Kapitel 34 - „Wieso ist Raul noch hier Mama?"

147 6 0
                                    

Hier auch noch ein Teil. :D
________________________________

Alle Gedanken, Gefühle und Handlungen aus den letzten Wochen schossen wir durch den Kopf und trotzdem kam ich zu keiner wirklichen Entscheidung. Ich war mir verdammt sicher das ich Raul... mochte vielleicht sogar liebte, aber wollte ich das alles auch? Riku war immer die Liebe meines Lebens, dass irgendwann mal ein anderen Mann an meiner Seite wäre, hätte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen können und doch War es jetzt so. Ich hatte Raul und ich wollte ihn... erstmal nicht verlieren. Trotzdem wartete Mikko immer nich auf eine Antwort. Sein Blick lag so stur auf mir, dass ich schon fast Angst bekam. „Ja... ja ich bin sicher Mikko. Ich will das mit Raul... so sehr. Davon wird mich nichts abhalten können." Unsicher lächelte ich ihn an und hoffte, dass er mir diese gekünstelte Antwort abkaufen würden. Fast hätte ich erleichtert aufgeseufzt als der Finne vor mir langsam nickte. „Gut... dann will ich dir mal glauben Kim." Ob er das wirklich tat? Irgendwie war ich mir da nicht ganz so sicher, aber egal. Mikko ließ sich jetzt etwas besser drauf zurückfallen  und sah mich interessiert an. „Wie sieht's denn aus mit eurer Beziehung? Sind schon die drei berühmten Worte gefallen?" Zögernd schüttelte ich meinen Kopf. „Nein... wir... wir hatten ja noch nicht mal Sex..." Mikko zog eine Augenbraue nach oben. „Echt nicht?" „Ja... ich konnte bis jetzt einfach nicht... wegen Riku und so..." Leicht lächelnd zog er mich wieder mal in seine Arme. „Das wird schon noch werden. Glaub mir."
Und es sollte wirklich bald werden, bloß wusste ich davon jetzt nich nichts. Am Abend, als Raul und ich endlich wieder zu Hause waren und die Kinder schon längst schliefen wurde ich ziemlich nachdenklich. Ich hatte in gewisser Weise ein schlechtes gewissen Raul gegenüber. Ich war mir über meine Gefühle nicht im klaren, wollte ihm aber auch nicht verlieren. Nein Gefühlschaos hatte ich damals echt verfluchen gekommen. Vielleicht war die Zeit gekommen einen Schritt nach vorne zu gehen, einen großen Schritt und zwar ohne dass ich Panik bekam und mich wieder versteckte. Entschlossen ging ich die Treppe nach oben und traf Raul in einer ähnlichen Situation wie am Morgen an. „Wir müssen reden." Fragend sah er mich kurz und und zog sich dann schnell ein T-Shirt über den Kopf. Nervös ließ ich mich auf mein Bett fallen und klopfte auf den Platz neben mir. Raul krabbelte dort hin. Ich nahm seine Hände in meine und sah ihm in seine Augen. „Wir sollten endlich den nächsten Schritt machen Raul. Ich habs viel zu lange vor mir hergeschoben. Es wird echt Zeit."
Raul fing an seine Hände nervös zu kneten. „Meinst du dass wir..." „Gott Nein." Unterbrach ich ihn. „Also dass hat doch noch Zeit. Ich meine, dass wir es langsam Lennja Lilja erzählen sollten. Den beiden ist doch bestimmt eh schon aufgefallen dass Viel öfter hier bist als früher und ich denke sie sollten jetzt mal den Grund dafür erfahren. Also nur... wenn das für dich Ok ist..." Kurz sah er mich überrascht an, fing dann aber an zu strahlen. „Ja, ja, ja. Das wäre mir eine Ehre. Du ahnst gar nicht wie lage ich schon nur für mich darüber nachgedacht habt." Freudig zog ich ihn an mich, legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und seufzte zufrieden. Eigentlich ging es mir doch auch ohne Riku ganz gut. Irgendwann wurde mir zu ruhig. „H...hast du wirklich gedacht ich meine... wir sollten miteinander schlafen?" Seufzend strich er über meinen Rücken. „Ja... also... tut mir leid. Es ist nur... wir sind jetzt schon länger zusammen und...also ich.... Ach egal." Ich sah auf. „Das ist nicht egal... du hast ja schließlich Recht... Wir sind schon ne ganze Weile zusammen. Aber ich will jetzt erstmal das mit den Kindern regeln." „Stimmt schon. Was glaubst du wie sie reagieren werden? Ich bin ja nicht ihr eigentlicher Papa." Die nächsten Worte verließen ohne das ich überhaupt überlegt hatte meinen Mund. „Mach dir da keine Sorgen. Man kann dich doch nur gern haben."
Sofort lief ich rot an und wäre am liebsten im Boden versunken. Wenige Momente später spürte ich Rauls Finger unter meinem Kinder. Er drückte meinen Kopf sanft nach oben, zwang mich so ihn anzusehen. Kurz bevor sich unsere Lippen, auf einen wirklich unglaublichen Kuss trafen, hauchte er noch Danke. An liebsten hätte ich ihn nur enden lassen, doch leider gab es da ja diese Sache die Menschen unbedingt zum Leben brauchten. Luft. Seufzend lösten wir ums und er strich über meine Wange. „Wann willst du das ganze machen?" Etwas atemlos brachte ich hevor: „Am liebsten sofort... Also wenn die beiden noch nicht schlafen." Als Raul etwas zögernd nickte, ging ich nach den Beiden gucken und tatsächlich waren sie noch wach, obwohl es für die Beiden schon relativ spät war. Lilja hob ich auf den Arm und Lennja hüpfte völlig aufgekratzt ins Wohnzimmer. „Wieso ist Raul noch hier Mama?", kam mir sofort entgegen als ich das Wohnzimmer betrat. „Deswegen wollte ich mit euch sprechen Maus. Ich... nein eher wir, also Raul und ich müssen euch was sagen." „Was denn?" Beide sahen mich mit ihren großen, neugierigen Kinder Augen an.
Ich kniete vor den beiden, Raul neben mir und die Mäuse saßen auf dem Sofa. Vorsichtig nahm ich Rauls Hand in meine und sah meine Töchter zögernd an. „Also ihr wisst ja beide das euer Papa schläft, richtig? Und das auch schon ziemlich lange." Beide nickten. „Kommt Papa wieder nach Hause Mami? Ist er wach?" Lennja fing an zu strahlen und zeitgleich könnte ich spüren wie Raul sich neben mir verkrampfte. Ich schluckte schwer. „Nein Mäuschen. Der Papa schläft immer noch. Ihm geht's noch immer nicht so gut, aber jetzt zu dem was ich eigentlich sagen will. Ihr wisst ja, dass ich den Papa sehr liebt hatte und auch immer noch habe, aber weil der Papa jetzt schon so lange schläft, hab ich noch jemanden ganz doll lieb gewonnen und das ist Raul. Ich hab ihn genauso doll lieb wie euren Papa. Das ist euch bestimmt auch schon aufgefallen, weil Raul in letzter Zeit schon ziemlich oft hier ist. Also... was meint ihr dazu? Ist das Ok wenn ich den Raul neben Eurem Papa auch noch lieb hab?" Erleichtert, dass endlich hinter mich gebracht zu haben, atemte ich aus. Lennja und Lilja starrten den Finnen neben mir an. Ich strich ihm zärtlich über den Rücken, konnte ich mir doch schließlich sehr gut vorstellen, wie er sich gerade fühlen musste.

Stormy End (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt