Sofort riss ich meine Augen auf und schoss mit meinem Oberkörper in die Höhe. Hatte ich mich da gerade verhört oder war das wirklich Rikus Stimme gewesen? Hastig sprang ich aus dem Bett und machte das Licht an. Kurz kniff ich meine Augen zusammen und ging dann schnell zu Riku. Leicht beugte ich mich ein Stück über ihn und strich über seine Stirn. „Riku? Schatz? Bist du wach?" Minuten wartete ich auf eine Reaktion, kam dann aber irgendwann zu dem Schluss, dass ich mir seine Stimme wohl nur eingebildet hatte. Ich lies mich in den im Zimmer stehenden Stuhl fallen und vergrub meinen Kopf in meinen Händen. Leise schluchzte ich. Wieder war ein kleines Stück Hoffnung in mir gestorben. Irgendwann war ich so tot müde, dass mir meine Augen einfach zufielen und ich in diesem verdammt unbequemen Stuhl schlief, bis ich am nächsten Morgen reichlich unsanft geweckt wurde.
„Frau Rajamaa? Wachen sie auf." Ich wurde unsanft gerüttelt. Schwerfällig öffnete ich meine müde müden Augen und erkannte nach etwas blinzeln eine streng aussehende Krankenschwester vor mir. „Guten Morgen Miss." Sie lächelte mich etwas gezwungen an. „Was ist denn los?", erklang meine müde Stimme. „Da ist jemand der gerne mit ihnen sprechen würde." Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Raum. Verwirrt sah ich hinter ihr her. Wer bitte wollte denn hier mit mir reden? Ich rieb mit meine Augen, stand auf und streckte mich einmal. Immer noch lag mein Blick auf der Tür. Ich entschied mich dafür ihr hinterher zu gehen und zu fragen, wen sie gemeint hatte. Gerade als meine Hand an der Türklinke lag stoppte ich ruckartig. „K...Kim?" Mit geweiteten Augen drehte ich mich ganz langsam um. Mein Blick lag auf diesem Bett, neben welchem ich schon seid Wochen saß. Unsicher ging ich darauf zu. „R...Riku?"
Zitternd ging ich auf das Bett zu, setzte mich dann dort vorsichtig auf den Rand. Mit einem unguten Gefühl beugte ich mich ein Stück nach vorne und tatsächlich. Rikus Augen waren ein Stück geöffnet. Sein Blick war auf mich gerichtet. „Hey Kleines." Ich starrte ihn einfach nur an, konnte die Situation nicht wirklich realisieren. Er klang so schwach und sah auch genauso aus. Erst als er versuchte seine Hand zu heben reagierte ich und drückte sie ganz sanft zurück ins Bett. „Nicht weinen Maus. Ich bin doch da." Leicht verwundert strich ich über meine Wangen. Sie waren tatsächlich etwas feucht. Auf seinen Lippen lag ein ganz schwaches Lächeln. Immer noch unsicher rückte ich ein Stück zu ihm hoch und strich liebevoll über seine Wange. „Du bist wach." Riku blickte mich nur an, hauchte dann ein schwaches 'ja'. „Bitte mach sowas nie wieder Riku." Mit diesem Worten nahm ich ein weiteres Mal seine Hand und legte sie wieder auf meinen Bauch. Fragend sah er mich an. Meine andere Hand lag immer noch an seiner Wange. Kurz huschte mir ein Lächeln über die Lippen. „Willst du wissen was es wird Riku?" Ganz leicht fingen seine Augen an zu glänzen. Seine Worte waren so leise und gleichzeitig doch so verständlich für mich. „J...Ja bitte..."
Leicht richtete ich mich auf, sah ihn aber weiterhin an. „Es wird ein Junge Schatz." Rikus Augen weiteten sich leicht. „E...Ein klei...ner Riku?" Ich nickte. Dabei fielen mir ein paar Haarsträhnen ins Gesicht, was Riku lächeln ließ. Fast automatisch verzogen sich meine Lippen ebenfalls. „Es ist so toll dass du wieder wach bist Riku. Ich... ich..." Zum Ende hin brach meine Stimme weg und zum gefühlt millionsten Mal musste ich weinen. Eine ganz zarte Berührung holte mich irgendwann zurück. Ich blickte auf und sah das Riku seinen Arm gehoben hatte und dass seine Hand an meiner Wange lag. Schnell umschloss ich sie mit meiner Hand, da sie drohte weg zu rutschen. „W...was ist m...m...mit Samu? Geht e...es ihm gut?" Rikus Hand legte ich zurück und strich dann kurz durch Rikus Haare. „Ja. Er ist schon seid ein paar Wochen wieder zu Hause." Kurz blieben meine Gedanken an Samu hängen. Er gab sich bestimmt immer noch die Schuld daran. Ich sollte ich auf jeden Fall anrufen. Plötzlich gähnte Riku. Ich presste vorsichtig meine Lippen auf seine Stirn und flüsterte: „Versuch zu schlafen. Ich bin die ganze Zeit hier." Mit einem letzten Blick auf mich verschlossen sich seine wunderbaren blauen Augen und ich verlies leise den Raum. Vor der Tür wählte ich dann Samus Nummer. Am anderen Ende der Leitung ertönte eine tiefe, verschlafene Stimme. „Haber." Mit einem Blick auf die Uhr musste ich feststellen, dass es gerade mal kurz nach sieben Uhr Morgens war. Kein Wunder das Samu noch müde war.
„Er ist wach?" Es herschte Stille bis Samu praktisch ins Telefon schrie und ich es mir ein Stück vom Ohr weg halten musste. „Was? Wie? Wirklich jetzt?" Ich kicherte leicht. „Beruhig dich Samu. Ja, er ist wach. Endlich." Am Telefon war ein seufzen zu hören. Dazu hätte ich fast wetten können dass Samu sich genau im diesem Moment durch die Haare strich. „Und wann? Also seid wann ist er wach?" Ich verzog kurz mein Gesicht. So genau wusste ich das ja jetzt auch nicht. Ich sollte gleich mal mit einem Arzt sprechen. „Wohl irgendwann heute morgen. Mehr kann ich dir nicht sagen, eine Schwester hatte mich eben geweckt." Kurz war stille zu hören, dann bekam ich mit wie er anscheinend mit Vivi sprach. „Kimie? Vivi und ich kommen sofort vorbei, ja? Ich will Riku unbedingt sehen." Etwas zuckte ich zusammen als Samu plötzlich wieder sprach. „Lasst euch ruhig ein wenig Zeit. Er war ziemlich müde und ist eben erst wieder eingeschlafen." Am anderen Ende der Leitung hörte ich ein kurzes grummeln. „Aber..." Dann hörte man Vivi sagen, dass Samu aufhören sollte zu schmollen und es eh nichts bringen würde zu kommen, wenn Riku jetzt noch schläft. Dankbar verabschiedete ich mich von den beiden und rief dann Rikus Eltern und den ganzen Rest an. Samus Worte, die er gesagt hatte schwirrten mir immer noch im Kopf herum. „Jetzt wird wirklich alles wieder gut Kleines. Jetzt wirklich.", hatte er gesagt. Trotzdem hatte ich irgendwie ein komisches Gefühl, so als ob das alles hier noch nicht wirklich überstanden wäre.
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Stormy End (Sunrise Avenue FF)
FanfictionSie waren unglaublich glücklich. Dann, ganz plötzlich passieren viele Dinge hintereinander. Jetzt muss sie ohne ihn klar kommen, ist alleine mit den Kindern. Wird sie es schaffen? Ihre Freunde stehen ihr bei. Doch bald steht sie vor einer unglaublic...