Philip hat sein Versprechen wahr gemacht und er ist mit Martin zu Agnes gegangen um zu besprechen wie man die Königin am besten unterhalten könnte. Agnes wundert sich weswegen die beiden Mönche sich solche Gedanken um die Kurzweil der Königin machen. Martin bekommt einen knallroten Kopf und er windet sich als Philip gut gelaunt erzählt dass die Königin sich Martin ausgesucht hat um ihr die Stunden zu vertreiben. „Sie lauscht seiner Stimme wohl gerne und seine liebliche Gestalt ist ihr wohl ins Auge gefallen." erklärt Philip und er erläutert weiter dass sie das in Zukunft nicht mehr haben wollen. Agnes muss schmunzeln. Da hat sich die Königin wohl den Falschen Mann als ihren Herzbuben ausgesucht. Agnes weiß dass Philip und Martin sich herzlich zugetan sind. Sie sitzen stets enger beieinander als es üblich ist. Sie machen keinen Hehl aus ihrer Zuneigung. Und nun müssen sie ein liebestolles Weibsbild los werden das sich in einen von ihnen verguckt hat. Agnes schmunzelt. Die beiden Männer vor ihr sind keine klassischen Schönheiten obwohl sie beide dem Auge des Betrachters schmeicheln. Philip ist ein normal großer, schlanker Mann dessen braune Augen gütig schauen. Sobald er den Mund auf macht erkennt man dass man einen außerordentlich gebildeten und über die Maßen gottesfürchtigen Mann vor sich hat. Agnes mag Philips Art zu denken und die Welt zu verstehen. Philip liebt Gottes Schöpfung und er zeigt es jedem der es zulässt. Die Kinder lieben Philips ruhige und ausgeglichene Art besonders gerne. Agnes hat kein Problem damit wenn ihre Mädchen sich Vater Philip als ihren Seelsorger aussuchen. Philip schaut die Mädchen stets mit väterlichem Wohlwollen an. Ganz anders als Philip sieht Martin aus. Auch er ist schlank und sein Schritt ist genau so kraftvoll federnd wie der des Priors aber durch seine zierliche Gestalt und seine blonden Haare wirkt Martin immer noch wie ein Jüngling. Man muss schon sehr genau hinschauen um zu erkennen dass Martin kein Knabe mehr ist. Die Hände und Füße von Bruder Martin sind so zart, sie könnten gut und gerne die einer Frau sein. Martins klare blaue Augen schauen interessiert und wissbegierig. Agnes hat manchmal das Gefühl dass Martin mit seinen Augen bis auf den Grund ihrer Seele schauen könnte. Der kleine Mann sieht einem goldigen Kind sehr ähnlich. Das ist wahrlich kein Attribut mit dem ein Mann für gewöhnlich bei Frauen punkten kann. Darum schauen ihn die jungen Novizinnen selten länger an als unbedingt nötig, fehlen ihm doch sämtliche Reize die ein Damenherz höher schlagen lässt. Agnes wundert sich dass die Königin sich ausgerechnet in dieses Kind verguckt haben soll. Doch als Martin berichtet dass er ihr vorgesungen und vorgelesen habe da macht es für Agnes Sinn. Martins Stimme ist außergewöhnlich melodisch und rein. Jeder hat den Eindruck den Himmel zu hören wenn Martin singt. Das Lob Gottes wird bei ihm nicht zum Ohrenschmaus sondern zu Balsam für die Seele. Agnes kann verstehen dass die Königin diese Stimme jeden Tag um sich haben mag. Doch die Königin bei den Männern im Chor mitsingen zu lassen geht keinesfalls. Agnes ist damit einverstanden die Königin in ihr Konvent als Gast aufzunehmen. Sie bietet der hohen Dame an an allen Gebeten teilzunehmen. Die Königin ist davon sehr angetan. Sie will dafür beten dass ihr Kind gesund zur Welt kommt und ein würdiger Thronfolger werden wird. Dass sie Martin nicht bei den Gesängen und Gebeten hören wird stört sie dennoch sehr. Sie fragt sich ob sie Martin bei ihrem Ehemann anschwärzen soll wenn dieser wieder nach Kingsbridge kommt.
Mathilde lässt sich ab sofort den Tag durch die Gebete der Kirche einteilen. Ernsthaft nimmt sie die neue Aufgabe an. In der Zeit zwischen den Gebeten hilft sie in der Schreibstube aus. Im Damenstift werden inzwischen auch Bücher abgeschrieben und kleinere Schreibaufträge angenommen. So ist die Königin eigenhändig daran beteiligt die Hochzeitseinladungen von Aliena und Jake zu vervielfältigen. Sie ist gerade dabei die Einladungen zu Siegeln und zu adressieren als Aliena die Schreibstube betritt um mit der Mutter Oberin zu sprechen. „Wir haben uns doch entschieden an die Familie Hamleigh eine Einladung zu schicken." sagt Aliena und sie sieht aus als würde sie das genaue Gegenteil von dem meinen was sie sagt. Agnes ist erfreut. „Ich bin mir sicher dass diese Einladung sehr gut ist. Alles andere wäre ein Faux Pas und die Hamleighs wären zurecht erzürnt dass ihr alle Getreuen des Königs einladet nur sie nicht." Aliena nickt bedrückt. „Ich weiß!" seufzt sie schwer. „Die Politik erscheint mir leider auch wichtiger als meine eigene unrühmliche Vergangenheit mit dieser schrecklichen Familie. Ich mag die Sicherheit von Kingsbridge nicht aufs Spiel setzen nur weil diese schreckliche Missgeburt von einem Hamleigh mir und meinem Bruder einst Gewalt angetan hat." Aliena sieht aus als wolle sie gleich weinen. Agnes legt ihr tröstend eine Hand auf den Arm. „Es ist nun schon so viele Jahre her dass die Hamleighs euch ungerecht behandelt haben. Sie wollten dafür sorgen dass euer Geschlecht ausstirbt aber du und dein Bruder ihr seid noch hier. Ihr habt überlebt und du hast dir ein Leben ermöglicht wo die Hamleighs es niemals vermutet hätten dass ihr es könntet: du arbeitest und das nicht zu knapp und äußerst erfolgreich. Glaube mir, wenn William eu h bei eurer Hochzeit erblickt dann wird er erblassen vor Neid. Ihr habt all das was er euch versuchte wegzunehmen hundertfach mehr als vorher. Anstelle einer alten, zugigen, verarmten Burg lebt ihr in einem reichen Herrenhaus. Anstatt einen Tumben Ritter zu ehelichen und ihm das Heim zu führen habt ihr einen Gelehrten an eurer Seite der mit euch gemeinsam den Haushalt führt. Sehr zu dass ihr so schnell wie möglich ein Kind bekommt und dann sieht William dass ihr alles habt und er nichts! Immerhin ist ihm seine Frau weggelaufen und es will ihn auch keine andere." Alienas Gesichtszüge erheitern sich bei der glühen vorgetragenen Ansprache von Agnes. „Es ist nicht so dass ich William eifersüchtig machen möchte. Ich selbst habe ihn einst abgewiesen weil er mir sehr dumm vorkam. Ich mag ihn einfach nicht um mich haben und seine schrecklichen Eltern ebenfalls nicht. Immerhin sind die dafür verantwortlich dass mein Vater hingerichtet wurde und Richard und ich einfach auf die Straße gesetzt wurden. Sie hätten den Anstand besitzen müssen uns wenigstens in ein Kloster bringen müssen." Agnes seufzt. „Die Hamleighs sind ein gottloser Haufen. Aber leider sind sie im Gefolge des Königs. Du tust gut daran dich mit ihnen zu versöhnen. Unstimmigkeiten, Streit zwischen den Nachbarn können wir wahrlich nicht ertragen." Agnes nickt bedächtig. „Also versendet diese Einladung, ja?" Agnes bejaht mit einem tröstenden Lächeln und dann verabschiedet sich Aliena wieder. Die Königin denkt lange über das Gehörte nach. Sie kann kaum glauben welche Freiheit die Dame aus dem niederen Adel hat. Sie hat einen Beruf, ihr Wollhandel floriert und sie ist offenbar eine geachtete keine geächtete Frau. Sie durfte schon als junges Mädchen einen Brautwerber ausschlagen und hat nun mit entscheiden dürfen ob dieser Kerl eingeladen würde oder nicht. Es klingt in Mathildes Ohren empörend und faszinierend dass eine Frau ganz offensichtlich zusammen mit ihrem Mann Entscheidungen fällt. Als Mathilde Mutter Agnes darauf anspricht da sagt die gute Mutter etwas was Mathildes Weltbild ins Wanken geraten lässt: „Wieso wundert ihr euch denn dass Frauen Männern gleichberechtigt sein können? Aliena ist eine kluge Frau, sie ist den meisten Händlern nicht nur ebenbürtig sondern besser als die. Sie versteht ihr Handwerk und warum sollte sie es da nicht ausführen? Schaut mich an, ich bin ebenso eine Frau und ich kann mein Kloster genau so gut führen wie Prior Philip seins. Wir sind nicht unterschiedlich." Mathilde ist entsetzt. Frauen sind, so wie sie es von klein auf gelehrt bekam dem Manne Untertan. Männer regieren, Männer führen Kriege, Männer ernähren die Familie. Frauen sind wenn dann für den Haushalt zuständig und sie erziehen die Kinder. Und nun trifft sie auf solch selbstbewusste Frauen. Mathilde ist auch darüber entsetzt wie autark die Frau des Baumeisters agiert. Sie nimmt selten ein Blatt vor den Mund und sie kritisiert selbst den Prior! Unerhört! Als Mathilde Philip darauf anspricht schaut er sie verwirrt an. Martin, der mal wieder Philip am Rockzipfel hängt lacht unbeschwert. „Aber Ellen hat doch Recht! Philip hat es ja selbst eingesehen." sagt er ungefragt. Philip lächelt Mathilde an und er erklärt ihr dass er sich nicht unfehlbar fühlt. Er wollte nie herrschen, eher begleiten und mit seinen Mitmenschen zusammen lernen. Da muss er sich ja was sagen lassen, sonst könne er nichts lernen, erklärt er der erstaunten Königin. Mathilde reagiert entsetzt und sie sagt dass Philip ja wohl vom Teufel verführt worden sei, immerhin stellt er die gesamte mittelalterliche Denkweise in Frage. Martin lächelt zuckersüß u d er schaut Philip kurz an als müsse er sich das OK von seinem Freund holen. Dann erklärt Martin dass sie gerade nicht vom Teufel verführt werden. Im Gegenteil, sie ringen täglich mit dem Burschen und versuchen ihm ihre Sicht der Dinge beizubringen. Doch der ist zu engstirnig, zu borniert um das Gute endlich zu begreifen. Als Martin seine Rede beendet hat schaut er in Mathildes Gesicht. Die Gute hat offenbar gar nichts verstanden. Philip lächelt gutmütig und er erklärt ihr dass sie sich nicht ins Boxhorn jagen lassen solle. „Frauen sind nicht schlechter als Männer. Sie können alles ganz genau so gut wie Männer auch." sagt er mit Inbrunst der Überzeugung. Mathilde staunt über diese Aussage aber irgendwie findet sie sie auch wunderbar.
Die Zeit für Mathildes Niederkunft und die Hochzeit von Aliena und Jake rücken näher. Mathilde hofft sehr dass sie ihren Sohn im Beisein Ihres Mannes bekommen wird. Doch leider wird diese Hoffnung nicht erfüllt. Mitten in der Nacht wacht Mathilde auf weil sie heftige Wehen bekommen hat. Natürlich holen die Hofdamen sofort Hilfe. Martin und Philip sind zuerst bei der werdenden Mutter. Martin braucht nur einen Blick auf Mathilde werfen und er weiß dass die Geburt unmittelbar bevor steht. Da es sich für einen Mann nicht geziemt die Hebamme für die Königin zu sein lassen Philip und Martin nach Ellen schicken. Die eilt selbstverständlich schnell herbei. Martin und Philip bekommen nur Statistenrollen zugewiesen. Mit anderen Worten, sie warten vor der Tür. Ellen entbindet Mathilde von einem kräftigen Jungen. Martin und Philip hören dessen ersten Schreie und es fällt ihnen eine tonnenschwere Last von den Schultern. Das Baby lebt und es scheint kräftig zu sein, zumindest kann es kräftig schreien. Als nach einer gefühlten Ewigkeit Ellen mit dem Säugling auf dem Arm zur Tür huscht strahlt ihr ganzes Gesicht. Es ist ein kräftiger Junge. Mathilde hat ihn Martin genannt. Sagt sie beschenkt. Philip schaut nun genau so beschenkt wie Ellen und er nimmt ihm den neuen Erdenbürger ab um ihn zu Herzen. Nur Martin macht ein bedröppeltes Gesicht. Er findet die Namenswahl nicht gut. Er möchte einfach nicht der Namensgeber des kleinen Prinzen sein. Seine Mutter hat sich in ihn verguckt. Martin weiß gar nicht warum. Er weiß nur dass dieser Prinz sich sicherlich eines Tages schämen wird nach einem ehemaligen Dämon benannt zu sein. Schweigsam betritt er hinter der aufgeregten Ellen und dem euphorischen Philip das Gemach der Königin. Philip hat den Knaben immer noch freudestrahlend im Arm und er gratuliert der sichtlich erschöpften Mutter. Die lässt sich aufhelfen und setzt sich in die Kissen. Als sie den bedrückten Martin im Hintergrund erblickt stutzt sie. „Bruder, was trübt eure Stimmung?" fragt sie besorgt. Martin erklärt dass Ellen verraten hat dass der Knabe nach ihm benannt werden solle. Die Königin wundert sich dass der kleine Mönch diese Ehre nicht erkennt. Martin druckst ein wenig herum aber dann springen ihm die Tränen der Verzweiflung aus den Augen. „Bitte, ihr dürft euer Kind nicht nach mir benennen!" jammert er. „Nennt es nach seinem Vater oder nach eurem verstorbenen Sohn aber nicht nach mir!" Philip schaut entsetzt zu Martin und er ist sofort bei ihm um ihn in die Arme zu ziehen. Da es nicht das erste Baby ist das Philip hält kann er das trotz Säugling recht gut. „Martin, wieso glaubst du dass du nicht der richtige Pate für den Knaben bist? Immerhin hast du der Königin einst gesagt dass sie ihre Trauer hinter sich lassen kann und freudig in die Zukunft schauen darf weil ihr dieser Junge geschenkt wird!" Martin schaut weinend zu seinem Prior. „Aber ich wäre ein furchtbarer Pate! Ich bin doch ein Dämon." jammert Martin. Philip seufzt und Mathilde bekommt einen Schrecken. Wieso glaubt dieser kleine, freundliche Mann dass er ein Dämon sei? Philip küsst dem jammernden die Stirn und er sagt bestimmt: „Du bist ein Engel, kein Dämon! Wann will das endlich in deinen Kopf?" Martin schluchzt noch einmal auf bevor er wehmütig „Nie" antwortet. Philip schaut hilflos zu Ellen die sofort begreift was Philip von ihr möchte. Sie nimmt dem Prior den Knaben ab und Martin und Philip ziehen sich aus der Kammer zurück. Philip tröstet seinen untröstlichen Freund. Mit Streicheleinheiten, Küssen, guten Wirten und einem sehr ausgedehnten Spaziergang. Philip hat den Eindruck dass er einen Flüchtenden hinterher läuft. Martin hat solch ein Tempo drauf! Doch Philip hält mit ihm Schritt und ehe sich die beiden versehen sind sie an dem Wegekreuz angekommen das hoch auf den Hügeln vor der Stadt steht. Martin bruncht dort regelrecht zusammen und Philip fängt ihn auf so wie er es all die Jahre schon getan hat.
In der Kammer versucht Ellen der Königin zu erklären was Martins Problem ist. „Ich kenne Martin seit meiner Ankunft in Kingsbridge vor etlichen Jahren. Damals war er ein kleiner Junge der nicht sprechen konnte und unermüdlich gearbeitet hat. Philip war hier gerade erst zum Prior gewählt worden und er hat diesen Jungen unter seinen Fittichen gehabt. Die beiden waren irgendwie immer in Bewegung und haben sich um das Kloster und die Menschen darin gesorgt. Philip, indem er sich mit der Haushaltsführung und den Zahlen beschäftigt hat, Martin indem er angepackt hat und geholfen hat wo Hilfe nötig war. Mein Mann und ich waren auf der Suche nach Arbeit und wir waren bettelarm. Hier wurden wir aufgenommen, nicht wie Bittsteller sondern wie gleichberechtigte Menschen behandelt. Die Freundschaft zwischen Philip und Martin wuchs so wie die Kirche, das Kloster, die Stadt und der Wohlstand wuchs. Martin und Philip, Philip und Martin, die beiden haben zusammen gearbeitet, gelebt und Segen gebracht. Sie sind seit dem ich sie kenne immer innig miteinander umgegangen. Am Anfang habe ich Philip dafür verachtet, ich glaubte er hätte sich einen Knaben als Gespielen geholt. Doch mit den Jahren habe ich gelernt dass die beiden sich lieben. Ich vermute dass sie sich nicht nur mit ihrer Seele und ihrem Verstand lieben sondern auch körperlich, doch dafür habe ich keine Beweise. Dass Philip den Martin als Knaben wohl nie unsittlich berührt hat das habe ich allerdings mitbekommen, immerhin musste Philip einen völlig aufgelösten Martin erklären wie Männer ejakulieren und das hat er bei uns zu Hause getan, nachdem die beiden bei uns zu Hause übernachtet haben ist Martin das allererste Mal in seinem Leben ein feuchter Traum passiert. Philip hat Martin aufgeklärt und mein Mann und ich durften Zeugen dieses Aufklärungsgepräches werden. Philip hat das echt gut gemacht." lobt Ellen den abwesenden Prior und Mathilde lacht amüsiert. „Martin hilft stets immer und überall. Das war früher so als er ein Knabe war und das ist bis heute so geblieben. Und Martin hilft besonders den Bedürftigen. Niemanden weist er ab, niemand bekommt von ihm ein böses Wort. Für die Armen und Elenden setzt er sich ein. Dazu ist er bei mir in die Lehre gegangen und ich habe ihm meine Heilkräuter gezeigt. Darüber wurden wir so etwas wie Vertraute. Martin hilft gerne anderen Menschen aber er ist auch hilfsbedürftig. Er glaubt nicht wirklich dass er ein guter Mensch ist. Warum er so sehr an sich zweifelt vermag ich nicht zu beantworten aber ich weiß dass Philip dem Martin immer eine große Stütze ist. Dafür krallt sich Martin ja förmlich an seinen Prior u d der hält ihn. Philip hat Martin wohl getauft und er ist dein Pate und Mentor. Mit Philip hat Martin die Nacht vor der Weihe gewacht und Philip hat Martin seinen Namen und den Sinn im Leben gegeben. Ich vermute dass Martin im Grunde seines Herzens immer noch das hilflose Kind ist u d er möchte diese Hilflosigkeit und Unsicherheit nicht für den Prinzen. Benennt euer Kind nicht nach dem kleinen Geistlichen. Wählt einen anderen, mächtigeren Namen." Mathilde schaut Ellen verwundert an. „Martin wirkt nicht hilflos und sein Namensvetter war ein Soldat!" Ellen nickt nachdenklich. „Philip hat stets betont dass er Martin Martin genannt habe weil der Kleine immer alles verschenkt hat. Er hat nie mehr als die Kutte am Leib besessen. Die kämpferischen Eigenschaften haben Philip nicht dazu veranlasst diesen Namen zu wählen." Mathilde lässt sich enttäuscht in die Kissen sinken. Das Baby quengelt aber Mathilde gibt ihm nicht die Brust. „Eine Amme müsste her, nicht?" fragt Mathilde. „Ich glaube mein Sohn bekommt Hunger." Ellen schaut Mathilde verwirrt und dann entsetzt und dann resigniert an. Eine Königin wird ihr Kind wohl nicht selbst stillen. Ellen verabschiedet sich und sie weiß genau wen sie fragen wird die Amme für den kleinen Prinzen zu sein. Ellen hat die älteste Tochter vom Zimmerman vor drei Tagen entbinden und das Mädchen hat keinen Vater für das Kind vorzuweisen. Den Burschen den sie nun anstatt des Kindsvaters heiraten soll sagt ihr so gar nicht zu und das Mädchen hatte sich bei Ellen ausgeweint bevor der Hilferuf aus dem Kloster gekommen ist. Nun eilt Ellen nach Hause hoffend dass das Mädchen noch bei ihr ist.