Kapitel 26 - „Kommst du noch mit rein?"

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Eine Hand auf meiner Schulter ließ mich aus meinen Gedanken hochschrecken. „Kleines? Alles ok?" Als Raul sich neben mich setzte kuschelte ich mich an ihn. Mein Kopf lag auf seiner Brust. Ich konnte hören wie schnell es schlug. „Alles super... denk ich. Danke..." Seine Hand strich mir über den Rücken. „Wofür danke?" Ich blickte etwa hoch zu ihm. „Das hat wirklich Spaß gemacht eben. Ich konnte mal alles vergessen... selbst Riku." Raul rutschte ein Stück tiefer, sodass er fast lag. „Selbst Riku? Ähm... und wie fühlst dich damit..." Ich lächelte leicht, er sah mich verlegen an. „Am Anfang komisch aber... jetzt ganz gut. Ein wenig Ablenkung tut Mut anscheinend ganz gut." In diesem Moment steckte Vivi ihren Kopf unsicher durch die Tür. „Stör ich?" Es folgte ein beiderseitiges Kopfschütteln. „Wollt ihr noch Kuchen oder so?" Beide stimmten wir wieder zu. Langsam richtete ich mich wieder auf und Raul half mir vom Sofa, indem er mir seine Hand entgegen streckte. Gemeinsam aßen wir dann noch etwas zu zusammen und der Finne brachte mich nach Hause. „Sind sie Kinder eigentlich da?" Sanft schüttelte ich meinen Kopf. „Die sind is morgen bei meinen Eltern." Raul zog mich noch einmal an sich. „Achso. Na dann bis in ein paar Tagen oder so." Ich stimmte ihm zu und gerade als er fast wieder an seinem Auto War hielt ich ihn zurück. „Raul warte." Fragend drehte er sich zu mir. Ich ging schnellen Schrittes auf ihn zu. Ich habe selbst heute keine Ahnung was mich zu dieser damaligen Handlung getrieben hatte, aber ich tat es. Ich presste meine Lippen auf seine und für einen winzigen Moment blieb die Welt für mich stehen.
Als Raul den Kuss im ersten Moment nicht erwiderte wollte ich mich entfernen doch er hielt mich davon ab. Seine Hände lagen plötzlich an meinem Kopf und er zog mich noch näher an sich. Kurz wusste ich nicht was ich tun sollte doch dann legte ich meine Hände in Rauls Nacken. Es war unglaublich wie sehr ich das vermisst hatte. Dieses Gefühl von Lippen auf meinen, Verliebtheit und dieses vertraute Kribbeln. Diesmal ließ ich auch den Augenblick zu als seine Zunge über meine Lippen sanft strich und somit um Einlass bat. Mit einem seufzen gewährte ich ihm diesem dann und schlang meine Arme um seinen Nacken. Die Schmetterlinge in meinem Bauch wurden immer mehr, immer stärker. Irgendwann löste wir uns notgedrungen wegen des Luftmangels von einander. Raul lehnte seine Stirn an meine, genau wie auf der Hochzeit von Suzanna und Sami. Meine Wange glühten und mein Atem ging ziemlich schwer. Ihm ging es nicht anders. Raul strahlte aber auch. Breit lächelnd hauchte er mir immer wieder Küsse auf die Lippen. Mein Blick hing an seinen Augen. Sie faszinierten mich gerade unheimlich. „Kommst du noch mit rein?" Ich sah ihn weiter an und hoffte so sehr, dass er ja sagen würde.
Er stimmte mir zu. Drinnen blieb ich unschlüssig stehen. Was genau wollte ich eigentlich jetzt von Raul, wieso wollte ich das er mit rein kommt und noch viel wichtiger... was erwartete er jetzt von mir? Raul zog seine Schuhe aus, ich tat es ihm gleich und trat dann neben mich. Grinsend sah er mich an. „Und jetzt?" Ich zuckte mit den Schultern. Schließlich wusste ich es selbst nicht. Er schlang seinen Arm um meine Talie. „Es ist alles gut Kleines... Vielleicht einfach nur einen Film gucken oder willst du schlafen?" Einen Moment dauerte es bis er mich entsetzt ansah. „Also nicht mit mir schlafen. Ich meine einfach nur normales schlafen... Du hast ja Riku." Riku... Wie eine riesen Welle brach es auf mich ein. Ich hatte einen anderen Mann geküsst und hatte mich dabei wohl gefühlt. Ich war auf dem besten Weg meinen Ehemann zu betrügen. Ich schluchzte laut auf und schon lag ich in Rauls Armen. Meinen Kopf vergrub ich an seiner Schulter. „Pssssssht Liebes. Es ist alles gut..." Erst nach gefühlten Stunden hatte ich mich wieder einigermaßen beruhigt und es ging mit verdammt mies. Wieso hatte er auch Riku erwähnen müssen? Etwas unsanft löste ich mich aus seinen Armen und strich mir durch mein von den Tränen nasses Gesicht. Ich hatte Kopfschmerzen und war verdammt würde. „Ich glaub ich geh echt schlafen." Entschuldigend sah ich ihn an und er half mir nach oben. Beim umziehen half er mir auch. Ich hatte einfach keine Kraft mehr und dachte mir auch nichts dabei, als er mich ein paar mal anstarrte für wenige Sekunden. Schließlich lag ich in meinen Schlafklamotten im Bett und sah Raul müde an. Er beugte sich zu mir nach unten und gab mir noch einen winzig kleinen Kuss. „Tut mir leid wegen eben... Versuch am besten mal zu schlafen. Wir sehen uns." Ich war schon halb eingeschlafen als ich merkte dass er gerade dabei war zu gehen. „Bleibst du bitte hier... Ich will nicht alleine schlafen." Es herrschte Stille bis sich plötzlich die Matratze neben mir senkte. „Für dich würde ich alles tun." Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab und schlief dann relativ schnell entgültig ein.

Stormy End (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt