I'm cold as ice

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H A R P E R

Der Wecker klingelte und riss mich damit unsanft aus dem Schlaf. Verwirrt öffnete ich die Augen und musste mich erstmal orientieren, denn das hier sah nicht aus wie unser Wohnzimmer.

Nach und nach kamen meine Erinnerungen zurück und ich legte den Kopf zur Seite, sodass ich Elliott sehen konnte, der neben mir in diesem unverschämt bequemen Doppelbett lag und noch selig schlief.

Aus meiner Absicht, nur kurz die Augen zu schließen, war offensichtlich ein ganzer Mittagsschlaf geworden und ich seufzte leise, bevor ich mich auf die Seite rollte und meinem Sohn einen sanften Kuss auf die Wange drückte.

"Aufstehen, Krümel. Es wird Zeit für's Abendessen."

Ich kraulte ihm einige Sekunden lang den Rücken, dann öffnete er die Augen und das vertraute dunkelblau schlug mir entgegen. Ich musste daran denken, wie froh ich gewesen war, als seine Augen von einem hellen blau als Baby zu einem dunkleren geworden waren je älter er wurde, denn das hellblau hatte mich zu sehr an seinen Vater erinnert.

Liebevoll tippte ich Elliott auf die Nase, was ihm ein kurzes, engelsgleiches Lachen entlockte.

"Na, bist du wach? In einer halben Stunde gibt es Abendessen, dafür sollten wir uns langsam mal fertig machen, denke ich. Möchtest du zuerst ins Bad?"

Er schüttelte den Kopf und vergrub das Gesicht im Kissen, also ging ich zuerst.
Meine Haare waren vom Schlafen ziemlich zerzaust, aber bis ich die Haarbürste aus dem Koffer herausgesucht hätte, wäre zu viel Zeit vergangen, also machte ich mir einen halbhohen Dutt und tuschte meine Wimpern nach, denn das Make up hatte ich zum Großteil im Handgepäck gehabt.

Mein Blick fiel auf mein verwaschenes T-Shirt und die schlichte Jeans und ich fragte mich, wie chic man sich wohl für das Abendessen in diesem Hotel anziehen sollte.
Nachdenklich verließ ich das Bad und schickte Elliott hinein, während ich unseren Koffer öffnete und mein altes T-Shirt gegen ein neues tauschte, dem man sein Alter nicht ganz so ansah.

Elliotts kurze Jeanshose vom Flug, die er vor dem Schlafengehen ausgezogen hatte, konnte er einfach wieder anziehen und dazu holte ich auch für ihn ein frisches T-Shirt aus dem Koffer. Zehn Minuten später waren wir mit allem fertig, schlüpften in unsere Schuhe und verließen das Zimmer.

Weil wir den Großteil des Tages gesessen oder gelegen hatten, entschieden wir uns jetzt für die Treppen und während wir nach unten liefen, erzählte mir Elliott noch ein wenig von seinem heutigen Schultag. Dann erreichten wir unser Ziel und ich atmete tief durch, bevor wir den Speisesaal betraten.

Ich schaute mich suchend um und entdeckte einen Tisch voller Menschen in McLaren-Teamkleidung, also griff ich nach Elliotts Hand und wir liefen zu den vielen unbekannten Gesichtern.
Zu meiner Erleichterung saß auch Mr. Brown am Tisch und entdeckte uns. Er begann zu lächeln und stand auf, dann schüttelte er mir die Hand.

"Ms. Sanders, wie schön Sie wiederzusehen. Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Flug und konnten sich noch ein wenig ausruhen."

"Ja, es lief alles sehr gut, danke der Nachfrage."

Der Geschäftsführer ging ein wenig in die Knie und streckte auch meinem Sohn die Hand hin.
"Und du musst Elliott sein. Ich bin Zak."

Ein wenig schüchtern ergriff Elliott die angebotene Hand und schüttelte sie sanft, dann erhob Mr. Brown sich wieder.

"Bitte, setzen Sie sich. Da drüben neben Daniel ist noch Platz. Oder möchten Sie erst zum Buffett?"

Ich sah fragend zu meinem Sohn.
"Na, wie groß ist der Hunger?"

Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt