Kapitel 24 - „Du musst das nicht..." Ich unterbrach ihn. „Ist schon ok."

366 17 1
                                    

Der Teil ist für Dracine27 weil sie so ein liebes Kommentar hinterlassen hat. :)
________________________________________

Vor dem Haus meiner Eltern hielt Raul dann den Wagen. Die ganze fahrt War ziemlich still gewesen. Bevor ich aus dem Auto stieg sah ich nochmal zu ihm. „Wirklich alles gut zwischen  uns?" Raul lächelte mich etwas gequält an. „Ja klar und jetzt steig aus und geh zu deinen Kindern." Das tat ich dann, doch bevor ich die Tür zuschlug meinte ich noch : „Willst du nicht noch mit rein kommen? Die Mädels würden sich bestimmt freuen." Leise schob ich noch hinterher: „Und Finn hast du auch noch nicht wirklich kennen gelernt." Überraschender Weise schnallte er sich tatsächlich ab und stieg ebenfalls aus. „Aber nicht so lange... Es ist ja wirklich schon sehr spät." Nach einem mal klingeln öffnete meine Mutter uns dann bereits. Kurz bekam ich mit wie sie etwas argwöhnisch zu Raul blickte. „Die Mädchen sind noch wach liebes. Sie wollten nur schlafen gehen, wenn sie dir nochmal gute Nacht gesagt haben." Nachdem die beiden dann ins Bett gebracht wurden schlich ich nochmal kurz nach unten. „Wieso ist er mit hier Schatz?", empfing meine Mutter mich in der Küche. „Warum nicht? Er hat mich doch nur wieder hier her gebracht." Misstrauisch lag ihr  Blick auf mir. „Aber..." Etwas genervt trank ich einen Schluck Wasser und unterbrach sie. „Nichts aber. Es hat keinen besonderen Grund." Damit stapfte ich die Treppe wieder nach oben und schaute vorsichtig in meinen momentanen Schlafraum. Dort stand Raul vor dem Bett meines Sohnes und es schien so, als könnte er seinen Blick kaum von dem kleinen Wesen vor sich entfernen. Ich stellte mich zu ihm. Sofort schlag der Finne einen Arm um meine Talie und zog mich an sich. „Er sieht dir und Riku wirklich unglaublich ähnlich."  Seine Hand verfestigte den Druck an meiner Seite noch mehr, so als ob er mich nie wieder los lassen wollte. Einen kleinen Moment fühlte es sich komisch an, dann aber einfach nur noch gut. „Willst du ihn mal nehmen?" Ich sah Raul erwartungsvoll an, aber er schüttelte nur seinen Kopf. „Nicht jetzt. Er schläft doch gerade so ruhig, aber ich könnte ja morgen nochmal vorbei kommen." Ich nickte schwach und kuschelte mich dann seufzend an ihn. Eine ganze Weile standen wir dort so, bis er mir irgendwann einen Kuss auf die Stirn gab und nach Hause ging.

Drei Monate später saß ich wieder einmal an dem Bett meines Mannes. „Schatz... Du solltest Finn mal sehen. Er kann jetzt schon mit Hilfe sitzen und er sieht dir immer ähnlicher. Außer die Haare..." Ich kicherte leicht. „Die Haare hat er wohl von mir. Ich wohn jetzt übrigens fest in Finnland. Das heißt dann nie wieder dieses hin und her fliegen oder dass wir uns ewig nicht sehen. Ich bin auch wieder zu Hause und nicht mehr bei meiner Mom. Du musst jetzt echt bald aufwachen. Lennja und Lilja vermissen dich auch schrecklich. Ich im übrigen auch. Weißt du am Anfang wusste ich nicht ob ich alles ohne dich schaffen würde, aber Gott sei dank haben wir so gute Freunde die mich unterstützen. Weißt du, besonders Raul ist oft für mich da. Dafür bin ich ihm wirklich sehr dankbar." Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „Weißt du noch die Sache mit Samu? Eves Tod und das mit mir... Naja ihm geht es jetzt auf jeden Fall auch besser... und Vivi geht's natürlich auch gut. Die beiden waren letztens bei mir. Wir haben zusammen gegessen und dann haben sie mir was gesagt." Mein Lächeln wurde breiter. „Erinnerst du dich daran was Samu zu Vivi gesagt hat, als sie mich und Finn aus dem Krankenhaus abgeholt haben? Samu wollte ein Baby und naja... Vivi ist tatsächlich schwanger. Bald wir unsere Sunrise Avenue Familie noch ein weiteres Mal um einen kleinen Menschen größer... Weißt du ich wünsche mir so sehr, dass du das mitbekommen wirst, aber es ist ja auch noch ein bisschen Zeit dahin." Ich stand auf und legte meine Lippen auf Rikus Stirn. „Lass dir trotzdem Bitte nicht zu viel Zeit. Ich brauche dich doch... Jetzt muss ich aber los. Bis später."  Die Ärzte meinten immer ich solle mit Riku reden, dass ihn das irgendwann zurückholen würde. Mit einem letzten Blick auf meinen Mann verließ ich das Zimmer, genauso wie schon unzählige Male davor und bis jetzt gab es nie auch nur ein Anzeichen von Riku, dass er bald wieder aufwachen würde.

Sofort machte ich mich auf den Weg zu Samus Vivi. Sie hatten alle eingeladen,  wollte ein bisschen feiern. Samu ging es endlich wieder einigermaßen gut. Er konnte wieder lachen und das richtig. Nach einem Mal klingeln öffnete mir Samu dann auch schon und schob mich regelrecht ins Wohnzimmer. „Sami und Suzanna können heute leider nicht und Osmo ist ja in Deutschland wegen seinen Konzerten da... Aber Raul kommt." Mein Herz klopfte bei diesen Worten etwas schneller. Ich hatte mir inzwischen eingestanden, dass da wohl irgendwie etwas war. Ich hatte ihn gern... aber nicht so sehr wie Riku. Wir aßen alle zusammen und dann verzogen sich die Männer nach draußen. Es war wirklich tolles Wetter. „Wollen wir gleich ein bisschen in den Pool gehen?" Vivi sah mich fragen an. Bevor ich antworten konnte hörte man Samu von draußen schreien: „Pupu haben wir noch Blaubeeren?" Vivi verdrehte die Augen und murmelte etwas was sich anhörte wie nicht schon wieder. Nach einem Blick in den Kühlschrank schrie sie ja zurück. Schon kam Samu angeflitzt, holte diese und rannte wieder nach draußen. Verwundert sah ich ihm hinterher. „Was hat er denn damit vor?" Vivi grinste mich schief an. „Siehst du gleich. Ich würde sagen wir ziehen uns erstmal um." Dann zog sie mich die Treppe hoch und kurz darauf hatten wir beide einen Bikini an. Ich war immer noch ahnungslos. „Kannst du jetzt nicht mal sagen was Samu vorhat Vivi?" Sie seufzte und setzte dann zum sprechen an.

„Ich nehme mal an, dass Samu Blaubeeren Minigolf spiele  will? Kennst du das?" Ich schüttelte den Kopf. Das hörte sich aber auch wirklich etwas merkwürdig an. „Dann erkläre ichs dir." Vivi ließ sich auf ihr Bett fallen und ich setzte mich daneben. „Also man ist dabei zu zweit in einem Team. Eine Person, liegt auf einer Liege. Die andere Person nimmt dann eine Blaubeere legt sie auf den Bauch der Person die auf der Liege liegt. Dann muss die Person versuchen die Blaubeere mit den Fingern in den Bauchnabel zu schnippen. Ist das geschafft darf man die Blaubeere essen, aber nur ohne die Hände zu benutzen. Meistens fängt der Mann an indem er auf der Liege ist und kurz bevor er dann..." Vivi grinst mich an. „...einen hoch kriegt wird getauscht, sodass die Frau liegt. Das Team was dann schneller seine Blaubeeren gelehrt hat, hat gewonnen." Ich schluckte. Das hörte sich eher nach einem Spiel an, was für Paare geeignet war. Nicht für mich, Riku lag ja schließlich im Koma. „Und m...mit wen soll ich... also mit wem soll ich spielen?" Sie bis sich auf die Lippe. „Naja... Raul..." Meine Augen weiteten sich leicht. „Aber Riku... ich kann doch nicht... Riku..." Vivi zog mich kurz an sich. „Süße... Weißt du wie lange Riku noch im Koma liegt? Willst du ewig allein bleiben, wenn er eventuell gar nicht mehr aufwacht? Du und Raul passt doch eigentlich ganz gut zusammen... und ich weiß nicht ob dir das schon mal aufgefallen ist... Aber er hat dich ziemlich gern..." Ich richtete meinen Blick auf den Boden. „Probier es doch erstmal und en du doch dann unwohl fühlst kannst du immer noch aufhören." Zögernd stimmte ich ihr zu. Irgendwo hatte Vivi ja recht.

Vivi ergriff meine Hand und zog mich dann hinter sich her nach draußen. Ich fühlte mich immer noch nicht wirklich wohl. Bei dem Gedanken daran,dass meine Lippen gleich eventuell berühren würden und dann seine mich durchzog mich ein starker Schauer. Irgendwo auch ein leichtes Kribbeln. Schlagartig war ich tierisch nervös. „Kim?" Fragend sah ich Vivi an. Sie strich mir noch einmal über meinen Arm. „Es wird alles gut süße." Schon waren wir draußen. Samu und Raul hatten sich bereits jeweils auf einer Liege platziert. Beide hatten nur Badeshorts an. „Also soweit ist alles geregelt Samu?" Samu klatschte freudig in seine Hände. „Jap wir können los legen. Die üblichen Regeln?" Vivi nickte und hockte sich dann neben Samus Liege. Ich hockte mich neben die Liege auf der Raul lag. Er lächelte mich unsicher an und hauchte dann: „Du musst das nicht..." Ich unterbrach ihn. „Ist schon ok." Dann gab Vivi ein Start Signal und legte los. Sie nahm sich eine der Blaubeeren und legte diese auf Samus Bauch. Nach ein paar Versuchen traf sie dann auch seinen Bauchnabel. Grinsend beugte sie sich anschließend nach unten und presste ihre Lippen auf Samu. Dieser hatte seine Augen geschlossen und brummte zufrieden. Nachdem ich mir angeschaut hatte, wie das jetzt genau ging nahm ich mir zögernd eine der Beeren. Zitternd legte ich sie dann auf Rauls Bauch und schnippte das erste mal vorsichtig. Nachdem sie dann ihr Ziel erreicht hatte und beugte ich mich mit wahrscheinlich knallroten Wangen nach unten. Ganz vorsichtig versuchte ich die Beere zu schnappen und das möglichst ohne Rauls Bauch zu berühren. Meine Lippen stiffen nur ganz kurz seine Haut u d doch zuckte ich augenblicklich zurück. So kniff ich schließlich meine Augen zusammen und machte es einfach nochmal. Diesmal schneller. Mit jedem weiteren Versuch wurde ich mutiger und kicherte des öfteren mal, wenn ich Rauls Bauchnabel nicht traf und die Beere nicht bekam. Auch Raul hatte sich mit der Zeit immer mehr entspannt. Alles war gut, bis mich der Finne plötzlich zurück holte. „T...tauschen wir jetzt?" Samu und Vivi hatten schon längst die Plätze getauscht. Mit brennenden Wangen taten wir dies ebenfalls. Als ich lag schloss ich für einen Moment meine Augen und versuchte mein pochendes Herz zu beruhigen. Da hatte ich Raul jetzt also wirklich soweit gebracht.

Stormy End (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt