Kapitel 44 - „Papa."

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Die nächsten Tage versuchte ich mich so gut es ging abzulenken, einfach nicht daran zu denken, dass ich schwanger war. Wirklich geholfen hatte mir aber nur die Vorbereitung auf Finns Geburtstag und dann der Tag selbst. Morgens waren wir zu fünft im Zoo. Es war wirklich süß zu sehen wie erstaunt mein Kleiner bei jedem neuen Tier war was wir sahen. Am Nachmittag kamen dann alle zu Besuch, was mir einen kleinen Rückschlag mit der Baby Sache bereitete da Vivi ja auch schwanger war. Vivi war jetzt ungefähr im fünften Monat. Ich wsr übrigens erst im Ende ersten Monats schwanger, das hatten wir bei Doktor Mäkelä erfahren. Trotz allem war es schön, zu sehen wie sehr sie und Samu sich auf ihr Kind freuten. Insgesamt lenkte mich der Abend mit unseren Freunden aber schon etwas ab. Allerdings waren sie leider wieder viel zu schnell weg. Ich lag gerade eingekuschelt im Bett, als Raul sich dazu legte.
➡Jetzt waren es noch 798 Tage...⬅
„Wie fühlst du dich Süße?" Verwirrt sah ich ihn an. „Was meist du?" Er rutschte ein Stück näher an mich und legte seine Hand sanft auf meinen Bauch, strich dann zärtlich darüber. „Naja wegen allem... Heute... Dem kleinen Baby da unten in dir..." Ich bis mir auf die Lippe und versuchte das zweite was er angesprochen hatte erstmal nach hinten zu schieben. „Was meinst du mit heute?" „Naja Finn ist doch heut ein Jahr alt geworden... Riku war nicht dabei... und er liegt jetzt seid knapp einem Jahr und drei Monaten im Koma." Ich schluckte und versuchte sie Tränen zurück zu halten. Es war das erste Mal, dass Raul Riku von sich aus ansprach. „Ich fühl mich ok... du bist ja da." Und es war die Wahrheit. Ich fühlte mich tatsächlich ganz gut, auch wenn es etwas weh tat. Rauls Hand lag immer noch auf meinem Bauch. Fragend sah er mich an. „Ich weiß nicht... ich hoffe dass ich das Baby irgendwann lieb haben kann aber..." Hilflos zuckte sich mit den Schultern. „Das schaffst du schon." Ich nickte schwach und gähnte. Raul schlang seinen Arm mich, meinte noch leise gute Nacht und schlief wenig später ein, genauso wie ich.
Etwas mehr als vier Monate war ich jetzt schon schwanger und kam noch immer nicht wirklich damit klar. Ich war jetzt Anfang fünfte Monat, mann so schon einen leicht runden Bauch. Das war auch etwas, was mir in dieser Schwangerschaft nicht passte. Irgendwie passte mir alles nicht was damit zusammen hing. Freien tat ich mich immer noch nicht, geschweige denn das ich irgendwie Muttergefühle gegenüber dem Baby hatte. Raul war einfach unglaublich süß. Er war jedes Mal zur Stelle wenn es mir auch nur ein kleines Bisschen schlecht fing oder ich ihn brauchte. Er freute sich auch tierisch auf das Kleine. Ich war sich dass es auf jeden Fall einen unglaublich tollen Papa haben würde. Bei der Mama war ich mir komplett unsicher. Heute hatten wir einen Ultraschalltermin. Frau Mäkelä meinte beim letzten Mal, dass wen wir Glück hatten und das Baby günstig lag, könnten wir eventuell heute schon das Geschlecht erfahren. Ich war mir nicht sicher ob ich es wissen wollte, aber wenn es gegen würde, würde ich Raul denn gefallen tun, denn er war seid Tagen schon unglaublich aufgeregt. Jetzt saßen wir schon im Wartezimmer. „Kim? Schatz?" Verwirrt sah ich auf und nahm Rauls Hand, welche er mir hinhielt. „Wo warst du denn mit deinem Gedanken, Hm?  Egal wir sind dran." „Nicht so wichtig.", murmelte ich leise und folgte ihm in den Behandlungsraum. Dann folgte erstmal das übliche. Auf den Stuhl setzten, den Bauch frei machen, sie fragte mich wie jedes mal wie es mir ginge und wie ich mich denn jetzt gegenüber dem Baby fühlen würde. Ich gab wie jedes Mal ähnlich Antworten. Doktor Mäkelä sah mich schon leicht verzweifelt an. „Naja... wollen sie wissen was es wird? Das Baby liegt gut ich könnte es ihnen also sagen." „Ja.", platze es aus Raul raus, was mich kurz zum schmunzeln brachte. Ich nickte nur. Etwas neugierig war ich ja schon.
➡Jetzt waren es noch 700 Tage...⬅
„Gut. Also das kleine Wesen in ihnen wird ein... Mädchen." Etwas sprachlos starrte ich sie an. Noch ein Mädchen... dann waren die Männer aber definitiv in der Unterhaltung. „Ist... ist das in Ordnung für sie beide?" Verwirrt sah ich zu Raul. Er hatte auch noch nichts gesagt, sondern grinste nur breit. Dann sah er zu mir und hielt fest meine an. „Das ist super.", sprach er dann an die Ärztin gerichtet. War es für mich Ok? Ich denke schon. Plötzlich kam es mir so vor, als ob ich ein ganz kleines Glücksgefühl in meiner Brust spüren konnte. „Gut dann können sie sich jetzt den Bauch abwischen und wir klären gleich noch den nächsten Termin ab." Draußen zog Raul mich ruckartig in seine Arme und drehte uns im Kreis. Lachend legte ich meine Hände an seine Wangen. „Was war soll das denn Schatz?" Er lehnte seine Stirn an meine. „Ich frei mich einfach so sehr. Wir bekommen einen Tochter." „Ja stimmt.", vorsichtig legte ich meine Lippen auf seine. „Ein kleines Mädchen." Wieder zu Hause bei mir, nahmen uns die Kleinen schon freudig entgegen. Sami und Sanna hatten auf sie aufgepasst. Nachdem wir uns von den Beiden verabschiedet hatten und im Wohnzimmer saßen, lag Finns Aufmerksamkeit sofort bei Raul. „R...aul." Er streckte fordernd seine Arme nach ihm aus und wenig später war er dann auch schon in Rauls Armen. Die beiden albern noch eine ganze Zeit lang rum und gegen Abend ging es dann für alle ins Bett.
„Kim?" „Hm?" Müde ließ ich mich auf das Bett fallen und kuschelte mich an Raul. „Wie findest du es, dass wir eine... Tochter kriegen... zusammen?" Seufzend schloss ich meine Augen. Er hatte unglaublich vorsichtig nachgefragt, so als ob er Angst vor meiner Reaktion hatte. „Naja... ich denke ich kann mich damit anfreunden." „Ok... ich weiß das du noch zweifelst an allem hier, aber ich bin mir ganz sicher, dass wir das zusammen schaffen und diese kleine Maus hier unten.." Seine Hand legte sich zärtlich auf meinen Bauch. „... wird die beste Mama der Welt haben." Seine Worte hatten so einen Nachdruck, dass ich ihm für den Moment wirklich glaubte. Vielleicht hatte er ja Recht und ich konnte dieses Kind doch irgendwann lieben. Meine Augen wurden von Sekunde zu Sekunde schwerer, sodass ich gar nicht mehr mitbekam, was er mir noch versuchte zu erzählen.
„Aufwachen Maus..." Eine Hand strich mir sanft über die Wange. Grummelnd öffnete ich meine Augen, vergrub mein Gesicht aber tiefer im Kissen. „Zeit zum Frühstücken." Raul drückte mir einen Kuss auf die Stirn und dann ließ ich mich wiederwillig von ihm hochziehen. Sogleich lehnte mich an ihn. „Ich will nicht. Ich bin müde.", nuschelte ich leise in sein Shirt. Raul lachte leicht, was ich an seiner beenden Brust spüren konnte. „Lennja und Lilja sind auch schon wach. Wir müssen nur gucken ob Finn schon wach ist. Willst du nach ihm sehen oder soll ich?" Müde rieb ich mir die Augen und sah auf. „Zusammen." Ich zog ihn an seiner Hand hinter mir her. Finn saß schon putzmunter in seinem Bettchen. „Mama hoch." Seine kleinen Ärmchen waren in meine Richtung gestreckt, als er allerdings Raul erblickte war ich sofort komplett egal. Er quiekte freudig, klatschte mit seinen Händen und streckte seine Arme jetzt nach Raul aus. „Papa." Und diese eine Wort riss mir fast den kompletten Boden unter den Füßen weg.
➡Jetzt waren es noch 699 Tage...⬅

Stormy End (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt