„Darf ich denn jetzt endlich zu ihm?", fragte ich, nachdem ich mich wieder etwas gefangen hatte. Der Arzt nickte. „Gerne aber denken sie daran, es ist für Rikus Gesundheit extrem wichtig, dass er erst von allem erfährt wenn es ihm wieder einigermaßen gut geht." Jetzt nickte ich langsam und erhob mich dann. Raul tat es mir gleich und wir verabschiedeten uns vom Arzt. Dann ging es wieder der paar Meter zu Rikus Zimmer zurück. Raul zog mich vor der Tür nochmal fest an mich und murmelte mir irgendwelche beruhigenden Worte in mein Ohr. Ich vergrub mein Gesicht an seinem Hals. Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn Raul mit rein gekommen wäre. Aber das ging ja nicht. Irgendwie gefährden wollte ich Riku ja auch nicht. „Du schaffst das.", murmelte Raul leise und drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er mich aus seinen Armen entließ. „Ich hoffe es." Dann drehte ich mich endlich zu Rikus Zimmer um und öffnete zögernd die Tür.
Eigentlich sah in diesem Raum alles aus wie immer, wenn ich in den letzten Monaten hier war. Sogar die Vorhänge, waren wie schon so oft, zugezogen. Nur diese eine Sache war anders. Meinem Blick ließ ich erst nach ein paar Sekunden zu Riku gleiten und tatsächlich. Er lag anders. Und seine Augen... seine Augen waren wirklich geöffnet. Im ersten Moment machte ich gar nichts, bis ich mir dann die Hand vor den Mund schlug um einen lauten Schluchzer zu verhindern. Meine Beine zogen mich wie automatisch zu ihm. Ich setzte mich auf den Stuhl neben ihm, starrte ihn weiter einfach nur an. „H....e...y.", kam es dann krächzend über seinen leicht geöffneten Mund und fast automatisch flossen mir Tränen über meine Wangen. Ich konnte es immer noch nicht wirklich fassen. Er war tatsächlich wach. Mein Herz schlug wahrscheinlich schon viel zu schnell. „Hey... Riku.", brachte ich dann auch irgendwann leise über meine Lippen. Vorsichtig schloss ich dann seine Hand in meine und drückte diese leicht. „Endlich bist du wach.", murmelte ich leise und sah in seine Augen, welche direkt auf mich gerichtet waren.
Für Minuten oder auch Stunden sahen wir uns einfach nur an. Ich hab keine Ahnung wie viel Zeit wirklich verstrichen war. Auf jeden Fall konnte ich nicht genug von seinem Anblick bekommen und von seinen Augen, die ich das erste mal nach über zweieinhalb Jahren endlich wieder sehen durfte. Immer wieder murmelte ich, wenn auch nur in Gedanken, dass Riku wach war. Ich konnte es einfach nicht glauben. Es schien in deisem Moment einfach noch so unwirklich und doch war es die Realität. Er wach. Ich hatte ihn wieder. Meine Sprache hatte ich immer noch nicht wieder gefunden, allerdings war diese Stille auch unausgeglich. Am liebsten hätte ich die ganze Welt vor Freude zusammen geschrien. Einzig und allein sein Name kam mir über die Lippen, woraufhin auch er etwas sagen wollte, was ihm aber richtig schwer fiel. „D......ein...e Haare si...nd ab... K......im." „Ja...", hauchte ich leise und drückte seine Hand etwas fester. Der Klos, der in meinem Hals schon die ganze Zeit da war, war gerade noch ein Stück größer geworden. Warum hatte er als aller erstes nach seinem Erwachen bloß meine Haare bemerken müssen. Sie waren ja das Zeichen, die entgültige Bestätigung für mein neues Leben mir Raul gewesen...
„D...das ste...ht dir..." Leicht erschrocken blickte ich hoch. Ich war bis eben vollkommen in Gedanken gewesen. Ich lächelte ihm schwach an. „Schön, dass es dir gefällt." „W...warum ha..st du d...as denn gem...acht? Deine lan...gen Haare waren d....och do toll..." Der Klos in meinem Hals wurde noch etwas größer und ich konnte nicht verhindern das wieder erste Tränen über meine Wangen liefen. Hoffebtlich bekam er es nicht mit. Wie sollte ich ihm das denn bloß erklären, die Wahrheit durfte ich ja nicht sagen. „Naja...", ich musste mich richtig zusammen reisen um einigermaßen normal zu klingen. „Ich wollte einfach mal was neues... keine Ahnung..." „Ok..." Riku schloss seine Augen. Er sah auch ziemlich erschöpft aus. „W...ie... geht es... den Kin...dern...?" „Ganz gut soweit. Lennjs und Lilja vermissen dich beide schrecklich doll und Finn ist ja schon zwei Jahre alt..."Und tatsächlich konnte man sehen wie sich seine Lippen ein ganz kleines Stück nach oben verzogen. „Glaubst du... ich... darf s...ie bad ma...l seh...en?" Ich strich über seine Hand. „Bestimmt, aber Riku... Ich glaube ich sollte jetzt erstmal gehen. Du solltest noch schlafen und durch ausruhen. Ich komm auch nachher nochmal wieder." „Ver...sprochen...?" „Ja. Auf jeden Fall.", flüsterte ich leise und stand schon wieder halb. „Ki...m?" „Hmmm?" „Be...komm ich no...ch einen Kuss bev...or du geh...st?"
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Stormy End (Sunrise Avenue FF)
FanfictionSie waren unglaublich glücklich. Dann, ganz plötzlich passieren viele Dinge hintereinander. Jetzt muss sie ohne ihn klar kommen, ist alleine mit den Kindern. Wird sie es schaffen? Ihre Freunde stehen ihr bei. Doch bald steht sie vor einer unglaublic...