Kapitel 68 - „M...meinst du wirklich Mami?"

110 6 0
                                    

Da das Wetter im letzter Zeit wirklich schön war saßen wir in letzter Zeit sehr oft draußen. Genauso wie jetzt. Es war noch später Vormittag. Von dem Vorfall bei Riku, vor ein paar Wochen, hatte ich mich einigermaßen erholt. Raul wusste noch nichts davon und erzählen würde ich es ihm von mir aus auch garantiert nicht. Wir unterhielten uns gerade gemütlich als plötzlich lautes Geschrei zu hören war. Die Mädchen hatte mit Finn fangen gespielt und dieser war jetzt volle Kanne hingefallen, mit dem Kopf auf den kleinen Gehweg aus Steinen der durch den Garten führte. Geschockt konnte ich mich erst kein Stück bewegen, sodass Raul sofort auf sprang und zu ihm rannte. Nachdem ich mich etwas gefangen hatte rannte auch ich zu den Beiden. Finn hatte ein paar Schürfwunden, aber das schlimmste war definitiv die Wunde an seiner Stirn. Es wollte einfach nicht aufhören zu bluten. „Ich fahr mit ihm in die Notaufnahm. Du bleibst hier uns beruhigst die Mädchen... Kim." Ich nickte abwesend und sah dann Raul hinterher wie er mit Finn auf seinem Arm schon los ging. Das Gebrüll meines Sohnes ging mir bis auf die Knochen und so schnell würde ich das wohl auch nie wieder vergessen.
„Mami Lumi weint." Ich schreckte hoch. Erst jetzt nahm ich das Weinen von der Terrasse war. Sofort stand ich auf und ging langsam zur ihr. Da nahm ich die Kleine aus ihrem Sitz und summte ihr leise etwas vor. Zwar wurde ich immer wieder abgelenkt, durch den Blick auf die Stelle wo Finn eben gestürzt war, aber es half Gott sei dank. Also brachte ich sie schnell in ihr Zimmer, bevor sie wieder aufwachen würde. Anschließend ging ich wieder nach unten. Lennja und Lilja saßen mut Tränen überströmten Gesichter auf dem Holzboden der Terrasse. Ich setzte mich zwischen die zwei und drückte sie beide an mich. „Es wird alles gut Mädels. Raul ist mit Finn zum Arzt und nacher kann euer Bruder bestimmt schon wieder lachen." „M...meinst du wirklich Mami?" Ich nickte. „Ja ganz bestimmt und jetzt lasst uns mal rein gehen und da was spielen, bis die Beiden  wieder hier sind." Ich versuchte vor den Mädchen möglichst überzeugend zu wirken, obwohl ich mir selber nicht sicher war. Hoffentlich war wirklich alles Ok mit Finn...
Langsam folgt ich den beiden nach drinnen und setzte mich aufs Sofa. Lennja kam mit irgendeinem Kartenspiel angerannt umd verteilte die Karte. Ich konnte mich gar nicht wirklich konzentrieren. Was wenn wirklich irgendwas schlimmes mit meinem Kleinen wäre? Das könnte ich mir nie verzeihen. Ich hätte besser aufpassen müssen. Es ist doch eigentlich klar, dass sich ein geese mal eineinhalb Jähriger Junge beim spielen mit seinen fünf und sieben Jährigen Schwestern übernimmt und dann auch noch fangen. So gut wat jetzt auch noch nicht im Laufen. Ich hätte mal nachdenken müssen. „Mami du bist dran.", unherbrach mich Lilja, bevor ich mir noch mehr Vorwürfe machen konnte. Ich schluckte die Tränen runter, zwang mit ein Lächeln auf und machte dann meinen Zug. Nachdem wir mit dem Spiel fertig waren gingen die Mädchen nach oben. Sie wollten wohl etwas für Finn malen. Ich blieb im Wohnzimmer. Irgendwie verging die Zeit einfach quälend langsam um.
Die Stunden vergingen ohne einen Anruf oder eine Nachricht meines Freundes. Meine Sorge wuchs von Minute zu Minute mehr, bis ich endlich Schlüssel in der Tür hören konnte und nur wenig später kam Finn tatsächlich um die Ecke getappst mit einem riesen Pflaster auf der Stirn. „Mami." Und mit einem Mal war ich unglaublich erleichtert. Ich hob meinen Schatz auf meinen Schoß und drückte ihn fest an mich. In seiner Hand hielt er eins dieser kleinen Kuscheltiere mit den riesigen Augen. Er präsentierte mir das kleine Ding. Dann kam auch schon Raul um die Ecke. „Und?", fragend sah ich ihn an. „Naja wir waren in der Notaufnahme und sind auch ziemlich schnell dran gekommen. Das müsste der Doktor das Ganze desinfizieren und mit fünf Stichen nähen." Besorgt strich über Finns Stirn und hörte Raul weiter zu. „Und weil das so weh tat, hat er auch noch geweint als wir fertig waren und rausgegangen sind. Aber es war dann plötzlich alles vergessen als er in dem Kiosk im Krankenhaus diese kleine Kuscheltier entdeckt hat." Ich kicherte kurz. Typisch Kinder eben. „Und Eis.", meinte Finn plötzlich etwas lauter. „Ach ja und ich musste natührlich versprechen, dass er zu Hause ein ganz großes Eis bekommt." Ich schmunzelte leicht und meinte dann zu Finn: „Dann wollen wir das Eis mal holen oder?" Und er stimmte lauthals zu. Natürhlich bekam er wie versprochen eine extra große Portion, auch wenn er sie natührlich nicht ganz schaffte, und die Hälfte irgendwo anders verteilte, als in seinem Mund.

Stormy End (Sunrise Avenue FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt