Wir kamen uns ins den folgenden Tagen und Wochen immer näher. Ich fühlte mich bei Raul immer wohle, fing sogar an ihn regelrecht zu vermissen wenn wir nur ein paar Stunden getrennt waren. Wir schliefen auch noch ein weitere Male miteinander. Es würde von mal zu mal besser, bis ich es irgendwann komplett genießen konnte. Riku rutschte für mich gewissermaßen in den Hintergrund. Ich war immer seltener bei ihm. Dafür lernte ich Raul auch immer mehr lieben. Es war so, dass ich mir inzwischen eingestanden hatte, dass ich wohl tatsächlich ein kleines bisschen in inhn verliebt war und ich fühlte mich wohl damit. Dieser Mann gab mir eine Wärme, von der ich das Gefühl hatte, dass ich sie schon seid einer Ewigkeit nicht mehr gespürt hatte. Auch die Mädchen kamen immer besser mit Raul klar und das nahm mir nochmal einiges von meiner Last ab. „Kimie?" Etwas erschrocken blickte ich auf, in seine Augen. „Was ist denn?" Verlegen grinste ich. „Ich war gerade etwas in Gedanken..." Er lächelte mich am. „Ich hab gefragt ob ich uns schnell Pizza holen soll zum Abendbrot von der Pizzeria um die Ecke." „Ja, mach das." Ich stand auf gab ihm zum Abschied einen Kuss. Gerade als ich mich dann wieder ins Wohnzimmer setzen wollte klingelte das Telefon.
➡ Jetzt waren es noch 991 Tage... ⬅
Ich ging in die Küche und ans Telefon. „Rajamaa." Mein momentaner Nachname versetzte mit auch jetzt immer noch einen Stich. „Guten Tag Frau Rajamaa hier spricht Doktor Korhonen. Der Arzt ihres Mannes." „Ähm hi... Wieso rufen sie denn an? Ist was mit Riku?" Mir wurde schlagartig übel und ich setzte mich an den Tisch. Es durfte einfach nichts mit Riku sein. Nicht jetzt. Nicht jetzt wo doch alles so gut lief. Ich hatte damals keine Ahnung was mit mir passiert wäre wenn ich die Nachricht von Rikus Tod bekommen hätte oder es ihm schlechter ginge... Aber es kam anders als erwartet. „Nein. Machen Sie sich keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung." „Warum rufen sie denn dann an?" Etwas nervös machte mich der Doc schon. „Also... Ich will ihnen jetzt wirklich keine falschen Hoffnungen machen Frau Rajamaa, aber ihrem Mann geht es im den letzten Tagen von Tag zu Tag etwas besser. Es ist theoretisch möglich, dass er in den nächsten Tagen oder Wochen aufwacht, wenn sich seine Werte noch weiter verbessern." Meine Augen wurden groß, kaum konnte ich glauben was ich eben gehört hatte. Ich begann auch zu zittern. „I...ich es... geht ihm wirklich... besser? D...as ist un...glaublich." „Ja ich weiß. Es wäre ganz schön wenn sie mal wieder vorbei schauen würden. Das konnte Riku sehr helfen." „Ja danke... Das w...erde ich auf jeden Fall machen." Anschließend legte ich zitternd auf, schrieb schnell einen Zettel für Raul und fuhr endlich mal wieder zu Riku. Hoffentlich wachte er wirklich bald auf. Ich war tierisch aufgeregt und daran dass ich mich wohl erstmal hatte beruhigen sollen bevor ich fahre, hatte ich nicht wirklich gedacht. Hauptsache ich war schnell bei, irgendwie war er es ja wirklich noch, mein Mann.
Ich war tierisch nervös als ich Rikus Zimmer betrat, obwohl es dazu ja eigentlich keinen Grund gab. Er würde nicht an diesem Tag, nicht sofort aufwachen. Riku lag da noch genauso wie das letzte Mal als ich ihn besucht hatte. Wie immer setzte ich mich an seine Seite und nahm zögernd sein Hand und strich über seinen Handrücken. „Wach bitte auf Schatz. Wir brauchen dich hier alle." Darüber dass ich ihn Schatz genannt hatte, hatte ich wirklich nicht nachgedacht. Zum Glück war Raul nicht dabei gewesen. Meistens war ich eh alleine bei ihm gewesen. Raul wollte mir immer diese kurze Zeit mit Riku lassen. Als ich nach über einer Stunde den Raum wieder verließ begegnete ich noch einmal dem Arzt. „Ah schön sie nochmal zu sehen Frau Rajamaa." Er kam auch sofort auf mich zu. „Hey... was glauben sie wie lange es dauert... bis Riku aufwacht." Doktor Korhonen seufzte einmal und legte eine Hand auf meine Schulter. „Ich weiß es nicht. Das könnte theoretisch heute, morgen, in ein paar Tagen, ein paar Wochen oder auch gar nicht sein. Wenn sich seine Werte aber weiter verbessern, stehen die Chancen dazu gut." Ich nickte etwas geknickt und verabschiedete mich dann. Was mich dann überraschte war, dass es draußen inzwischen dunkel geworden war. Ich war also doch länger weg gewesen als gedacht. Schnell fuhr ich wieder nach Hause wo von draußen nur noch zu sehen war, das Licht im Flur brannte. Leise betrat ich mein Haus, zog Jacke und Schuhe aus und schlich ins Wohnzimmer. Raul saß vor der Fernseher. Ich lies mich neben ihn sinken, was dazu führte das er sich ruckartig umdrehte und mich in seine Arme zog. „Gott Kim wo warst du denn so lange? Ich hab mir sorgen gemacht." Schwach lächelnd drückte ich mich etwas von ihm ab und sah nach unten. „Bei Riku... dass hatte ich doch geschrieben." Er zwang mich ihn an zu sehen. „Aber doch nicht so verdammt lange. Ich dachte dir wäre was passiert." „Tut mir leid... wirklich." Er presste mich noch einmal sich. „Ist schon gut. Lass uns schlafen gehen... ja?" Ich nickte und schlief dann an diesem Abend auch überraschender Weise schnell ein. Kein Wunder da so viel passiert war.
Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Ich hatte Kopfschmerzen und die Nacht über ziemlich unruhig geschlafen. Trotzdem schlich sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Es ging Riku besser. Bald hätte ich ihn wieder, konnte ihn endlich wider in meine Arme schließen. An den Mann der mich gerade in Arm hielt und noch tief schlief dachte ich im Moment gar nicht. Ich lag noch eine Weile da, einfach vor mich hin träumend bis dich dann am Rande mitbekam wie Raul aufwachte. „Morgen Süße.", murmelte er und zog mich an seine Brust. „Morgen..." Er drehte mich an der Hüfte zu such und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Wie hast geschlafen?" „Nicht wirklich gut... Aber es ist auszuhalten." Er hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und sah mich dann besorgt an. „Wegen Riku?" Ich nickte schnell und stand dann auf, konnte aber nicht verhindern, dass mir bei Rikus Namen ein Lächeln über die Lippeh huschte. In der Küche machte ich mir schnell einen Kaffee und deckte den Tisch. Raul kam nach ein paar Minuten mit Finn auf dem Arm wieder. Die Mädels kamen auch nach ein Paar Minuten nach unten. Lilja hüpfte sofort auf Rauls Schoß. Sie hatte ihn in letzter Zeit ganz schön gern gewonnen. „Mädels hört mal..." Beide sahen mich neugirig mit großen Augen an. „Wisst ihr ich hab gestern erfahren, dass es dem Papa besser geht. Es kann sein, dass er bald aufwacht." Gespannt wartete ich auf die Reaktionen der beiden. Finn saß nur in seinem Hochstuhl und brabbelte unverständliches Zeug vor sich hin. Ihn interessierte das Ganze nicht. Er kannte seinen Papa ja noch nicht mal.
➡ Jetzt waren es noch 990 Tage... ⬅
DU LIEST GERADE
Stormy End (Sunrise Avenue FF)
FanfictionSie waren unglaublich glücklich. Dann, ganz plötzlich passieren viele Dinge hintereinander. Jetzt muss sie ohne ihn klar kommen, ist alleine mit den Kindern. Wird sie es schaffen? Ihre Freunde stehen ihr bei. Doch bald steht sie vor einer unglaublic...