the boy knows how to smile

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D A N I E L

"Sorry Jungs, ich hätte gern mehr rausgeholt", entschuldigte ich mich bei den Mechanikern, sobald ich aus dem Auto gestiegen war und mir Helm und Balaclava ausgezogen hatte.

"Immerhin warst du heute vier Plätze weiter vorne als gestern Nachmittag, also Kopf hoch", munterte Jonathan mich auf, bevor er sich am Auto zu schaffen machte.

Ich wollte seine Worte gerne annehmen, aber P10 heute war immer noch vier Positionen schlechter als gestern Mittag beim ersten Training.
Ich spürte, wie die Frustration sich in meinem Körper ausbreitete und mich zu lähmen begann und ich hasste dieses Gefühl. Spätestens bis zum Qualifying musste ich es losgeworden sein, sonst würde das heute nichts werden.

Ich wollte gerade die Box verlassen, um im Driver's Room ein wenig runterzukommen, als Zak die Box betrat und das mit einem ganz besonderen kleinen Gast.

"Hallo Elliott", begrüßte ich den kleinen Lockenkopf grinsend, während er seine Sonnenbrille absetzte und sie in den Ausschnitt seines T-Shirt steckte.

"Hallo Daniel", antwortete er dann und strahlte mich an.
Ob Harper wohl auch so breit lächeln konnte?
Wenn ja, sah sie dabei bestimmt noch schöner aus, als sowieso schon.

Bevor ich mich in diesen Gedanken verlieren konnte, kehrte ich zurück in die Realität und schaute Zak fragend an.
"Wo ist denn seine Mutter?"

"Joshua erklärt ihr ein bisschen was über die Datenanalysen. Man hat ihr angesehen, wie fasziniert sie von den Computern, Zahlen und Statistiken war."

Da ich mir das bildlich vorstellen konnte, nickte ich lachend und wandte mich dann wieder Elliott zu.
"Wollen wir uns mal zusammen mein Auto anschauen?"

"Au ja!"

Lächelnd winkte ich den Kleinen zu mir und wir begutachteten zusammen das Auto. Schließlich erlaubte mir Elliott auch, ihn hochzuheben und in den Wagen zu setzen, was er total cool fand.

Sein fröhliches Lachen hallte durch die ganze Box und steckte mich an, dann entdeckte ich Harper, die am Eingang der Box stand und ihren Sohn mit einem solch liebevollen Lächeln ansah, dass es mir schier den Atem raubte.
Es war wieder einmal der Beweis dafür, dass Elliott für sie das Allerwichtigste war und er sie als Einziger zum Lächeln bringen konnte.

Ich fragte mich, woran das lag und ob ich es wohl irgendwann schaffen würde, dass ich auch der Grund für ein solches Lächeln sein würde.
Doch bevor ich diesen Gedanken weiterführen konnte, hatte Harper bemerkt, dass ich sie beobachtete und ihre Miene war wieder so scheinbar emotionslos wie eh und je.

Vorsichtig kam sie zu uns und stellte sich schräg hinter mich, weil Elliott sie noch nicht bemerkt hatte und sie ihn wohl gerade nicht stören wollte.

"Na, hast du dir alle unsere Daten eingeprägt?", fragte ich leise und mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen.

"Nicht alle, aber einige schon", gestand sie und ich riss überrascht die Augen auf.

"Hast du mal deinen IQ messen lassen? Dass du dir solche Dinge so unfassbar schnell merken kannst, ist echt besonders."

"Nein, hab ich nicht und werde ich auch nicht. Der IQ ist nur eine Zahl und Intelligenz ist noch keine Garantie für ein erfolgreiches Leben und eine gut bezahlte Arbeit."

Ich schwieg, weil ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte, aber das schien Harper nicht zu stören, denn sie trat nun einen Schritt vor, sodass sie genau neben mir stand und zog damit die Aufmerksamkeit ihres Sohnes auf sich.

"Hey Krümel, na, hast du Spaß? Das ist schon ein ziemlich cooles Auto, oder?"

Elliott nickte sofort und erzählte begeistert einige Dinge, die ich ihm vorhin erklärt hatte. Harper hörte ihm aufmerksam und mit einem winzigen Lächeln auf den Lippen zu, nickte ab und zu und ermutigte ihn immer wieder weiter zu sprechen.

Melt My Ice, Sunnyboy (Daniel Ricciardo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt