his damn smile

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H A R P E R

Keuchend ließ ich mich auf den Rücken rollen, während die letzten Nachwehen des Orgasmus durch meinen Körper zuckten. Daniel lag ebenso schwer atmend neben mir und ein paar Minuten lang sagte niemand ein Wort.

Mein Blick fiel auf den Digitalwecker neben dem Fernseher.
04.27 Uhr.
Waren wir wirklich schon seit über drei Stunden hier? Wie schnell die Zeit doch verging, wenn man eine gute Beschäftigung hatte.

Nachdenklich ließ ich meinen Kopf zur Seite fallen, um den Australier anzusehen. Seine nackte Brust hob sich noch immer ein wenig schneller als normal, aber er hatte sich überraschend schnell wieder beruhigt, was mich darauf schließen ließ, dass er häufig Sport machte.
Seine dunklen Locken klebten ein wenig verschwitzt auf seiner Stirn und das Grinsen war zurück, das mir schon vorher im Club aufgefallen war.

War es überhaupt gesund so viel zu lächeln?

Daniel riss mich aus meinen Gedanken, als er seinen Kopf ebenfalls zur Seite neigte und meinen Blick erwiderte.
"Worüber denkst du so angestrengt nach?"

"Wie ich jetzt noch Hause komme. Schließlich sind wir mitten in London und ich hab nicht genug Geld für ein Taxi dabei."

Dass ich momentan generell nicht genug Geld für ein Taxi besaß, musste er ja nicht wissen. Dennoch schien der Australier sehr überrascht von meinen Worten zu sein und sah mich fragend an.
"Du willst jetzt noch nach Hause fahren?"

"Natürlich, ich bleibe nie über Nacht. Also wenn du noch genug Kraft hast, können wir auch nochmal miteinander schlafen, aber nach etwa drei Stunden mit nur wenigen kurzen Pausen wäre das ziemlich überraschend."

Mit diesen Worten schlug ich das dünne Bettlagen beiseite und setzte mich auf die Bettkante. Meine Klamotten lagen unordentlich zerstreut auf dem Boden und ich sammelte schnell alles ein, bevor ich ins Badezimmer ging, um auf die Toilette zu gehen, mich kurz frisch zu machen und mich wieder anzuziehen.

Die Bluse war natürlich komplett zerknittert, aber wenigstens war sie nicht dreckig geworden und ich würde sie nur bügeln müssen, bevor ich sie das nächste Mal anzog.
Ach nein, das Bügeleisen hatte ich ja verkauft, um Elliotts neue Schulbücher zu kaufen. Na ja, dann würde ich eben ein paar schwere Bücher drauflegen und einige Tage warten.

Im Badezimmerspiegel kontrollierte ich nochmal mein Aussehen und fasste meine zerzausten Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen, dann verließ ich den Raum und lief wieder ins Hauptzimmer, in dem Daniel mittlerweile auch das Bett verlassen hatte.

"Du hättest nicht aufstehen und dir was anziehen müssen", sagte ich, als ich bemerkte, dass er bereits zur Hälfte bekleidet war, doch er fuhr einfach damit fort sich sein T-Shirt überzuziehen.
"Ich hab jemanden angerufen, der dich nach Hause fährt."

Verwirrt sah ich ihn an.
"Obwohl du nur beruflich in London bist, kennst du jemanden, der mich nachts um kurz vor fünf nach Hause fährt? Was arbeitest du bitte, dass du einen eigenen Fahrer hast?"

"Es ist nicht unbedingt ein eigener Fahrer, aber er arbeitet für die Firma, bei der ich arbeite. Und ich weiß, dass er einen seltsamen Schlafrhythmus hat und sicher schon wach ist. Wenn ich ein Auto hier hätte, würde ich dich natürlich selbst fahren und alleine ins Taxi setzen möchte ich dich auch eher ungern. Obwohl ich weiß, dass du dich im Ernstfall verteidigen könntest."

Ich hinterfragte seine Antwort einfach nicht, obwohl es mich doch ein klein wenig interessierte, woher er das mit dem Verteidigen können wusste.
"Dann... Danke, schätze ich."

Mit diesen Worten schlüpfte ich in meine Schuhe und Daniel tat es mir gleich. Er beeilte sich sogar, um vor mir an der Tür zu sein und sie mir aufzuhalten, was mich doch etwas irritierte.

Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt