Kapitel 57 - „Wiesoooo?"

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Ein sanftes Streicheln an meiner Wange weckte mich am nächsten Morgen. Murrend öffnete ich meine Augen ein Stück, schloss sie aber schnell wieder wegen des doofen Lichts. Ich hörte Raul leicht lachen und konnte kaum eine Sekunde später schon seine Lippen auf meinen spüren. Bevor ich auch nur die  hänge dazu hatte, den Kuss in welcher Art auch immer zu intensiveren setzte er sich schon wieder auf. Jetzt öffnete ich gezwungenermaßen doch meine Augen und sah Raul auffordernd an. „Nur noch fünf Minuten kuscheln bitte." Er lächelte etwas. „Gleich Maus. Ich hol nur schnell das Frühstück." Und schon war er aufgesprungen und aus der Schlafzimmertür verschwunden. Auf meinen Lippen breitete sich ein fettes Grinsen aus. Dieser Mann war einfach unglaublich. Ich meine Frühstück ans Bett, wer wünscht sich das bitte nicht von seinem Freund?
Irgendwie verlief an diesem Morgen alles... wie soll ich es sagen... zu ruhig. Es war so als ob irgendwas passieren musste. Raul und ich saßen gerade gemütlich zu zweit im Bett, Finn schlief und die Mädchen spielten ruhig in ihren Zimmern, als ich ein  mir wohl sehr bekanntes ziehen in meiner Bauch Gegend spürte. Ich verzog kurz das Gesicht, versuchte mich dann aber wieder zu entspannen. Vielleicht war es auch falscher Alarm und ich wollte Raul jetzt aber noch nicht damit belasten. Er sollte sich nicht unnötig stressen. Gute zwei Stunden später war es allerdings kaum noch auszuhalten. Ich war mir inzwischen sicher, daß es Wehen waren. Mit einem schmerzlichen Gesichtsausdruck erhob ich mich von Sofa und tapste möglichst langsam Richtung Terrasse. Dort war mein Freund nähmlich gerade. „Raul?" Ich klammerte mich am Türrahmen fest. Sofort sprang er auf und stand besorgt vor mir. Ich sah ihn nur schief lächelnd an. „Ich glaube Lumi möchte jetzt raus. Es wäre also von Vorteil wenn wir die Kinder jetzt wegbringen und ins Krankenhaus bringen. Ach und bevor du jetzt ausflippst..." Meine Stimme wurde etwas lauter. „... bleibt gefälligst ruhig, hol die Tasche und sei für mich da. Ich krieg hier bald ein verdammtes Baby." Er sah mich nur entgeistert und auch geschockt an machte dann aber was ich ihm gesagt hatte.
Mit der Tasche über seine Schulter kam er wieder nach unten und sah mich panisch an. Das man auch immer Alls selber machen musste. „Schnapp dir die Kinder und dann hilf mir ins Auto. Bitte...", presste ich zwischen meinen Lippen hervor. Er nickte hastig und sammelte die Kinder ein. Kurz darauf saßen wir im Auto. „Mami. Mami. Wo fahren wir hin?" „Ja wo hin? Sagt schon." Verkrampft hielt ich mir meinen Bauch. „Wir bringen euch zu Oma und Opa und dann fährt Raul mich ins Krankenhaus." „Wiesoooo?", kam es langgezogen zurück. Hilfesuchend sah ich zu Raul aber der sah vollkommen konzentriert auf die Straße, da wollte ich ihn lieber nicht ablenken. „Naja. Ihr wisst doch dass ihr noch ein Geschwisterchen bekommt oder? Und das möchte jetzt unbedingt auf meinem Bauch raus. Im Kranken helfen sie dem Baby dabei." Für einen Moment war nur leises Gemurmel von  hinten zu hören. „Dürfen wir das Baby später auch mal sehen Mama?", kam es von Lilja. „Ja Mäuschen." Ich kniff die Augen zusammen, wieder eine Wehe. Gott sei dank waren die drei Kinder auf dem Rücksitz jetzt erstmal ruhig, bis wir sie bei meinen Eltern ab lieferten. Danach fuhr Raul uns sofort ins Krankenhaus.

Stormy End (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt