Teil 61

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Walleran bleibt einige Tage in Kingsbridge. Die Mönche nehmen ihn gerne in ihrer Mitte auf weil Philip ihn so freudig bei der Vesper vorgestellt hat. Er hat gestrahlt und den Mönchen berichtet welch Ehre sie doch haben dass der Bischof höchstpersönlich in ihr bescheidenes Kingsbridge gekommen sei um sie zu besuchen. Die Mönche freuen sich und Walleran bekommt einen Ehrenplatz. Der Stuhl ist hart und das Abendbrot karg. Doch die Männer bekommen strahlende Augen und sie sind dankbar für das bisschen Essen. Walleran schaut entsetzt auf seinen Teller mit der dünnen Kohlsuppe. Nicht ein einziges fitzelchen Fleisch hat sich auf seinen Teller verirrt. Er lugt auf die anderen Teller und kein Bruder hat Fleisch in der Suppe. Walleran stöhnt innerlich. Die Kerle scheinen es wirklich ernst zu meinen und sie leben noch karger als es die Kirche vorschreibt. Walleran isst seine Suppe und er ist zufrieden dass er wenigstens einen Nachschlag haben darf. Alle die wollen nehmen sich reichlich von der doch echt leckeren Suppe. Dazu gibt es Brot und Walleran ist anschliessend gesättigt. Es ist ungewohnt für ihn eine solch einfache Speise zu essen aber er ist zufrieden dass die Suppe satt macht. Da soll sich noch einmal ein Bauer beschweren wenn er das letzte Schwein an den Bischof abgeben muss. Ohne Fleisch kann man also auch lecker essen denkt Walleran zufrieden. Er geht mit den Brüdern in die Kirche um zu beten. Walleran ist entsetzt. Philip predigt von der Güte Gottes und alle, wirklich alle, vom ältesten Mönch bis zu dem jüngsten Novizen hängen an seinen Lippen. Walleran kennt das so nicht. Normalerweise kann man während der Predigt wunderbar seinen eigenen Gedanken nachgehen und den Mann da vorne gute Worte reden lassen. Doch was Philip erzählt ist spannend. Spannend und empörend zugleich. Philip erzählt von der Güte Gottes, von seiner Liebe zu der Welt. Walleran ärgert sich. Natürlich hat der freche Prior seine Weisheiten mit Bibelstellen belegt. Doch Walleran weiss dass das so nicht funktioniert. Natürlich ist Gott gut, aber er ist doch auch der strenge Richter, der vor dessen Thron einst jeder Gläubige treten muss um danach ins Fegefeuer geworfen zu werden um von den Sünden rein zu werden damit man in den Himmel darf. So wie es Philip erzählt bräuchte es kein Fegefeuer. Dann würde Gott seine Geschöpfe auch so lieben und ihnen vergeben. Walleran schaut zum König Stefan. Der sitzt mit andächtiger Mine zwischen den Mönchen und er schaut ergeben zu Philip. Walleran ist sich sicher dass Stefan Philip gerade von Herzen zustimmt. Neben Stefan sitzen einige Ritter die noch zu krank sind um die Heimreise anzutreten. Walleran erkennt unter ihnen den Ritter den einst Martin besiegt hat. In Walleran reift der Plan dass er sich diesen Burschen einmal schnappen muss um ihn über den kleinen Mönch auszuhorchen. Bestimmt weiss der etwas was Martin lieber verheimlichen würde. Walleran grinst zufrieden. Bestimmt ist Martin der Weg zu Philips Herzen. Walleran will Philips Herz zerbrechen. Denn einen gebrochenen Prior kann man viel besser lenken und leiten. Nach dem Gottesdienst schleicht sich Walleran zu dem jungen Mann. „Guter Ritter, habt ihr einige Minuten für mich?" sagt Walleran und er klingt nicht so als hätte der Ritter eine Chance nein zu sagen. Doch der grinst nur überheblich und er sagt: „Ah, der Bischof kommt um beim Teufel zu lernen, ist ja interessant." Walleran wundert sich zwar aber er nimmt den jungen Mann dennoch mit. Sie gehen ein wenig in die Felder und Walleran bleibt bei einem Wegkreuz stehen und er deutet auf die Bank. „Wollen wir nicht ein Weilchen sitzen?" fragt er weil er bisher nicht das Gefühl hatte dass er eine Unterhaltung führt. Er hat dem jungen Mann einiges erzählt, vor allem ihm geschmeichelt doch die Worte prallen an dem jungen Kerl einfach ab. Er gleicht ein bisschen dem kleinen Bruder Martin. Der ist auch für Wallerans Schmeicheleien so empfänglich wie ein Fisch. Doch Martins Schwachstelle hat Walleran bereits entdeckt. Diesen Mann bekommt er wütend indem er Philip ungerecht behandelt. Martin verteidigt seinen Prior mit Herzblut. Nun möchte er herausfinden wie er diesen Kerl auf seine Seite zieht. Immerhin steht der dem König nahe und vielleicht kann der dem König seine Gedanken ins Ohr flüstern. Der junge Mann schaut das Wegkreuz an und er legt seinen Kopf leicht schief. „Seid ihr sicher dass ihr ausgerechnet den da als Zeugen haben wollt wenn ihr versucht mich zu verführen?" fragt der junge Mann. Walleran bekommt zornige Augen. „Ich habe nicht vor euch zu verführen!" presst er unter zusammengekniffenen Zähnen hervor. Der junge Mann lacht. „Ich weiss was ihr vor habt. Ihr wollt mich benutzen um wieder Macht über König Stefan zu erlangen. Ihr hattet sie und habt sie genutzt um dieses beschauliche Städtchen mit seinen hilfsbereiten Bewohnern zu vernichten. Außerdem wolltet ihr das Kloster angreifen und die wehrlosen Brüder verstreuen, warum?" Der Knabe schaut Walleran nun stechend an, so als könne er in die Seele Wallerans schauen. Der windet sich und er sagt: „Aber nicht doch, wie kommt ihr denn auf so etwas?" Der Dämon macht eine blasierte Mine. „Guter Mann, ich war vielleicht im Raum als ihr mit König Stefan über die Pläne gesprochen habt. Ich weiss wieso wir in den Krieg gezogen sind. Wir wurden nur durch die Brücke aufgehalten, sonst hätten wir euer Vorhaben in die Tat umgesetzt. Ihr sagtet dass der Prior in Kingsbridge sich mit dem Teufel verbunden hätte und die Mönche dort alle ein gottloser Haufen seinen und wir auch Kingsbridge vor den üblen Mächten befreien müssten. König Stefan hat euch geglaubt. Doch wie ihr wisst ist es anders gekommen und wir verdanken jetzt den Menschen in Kingsbridge unser Leben. Sie tauchen sogar nach den Leichen um sie zu bergen. Philip hat schon mehrere Knappen in geweihte Erde gelegt und die Familien der Jungen haben von ihm persönlich einen Beileidsbrief erhalten. Ich weiss das weil ich sie gesehen habe. Philip bietet den Familien darin seine Hilfe an. Ich bin mir sicher dass er wirklich helfen wird sobald die ersten Bedürftigen hier eintreffen." Walleran macht eine wegwerfende Handbewegung. „Philip scheint nur gut. Er hält sich an keine Weisung und er steht nicht in der Hirarchie der Kirche." „Aha," sagt der Dämon bissig „und die Steuern zahlt er euch aus Tarnung?" Der Bischof schluckt. „Woher wollt ihr wissen dass er Steuern zahlt?" Der Dämon lacht dreckig. „Philip hat drei Sparkästen. In den einen kommt das Geld für euch und in den zweiten kommt das Geld für den König. Ja, schaut nicht so blöde, Philip zahlt doppelt steuern. Einmal an euch weil ihr sein Bischof seid und ein zweites mal weil seine Stadt nicht dem Klerus unterstellt ist." Walleran schaut den Dämon entsetzt an. „Aber Kingsbridge ist von einem Mönch gegründet, es müsste mir gehören!" sagt er aufgebracht. „Falsch, wie der Name schon sagt ist Kingsbridge vom König gegründet worden. Auf seinem Land ist dann das Kloster entstanden. Eigentlich sollte Philip gar keine Steuern an euch zahlen, meint ihr nicht auch?" Nun schaut Walleran empört. Philip ist einer seiner eifrigsten Geldgeber. So manches Kleinod konnte sich Walleran wegen der Steuern aus Kingsbridge leisten. „Wie heisst ihr eigentlich und wieso erdreistet ihr euch so mit mir zu reden? Weiss König Stefan dass ihr in seinem Namen redet?" Der Dämon lacht laut. „Erstens, mein Name tut nichts zur Sache, nennt mich wie ihr wollt. Zweitens, ihr habt mich zu dem Gespräch eingeladen und drittens, ich bin zur Zeit des Königs Berater. Ich bin noch hier weil er nicht reisen kann. Wie ihr seht habe ich unversehrte Gliedmassen und könnte abreisen wenn ich wollte." Walleran schaut den unverschämten Kerl sprachlos an. Dann besinnt er sich und er sagt böse: „Wenn ihr nicht für mich seid dann seid ihr gegen mich. Und wenn ihr gegen mich seid dann werde ich euch genau wie dieses verdammte Kloster mit Prior Philip vernichten!" Der Dämon grinst diabolisch und nun bekommt Walleran doch ein wenig Angst. „Droht ihr mir gerade?" sagt der Dämon amüsiert. „Nennt es wie ihr es wollt, aber ich bin der stärkere, immerhin habe ich Mutter Kirche auf meiner Seite." Der Dämon lächelt nun sanft, so wie normalerweise nur Martin lächelt. Dann sagt er: „Philip hat Gott auf seiner Seite." dann steht der junge Mann auf und er ist schneller weg als Walleran eine Gegenantwort parat hat. Hinter dem Kerl mag er nicht her rennen. Walleran weiss dass er diesen Menschen nicht auf seine Seite ziehen kann. Philip hat einen guten Schachzug gemacht indem er den König und einige seiner Ritter gerettet hat. Walleran möchte als nächstes zu den Famillien der Ritter gehen die Philip nicht retten konnte. Er lässt sie gerade aus dem Fluss bergen. Walleran wird die Leichen zu ihren Familien zurück bringen und dann wird er die nötigen Verbündeten schon finden. Er muss Kingsbridge einfach wieder unter seine Herrschaft bekommen und zwar so dass er es wirklich beherrschen kann und nicht nur ein paar Münzen zugespielt bekommt damit er seinen Mund hält. Nun, da er weiss dass er nicht die Hälfte des Besitztes dieses Ortes bekommt möchte er mehr als das was er bisher bekommen hat. Philip soll büßen, er soll dafür büßen dass er so autark regiert und das Kloster so kärglich lebt. Sie haben doch unendlich viel Geld.
Martin ist derjenige der den König immer wieder besucht und ihm die Knochen richtet, ihm mit seinen Pülverchen und Tees die Schmerzen nimmt aber auch mit seinem feinen Humor immer wieder zum Lachen bringt. Der König ist sehr angetan dass sie ihn hier in Kingsbridge so gut behandeln. Philip schaut ebenfalls sehr häufig nach seinem Gast. Er ist nett zu dem König und er erwähnt mit keiner Silbe dass der König ihn zu Unrecht angegriffen hat. Philip und Martin sind sich einig dass das irrelevant ist. Der Angriff hat nie statt gefunden und damit ist es für die beiden gut. Die Mönche folgen schweigend ihrem Prior und damit wird der König in ihre Mitte aufgenommen und er bekommt nicht das Gefühl vermittelt hier unter Feinden zu sein. Im Gegenteil, Philip wird mit der Zeit so etwas wie ein Freund für König Stefan. Philip traut sich aber auch was! Er redet König Stefan nicht nach dem Mund, im Gegenteil, wenn er glaubt dass des Königs Meinung scheisse ist dann wagt er es zu sagen, direkt ins Gesicht, nicht hinten herum und auch nicht mit Blumen geschmückt. König Stefan bewundert den gewitzten Prior. So jemand hat ihm zeitlebens gefehlt. Stefan liebt es Philip predigen zu hören. Manchmal sagt er wehmütig: „Ich wünschte euer Bruder würde noch leben. Ich würde ihm gerne zeigen dass man mir nicht mit so viel Respekt und Angst begegnen muss wie er es getan hat." Philip lacht laut. „Ihr habt ihn kastrieren lassen und wolltet ihn dann hinrichten. Die Anschuldigung war absurd, Francis hat eurem Sohn das Lesen und Schreiben beigebracht wie ihr es von ihm verlangt habt. Meint ihr nicht auch dass die Angst vor euch berechtigt war?" Stefan schaut Philip entsetzt an. Der sanftmütige Philip kennt die Geschichte um seinen Bruder also sehr genau. Und dennoch scheint er nicht zu zürnen und er scheint auch nicht nachtragend zu sein. „Wieso erheitert euch Francis Schicksal?" fragt Stefan bang. Martin ist gerade dabei die Verbände abzunehmen um die Gliedmassen des Königs zu untersuchen. Er möchte herausfinden wie stabil die Knochen des Königs inzwischen wieder sind und ob der ein oder andere Verband vielleicht weg bleiben kann. Martin geht sehr zart und vorsichtig mit dem König um. „Junge, ich halte schon was aus." sagt Stefan und er wundert sich über Philip. Also wenn sein Bruder verstümmelt und unter falscher Anklage hingerichtet worden wäre so wäre er auf den Schuldner sauer und würde ihm eine Falle stellen. Stefan spürt bisher davon nichts. Entweder ist Philip ein verdammt guter Schauspieler oder er ist einfach nur gutmütig. Doch was Philip nun sagt haut König Stefan dann doch um. „Francis lebt jetzt hier bei uns im Kloster. Ich glaube es tut seinem Seelenheil ganz gut hier zu sein. Er wäre es nicht wenn ihr ihn nicht hättet umbringen wollen. Ich glaube dass Gott auch aus schlimmen Dingen Gutes entstehen lassen kann und will. Hättet ihr Francis nicht nach dem Leben getrachtet so wäre mein Bruder nicht heim gekommen. Doch er ist jetzt hier und es geht ihm besser denn jeh." Stefan staunt nicht schlecht. „Wie konnte er fliehen? Er ist doch im Gefängnis umgekommen?" Philip lächelt sanft. „Das verrät euch Gott wenn er es für wichtig hält." sagt er und lässt sich auch nicht locken sein Geheimnis preis zu geben.
Als Stefan die beiden Brüder dann einmal gemeinsam sieht staunt er sehr. Sein ehemaliger Priester und Vertrauter sieht so ganz anders aus. Er trägt die harsche braune Kutte die alle Mönche in Kingsbridge tragen. Seine feinen Gewänder haben ihn viel edler wirken lassen. Dazu ist er viel dünner geworden. Das karge Leben hat ihm einige Kilos gekostet, dafür wirkt er frischer und jünger als zuletzt. Außerdem sieht er Philip zum Verwechseln ähnlich. Dass er sich genau wie sein Bruder umgedreht hat und „Ja?" gesagt hat als der König „Bruder Philip!" gerufen hat macht die Verwirrung perfekt. Stefan kneift die Augen zusammen wie einen schlechten Traum zu verjagen. Dann schaut er von einem zum anderen und er fragt: „Wie oft habt ihr beide mich eigentlich zum Narren gehalten und ich habe Francis mein Herz ausgeschüttet und nicht Philip?" Philip lacht und Francis schaut ernst. Daran kann Stefan endlich beide auseinanderhalten. „Ich war nur bei dir wenn auch Martin anwesend war." gibt Philip gut gelaunt zu. Francis knurrt: „Ich war nur drei oder vier mal bei dir weil Martin mich darum gebeten hat." Stefan nickt verstehend. Er hat damals nicht verstanden warum der Prior so kurz angebunden war und ihn nicht wie sonst auch in erbauliche Gespräche verwickelt hat. Francis als Philip hat ihm erklärt dass er sich konzentrieren müsse weil er nicht so oft Verbände wechselt. Das hat Stefan ihm gelaunt und er war froh dass Philip mit ihm am nächsten Tag wieder ganz fröhlich und gelassen geplaudert hat während Martin ihn versorgt hat. Nun schaut Stefan Francis an und er sagt: „Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich habe dir Unrecht getan. Du hättest allen Grund mir zu zürnen und ich möchte dir danken dass du meine Verbände gewechselt hast." Francis staunt nicht schlecht. Er hat König Stefan nicht gerade als einen Mann in Erinnerung der Fehler gut zugeben kann. Philips Anwesenheit tut dem selbstgerechten König offensichtlich sehr gut. Francis lächelt dünn und er nimmt die Entschuldigung an. „Was kann ich euch gutes tun um euch eine Freude zu machen? Wollt ihr wieder mein Priester sein?" fragt Stefan. Francis schüttelt seinen Kopf. „Nein, danke. Ich fühle mich hier im Kloster meines Bruders sehr wohl. Ich brauche nichts." sagt er mit fester Stimme. Stefan staunt. „Ihr könntet Geld, eine eigene Pfarrstelle oder ähnliches haben. Auch ein hohes Amt könnt ihr erbitten." sagt Stefan verwundert. Francis lächelt nun genau so sanft wie sonst Philip. „Nein, das ist mir alles nicht mehr wichtig. Ich habe hier in Kingsbridge meine Ruhe gefunden. Ich brauche nicht mehr. Es gefällt mir hier. Ich glaube wenn ihr noch länger bleibt versteht ihr was ich meine." Stefan schaut Francis staunend an. Seit dem er in Kingsbridge ist wird er zwar mit Respekt aber nicht mit Ehrfurcht behandelt. Die Mönche behandeln nur Gott ehrfürchtig. Sich selber behandeln sie voller Nächstenliebe. Die Kinder werden von allen Mönchen erzogen. Nicht dass er je gesehen hätte dass ein Kind geschlagen würde. Die Kinder werden ermahnt, manchmal bekommen sie Dinge erklärt. Gerade Philip und Martin sieht man häufig mit den Waisenkindern im Schlepptau durch das Kloster gehen und den Kindern alles mögliche erklären. Die Kinder erhalten alle eine solide Bildung und so weit Stefan es mitbekommen hat sind die Waisenkinder ohne Mitgift vor ihrer Tür gelandet. Die Novizen sind fleissig und eifrig im Gebet, Philip kümmert sich persönlich um ihre Ausbildung und er nimmt ihre Gedanken ernst. Er diskutiert sehr gerne mit den jungen Männern und Stefan hat Freude daran mit den jüngsten des Ordens theologisch zu reden. Die älteren Mönche kennen alle ihre Aufgabe. Niemand spricht böse über einen anderen. Stefan wundert sich wie das Kloster so harmonisch funktionieren kann. Er staunt wie viel Zeit sich Philip nimmt um seinen Brüdern zuzuhören. Stefan bewundert Philip dafür. Philip regiert sein Kloster nach dem Motto „Primus inter pares - Erster unter gleichen." Philip würde sich nie besser stellen als auch den geringsten seines Ordens. Selbst den Rat des Kochs holt Philip sich ein. Stefan fragt sich ob er auch am Hofe so regieren kann. Doch noch mehr als Philip bewundert Stefan den Martin. Dieser kleine und quirlige Mann ist überall zu treffen wo es harte Arbeit gibt. Er dient unermüdlich und wenn Stefan das richtig beobachtet hat dann gibt er Philip oft ein gutes Gefühl. Meist kommt Martin mit zu den Gesprächen und Versammlungen. Ist Philip müde und sieht so aus als würde seine Kraft zur Neige gehen, so braucht es nur eine Berührung von Martin und Philip strahlt wieder. Seine Energie kommt dann zurück und gemeinsam rackern sich die beiden durch den Tag. Stefan wird schon beim blossen zusehen müde. Abends, wenn im Kloster die Abendruhe beginnt gehen die beiden noch zur Stadtwache und sie trainieren mit der Wache den Ernstfall. Einige der jüngeren Mönche und auch ein paar der älteren, allen voran Francis, begleiten die beiden inzwischen und die Mönche sind eine recht schlagfertige Truppe. Sie machen da kein Geheimnis draus. Stefan begleitet die Möche eines Abends und er staunt nicht schlecht wie sehr dieser sanftmütig erscheinende Philip drauf hauen kann. Doch noch mehr wundert sich Stefan über Martin. „Martin ist ein geborener Kämpfer! Wegen ihm braucht ihr euch nicht wundern, er hat sogar mich bezwungen und ich dachte ich würde ihn mit Leichtigkeit besiegen, ihr wisst dass ich ein guter Kämpfer bin." sagt der Dämon der Stefan begleitet hat. „Hey Lu! Möchtest du zeigen was du kannst?" wird der Dämon dessen Namen kaum einer kennt von Martin aufgefordert. Der Dämon nickt und er stellt sich vor Martin. Martin verbeugt sich lächelnd und auch Lu verneigt sich. Was die Anwesenden dann zu sehen bekommen können sie später nicht in Worte fassen. Es wirkt als würden die Engel miteinander ringen. Am Ende ist Martin siegreich und er hält dem Dämon seine Hand hin um ihm aufzuhelfen. Stefan staunt. „Wenn ihr solch einen Kämpfer hier in Kingsbridge habt seid ihr ja praktisch unbezwingbar!" sagt er. Philip zickt mit seinen Schultern und er wendet sich Stefan zu. Dass er ein Schwert dabei lässig in der Hand hält und gekonnt schwingt um es in die Scheide zu stecken lässt ihn imposant erscheinen. „Wisst ihr, Hoher Herr, ich habe Euer Kommen vom Gerüst des Kirchturms aus beobachtet. Bruder Martin hat euch an der Brücke erwartet, er wäre euch entgegen getreten. Ich bin mir sehr sicher dass es für Euch gut war dass die Brücke unter dem Gewicht des Herres zusammengekracht ist. So konnte Bruder Martin Euch aus den Fluten ziehen und euer Leben retten. Hätte die Brücke gehalten so hätte er gegen Euch gekämpft und da bin ich mir nicht so sicher ob ihr das überlebt hättet. Euer Freund hier", Philip zeigt auf den Dämon, „ist für die meisten Menschen unbezwingbar, in Martin hat er seinen Meister gefunden." Stefan staunt Philip an. Nach einer geraumen Weile sammelt er sich. Dann verbeugt er sich vor Martin und er sagt: „Dann danke ich euch dass ihr mich aus den Fluten gezogen habt und ich danke Gott dass er mich in die selben geworfen hat." Martin lächelt den König freundlich an. Er geht keinen Groll gegen ihn und er zeigt dem König an diesem Abend noch so einige Tricks mit dem Schwert.

PhilipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt