Teil23

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Als Martin leicht im Schlaf wimmert weiss Philip dass er den jüngeren schnellstmöglich ins Bett bringen sollte und sich dann daneben legen muss um ihn von dem Höllenspalt zu erlösen. Er schaut in die Runde und er entschuldigt sich: "Ich werde unseren kleinen Mönch mal ins Bett bringen." lächelt er und steht umständlich mit Martin in seinen Armen auf. Tom steht zusammen mit Philip auf um dem Prior beim Aufstehen behilflich zu sein. "Soll ich den kleinen tragen?" bietet Tom freundlich an. Philip schüttelt seinen Kopf. Ihm wäre es eigenartigerweise gar nicht recht wenn Martin in anderen Armen als seinen schläft. "Er würde aufwachen." gibt Philip als Erklärung. Tom lacht. "Wenn er bei diesem Lärm nicht aufwacht dann wird er weiterschlafen wenn ich ihn hoch zum Kloster trage." sagt der grosse Baumeister vergnügt. Ellen bemerkt das unglückliche Gesicht des Priors. "Wenn ihr mögt dann könnt ihr gerne bei uns im Haus nächtigen. Bis zum Kloster ist es zu weit." sagt sie sanft und zieht ihren Mann etwas zur Seite um ebenfalls aufzustehen. "Ihr könnt gerne in unserem Gästezimmer nächtigen." Philip schaut sie dankbar an. Der Baumeister und seine Familie wohnen wirklich nicht weit weg. Sein imposantes Haus steht am Ende des Marktplatzes wo sie gerade feiern. Philip lächelt Ellen zu und dankbar folgt er ihr. Als die beiden in dem Haus ankommen führt Ellen Philip in eine hübsche kleine Kammer. Sie ist eher karg eingerichtet, mit Bett und Truhe. Doch das Bett ist frisch bezogen so dass Philip Martin gleich ablegen kann nachdem Ellen die Decke weggenommen hat. Philip bedankt sich bei Ellen und die beiden wünschen sich jeweils eine gute Nacht. Da Martin tief und fest schlummert lässt Philip ihm die Kutte an. Martin hat ja Untergewand und Kutte erst heute morgen erhalten und die Kleidung riecht noch nicht. Philips Kutte ist jedoch schon etwas länger nicht gewaschen worden und darum zieht er sie aus. Er schläft wie jede Nacht in seinem Untergewand. Er legt Kutte und Gürtel ordentlich auf die Truhe und dann legt er sich zu Martin und deckt sich und den jüngeren zu. Er umarmt Martin und zieht sich ganz an den jungen Mann. Dann schliesst Philip seine Augen und er eilt zu Martin der schon am Rand der Hölle auf ihn wartet. Martin scheint sich ängstlich an dem Felsen hinter sich festzukrallen. Als er Philip erblickt seufzt er erleichtert. Doch Tränen bleiben in seinen schönen Augen. Philip beeilt sich Martin von dem Höllenspalt wegzuführen. "Warum habe ich denn immer noch das Gefühl ich müsste in die Hölle stürzen?" jammert der jüngere. "Ich bin doch jetzt Mönch und Priester. Du hast mich getauft. So langsam müsste ich doch mal mit meiner Vergangenheit abschliessen können." Martin schaut Philip traurig an. Der ältere hat keinen Ahnung weswegen Martin immer noch von der Macht der Dunkelheit so sehr angelockt wird.
Die beiden überlegen lange was der Grund dafür sein könnte. Letztlich kommen die beiden zu keinem Ergebnis. Martin glaubt dass er in die Tiefe gezogen würde weil er ein Dämon ist, Philip glaubt das nicht. "Wenn du ein Dämon wärst dann würdest du doch schreckliche Dinge tun, oder?" fragt Philip und Martin weiss darauf keine Antwort. Philip nimmt seinen kleinen Mitbauer sanft in seine Arme und er zählt ihm auf was er an Martin alles wunderbar findet. "Keiner ist so eifrig bei der Sache den nächsten zu dienen und alle Menschen zu lieben. Schau dir deine Mitbrüder an. Keiner der mit dir zusammen Novize war hat so eifrig sich in die Gemeinschaft eingebracht. Du hast ständig Küchendienste übernommen, hast geputzt, gefegt, dich um die Alten gekümmert, bist auf die Felder gegangen, hast die Schafe gehütet. Du warst immer und überall zu sehen und hast gearbeitet. Die anderen haben zugesehen dass sie dir ihre Arbeit noch zusätzlich auferlegen und möglichst wenig selber machen." Martin schaut Philip an. "Aber das macht mich doch nicht automatisch zu einem guten Wesen, lediglich zu einem fleissigen." sagt er bang. Philip weiss kaum noch wie er seinen Freund überzeugen kann. "Du hast dich stets an die Gebote gehalten. Du suchst nie einen Vorteil für dich." sagt Philip und Martin grinst verschämt. "Ich habe doch schon den besten Teil. Ich glaube die anderen beneiden mich weil ich dein Freund bin und du so gut zu mir bist. Ich habe doch in deren Augen nur Vorteile...... und in meinen auch." den letzten Satz flüstert er. Dann schaut Martin Philip an und er hebt seine Hand um Philip ganz zart zu streicheln. "Ich liebe dich und ich bin bei dir." Philip schaut Martin erstaunt an, so forsch und zärtlich hat er seinen Freund noch nie erlebt. Doch die sanfte Berührung löst Gefühle in ihm aus die er wunderschön findet und Philip hätte gerne mehr davon. Innig schaut er dem jüngeren in dessen tiefblaue Augen. Philip verliert sich ein wenig darin. Martin flüstert weiter: "Und du liebst mich und du bist bei mir. Das ist mehr Vorteil als genug. Keiner unserer Mitbrüder ist mit einem Menschen zusammen den er von Herzen liebt." Philip schaut in ein kleines, unschuldiges Gesicht. Martin scheint nicht vorzuhaben ihn gerade zu verführen. Philip glaubt dass Martin gar nicht weiss wie das geht. Darum schliesst Philip seine Augen um nicht von seiner eigenen Begierde übermannt zu werden. Zu hart ist ihm das Blut schon in die untere Region geflossen und er hat den Eindruck bald nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein. Er schliesst Martin in eine innige Umarmung und er legt seinen Kopf dem anderen auf die Schulter damit er nicht in Versuchung gerät den anderen zu küssen. Zu sehr verlangt es ihn mit Martin Dinge zu tun die sich nicht schicken. Martin schliesst seine Augen ebenfalls. Er fühlt sich so geborgen in den Armen von Philip. Er weiss dass Philip ihm wohl gesonnen ist, dass er gut zu ihm ist und dass er ihm den Pfad der Tugend weist. Martin vertraut Philip und er empfindet nichts als reine Liebe für seinen Freund. Dass er nun von Philip so sanft gestreichelt wird gefällt ihm sehr. Seelig schmiegt er sich noch enger an den älteren. Als Philip anfängt ihn am Hals und Ohr zu liebkosen entfleucht Martin ein kleines Seufzen vor Wonne. Und dann merkt Martin dass mit seinem Geschlecht etwas ungewohntes geschieht. Er fühlt dort unten einen Druck und er würde sich gerne dort ein wenig reiben um sich Erleichterung zu verschaffen. Natürlich geht das nicht wenn er in Philips Armen liegt, doch noch ein wenig näher an Philip heran rücken geht. Martin stellt erleichtert fest dass der harsche Stoff seines Untergewandes ganz angenehm scheuert und dass die Reibung gegen Philips Bauch einfach nur wunderbar ist. Doch dann merkt er etwas was ihm ganz furchtbar unangenehm ist. Martin setzt sich erschrocken auf und er verrät Philip panisch: "Ich hab ins Bett gemacht!" Sofort ist Martin hellwach. Er wacht in einem fremden Bett auf und er merkt dass sein Bauch ekelig nass ist. Philip neben ihm öffnet ebenfalls seine Augen. Martin versucht sich aufzusetzen aber es wird ihm furchtbar schwindlig und ausserdem schmerzt sein Kopf ganz ungewohnt. Fast panisch schaut er seinen Prior an der sich nun ebenfalls aufgesetzt hat. Philip ist noch ganz verstrubbelt und warm. So hat Martin ihn eigentlich am liebsten, wenn sie morgens gemeinsam aufwachen und die Nacht noch seinen Philip im Arm hält. Doch heute hat er keinen Blick für Philips Schönheit. Seine eigenen Probleme überwältigen ihn und er muss ein wenig weinen. Sofort wird er auch in der Realen Welt von Philip umarmt. "Was ist los, Schatz?" fragt er ganz lieb und Martin verrät ihm zwischen zwei Schluchzern, dass ihm hundeelend ist und er ins Bett gemacht habe. Das ist Martin natürlich furchtbar peinlich, zumal es ja noch nicht einmal ihr eigenes Bett ist das er versaut hat. Philip schlägt erst einmal die Decke weg um sich den Schaden anzusehen. Auf Martins Kutte ist vorne ein kleiner dunkler Fleck zu sehen. Philip schiebt seine Hand unter Martin und dort ist alles trocken. "Es war schon mal kein Urin." brummt der ältere beruhigend. "Doch! Widerspricht Martin. Es kam vorne heraus." erklärt er. Denn er hat keinen Durchfall, den würde man wahrscheinlich ja auch riechen. Philip fragt Martin ob er in der Lage sei zu laufen oder ob er ihn lieber tragen solle. Martin steht unsicher auf und Philip hält seinen schwankenden Mitbruder fest. Er führt ihn auf das stille Örtchen und dort hilft er dem jüngeren alles los zu werden was dessen Körper los werden will. Martin kotzt sich die Seele aus dem Leib und dann bekommt er doch noch den Durchfall den er eben nicht hatte. Martin muss zudem Wasser lassen und das nicht gerade knapp. "Warum kommt denn so viel aus mir heraus?" wundert sich der jüngere. Philip erklärt ihm die Wirkung des Alkohols. Martin hört andächtig zu und dann fragt er verwundert: "Der Alkohol, den ich gestern getrunken habe sorgt also dafür dass heute mein Kopf schmerzt, mir schwindelig und schlecht ist und dass ich Durchfall habe und meine Blase zum Bersten voll war. Aber was habe ich da ins Bett gemacht? Mein Untergewand ist voll glibberig und sogar die Kutte hat was abbekommen?" Martin schaut zu Philip auf und er erwartet neugierig die Antwort. Philip muss erst einmal lachen und dann wird er ein bisschen rot um die Ohren. "Martin, du wirst zum Mann. Du hattest deinen ersten Samenerguss." erklärt er. Martin schaut Philip an als würde der Märchen erzählen. "Aber wieso dass denn?" fragt er völlig unglücklich. "Ich bin doch ein Mönch und kann so etwas nicht gebrauchen." Leicht panisch schiebt er hinterher: "Das ist doch verboten, oder?" Philip nimmt den aufgelösten jungen Mann erst einmal beruhigend in seine Arme. "Martin, ein Samenerguss ist etwas ganz natürliches und nein, es ist nicht verboten. Das ginge ja auch gar nicht." Philip setzt sich und er zieht den unglücklichen Martin auf seinen Schoss. "Schau, jeder geschlechtsreife Mann hat hin und wieder einen Samenerguss. Es kann, wie bei dir, aus einem Traum heraus geschehen und er wacht dann morgens feucht auf, oder man ekajuliert in ein Tuch oder direkt ins Klo. Wenn man zu lange wartet dann kann es sogar schmerzhaft werden sich nicht zu erleichtern. Doch wir Mönche sind dazu aufgefordert eben nicht ständig an uns herum zu spielen. Deine Sexualität sollte nicht dein Leben bestimmen." Philip schaut Martin an aber der schaut mit seinen grossen Plüschaugen nur völlig baff zurück. "Als Beichtvater bekomme ich mit wie es um unsere Brüder bestellt ist. Da gibt es einige die sich sehr kasteien um enthaltsam zu bleiben, auch ihr Leben wird durch ihre Sexualität bestimmt. Sie leben ständig in der Angst etwas falsch zu machen. Dann gibt es nicht wenige Brüder die häufiger in Damengesellschaft sind als es ihnen noch gut tut. Auch sie lassen sich von ihrer Sexualität bestimmen und sie tun sogar verbotenes." Martin lauscht Philip mit offenem Mund. "Ach, deshalb habe ich Bruder Anselm und Bruder Andreas so manches mal in den Hurenhäusern gesehen?" fragt Martin unruhig. Philip lächelt und er nickt. "Sie tun mit den Damen Dinge die sie besser bleiben lassen sollten." sagt Philip trocken. Martin wird knallrot. "Und ich dachte sie wollten mich kontrollieren." erklärt er verschämt. Philip drückt seinen süssen, unschuldigen Martin etwas. "Haben sie nicht und sie waren sehr erleichtert als sie endlich gemerkt haben dass du gar nicht verstehst dass sie verbotene Dinge tun und sie darum auch nicht bei mir anschwärzt. Sie haben vergangenes Jahr sehr häufig ihre Sünden gebeichtet und sich Bussen auferlegen lassen. Dieses Jahr sind sie seltener zu mir gekommen. Ich nehme mal an sie sind nicht seltener in den Hurenhäusern als vergangenes Jahr?" Martin windet sich ein wenig. Er würde die Mitbrüder lieber nicht verpfeifen aber Philip scheint sie ja eh durchschaut zu haben. Darum nickt er kaum merklich. Philip gibt seinem Martin einen kleinen Kuss auf die Stirn um ihn zu beruhigen. "Ich werde den beiden weiss Gott keine Vorwürfe machen. Wer bin ich denn dass ich ihnen sagen könnte dass ihr Verhalten falsch ist. Sie sind Menschen. Menschen sind fehlbar. Es ist gut wenn man verantwortungsbewusst handelt und man sich immer wieder überdenkt. Alles andere geht meiner Meinung nicht. Alles andere ist gelogen." Nun staunt Martin mit offenem Mund. "Aber du, du lebst doch enthaltsam, oder?" fragt er verwundert. Philip schüttelt seinen Kopf. "Nein, das tue ich nicht. Ich muss auch manchmal Hand anlegen um nicht in meiner eigenen Sauce aufzuwachen." erklärt er Martin. "Ich versuche so diskret wie möglich, so unaufgeregt wie möglich mein Verlangen zu stillen. Manchmal gelingt es mir sogar ohne dass ich an eine bestimmte Person denken muss. Leider nicht immer." verrät er dem jüngeren. Martin schaut nun sehr interessiert. "Auf wen erleichterst du dich?" fragt er neugierig. Philip muss Martin kurz auf die Nasenspitze küssen. "Auf dich." gibt er ehrlich zu. Dass der Kleine nun vor Freude strahlt macht es ihm seine Beichte sehr angenehm.

PhilipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt