country road songs pt. 7

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H A R P E R

𝕄𝕪 𝕤𝕚𝕕𝕖 𝕠𝕗 𝕥𝕙𝕖 𝕤𝕥𝕠𝕣𝕪

„Emptiness, it's all around me,

I tried to catch my breath,

I'm barely surviving.

And I can't go on and I come undone

And there's nothing left in me.

Hold on, don't turn and walk away,

Save me!

And I cried these words but nobody came."

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Daniel noch friedlich und weil ich ihn nicht wecken wollte, stand ich leise auf und verließ das Schlafzimmer.
Weil ich mich in der Hütte plötzlich seltsam gefangen fühlte, verließ ich das kleine Gebäude und lief barfuß zum Strand, der ins Licht der aufgehenden Sonne getaucht wurde.

Obwohl noch so früh, war es schon jetzt angenehm warm und das T-Shirt von Daniel und meine kurze Jogginghose, in denen ich geschlafen hatte, reichten vollkommen aus, um nicht zu frieren.

Mein Blick fiel kurz über meine Schulter zurück zur Hütte.
Was würde Daniel denken, wenn er aufwachte?
Würde er sich fragen, wo ich war?
Was würde passieren, wenn ich jetzt einfach in den Wagen steigen und wegfahren würde?
Wenn ich das nachholen würde, was ich nach unserer ersten gemeinsamen Nacht eigentlich vorgehabt hatte?
Wären wir besser dran, wenn ich mich nicht von seinem Fahrer hätte nach Hause fahren lassen?

Dann hätte er meine Adresse nicht gekannt, nachdem ich ihm am Telefon von der Schwangerschaft erzählt hatte.
Er hätte damit leben müssen, davon ausgeschlossen zu sein.
Er hätte akzeptieren müssen, dass er keinerlei Einfluss darauf hatte, ob er durch ein gemeinsames Kind Vater wurde oder nicht.

Was wäre, wenn?

Nachdenklich schob ich meine Füße durch den Sand, passierte die Lagerfeuerstelle von letzter Nacht und erreichte irgendwann das Meer. Es war überraschend kalt, aber ich zuckte trotzdem keinen Millimeter zurück, als es meine Knöchel umspülte.

Ich spürte die Kälte, aber es fühlte sich nicht so an, als wären das meine eigenen Füße, die hier im kalten Wasser standen. Es war mehr so, als würde ich jemand anderen dabei beobachten oder als würde mir jemand davon erzählen, dem das passierte und diese Derealisation bescherte mir eine Gänsehaut.

Unzählige Fragen flogen durch meinen Kopf und ich wusste auf keine einzige davon eine Antwort.
Wer war ich überhaupt noch ohne Daniel?

Monatelang war er mein Fels in der Brandung gewesen, hatte mich geliebt und aufgebaut, mir geholfen mich mit Theo zu versöhnen und mich zu einem besseren Menschen gemacht. Und jetzt?
In wenigen Tagen würden wir für immer Lebewohl sagen und ich hatte keinen blassen Schimmer, was das wirklich für mich bedeuten würde.

Und Elliott?
Was würde es für ihn bedeuten?
War ich nicht ein Monster, wenn ich ihm den Mann "wegnahm", der für ihn einem Vater am nächsten kam?
Machte ich nicht gerade absolut alles falsch?

"Harper!"

Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich um. Daniel stand am Rande des Strandes und rief erleichtert meinen Namen. Hatte er mich gesucht? Es sah ganz so aus.

Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt