Als die Matutin beendet ist fragt Philip seinen Martin ganz leise: „Kannst du bitte Francis die Beichte abnehmen? Ich glaube ich wäre zu streng mit ihm. Bei Jakob wird es mir gewiss leichter fallen." Martin nickt und er lächelt Philip lieb an. Dann geht er zu Francis der schon sehr reumütig drein schaut. Er nickt dem Bruder Philips zu und sie gehen zum nächsten Beichtstuhl. Doch so weit kommen sie gar nicht. Francis fängt an zu zittern und zu weinen. „Ich wollte doch Jakob nicht schaden. Bitte, Philip darf Jakob nicht bestrafen." jammert er und er fällt Martin regelrecht um den Hals. Der kleine Priester umarmt den Mann der seinem Liebsten so unverschämt ähnlich sieht. Er streichelt Francis ganz vorsichtig und er hört sich dessen Leid an. Francis kann kaum etwas erklären, sein Gestammel macht in Martins Ohren kaum einen Sinn, doch er merkt dass der ältere eine ungeheure Last auf seiner Seele mit sich trägt und er kann sich nicht vorstellen dass das diese eine Nacht der Begierde ist. Martin fängt an zu summen um den armen Mann zu beruhigen. Dann wiegt er ihn. Martin hofft dass Francis in seinem Leid bemerkt dass er von Martin nicht verurteilt wird. Er will Francis helfen dass der seinen Kummer los werden kann.
Jakob findet sich plötzlich seinem Prior gegenüber und er muss beichten was er alles schlimmes verbrochen hat. Jakob kann überhaupt keinen klaren Gedanken fassen. Er zittert vor Angst und auch er weint bittere Tränen. Philip nimmt den Novizen auf seinen Schoss und genau wie Martin es wohl gerade mit seinem Bruder macht beruhigt Philip den Sünder indem er ihn in seinen Armen wiegt. Doch Jakob erzählt nicht. Er weint nur und er hat Angst. Die Angst vor Philip lähmt seine Zunge und er versucht gerade zu überleben indem er atmet. Weiter atmen und zu hoffen dass Philip ihn nicht aus dem Kloster wirft ist alles was Jakob derzeit noch kann. Als Philip merkt dass er kein bisschen an Jakob heran kommt wirft er einen hilflosen Blick zu Martin. Auch der schaut unglücklich zu Philip. Philip hofft dass wenn sie tauschen die beiden Sünder sich eher erklären können. Martin arbeitet viel im Waisenhaus und Jakob ist dort praktisch gross geworden. Wahrscheinlich wird sich dieser kleine unglückliche Knabe Martin besser anvertrauen können. Und Francis sollte sich durch den Wechsel auch beruhigen. Vielleicht kann er das Gestammel seines Bruders besser einsortieren als Martin. Philip hebt Jakob kurzerhand hoch und er trägt ihn zu Martin. Der entlässt Francis aus seinen Armen, der ihn verständnislos anschaut. Doch als Philip Francis umarmt seufzt Francis und er lässt sich von seinem Bruder in die Arme ziehen. Francis berichtet Philip unter Tränen alles was er sich vorgenommen hat. Philip versucht den aufgelösten Francis zu trösten. Er küsst ihm Saft die Tränen weg und er lächelt seinen Bruder an. „Wenn das stimmt was du mir gesagt hast dann ist das doch gut was ihr gemacht habt. Du kannst dich endlich wieder wie ein Mensch fühlen und heilen." sagt Philip mit ganz sanfter Stimme. Francis staunt seinen Bruder mit offenem Mund an. Dann stammelt er: „Du verstehst meine Beweggründe?" Philip nickt. „Wenn ich dich richtig verstanden habe dann liebt dein Herz diesen hübschen Novizen. Dagegen spricht meiner Meinung nach nichts. Es ist bestimmt nicht gegen die Regeln jemanden zu lieben." Francis fällt alles aus dem Gesicht. Ist das wirklich sein grosser Bruder der da so lieb zu ihm spricht? Derjenige der ihn stets ermahnt hat nicht so freizügig zu sein? Nun spricht Philip weiter. „Ich weiss ja dass du es schwerer mit deiner Sexualität hast als ich. Ich verurteile dich dafür nicht. Ich habe ja gemerkt dass du in Letzter Zeit sehr traurig warst. Ich wünschte ich hätte dir helfen können aber dass Jakob es konnte freut mich für dich. Nun müssen wir beide herausfinden wie ihr als Mönche weiter in einem Kloster leben könnt ohne dass ihr gegen die Regeln verstoßt." Nun schluchzt Francis doch noch einmal auf. „Ich weiss es nicht. Ich hasse mich dafür dass ich so bin wie ich bin. Ich wünschte ich wäre wie du." sagt Francis bitter. Philip streichelt seinen kleinen Bruder. „Was meinst du denn wie ich bin?" fragt Philip sanft. Francis schaut ihn an und er sagt: „Na, du hälst dich immer an die Regeln und hast keinen Sex." Nun wird seltsamerweise Philip sehr rot um die Ohren. Er lächelt zwar weiter aber er seufzt auch aus tiefstem Herzen. „Ich glaube da muss ich dir doch dein Weltbild zerstören." sagt Philip und Francis staunt seinen grossen Bruder an. Philip zuckt entschuldigend mit den Schultern. „Ich habe nun mal einen menschlichen Körper und ja, ich habe ihn gebraucht." sagt Philip schlicht. Francis grinst. „Mit Martin?" rät er und grinst als Philip nickt. Francis freut sich unbändig dass sein älterer Bruder ihm so sehr vertraut dass er ihm dieses Geheimnis anvertraut. Dann schaut er aber wieder ernst. „Wie kann ich denn in Zukunft nicht sündigen?" fragt Francis verzweifelt. Philip bleibt stumm. Alles was er jetzt raten würde wäre bescheuert. Er wartet ab was sein Bruder ihm noch sagen will. Nach einer kleinen Pause flüstert Francis: „Ich bin auf Hilfe bei der Selbstbefriedigung angewiesen. Habe ich mir vor meiner Verstümmelung selber Erleichterung verschaffen können so geht das nun nicht mehr. Ich brauche Jakob damit er mir hilft." Philip nickt nur. Er ist wirklich im Zwiespalt was er nun seinem kleinen Bruder raten soll. „Wie lange hälst du es denn aus ohne Erleichterung?" fragt Philip. Francis zuckt mit den Schultern. „Ich weiss es nicht. Vorher habe ich etwa alle drei Tage onaniert." gibt er zu und wird dunkelrot vor Scham. Dieses Thema ausgerechnet mit Philip zu besprechen gefällt ihm gar nicht. Philip grinst. „Ich brauche das nur alle sieben Tage." gibt er zu. „Probier doch mal aus was passiert wenn du auch etwa eine Woche enthaltsam lebst. Dann soll Jakob dir helfen dich zu entspannen." schlägt Philip vor. Er weiss dass er sich gerade auf ganz dünnem Eis bewegt. Sehr sehr dünnem. Die Lehre schreibt vor dass die Mönche keinen Sex haben. Weder mit anderen noch mit sich selbst. Doch Philip findet das verlogen. Alle Männer, egal wie gottesfürchtig sie sind müssen sich erleichtern. Den Lauf der Natur kann man nicht ohne Schaden zu nehmen aufhalten. Philip hat mal als Jugendlicher ausprobiert ob er ohne zu pinkeln leben könnte. Er hat extra wenig getrunken. Am Ende ist er kollabiert und eingenässt aufgewacht. Matthias hat ihm damals dann zu Trinken eingeflößt und ihm gesagt dass seine Idee bescheuert war. Als er danach versucht hat nicht zu kacken hat das auch nicht funktioniert. Genau das erzählt Philip nun seinem Bruder. „Weisst du, männlich zu sein ist keine Sünde. Wir müssen uns um unseren Körper kümmern. Du könntest auch nicht aufhören Wasser zu lassen und auch dein Stuhlgang muss raus. Wenn du versuchen würdest das nicht zu machen dann würdest du krank. Genau so ist es mit dem Samen. Auch der muss raus. Ich weiss ja nicht was sie dir alles weggeschnitten haben aber ich glaube dass in dir noch etwas ist was halt raus muss. Und wenn du da Hilfe bei benötigst dann soll dir Jakob dabei helfen. Wenn du das nicht mehr möchtest musst du eine andere Lösung finden damit du nicht krank wirst. Ich hatte in der letzten Zeit richtig Sorge um dich und habe so manches mal gehofft dass du wieder gesund würdest. Francis wundert sich. Da hat sein Bruder doch wirklich sehr sorgfältig über den menschlichen Körper nachgedacht. Er hätte nie im Leben vermutet dass Philip zu so etwas fähig wäre. „Warum gibt es dann das Keuschheitsgebot überhaupt?" fragt Francis ein bisschen erbost. Philip streichelt über Francis Arme und er hält ihn schliesslich an den Händen fest. „Es ist ein Gebot so wie alle anderen Gebote auch. Es ist eine Aufforderung verantwortungsvoll und gut mit den Dingen umzugehen die wir als Menschen so gerne missbrauchen. Nimm einmal das erste Gebot: „Ich bin der Herr dein Gott, du sollst keine anderen Götter neben mir haben." Ich verstehe es so dass die Menschen dazu neigen ihre Herzen an alles mögliche zu hängen, nur nicht an Gott. Sie sammeln Reichtümer, führen Kriege für Land oder Ruhm. Nur Gottes Name wird vergessen. Das Gebot ist dafür da uns immer und immer wieder daran zu erinnern dass Geld, Reichtum oder Ruhm vergänglich sind, Gott aber nicht. Sein Herz an Gott zu hängen ist daher sinnvoller. Auch die anderen Gebote wie du sollst nicht stehlen, lügen oder untreu sein sind genau darum da weil die Menschen eben stehlen, lügen und untreu sind. Wären sie gut bräuchte es keine Gebote. Die Regel der Kirche dass Mönche und Priester nicht heiraten sollen und auch sonst keinen Sex haben sollen ist mit Sicherheit aus einem ähnlichen Grund entstanden. Wir sollen uns auf die wichtigste Aufgabe, Gott zu loben konzentrieren und unser Leben darauf hin ausrichten. Beten und Arbeiten um Gott nahe zu sein und seine Schöpfung zu vollenden. Wir sollen uns möglichst nicht ablenken lassen. Das geht nicht wenn man seinen Körper so kasteit dass er am Ende kaputt ist aber es geht auch nicht wenn man so sehr an einem Menschen hängt dass dieser Mensch wichtiger als Gott wird." Francis staunt Philip mit grossen Augen an. „Mmeinst du wirklich dass es für die Kirche in Ordnung ist wenn Jakob mir hilft mich zu entspannen?" fragt er völlig baff. Philip grinst frech so wie Francis ihn überhaupt nicht kennt. „Für Gott ist das mit Sicherheit in Ordnung. Für mich auch. Für Jakob ganz offensichtlich auch, alle anderen: nein!" Francis lacht und er umarmt seinen Bruder. „Darf ich bei dir bleiben?" fragt er und Philip nickt. „Natürlich." sagt er. Francis freut sich dass sein Bruder ihn nicht verurteilt. „Muss ich keine Busse tun?" Fragt Francis. Philip wiegt seinen Kopf. „Heute nicht. Aber wenn ihr noch einmal Martin und mein Bett vollsaut dann bekommt ihr was zwischen die Löffel." sagt Philip und er guckt gespielt streng. Francis grinst und er verspricht seinem Bruder dass er es nicht mehr in seinem Bett treiben würde.
Martin und Jakob sind in ein ähnlich intensives Gespräch verwickelt. Martin hat Jakob ganz zart nach dessen Gefühlen für Francis gefragt. Was der junge Mann ihm nun beichtet lässt Martins Herz schmelzen. Jakob ist sehr verliebt in Philips Bruder. Er liebt ihn von dem Augenblick an als er ihn das erste mal gesehen hat. Jakob hat Francis dann im letzten Jahr kennen gelernt und aus der anfänglichen Schwärmerei wurde tiefe und echte vertraute Liebe. Jakob fühlt sich so innig mit Francis verbunden. Der welterfahrene Mönch nimmt Jakob ernst und Jakob empfindet nicht die entsetzlich lähmende Angst die ihn sonst immer überkommt wenn er mit den anderen Mönchen umgeht. Martin fragt verdutzt: „Aber vor mir hast du keine Angst, oder?" Jakob schüttelt seinen Kopf. „Nein, vor dir doch nicht." lacht Jakob. „Vor Philip aber auch nicht, oder?" fragt Martin weiter weil er unbedingt herausfinden möchte wer Jakob so entsetzt und warum. Doch Jakobs Augen sind schreckgeweitet. „Doch!" piept er und er zittert ein wenig. Martin umarmt Jakob um ihn zu beruhigen und ihm mit dieser Geste zu zeigen dass alles okay ist. Martin schaut zu Philip und Francis. Sie sitzen nicht weit weg in einer Kirchenbank und unterhalten sich angeregt. Die beiden sind auf den ersten Blick nicht voneinander zu unterscheiden. Seit dem sich Francis in die rauen braunen Gewänder ihres Ordens kleidet auch auf den zweiten nicht. Seit dem er hier wohnt lässt Francis seine Haare verstrubbelt und kämmt sie nicht mehr so regelmäßig. Da Philip auf die Tonsur verzichtet tut Francis das auch. Martin wundert sich sehr dass Jakob Angst vor Philip hat Francis aber nicht fürchtet. „Was ist denn an Philip anders als an Francis?" fragt Martin. Jakob weint und er windet sich. Schließlich schluchzt er dass er es nicht wisse. „Hast du noch vor anderen Mönchen Angst?" fragt Martin lieb und Jakob nickt. Auf die Frage vor wem zählt Jakob einfach alle Mönche und die älteren Novizen auf. Martin fragt ob Jakob einfach Angst vor allen Männern hat und der Junge nickt. „Gibt es jemanden den du richtig schrecklich findest?" fragt Martin und Jakob flüstert erschaudernd: „Alfred Builder!" wie um sich Mut zu machen nickt Jakob. „Vor Alfred habe ich besonders große Angst weil der zu denen gehört die mich schlagen wenn ich was falsch mache." Jakob bekommt allein bei den Gedanken an seine Peiniger eine Gänsehaut und er zittert ganz furchtbar. Martin lässt den jungen Mann von seinem Leid erzählen. Wie er von Alfred auf dem Bau schikaniert wird wenn er dort hilft, wie ihn die anderen Novizen mit drangsalieren und die bösen Worte und harten Fäuste ihm ins Kloster folgen. Wie Jakob versucht hat den zu entfliehen und er bei Francis Schutz gefunden hat. Martin wäre nicht Martin wenn er nicht weiter bohren würde. Jakob berichtet Martin seine ganze blöde Lebebsgeschichte. Wie viel Gewalt er als Kind von seinen Eltern und älteren Geschwistern erleben musste, wie er versucht hat seine jüngeren Geschwister zu schützen und daran gescheitert ist. Er erzählt dass sein Vater seinen kleinen Bruder so sehr misshandelt hat dass der gestorben ist. Jakob macht sich noch heute Vorwürfe weil er es war der das letzte Stück Brot genommen hat um es seinem kleinen Bruder zu geben. Vater war darüber so erbost dass er das Kind umgebracht hat. Und dann kamen die Krankheiten. Ein Familienmitglied nach dem anderen wurden von dem schlimmen Husten dahingerafft und zum Schluss blieb nur noch er übrig. Martin krault Jakobs Nacken. „In dem Winter habe ich dich kennengelernt." lächelt Martin. Jakob nickt. „Du bist so ein fleißiger Junge, es ist nicht richtig dass die anderen dich misshandeln." sagt Martin ernst. „Ich werde mit den Novizen und auch mit Alfred reden. Sie müssen dich einfach in Zukunft in Ruhe lassen. Warum hat Francis die Jungs nicht davon abgehalten dir weh zu tun?" Nun senkt Jakob seinen Kopf. Er sieht aus als würde er sich furchtbar schämen. „Ich habe Francis nnichts ddavon ggesagt" stottert Jakob. „Weil er hat mich von Anfang an gleichberechtigt behandelt und da wollte ich vor ihm nicht zugeben dass ich noch ein kleiner Junge bin der seine Probleme nicht selber lösen kann. Bitte erzähle ihm auch nichts davon." Martin überlegt kurz. Doch dann verspricht er Jakob dass er still schweigen wird. Jakob seufzt so laut auf vor Erleichterung dass Philip und Francis irritiert zu ihm herüber schauen. Als Francis seinen Jakob sieht zieht sich sein Herz vor Kummer zusammen. Da hockt sein Liebling auf Martins Schoß und er hat seinen Kopf tief gesenkt und er scheint sich furchtbar zu schämen. „Jakob kann doch nichts dafür!" sagt Francis laut und er geht zu Martin. Philip folgt seinem Bruder. Er setzt sich neben Martin doch Francis kniet sich vor den kleinen Mönch und er umgreift die Knie des schmächtigen Mannes. Bitte, Martin, bestrafe Jakob nicht. Ich bin das Problem, nicht der Knabe." Martin lächelt Francis zu. Philip umarmt seinen Schatz dafür. Er weiß einfach was Francis nicht wissen kann: Martin ist zu Jakob nicht böse gewesen. Der Seufzer muss einen anderen Grund gehabt haben. Jakob staunt Francis mit offenem Mund an. Martin wendet sich Philip zu Aber der küsst Martin sanft anstatt sich anzuhören was sein Engel auf dem Herzen hat. „Was habt ihr besprochen?" fragt Philip Martin nach dem Kuss. Martin schaut lächelnd zu Jakob und er fordert den jüngeren auf: „Sag du es ihm." Jakob, der immer noch auf Martins Schoß sitzt seufzt schwer. Er schaut Philip nicht an. Er schaut niemanden an. Er schaut auf seine Hände die er nervös knetet. Dann windet er sich und Martin fühlt die Pein die Jakob verspürt. Darum berichtet Martin: „Jakob hat von seiner großen Liebe zu Francis erzählt. Wie sehr ihn die Liebe überrascht hat als er Francis das erste mal gesehen hat, welch großes Vertrauen er mit der Zeit aufbauen konnte und wie kostbar ihm dieser Schatz ist." Martin lächelt milde und er schaut zu Philip. Francis, der immer noch vor Martin kniet und bittend das Knie umklammert staunt wie verliebt und vertraut Martin nun Philip anschaut. Der lächelt fast huldvoll zurück. Francis erkennt dass die beiden einen stummen Dialog führen. Zum Schluss schauen die beiden Jakob an der sich doch endlich getraut hat seinen Blick zu heben. Philip sagt mit ganz lieber Stimme zu dem jungen Mann: „Jakob, wir können dich wirklich nicht für etwas bestrafen was nicht strafbar ist. Nirgends steht geschrieben dass wir Mönche nicht lieben dürfen. Im Gegenteil, in der Bibel steht sogar dass wir unseren nächsten lieben sollen. Natürlich nur mit dem Herzen. Die reine Herzensliebe die du fühlst ist wunderschön und ein kostbarer Schatz." Jakob schaut den Prior ängstlich an. Sein Herz klopft gewaltig aber er traut sich Philip weiter anzuschauen. Er wirkt gar nicht so gruselig und unheimlich wie er immer in der Kirche wirkt. Und wenn er das gerade richtig mitbekommt schimpft Philip auch gar nicht. Dennoch traut sich Jakob kaum zu atmen. Er hält den Atem an und bald merkt er wie es in seinen Ohren rauscht und ihm die Sinne schwinden. Jakob bekommt nun doch Panik. Sein Vater kommt ihm in den Sinn der damals wie eine wütende Naturgewalt über seinen Bruder hergefallen ist weil der etwas Brot genommen hat. Jakob weiß doch eigentlich dass Sex mit Mönchen schlimmer ist als ein wenig Brot nehmen. Ob Philip ihn wohl auch umbringen wird? Mit diesem Gedanken driftet Jakob endgültig in die Ohnmacht. Nun geschieht in der Kirche vieles gleichzeitig. Alle drei Männer bemerken dass mit dem jungen Mann in ihrer Mitte etwas nicht stimmt. Martin greift fester zu damit Jakob ihm nicht entgleitet und auf den Boden fällt. Francis ruft entsetzt: „Jakob!" und er steht auf um sich über seinen Schatz zu beugen. Philip greift nach den Beinen des Jungen und er hebt sie hoch. Nach kurzer Zeit erwacht Jakob wieder. Er liegt nun richtig in Martins Armen, Francis streicht ihm durch die Haare und er sagt erfreut: „Jakob! Da bist du ja wieder. Geht es dir gut?" und Philip sagt während er Jakobs Beine massiert: „Lass ihn uns in die Krankenstube bringen." Francis nimmt Jakob aus Martins Armen und die drei Männer gehen zügig aus der Kirche. Jakob piept: "Ich bin doch gar nicht krank." Martin lächelt und er streicht dem jungen Mann durch die Haare. "Du bist gerade ohnmächtig geworden." stellt Martin fest und er sagt dass er Jakob gerne einmal untersuchen würde ob ihm nicht etwas fehlen würde. Jakob gibt leise zu: "Ich konnte nicht mehr atmen weil mich doch der Prior angesprochen hat." Er schämt sich vor Martin. Martin wundert sich. "Du hast keine Luft bekommen weil Philip mit dir geredet hat?" Martin greift flugs nach Philips Hand und er zieht ihn hinter Francis so dass Jakob ihn nicht sehen kann. "Ja, du weisst doch, ich hab Angst vor ihm." gibt Jakob zu und er wird knallrot. Martin nickt ernst und er sagt leise: "Du brauchst keine Angst vor meinem Freund zu haben." Nun schaut Jakob Martin irgendwie traurig an. "Ich habe doch nicht absichtlich Angst gehabt. Nur mein Körper hat Panik bekommen. Dadurch konnte ich nicht mehr atmen und bin halt ohnmächtig geworden." Francis fragt Jakob ungläubig: "Du hast Angst vor meinem Bruder?" Jakob nickt. "Ja, ich hab gedacht er wollte mich umbringen. So wie Papa meinen Bruder umgebracht hat." den letzten Teil flüstert er. Francis bleibt stehen aber Martin nimmt seine Hand und er legt sie Francis in den Rücken und er schiebt ihn weiter. Francis setzt sich wieder in Bewegung und Martin öffnet die Tür zur Priorei. "Wir können Jakob auch in unserem Bett untersuchen." sagt Martin und damit ist beschlossen dass sie nicht in die Krankenstube gehen.