Kapitel 53 - „Ja Schatz. Wir wohnen bald bei Papa."

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„Ja. Ja. Das klingt wundervoll Raul. Die Idee ist echt toll. Ich... ja. Ja, lass uns das bitte machen. Zu dir ziehen klingt super." Augenblicklich erhellte sich sein Gesichtsausdruck wieder und er drückte mich an sich. „Danke Maus.", murmelte er gegen meine Haare und lies sich mit mir nach hinten fallen. Lachend schon ich mich dann ein Stück nach oben, sodass ich meine Hand auf seine Wange legen konnte. „Und wann willst du das machen?" „Ich weiß nicht... Ich hatte schon gedacht, dass wir das, wenn du ja sagst irgendwann in nächster Zeit machen, also relativ bald." „Klingt wirklich gut Schatz und die Möbel? Also wollen wir deine Sachen behalten oder meine mitnehmen oder vielleicht nen bisschen kombinieren?" Er schlang seinen Arm um meine Mitte und zog mich noch etwas mehr an sich. „Ich würde sagen wir behalten meine Sachen größtenteils. Außer du willst irgendwas unbedingt mitnehem. Die Kindermöbel ausgeschlossen. Ich han ja bis jetzt keine." „Ok super... Raul?" „Ja?" Er sah mich fragend an. Ich küsste ihn noch kurz ganz sanft. „Ich liebe dich."
Während Raul am nächsten Tag irgendwas zu erledigen hatte saß ich mit Finn und Lennja am nächsten Tag in Liljas Zimmer. Finn saß auf meinen Schoß mit einem Auto im der Hand. Für die Puppen seiner Schwestern hatte er nicht wirklich viel übrig. „Sagt mal Mädels... Was haltet ihr davon, wenn wir zu dem Raul ziehen? Dann wohnen wir alle zusammen in seinem großen Haus." Sie waren erst ganz ruhig und dachten nach. Der Anblick meiner beiden Töchter war total süß. Wie sie da saßen, den Blick gesenkt und sich durch die Haare streichen. So als ob sie erst gucken müssten, ob ihnen die Idee auch gefällt. Irgendwann sprangen beide dann auf schrien begeistert ja und rannten rüber in Lennjas Zimmer. Finn tatschte mit seiner Hand an meine Wange, sodass ich zu ihm runter sah. „Z...zu Papa?" Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen. „Ja Schatz. Wir wohnen bald bei Papa."
Die letzetn Tage verbrachten wir viel mit der Planung des Umzuges, hatten Kartons geholt, besprochen, welche Möbel wir jetzt mitnehmen wollten, hatten schon viele Sachen zu ihm gebracht und hatten bereits die Kinderzimmer bei ihm eingerichtet. Eigentlich blieb in meinem alten Haus alles, bis auf die Kindermöbel. Schließlich brauchte Riku auch noch was, falls er je wieder aufwachen würde. Jetzt gerade stopfte ich die Reste meiner Klamotten in einen Koffer. Raul saß bei den Mädchen und half ihnen. Finn war vor ein paar Minuten dem Himmel sei dank nocheinmal eingeschlafen, was Raul und mkt wenigstens etwas Ruhe brachte. Es herrschte ein ganz schöner Trubel bei uns. Heute war nähmlich endlich der Tag des Umzugs gekommen. Ich war irgendwie aufgeregt. In Gedanken hoffte ich nur, dass alles glatt gehen würde. Mit Raul und mir als Paar... nicht, dass wir bald wieder Schluss machen würden, das wollte ich auf keinen Fall.
„Schatz bist du fertig?" Raul stand sichtlich amüsiert in der Tür zum Schlafzimmer und beobachtete, wie ich verzweifelt versuchte an ein paar Klamotten im oberen Fach meines Kleiderschrankes zu kommen. „Steh da nicht so in der Gegend rum, sondern hilf lieber deiner schwangeren Freundin, Idiot." Er gab mir beschwichtigen einen Kuss auf die Wange und holte sie mir dann nach unten. Raul war zwar nicht viel größer als ich, aber mit meinem Babybauch hatte ich da im Moment extreme Probleme und dann waren da auch noch die ständigen Rückenschmerzen, die ich bis jetzt in wirklich jeder Schwangerschaft hatte. Einfach nervig... „Danke.", grummelte ich leise und legte dann den Rest der Klamotten auch noch in den Koffer. „Sind die Mädchen schon fertig?", fragte ich ihn und lies mich währenddessen auf das Bett sinken. „Soweit schon und die restlichen Kartons hab ich auch schon ins Auto gebracht. Fehlt also nur noch Finn."
Leise schlichen wir jetzt zusammen in das Zimmer meines Sohnes. Der kleine Mann schlief immer noch friedlich, aber leider mussten wir ihn jetzt aufwecken. Ich hob ihm vorsichtig aus seinem Bettchen, was ihm erstmal gar nicht störte. Er schlief friedlich an meiner Schulter weiter. Lächelnd strich ein paar Minuten über seinen Rücken, bis irgendwann leise grummelnd wach wurde. Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Wir wollen bald los Finn." Er rieb sich müde die Augen und sah zu mir auf. „Zu... Papa...?" Ich nickte und strich durch seine weichem Haare. „Ja." Raul hatte das ganze gerührt beobachtet und in der Zwischenzeit auch die Rollos hoch gemacht. „Ich pack schnell seine Sachen ein. Du kannst ihn ja schonmal anziehen." Genau das tat ich dann auch. Wenig später war alles fertig, also bereit zur Abfahrt.
Dann kam der Moment, indem ich wahrscheinlich dss letzte Mal diese Haustür hinter mir zu zog. Es war ein schwerer Schritt. Mein Blick war von Tränen getrübt. Ich hatte hier so viel erlebt. Die Kinder hatten zum Beispiel ihre ersten Schritten hier gemacht. Es war das Haus in dem ich den Großteil meiner Beziehung mit Riku verbracht hatte. In dem wir auch soviel miteinander erlebt hatten. Es war als würde etwas Enden, für immer. Ein Lebensabschnitt, einfach so ohne jegliche Vorwarnung. Als würde ich Riku und alles was in den letzetn Jahren passiert war hinter mir lassen. Es war einer der schwersten Schritte meines Lebens und es tat unglaublich weh. Aber gleichzeitig bedeutet es auch etwas gutes. Nähmlich einen Neuanfang. Ein letzter Blick auf dieses Haus, was ab jetzt wohl zum größten Teil meiner Vergangenheit angehörte...
... und ich wandte meinen Blick nach vorne. Dort sah ich meine Kinder stehen. Lennja, Lilja und Finn. Sie würden mit in diesen Neuanfang kommen und das bedeutet nur unglaublich viel. Auch Raul stand dort und sah mich sanft an. Der Mann den ich inzwischen wirklich liebte, ohne welchen ich mir mein Leben kaum noch vorstellen konnte. Wir hatten inzwischen auch schon eine ganze Menge durchgemacht. Das er jetzt immer noch bei mir war wunderte mich fast etwas. Er hatte immer so sehr um mich gekämpft und letztendlich auch bekommen. Er war eine der wenigen Guten Dinge aus den letzten Jahren und wir machten zusammen diesen Neuanfang. Nur wir beide, natührlich mit den Kindern. Eine Sache war da noch. Lumi... Am Anfang kam ich mit der Sache dass ich wieder schwanger war überhaupt nicht klar, aber jetzt gehörte sie schon dazu und ich konnte wirklich spüren, wie ich begann dieses kleine Wesen von Tag zu Tag mehr zu lieben. Sie machte diesen Neuanfang komplett. Meine eine Hand lag zärtlich auf meinem Bauch, ich strich mir noch einmal die Tränen aus den Augen und ging dann zu meiner Familie. „Ist alles in Ordnung mit dir Kim?" Raul strich über meine Wange, für einen Moment schloss ich meine Augen und sah ihn dann wieder an. „Ja. Ja sogar mehr als das... Ich liebe dich so sehr." Seine Augen strahlten mich förmlich an. „Ich liebe dich auch Kleines." Nach einem kurzen Kuss stiegen wir alle ins Auto ein und fuhren... ja, wir fuhren nach Hause.

Stormy End (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt