In mir brach etwas, in der Sekunde als diese Nachricht mein Gehirn erreichte. Ich fühlte mich absolut emotionslos und starrte die Ärztin einfach nur kühl an. Raul hatte den Druck um meine Hand erhört, sodass es schon fast weh tat, aber dass war mir gerade vollkommen egal. Doktor Mäkelä schaute verwirrt zwischen mir und Raul hin und her. „Sind sie ganz sicher, dass sie keinen Fehler gemacht haben?" Erklang Rauls Stimme neben mir. „Äh nein... dass ist absolut ausgeschlossen. Ich mache ihnen gleich den Mutterpass fertig und würde ich sagen vereinbaren wir auch gleich zeitnah den nächsten Termin, damit wir gucken können, wie weit sie sind." Raul stimmte wieder für mich zu. Die nächsten Stunden liefen einfach nur wie ein Film an mir vorbei. Im Auto saß ich einfach nur da und zu Hause verschwand ich sofort ins Schlafzimmer. Da verkümmelte ich mich ganz schnell unter die Decke, hoffte, dass alles nur ein Traum war, aber dem war leider Gottes nicht so. Es war echt. Och war wieder schwanger und das nicht von Riku. Nein, ich war schwanger von Raul.
Mich überkam plötzlich das Bedürfnis zu schreien. Einfach alles mal raus zu lassen. Das tat ich dann auch, doch ging das Schreien irgendwann in weinen über von dem ich mich einfach nicht beruhigen konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Schlafzimmertür und ein Körper schob sich dadurch. Dann zog mich zwei starke Arme, wie schon so oft in den letzten Tagen, in eine Umarmung, versuchten mir irgendwie Halt zu geben. Er strich mir einfach nur über den Kopf während ich sein Shirt nass heulte. „Es wird alles gut. Bitte glaub mir. Wir schaffen das. Wir zwei. Zusammen." Und aus irgendeinem Grund brannte in diesem Moment eine Sicherung bei mir durch. Ich stieß mich von ihm ab und sah ihn schwer atmend an. „Sag mal bist du eigentlich irgendwie bescheuert? Nichts wird gut. Niemals wieder. Ich kriege ein Kind. Von dir. Verdammt ich will kein Baby von dir. Ich will keins. Ich hasse dieses verdammte Baby."
Er sah mich geschockt an. „Heißt das du willst... Abtreiben?" Weinend sank icj wieder vor ihm zusammen. Diesmal blieb er einfach nur sitzen. „Nein... Natührlich nicht. Abtreibung ist Mord... egal wie früh." „A...aber ich dachte du hasst das Baby...?" Verweint sah ich zu ihm hoch. „Das ist aber... kein Grund es einfach... wegmachen zu lassen..." Plötzlich fing ich stark an zu zittern, legte mich wieder richtig hin und zog die Decke sogut es ging über mich. Den ganzen Abend wechselteb Raul und ich kein Wort mrhr. Die ganze Nacht war ich noch am weinen bis ich irgendwann erschöpft einschlief. Am Morgen war die Seite neben mir leer. Raul war weg... was für mich aber verständlich war, nachdem was ich ihm am vorherigen Abend an den Kopf geworfen hatte. Aber es war leider die Wahrheit... ich konnte dieses Baby einfach nicht leiden, aber ich musste jetzt wohl oder übel damit klar kommen. Mir blieb ja nichts anderes übrig. Vollkommen kaputt und immer noch müde stand ich auf und schlurfte in die Küche. Dort stand ich dann erstmal ungläubig im Raum. Meine drei Kleinen saßen am Frühstückstisch, welcher wunderschön gedeckt war mit Blumen und allem was dazu gehörte. Raul stand am Herd und machte Spiegeleier... und das nach dem gestrigen Abend. Wenig später saß ich dann auch schon am Tisch. Raul hatte mir, den Worten, ich liebe dich, einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Jetzt saß ich Wie gesagt hier und starrte verloren meine Tasse an. In dieser war kein Kaffee, wie ich ihn wirklich gut hätte gebrauchen können, da ich noch tierisch müde war, sondern Kakao. Kaffee durfte ich in den nächsten Monaten ja nicht mehr trinken...
➡Jetzt waren es noch 803 Tage...⬅
Keine Ahnung wieso oder ob das schon die berühmten Stimmungsschwankungen waren, aber ich hätte echt heulen können. Ich wollte Kaffee und nicht diesen doofen Kakao. Ich lächelte gezwungen und aß und trank brav aus. Die beiden Mädchen und Finn sollten davon noch nichts mitbekommen. Besonders nicht jetzt wo Finn doch in gut fünf Tagen Geburtstag hatte. Mein Kleiner wurde eins. Jetzt schlich sich doch ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Nach dem Frühstück verschwanden die Mädchen wieder spielen und ich saß mit Finn ein wenig auf der Terrasse im Garten. Raul setzte sich zu uns. „Also an Finns Geburtstag das mit dem Zoo geht klar und nachmittags wollten die Anderen dann alle herkommen. Wenn das für dich und den Kleinen Mann in Ordnung ist." Also Finn seinen Namen hörte, hörte es sofort auf mit meinen Haaren zu spielen und sah angestrengt zu Raul. „Finn Buutag." „Ja Großer. Nur noch fünf mal schlafen bis zu deinem Geburtstag.", meinte Raul zu ihm und wuchelte ihm durchs Haar. Finn lachte und streckte seine Arme nach Raul aus. Dieser nahm ihn mir aus dem Arm und verschwand mit einem Grinsen nach drinnen. Als ich dann wieder alleine war, musste ich wieder an das Baby in mir denken. Ich konnte mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden nochmal Mama zu werden. Allerdings war ich mir fast sicher, dass es anders gewesen wäre wenn Riku der Vater gewesen wäre...
Schnell schüttelte ich den Kopf. Daran durfte ich gar nicht erst denken. Ich liebte schließlich Raul. Ich ging ebenfalls wieder nach drinnen, hatte gar nicht bemerkt wie spät es geworden war, inzwischen war es nähmlich wieder recht frisch. Im Wohnzimmer ließ ich mich aufs Sofa fallen und starrte erstmal nur an die Decke, bis sich das Sofa neben mir senkte und Rauls Kopf plötzlich auf meinem Bauch lag. Aus einem Reflex herraus versuchte ich auf zu richten aber Raul ließ mich nicht um grummelte nur. Nach einer Weile setzte er sich dann aber doch auf und nahm meine Hände in seine. „Ich weiß du kannst dich mit dem Gedanken ein Baby zu kriegen noch nicht richtig anfreunden... aber ich bin mir sicher dass das noch kommt und ich glaube auch nicht was du gestern Abend gesagt hast. Weißt du... " Er strahlte mich förmlich am. „Ich freu mich richtig auf dieses kleine Wesen in dir." Mir war klar, dass es ihm richtig schwer gefallen sein musste dass zu sagen und auch das mit meinen momentanen Gefühlen alles gut wurde. Ich hoffte innerlich so sehr, dass er recht hatte.
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Stormy End (Sunrise Avenue FF)
FanfictionSie waren unglaublich glücklich. Dann, ganz plötzlich passieren viele Dinge hintereinander. Jetzt muss sie ohne ihn klar kommen, ist alleine mit den Kindern. Wird sie es schaffen? Ihre Freunde stehen ihr bei. Doch bald steht sie vor einer unglaublic...