„Ähhhh...", war meine wirklich sehr intelligente Reaktion. Sue sah mich leicht lächelnd an. „Also ja?" Plötzlich machte es klick. Was bildete sich diese Frau bitte ein? Riku war mein Mann und Raul würde nie mehr als ein guter Freund sein. Das könnte ich Riku doch nicht antun. Nie könnte ich ihn in irgendeiner Art und Weise betrügen. „Was fällt ihnen eigentlich ein? Ich bin immer noch mit Riku verheiratet und ich liebe über alles. Daran wird niemand je etwas ändern können." Sie legte mir ihre Hand auf die Schulter, aber ich wich nur einen Schritt zurück. „Kimberly ich meine das keines Falls böse. Ich könnte sogar gut verstehen wenn es so wäre. Dann hätten sie jemanden der die auffängt und der ihnen Trost spendet." Entsetzt starrte ich sie an. „Es ist aber nicht so." Damit verschwand ich aus dem Raum und anschließend auch aus der Praxis. Als ich Raul draußen nicht fand ließ ich mich erst mal auf eine Bank sinken. „Kimie?" Eine Hand strich mir über die Wange. „Fass mich nicht an.", kam es wie aus der Pistole geschossen von mir. Raul sah mich geschockt an, murmelte ein 'sorry'. Dann setzte er sich zu mir auf die Bank. Sofort rutschte ich ein kleines Stück zur Seite. Irgendwie konnte ich seine Nähe gerade so gar nicht ertragen.
Das Vibrieren meines Handys ließ mich irgendwann wieder hoch schrecken. Samu hatte geschrieben. Es ging Eve wohl weiterhin nicht so gut. Gegnickt lies ich das Handy wieder in meine Tasche fallen und warf eine Blick zu Raul. Dieser saß still, wie ein Häufchen Elend am anderen Ende der Bank. Uhrplötzlich bekam ich ein schlechtes gewissen und rückte an ihn heran. Meinen Kopf legte ich auf seine Schulter. „Tut mir leid wegen eben, Großer." Kurz war Stille. „Ist schon gut... aber was war den eigentlich los?" Ich räusperte mich und schluckte einmal. „Die Ärztin hat gedacht da würde was zwischen uns laufen." Wieder kurze Stille und dann lachte er auf. „Also ich hätte nichts dagegen." Schlagartig stand ich auf und sah ihn entsetzt an. Die Worte wollten im ersten Moment gar nicht meinen Mund verlassen. „A...aber... Das kannst du doch nicht machen... und Riku... Ich könnte ihn doch nie..." Raul unterbrach mich, indem er aufstand und mich ans ich presste. Erst wollte ich mich wehren, lies dann aber doch locker. „Alles ist gut Kimberly. Ich weiß. Sorry . Das war ein dummer Scherz." Seufzend und mit Tränen in den Augen vergrub ich meinen Kopf in seinem Shirt und murmelte : „Du bist doof." Raul lachte leicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich hab dich lieb Kleines."
Brummen zog ich seinen Duft und stellte mir vor, ich würde hier mit Riku stehen. Raul lies das über sich ergehen, bis er mich irgendwann sanft ein Stück von sich schob. „Wollen wir noch was machen oder soll ich dich gleich nach Hause bringen?" Ich zuckte mit meinen Schultern. Zu Hause würde meine Mom auf mich warten und sie wollte ja unbedingt noch reden. Mir war ein bisschen mulmig zu Mute bei dem Gedanken. Aber so lange vor mir herschieben wollte ich das eigentlich auch nicht. Seufzend strich ich meine Haare zurück. „Nach Hause, bitte..." Er nickte und eine gute Stunde später saß ich mit meiner Mutter auf dem Sofa. „Und wie wars beim Arzt Liebes? Alles ok mit den kleinen Mann?" Zögernd nickte ich. „J...ja er liegt bloß noch nicht richtig, aber da soll ich mir keine Sorgen machen." Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, was aber schnell wieder verschwand und dann zu einem ersten Blick wurde. „Also Schatz worüber ich noch mit dir reden wollte..."
Gegnickt lag mein Blick auf den Boden. Mir klar was jetzt kommen würde. „Schau mich bitte an Kimberly." Sanft drückte sie mein Kinn mit ihrer Hand hoch. „Hör mal Mäuschen. So geht das nicht weiter. Mir ist klar dass du Riku vermisst, aber so schnell wird er wohl nicht wieder gesund werden." Ich schluckte. Mein Herz pochte viel zu schnell und mich überkam ein unglaubliches schlechtes Gewissen. „Kimberly. Du musst dich um deine Mädchen kümmern. Es geht verdammt nochmal nicht, dass du sie ignorierst und dich nicht um sie kümmerst." Schon liefen die ersten Tränen aus meinen Augen. Meine Mutter strich sie mir vorsichtig weg. „Schatz du kannst die beiden nicht so vernachlässigen wie in letzter Zeit. Du bist ihre Mutter und sie brauchen dich. Gerade jetzt wo Riku nicht da ist." Kurz machte sie eine Pause, sprach dann aber weiter: „Bald habt ihr noch einen Sohn und du weißt es doch genau. Der Kleine wird dich brauchen und dich komplett im Anspruch nehmen. Ihn kannst du dann nicht einfach so ignorieren." Als sie fertig sah sag sie mich abwartend an, aber ich Viel ihr nur schluchzend in die Arme und fühlte mich einfach so unglaublich schuldig.
Meine Mutter hielt mich noch lange in ihren und probiert mich etwas ruhiger zu bekommen. Mir war vollkommen klar, dass sie recht hatte. Ich hatte meine Kinder vernachlässigt. Ich war so eine schlechte Mutter. Irgendwann musste ich eingeschlafen sein,denn als ich wieder wach wurde strich mir etwas über die Wange. Als ich leicht blinzelte sah ich ihn die blauen Augen von Lilja. „Hallo Mami." Ich lächelte leicht und strich durch ihr Haar. „Hey du." Sie machte Anstalten auf das Sofa zu klettern, also rückte ich ein kleines Stück nach hinten. Sie kuschelte sie anschließend dicht an mich. „Geht's dir wieder besser Mami?" Ich legte meinen Arm um sie und schloss wieder meine Augen. „Was meinst du Maus?" Sie kicherte. „Oma hat gesagt dir geht's nicht so gut. Deswegen konntest du nicht mit uns spielen. Ich hab dich vermisst Mami." Sie vergrub ihren Kopf in meinem Shirt. „Mir geht's besser Schatz... und ich hab dich auch vermisst."
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Und jetzt nochmal ein kurzes Nachwort.
Es geht mir ehrlich gesagt etwas auf den Keks, dass ich keine Kommentare bekomme bei dieser Story. :(
Deswegen gibt's das nächste Kapitel jetzt bei 5 Kommentaren von VERSCHIEDENEN Leuten.
Ich habe bestimmt 6 Kapitel schon fertig.
Wann und wie schnell die kommen liegt jetzt an euch. :/
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Stormy End (Sunrise Avenue FF)
FanfictionSie waren unglaublich glücklich. Dann, ganz plötzlich passieren viele Dinge hintereinander. Jetzt muss sie ohne ihn klar kommen, ist alleine mit den Kindern. Wird sie es schaffen? Ihre Freunde stehen ihr bei. Doch bald steht sie vor einer unglaublic...