Mémoire 7

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"W-Wir wollen da doch nicht wirklich durchgehen, oder?", nervös blickte ich zu Dominique.
Lachend klopfte sie mir auf die Schulter.
"Dir wäre gut daran gelegen mich jetzt festzuhalten."

"Was meinst du mit festha–"
Mein Satz wandelte sich von einer Frage in ein erschrockendes schreien. Dominique hatte mich an der Schulter gepackt und zog mich in das Portal, ohne mir auch nur Zeit zum reagieren zu geben.

Wir erschwanden in dem Portal und hinter uns schloss sich die Tür, als wären wir nie dort gewesen, als hätten wir nie existiert.

Für einen kurzen Moment fühlte ich mich benommen, mir war schlecht und die ganze Welt drehte sich, doch nach einigen Sekunden verschwand dieses Gefühl und wandelte sich in ein positives und zugleich freies Gefühl um.

Wir fielen, zumindest fühlte es sich so an. Ein dumpfer Schmerz in meinem Rücken bestätigte mein Gefühl, als ich unsanft mit etwas hartem in berührung kam.

Vor Schmerzen auf den Boden windend keuchte ich überrascht auf. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

Dominique lachte neben mir auf. "Da wären wir."

"Ging das nicht auch ein wenig sanfter?", fragte ich als ich mich aufsetze und mir über meinen Rücken strich. Das würde auf jedenfall länger wehtun und definitv einen blauen Fleck hinterlassen. Innerlich seufzte ich.

"Warum immer ich?"

"Dominique, was macht Mademoiselle (Y/N) hier?"
Ein wütender Noé kam auf mich und Dominique zugestürmt und erstaunt blickte ich zu ihm.

Dominique zuckte mit den Schultern.
"Ich dachte es wäre eine gute Idee ihr mal unsere Seite zu zeigen. Immerhin ist sie Vampiren gegenüber freundlich gesinnt, das sollte also kein Problem darstellen."

"Bist du dir in klaren darüber wie die anderen reagieren werden wenn sie mitbekommen das ein Mensch unter ihnen ist?!", Noé wurde ein wenig lauter, doch Dominique beruhigte ihn mit einer beschwichtigenden Handgeste.

"Keine Sorge, ich werde schon aufpassen das ihr nichts zustößt."

Noé seufzte als er genervt zwei Finger an seine Stirn legte. "Also wirklich..."

"Was macht sie denn hier?"
Eine entgeisterte Stimme näherte sich uns als Vanitas zum Vorschein kam und sofort reagierte ich.

"Hey, Moment, das gleichte könnte ich dich fragen! Du sind immerhin auch ein Mensch!", sofort rappelte ich mich vom Boden auf und zeigte auf den verwirrten Menschen vor mir.

Vanitas brauchte einige Sekunden ehe er anfing zu lachen. "Das wird ja immer besser, dennoch muss ich dich enttäuschen, ich war schonmal hier an diesem Ort."

Er wandte sich Dominique zu.

"Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen das es auf Noé's Mist gewachsen ist, aber..."

"Hey!"

Dominique lächelte. "Es ist nur für einen Tag, da heute ja ein ganz besonderer ist."

"Ein besonderer?", fragend legte ich meinen Kopf zur Seite und Noé nickte.

"Heute findet ein Maskenball statt."

Mir entgleiste alles aus dem Gesicht.
"E-Ein Maskenball? A-Aber wir nehmen doch nicht daran teil, o-oder?"

Dominique lachte als sie mir auf die Schulter klopfte. "Dummerchen, natürlich nehmen wir daran teil, deswegen sind wir ja hier. Keine Sorge, ich organisiere ein Kleid für dich."

Meine Seele verließ meinen Körper. Noch schlimmer konnte es nicht werden. Nicht nur wurde ich im entferntesten Sinne Vampiren in ihrer Welt zum Fraß vorgeworfen, nein, ich musste auch noch tanzen! Konnte es noch deprimierender werden?

"Folge mir."
Dominique griff meinen Arm als wir alle zusammen den Raum verließen in welchem Dominique und ich gelandet waren.

Durch eine kleine Tür kamen wir zurück in die Freiheit, sehr zu meinem erstaunen. Vor meinen Augen erstreckte sich etwas, was ich mir nicht mal in meinen Träumen hätte vorstellen können.

Es sah aus wie Paris. Überall standen Gebäude, Geschäfte und Vampire, welche sorglos durch die Straßen schlenderten, wie normale Menschen. Der Himmel war in ein tiefes Dunkelrot getaucht und ein heller Mond schien auf die Straßen hinab. Noé, welcher direkt neben mir stand, staunte nicht schlecht. Seine Augen funkelten und er war schier überwältigt von dem was er vor sich sah.

"Er ist wohl auch zum ersten Mal hier, wie?"

Vanitas sprach mit Noé, doch ich konnte nicht verstehen worüber. Vanitas machte allerdings einen ernsten und ziemlich entschlossenen Eindruck.

Jeder Blinde hätte sehen können das dieser Mann einen Plan verfolgte. Irgendetwas wollte er in der Welt der Vampire bezwecken. Nur... was? Er war nicht nur zum Tanzen hier, so viel stand fest.

"Da vorne ist es.", Dominique führte uns zu einem kleinen Gebäude, welches zwischen all diesen riesen Bauten mehr als unscheinheilig erschien.

Wir alle folgten ihr durch das Gebäude, mehrere Stockwerke hinauf, bis sie zum stehen kam.

"Würdet ihr mir und Noé etwas Zeit geben? Wir müssen noch etwas besprechen, es wird nicht lange dauern.", sie blickte zu Vanitas und mir, welcher nur mit der Schulter zuckte.

"Kein Problem. Nehmt euch so viel Zeit wie ihr braucht.", sagte ich und Dominique lächelte. "Danke."

Noé und Dominique verschwanden hinter einer der Türen, während Vanitas und ich auf dem Flur zurückblieben.

Schweigend setzte sich Vanitas auf den Boden, direkt an die Wand des Raumes gelehnt, in welcher sich Noé und Dominique befanden.
Nach einigen Sekunden positionierte ich mich zögerlich gegenüber von Vanitas auf den Boden, die Hände zusammengelegt und den Blick auf den Boden vor mir gerichtet.

Er schien zu überlegen, denn seine Augen wichen nicht für eine Sekunde von meiner Präsenz. Nervös und eingeengt erwiderte ich seinen Blick, als meine Augen auf die seine trafen. Er starrte tatsächlich.

"Kann ich dir bei irgendetwas helfen?", fragte ich irritiert, doch Vanitas schüttelte lediglich mit dem Kopf. "Das wird nicht nötig sein."

Stille. "Sollte ich irgendetwas sagen? Es wird von Sekunde zu Sekunde immer unangenehmer."

Gerade als ich meinen Mund öffnen wollte hörte ich abermals Vanitas Stimme.

"Hör zu, nach diesem Tag wirst du auf ewig verschwinden und keinen engen Kontakt zu Vampiren mehr führen, verstanden? Es ist zu deinem eigenen Schutz. Diese Welt ist gefährlich und nicht für Menschen gemacht. Wenn einer der Gäste des Maskenballs spitz bekommt das sich ein Mensch unter ihnen befindet, wird die Hölle auf Erden losbrechen. Von daher sollten wir diese Situation schnell über die Bühne bringen, damit du schon bald wieder zurück kannst. Und bleib in der Nähe von Noé oder Dominique. Du brauchst hier jemanden der auf dich achtet, falls es unangenehm werden sollte."

Ich blinzelte überrascht. Das war eine Menge.
Vanitas wartete auf meine Antwort und seufzend nickte ich.

"Verstanden. Ich hatte auch gar nicht das Verlangen gehabt hierher zu kommen... geschweige denn nochmal hierher zu gelangen.", meine Worte wurden immer leiser, bis sie nur noch einem Murmeln ähnelten.

Vanitas schien weiter zu überlegen, doch seine Gedanken wurden unterbrochen, als ein Geräusch in unsere Ohren gelange.

Ein Keuchen drang durch die Tür, welches aus Dominiques Hals stammte. Was ging dort drinnen nur vor sich?

Beschämt blickte ich auf den Boden, während Vanitas Blick mich weiter wie ein Pfeil durchbohrte.

Wo war ich da nur reingeraten?

Bloodbound (Vanitas x Reader) [Vanitas no Carte/The case study of Vanitas]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt