Kapitel 72 - „Ja... also wenn das für dich in Ordnung ist?"

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„Los komm schon Mami.", riefen meine Mädels von hinten, sls wir bei Rauls Eltern angekommen waren. Schneller als mann gucken konnte standen sie dann auch schon auf dem Bürgersteig. Raul nahm dann noch Lumi aus dem Auto und ich hob Finn hoch. Gemeinsam gingen wir zu dem Haus. Die beiden großen Mädels stritten sich förmlich darum wer denn klingeln durfte. Kurz huschte mit ein Lächeln über die Lippen. Wenn die Beiden nur wüssten dass ihr über alles geliebter Papa endlich wieder wach war. Nach so langer Zeit. Rauls Mutter öffnete uns die Tür. Die Mädchen waren darauf hin sofort in Garten verschwunden. „Na ihr." Sie schloss ihren Sohn in ihre Arme, strich ihrer Enkeltochter über die Wange und schloss dann mich für einen Moment in ihre Arme. Finn strich sie auch über den Kopf, welcher sie aber noch etwas schüchtern ansah. „Dann kommt mal rein. Dein Vater ist im Garten Raul. Da sind Lennja und Lilja wohl auch gleich hin." Sie kicherte kurz und setzte sich dann im Wohnzimmer auf das eine Sofa. Raul und ich setzen uns auf das Andere. „Na dann erzählt doch mal warum wir so plötzlich auf die Kinder aufpassen sollen? Ist irgendwas schlimmes passiert?" Sofort griff ich wieder nach Rauls Hand.
„Naja Riku ist endlich wieder aufgewacht, wohl schon seid gestern Morgen. Man hat Kim aber erst gestern Abend benachrichtigt. Deswegen sollten wir gleich heute Vormittag zu ihm fahren.", ergriff mein Freund für mich das Wort. Ich sah auf meine Knie. „Genau... und ich will lieber erst alleine zu Riku, um zu gucken wie es ihm geht und so... Den Kleinen haben wir auch noch nichts erzählt deswegen... Deswegen haben wir auch gedacht wir fragen euch ob ihr ein paar Stunden auf die vier aufpasst." Rauls große Hand strich mir aufmunternd über meinen Rücken. Seine Mutter lächelte mich unsicher an. „Aber das ist doch schön und das wir auf die Kinder aufpassen ist doch selbstverständlich. Ihr gehört doch inzwischen alle zur Familie." „Danke.", murmelte ich leise. Ich wollte gerade überhaupt nicht wissen was sie dachte. Denn egal was noch passieren würde, sie und ihr Mann würden natürlich immer auf der Seite ihres Sohnes und nicht auf Rikus Seite stehen... Nach ein paar Minuten verabschiedeten wir uns dann von seinen Eltern und den Kindern und gingen wieder zum Auto.
Als wir dann wieder im Auto saßen glitt mein Blick erstmal aus dem Fenster und konnte spüren, wie meine Hände plötzlich immer schwitziger wurden und immer mehr anfingen zu zittern. Ich war wirklich unglaublich nervös und hatte auch ein wenig Angst. Als Riku damals ins Koma fiel, waren die Sachen mit Raul und mit Lumi und allem anderen ja nicht geplant und doch sind sie einfach passiert. Daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern, was ich auch eigentlich gar nicht wollte und doch sträubte sich in mir alles dagegen es Riku zu erzählen. Aber ich musste es machen. Auch wenn ich ihm keineswegs weh tun wollte... Dies würde sich aber nicht verhindern lassen. „Bereit?", fragte Raul mich als er eine Hand auf mein Knie legte. „Muss ich ja wohl...", murmelte ich leise und schloss für einen Moment meine Augen, darauf wartend, dass Raul endlich los zum Krankenhaus fuhr.
Wir fuhren noch ein paar Minuten zum Krankenhaus. „Wirst du...", fing Rauk gerade an als er an einer roten Ampel hielt und warf kurz einen Blick zu mir. „Ich meine wirst du ihm gleich heute alles erzählen?" Ich schüttelte meinen Kopf. „Nein. Nein auf keinem Fall. Er ist gestern erst aufgewacht. Ich glaube das wäre zu viel. Ich will nicht, dass er gleich wieder ins Koma zurück fällt vor Schock oder so... Das... das verstehst du doch oder?" Die Ampel sprang wieder auf grün und Raul fuhr weiter. „Natürlich versteh ich das. Ich nehme an du gehst dann auch gleich erstmal alleine zu ihm oder?" Etwas unsicher sah ich ihn von der Seite an. „Ja... also wenn das für dich in Ordnung ist?" Der Finne parkte das Auto auf den Parkplatz des Krankenhauses,  schnallte sich ab und nahm dann kurz meine Hand, drückte sie etwas. „Natührlich ist das für mich in Ordnung. Außerdem musst du da gar nicht nach mir gehen. Das ist allein deine Entscheidung Kimberly." Er hob seine Hand, drückte mein Kinn nach oben und strich mir liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann ließ er seine Hand in meinen Nacken gleiten, zog mich bestimmend an sich und legte unsre Lippen für einen kurzen aber ziemlich intensiven Kuss aufeinander, bevor wir dann aus dem Wagen stiegen.

Stormy End (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt