die Artikel so positiv blieben, hatte ich keine Probleme damit.
Außerdem war ich durch die letzten Rennen sowieso noch beflügelt, die wirklich gut gelaufen waren.
In Mexiko war ich Sechster geworden, in Brasilien sogar Vierter und in Katar hatte ich es trotz eines völlig verkorksten Boxenstops und einem Problem mit der Benzinpumpe noch auf P10 geschafft.Trotzdem spürte ich nach diesem Triple Header deutlich die Anzeichen von Erschöpfung in meinen Knochen und meinem Kopf.
Früher war ich oft einfach von Rennen zu Rennen geflogen, ohne zwischendurch nach Hause zu reisen. Damals hatte niemand in Monaco auf mich gewartet, jetzt hatte ich eine Freundin und ein Kind, auch wenn es nicht mein eigenes war, die mich erwarteten und sich auf mich freuten.
Und so sehr ich es auch genoss, zwischen den Rennen Zeit mit ihnen zu verbringen, so sehr war ich mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass es extrem anstrengend war, so viel mehr zu reisen als vorher.Instinktiv griff ich an mein Handgelenk, an dem ich wie jeden Tag das Armband trug, das Harper mir zum Geburtstag geschenkt hatte. Der Anhänger mit dem Schutzpatron der Reisenden passte für meinen Geschmack ein wenig zu gut, aber ich wollte trotzdem nichts daran ändern, weil das bedeutet hätte, Harper und Elliott noch weniger zu sehen.
Vor ein paar Tagen hatte ich mit Max darüber gesprochen, schließlich hatte er auch eine Freundin mit Kind zu Hause in Monaco, aber im Gegensatz zu Harper kam Kelly zu so vielen Rennen wie möglich mit, was aber natürlich nur möglich war, weil sie nicht so wie Harper an feste Arbeitszeiten gebunden war.
Leise seufzend zog ich das Armband zurecht, dann ließ ich den Blick schweifen und musste unweigerlich lächeln. Theo half Elliott gerade dabei, eine der schweren Bowlingkugeln aus der Halterung zu nehmen und ihm beim Stoß zu helfen, während Harper die beiden mit einem liebevollen Lächeln bedachte.
Ich wusste, dass sie ihren Bruder sehr vermisste seit er in seine WG gezogen war und ich konnte es ihr nicht verdenken. Sie hatte ihn gerade erst zurück in ihrem Leben gehabt und schon war er wieder weiter weg. Und wenn wir erstmal umgezogen waren, würde die Entfernung noch größer werden.
Aber ich hatte dennoch das Gefühl, dass sie sich auf den Umzug nach Woking freute, besonders weil es näher an ihrer neuen Arbeitsstelle war, die ihr zu meiner grenzenlosen Erleichterung super gut gefiel. Nach all der Quälerei der letzten Jahre hatte sie es wirklich verdient, endlich in einer gesunden Atmosphäre zu arbeiten und nicht von irgendjemandem ausgebeutet zu werden.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Harper sich neben mich setzte und sich mit einem leisen Seufzen gegen mich lehnte.
Sanft legte ich meinen Arm um sie und genoss ihre Nähe."Ich bin so froh, dass Elliott Theo so schnell ins Herz geschlossen hat. Auch wenn das bedeutet, dass er jetzt traurig ist, weil sein Onkel nicht mehr so oft bei ihm sein kann. Immerhin hat er jetzt einen weiteren Verwandten."
Ich nickte zustimmend.
"Die beiden sind wirklich ein tolles Gespann.
Ich wollte dich übrigens noch was fragen. Ich weiß nicht, ob du es weißt, aber ich fliege am Ende der Saison immer nach Australien zur Farm meiner Familie. Und ich... ich wollte fragen, ob Elliott, Theo und du mitkommen möchtet."Zu meiner Überraschung zögerte Harper keine Sekunde lang, sondern nickte sofort.
"Liebend gern. Aber wir werden dir wohl hinterher fliegen müssen, schließlich dauern Schule und Arbeit länger als die Formel 1 Saison.""Das ist mir bewusst, keine Sorge. Ich wollte am 16.12. fliegen und wir können ja die Tage nochmal schauen, wann es für euch am passendsten ist. Sollen wir Lauren auch einladen?"
Lächelnd schüttelte Harper den Kopf.
"Nein, sie verbringt die Feiertage immer bei Verwandten. Die letzten Jahre waren es an Weihnachten nur Elliott und ich."Interessiert sah ich sie an.
"Wie war das? Also wie habt ihr gefeiert? Welche Traditionen habt ihr?"Ein seliges Lächeln breitete sich auf den Lippen meiner Freundin aus, während sie gedankenverloren ihren Sohn und ihren Bruder beobachtete.
"An Heiligabend haben wir gemeinsam Weihnachtslieder gesungen und dann gab es drei Tage lang Truthahn mit unterschiedlichen Beilagen. Sobald der Vogel aufgegessen war, haben wir immer gelacht und gesagt, dass wir jetzt ein Jahr lang keinen Truthahn mehr sehen können. Das... das war unsere Art nicht darüber zu sprechen, dass wir uns sowas nicht ständig leisten können.
Später gab es dann immer Pudding und wir haben Spiele gespielt bis es spät wurde und wir ins Bett gehen mussten, damit der Weihnachtsmann in Ruhe kommen und Geschenke bringen kann.
Und am nächsten Morgen haben wir dann alles ausgepackt, anschließend gefrühstückt und uns hinterher in unseren Pyjamas auf mein Bett gekuschelt und den ganzen Tag lang auf meinem Laptop Filme angeschaut.
An den Feiertagen gab es nur uns, keine Arbeit, keine Sorgen, keinen Streit, nur uns beide. Das waren immer die glücklichsten Tage im Jahr."Sie verstummte und ich konnte den Blick nicht von der Sehnsucht in ihren Augen abwenden.
In diesem Moment schwor ich mir, dass Harper dieses Jahr das schönste Weihnachtsfest ihres Lebens feiern sollte.
Ein Weihnachtsfest, an das sie sich jederzeit lächelnd erinnern würde und das sie mit Vorfreude auf alle folgenden gemeinsamen Feiertage erfüllen sollte.
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Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)
FanficBerühmt, beliebt und rasend schnell. Daniel Ricciardo gilt in der Formel 1 als herausragender Overtaker und abseits der Rennstrecke als Sonnenschein und Stimmungsaufheller. Zur Saison 2021 wechselt er zu McLaren, doch er findet sich langsamer zurech...