Draußen nahm er meine Hand und zusammen gingen wir dann Weh zum Krankenhaus und Richtung Rikus Zimmer. Es war dieser Weg, den ich im den letzten zweieinhalb Jahren schon gefühlte tausend mal gegangen war. In letzter Zeit war es weniger geworden, dass musste ich ganz ehrlich zugeben. Das bereite mir auch irgendwie ein klein wenig ein schlechtes gewissen. Wäre es mit den Besuchen bei Riku nicht weniger geworden, hötte ich vielleicht mitbekommen, wie er das erst Mal nach über zwei Jahren seine Augen geöffnet hat. Ich hätte bei ihm sein können. Schnell schüttelte ich den Kopf, denn Rauk zog mich gerade in den Eingangsbereich des Krankenhauses rein. Auch die letzten Schritte gingen wir Hand in Hand. Inzwischen kannte ich alles hier so gut wie auswendig. Es waren die selben Böden, die selben Wände, die selben Fenster und die selben Türen wie immer. Und doch kam mir dieses Mal alles so anders vor...
Dann blieben wir vor dieser Tür stehen. Diese eine Tür die mich jetzt noch von Rikus trennte. Ich bekam leichte Panik. Was wenn alles nur ein Traum gewesen war? Das wäre schrecklich. „Kim?" „Hm?" Ich drehte mich zu Raul um und schlang wie automatisch meine Arme um ihn. Meine Augen schlossen sich für einen Moment und wir standen eine Weile einfach nur da, bis mein Freund die Stille brach, mich etwas von sich ab drückte und mir in die Augen sah. „Alles Ok Kleines?" Ich nickte nur zögernd. Ob wirklich alles Ok war und auch in nächster Zeit Ok sein würde konnte ich nicht sagen, aber ich wollte Raul nicht beunruhigen. „Ich warte hier ja? Wenn irgendwas ist." „Gut...", murmelte ich leise, löste mich jetzt komplett von RAUL und drehte mich zu der Tür von Rikus Zimmer. Zitternd streckte ich meine Hand zur Türklinke aus und gerade als diese schon halb nach unten gerückt und die Tür fast aufgegangen war wurde ich noch einmal unterbrochen. „Frau Rajamaa?"
Meine Hand zuckte sofort zurück und drehte mich um. Dann stand plötzlich Rikus Arzt vor mir. „Schön das sie hier sind Kimberly. Ich kann mir vorstellen sie würden jetzt sehr gerne zu Riku oder?" Verwirrt sah ich ihn an. „Ja schon... Wieso denn? Darf ich etwa nicht? Ist irgendwas passiert?", fragte ich schon wieder leicht panisch. Es durfte doch jetzt nichts passiert sein. Ich wollte doch jetzt zu ihm. Ihn in den Arm nehmen und mit ihm reden. Der Doktor schüttelte seinen Kopf. „Es ist alles gut Frau Rajamaa. Es ist nichts passiert. Ich würde nur gerne kurz mit ihnen reden bevor sie zu Riku gehen... Herr Ruutu kann natührlich auch gerne dabei sein." „Oh ok..." Wesentlich erleichtert strich ich mir durch meine Haare. „Und worüber?" „Ich würde sagen, dass besprechen wir am besten in meinem Büro." Ich nickte und nahm wieder Rauls Hand. Zusammen folgten wir dem Arzt dann. „Und was ist jetzt so wichtig dass wir es unbedingt besprechen müssen bevor ich endlich Riku sehe?", fragte ich leise und sah den Arzt abwartend an.
„Naja ihr... Mann ist momentan wirklich noch sehr schwach und schläft fiel. Die kleinste Überforderung oder irgendein winziger Schock könnten ihn zurück ins Koma werfen. Deswegen wollte ich sie erstmal bitten ihm noch nichts von ihnen und Rauk zu erzählen. Am besten wäre es wenn sie sich ganz normal verhalten und einfach eine Weile bei ihm sind, vielleicht auch seine Hand halten... Lennja und Lilja können ihn in den nächsten Tagen auch gern besuchen, aber sie müssen den Beiden genau das klar machen was ich ihnen gerade erzählt habe. Lumi sollte er jetzt auf keinen Fall sehen und Finn erstmal auch nicht. Der kleine Mann ist erst zwei und könnte sich daher leicht verplappern, da er Raul ja momentan noch für seinen Papa hält. Wenn es Riku besser geht könnten sie auch gerne versuchen Finn langsam alles zu erklären." Ich nickte langsam, musste erstmal verarbeiten was er mir gerade gesagt hatte. So ähnlich wie er das gesagt hatte? Hatte ich es ja selber zu Raul gesagt. Trotzdem War das jetzt nochmal ein ganz schöner Schock.
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Stormy End (Sunrise Avenue FF)
FanfictionSie waren unglaublich glücklich. Dann, ganz plötzlich passieren viele Dinge hintereinander. Jetzt muss sie ohne ihn klar kommen, ist alleine mit den Kindern. Wird sie es schaffen? Ihre Freunde stehen ihr bei. Doch bald steht sie vor einer unglaublic...