Als erstes fing Lennja an zu reden, allerdings mit mir und nicht mit Raul. „H...hast du Papa denn trotzdem noch lieb wenn er dann aufwacht? Dann soll Papa aber wieder unser Papa sein und nicht Raul." Damit war das Thema für meine Große erledigt und sie rannte in ihr Zimmer. Meine kleine Maus dagegen saß immer noch auf dem Sofa und starrte ihn an. Vorsichtig hob ich eine Hand und streckte sie aus, strich meiner Tochter eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Lilja Süße... Was sagst du dazu?" Und plötzlich quollen riesige große Tränen aus ihren Augen, sie stürzte sich in meine Arme und klammerte sich mit ihren kleinen Händen an meinem Shirt fest. Überfordert mit dem plötzlichen Weinen schaukelte ich leicht vor und zurück, dann drückte ich ihr einen kleinen Kuss aufs Haar. „Was ist den los Süße?" Sie schluchzte immer wieder auf. „Ich... will... Pa...pa... Du darfst Raul.... ni...nicht lieb haben." Etwas geschockt sah ich zu meinem Freund. Seine Augen strahlten pure Verzweiflung aus, aber erst musste ich nicht jetzt um meine Tochter kümmern. „Ich bring dich jetzt mal ins Bett Mäuschen. Morgen sieht die Welt bestimmt schon wieder ganz anders aus, Ok?" Sie nickte schwach und ich stand auf, brachte sie ins Bett und sah nochmal nach Lennja. Auch sie schlief Gott sei Dank schon. Als ich das Wohnzimmer wieder betrat schlug mein Herz viel zu schnell. Wie schlecht Raul sich jetzt wohl fühlen musste. Ich meine Lennjas Reaktion war schon nicht ganz positiv und Liljas hatte es dann einfach rausgerissen. Diesen Satz, du darfst Raul nicht lieb haben, hörte ich immer wieder in meinen Ohren.
Ich setzte mich neben ihn aufs Sofa. „Ist alles ok bei dir?" „Mhhh..." Seufzend legte ich meine Hand auf seinen Rücken. „Bitte nimm dir das nicht zu sehr zu Herzen. Lilja ist drei. Sie versteht das doch noch alles nicht richtig, noch weniger als Lennja." Er setzte sich etwas auf, drehte seinen Kopf zu mir und sah mich endlich an. Ich schluckte. Raul hatte tatsächlich feucht schimmernde Augen. „Nicht zu sehr zu Herzen? Dein Kind hat gesagt dass ich dich nicht lieb haben darf... Dabei..." Er nahm meine Hände in seine und drückte sie sich an die Stelle seines Herzens. „Dabei hab ich dich doch jetzt schon ganz doll lieb." Meine Wange wurden heiß, dass war gerade sowas von süß gewesen. „Ich werde ihren Papa nie auch nur Ansatzweise ersetzten können... sie werden mich nie an deiner Seite akzeptieren Kim. Sie lieben Riku doch über alles..." Ich legte meine Hände an seine Wange und rutschte somit auch automatisch näher zu ihm. „Hör mal. Ich hab dich doch auch... lieb. Sie werden dich akzeptieren müssen. Morgen sieht das ganze bestimmt schon wieder ganz anders aus." Und damit vereinte ich unsere Lippen zu einem zärtlichen Kuss, der mit der Zeit immer leidenschaftlicher wurde. „Danke, dass du so für mich da bist." Rauls Hände lagen mit der Zeit an meiner Talie und ich schlang meine Arme um seinen Hals. Zögernd ließ er seine Hand unter mein Shirt gleiten und streichelte ganz vorsichtig die nackte Haut an dieser Stelle und obwohl es wirklich nicht mehr war, was er gemacht hatte wurde es mir wieder zu viel. Schwer atmend löste ich meine Lippen von seinen. „Lass uns bitte auch schlafen gehen." Er lächelte, stand auf, nahm meine Hand in seine und damit verschwanden wir im Schlafzimmer.
Der nächste Morgen kam meiner Meinung nach viel zu schnell. Grummelnd kuschelte ich mich ein Stück näher an den Finnen neben mir. Dieser strich mir dann durch die Haare. „Morgen Sweety. Zeit zum aufstehen. Die Mädchen sind bestimmt auch gleich wach. „Ich will nicht." Verschlafen löste ich mich aus Rauls Armen und stand Schwerfällig auf. Erst ging ich kurz ins Bad machte mich dort kurz frisch und kam dann zurück ins Schlafzimmer. Schnell nahm ich mir Klamotten aus dem Schrank, Raul war schon längst angezogen. Als ich mein Top ausziehen wollte hielt ich kurz inne, dachte daran wie ich mich das letzte mal in dieser Situation angestellt hatte, zog es dann einfach über meinem Kopf. Schon stand Raul hinter mir und legte seine Hände auf meinen Bauch. Dann hauchte er einen vorsichtigen Kuss in meinen Nacken. Eine gewaltige Gänsehaut über lief mich. „Ich bin verdammt stolz auf dich Kleines."
➡ Jetzt waren es noch 1054 Tage... ⬅
Nur für einen Moment schloss ich meine Augen und lehnte mich nach hinten. „So... viel war das roch gar nicht." „Doch... für dich war das viel und das weißt du auch." Ich murmelte ein, kann schon sein und zog mir dann ganz schnell Klamotten über, ging in die Küche. Zusammen bereiteten wir das Frühstück vor. „Du Kim?" „Hm?" „Was glaubst du wie... wie die Mädchen jetzt drauf sind?"Liebevoll lächelnd sah ich ihn an. „Mach dir nicht so große Sorgen Raul. Es ist bestimmt... anders als gestern. Ich geh mal nach Finn schauen. Kommst du mit?" Er ließ sich auf einen Stuhl sinken. „Ich warte. Der kleine Mann muss ja eh auch frühstücken. Ich bereite schonmal seine Flasche vor." Ich ging also in das Zimmer meines vier Monate alten Sohnes. Natührlich schlief er noch, liebevoll strich über seine winzige Wange, bis er irgendwann seine strahlenden Augen öffnete. Wie immer durchfuhr mich dabei ein kleiner Schlag, denn seine Augen erinnerten mich jedes Mal ein Stück mehr an Riku.
Vorsichtig nahm ich ihn aus dem Bett und konnte nicht anders als wieder zu grinsen. Finn war mit Lennja und Lilja zusammen einfach mein ein und alles. Wenn die Mädchen nicht mit Raul klar kommen würden... ich denke dann wäre jedem hier klar wie meine Entscheidung aussehen würde, auch wenn es mich innerlich wahrscheinlich dann komplett zerreißen würde. Schnell zog ich ihm den Strampler aus und zog ihm eine weiche Hose und einen Pullover mit einem wirklich knuffigen Eisbären an. Er quiekte vergnügt und zusammen mit ihm auf dem Arm ging ich in die Küche zurück. Dort übergab ich ihm Raul, welcher ihn dann auch fütterte. Er wäre bestimmt irgendwann mal ein toller Papa. Kopfschüttelnd über diesen Gedanken stellte ich Teller und alles was dazugehörte auf den Tisch. Nach ein paar Minuten kamen dann auch meine Mäuse in die Küche. Beide waren sie noch im Schlafanzug und beiden drückte ich einen Kuss auf die Stirn. „Morgen ihr Süßen." „Morgen Mami." Von Lennja bekam ich einen Kuss auf die Wange und Raul ebenfalls. Somit fiel eine erste Last von mir ab. Jetzt fehlte mir noch Liljas Reaktion, dabei machte mir meine Kleine gerade ziemlich große Sorgen, denn sie sah nicht wirklich glücklich aus.
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Stormy End (Sunrise Avenue FF)
FanficSie waren unglaublich glücklich. Dann, ganz plötzlich passieren viele Dinge hintereinander. Jetzt muss sie ohne ihn klar kommen, ist alleine mit den Kindern. Wird sie es schaffen? Ihre Freunde stehen ihr bei. Doch bald steht sie vor einer unglaublic...